Steyrer Werksarbeiter, 16. Jg., Juli 1963, Nr. 7

iJer Verein #Gut haushalten" hat zwei Programme für die Ernährung einer vierköpfigen Familie erstellt. Ein „Sparprogramm" (monatlich S 1000,-), und ein „Standardprogramm" (monatlich S 1500,-). Beide Programme wurden durch Lehrkräfte der Diätschule am Wiener Allgemeinen Krankenhaus analysiert. Sie kamen zu dem Ergebnis, daß keines der beiden Programme für eine vol lwertige Ernährung ausreichend ist. Selbst bei diesen unzureichenden Kostplänen ergab sich durch Preiserhöhungen im Jahre1963 eine Steigerung um 15 bis 20 P-rozent gegenüber 1962. Da die Gewerkschaften nicht imstande waren, diese unaufhörlichen Preis-. erhöhungen erfolgreich zu bekämpfen, bleibt den Arbeitern kein anderer Weg, als Lohnforderungen zu stellen. Seit Wochen wi:-d in den „unabhängigen" und abhängigen Unternehmerzeitungen gegen die Lohnforderungen der Metallarbeiter scharf geschossen, aber nicht gegen die Preistreiber. Das offizielle Organ der lndustriellenvereini-. gung, ,,Die Industrie", erklärt, daß im Falle von Lohnerhöhungen die Arbeits• plätze verringert und Produktionseinschränkungen erfolgen werden;. ,,mit gleichzeitigen V.ersuchen, die Produktivität unter allen Umständen zu steigern". Die Antwort der Unternehmer auf die Lohnforderungen ist die Drohung mit dem Abbau und der Verschärfung der ·Antreiberei. Auch die Arbeiter werden auf diese freche Provokation der Unternehmer die richtige Antwort finden. Sie wissen, daß auf einen groben Klotz, ein grober Keil gehört. Die Forderungen der Metall- und Bergarbeiter sind nicht nur gerechtfertigt, sondern auch auf Kosten der Profite erfüllbar. Notwendig ist, daß alle MetaU„ und Bergarbeiter, alle Betriebsräte und .Gewerkschaftsfunktionäre ohne Unterschied der Richtung, bei jeder Gelegen.. heit klar zum Ausdruck bringen, "daß sie entschlossen sind, ihre Forderungen auch mi1 gewerkschaftlichen Kampfmitteln durchzusetzen. Die Gewerkschaft der Metall• und Bergarbeiter ist die stärkste Gewerkschaft im 0GB. Sie hat die Kraft. die Erfüllung der Forderungen zu erzwingen! Fraktion der Gewerkschaftlichen Einheit in äer Gewerkschaft cler Metall- unä Bergarbeiter EigantOmor, Heraus11ebftr, Verleger und fOr den Inhalt verantwortlich: Fraktion der Gewerkschartlichen Einheit in der Gewarkschofl der Meloll, und 8or11arbail&r, lea Horak, alle Wien II, Novaragaua 2. ONcltt G1obu1, Wiea XX,

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