Steyrer Werksarbeiter, 16. Jg., Juli 1963, Nr. 7

) ) Arbeiterinnen .-.nd Arbeiter der Metall- und Bergbaubetriebe 1 Die Lohnverhandlungen wieder verschleppt! Im Mai hat äe~ Zentralvorstand unserer Gewerkscnaft <!!~ Einleitung von Yerh'an'dlungen mit äen Unternehmern oeschlossen. · Aöer erst Anfang September sollen 'durch die Schuld äer Paritätisch'en J(ommlssion äie lolinverh'an'dlungen oeginnen. Die Bierpreiserhöhung wurde innerhalb von 24 Stunden bewilligt, clie Lolinverhandlungen cler .Metallarbeiter aber werden monatelang verhinclert. Die Gew~rk'sch.aftsleit~ng hat 'dies ruhig zur Kenntnis genommen. Mit diesem empö~enc:len Verschleppungsmanöver muß Schluß gemacht wer• den! Die richtige Antwort darauf ist die rückwirkende Lohnerltöliung vom Zeitpunkt der Uberrelchun,-.der Forderungen. 10pro.zentige Lohnnachziehung; Abgeltung der bisherigen Teuerung mit S 500,-. Diese Forderungen wurden in zahlreichen Betrieben mit Zustimmung aller Fraktionen erhoben. Die Gewerkschaftliclie Einlieit unterstützt rückhaltlos diese Forderungen. Sie hat in der letzten Sitzung des Zentralvorstandes am 30. Mal dieses Jalires aucli .verlangt, claß folgende sozialrechtliche Forderungen, c:lie wiec:lerholt auf Gewerkschaftstagen einstimmig beschlossen wurden, ·den Unternehmern üb'erl'etcht und durchgesetzt werden : Erhöhung des Urlaubs um eine Woche; Abfertigung bei Kündigung, Anrechnung der Vordienstzeiten wie bei den Angestellten; Verkürzung der Arbeitszeit. Die Preise steigen unaufhörlich und mit ihnen die Profite! Nichts geschieht gegen die ständigen Preiserhöhungen1 Alles geschieht, um Lohnforderungen zu verhindern o·der zu verschleppen! Bei jeder Lohnerhöhung tun 'die Unternehmer so, als oö sie aadurcn In clen Ruin getrieben werden, während sie es in Wirkl ichkeit verstanäen naoerT, fmmer größere Profite zu erzielen. In dem Jahrzehnt 1950 bis 1960 ist das gesamte Volkseinkommen um 194 Prozent gestiegen, das Pro-Kopf-Einkommen der Unselbständigen jedoch nur um 168 Prozent. Die unverteilten Gewinne der Kapitalgesellschaft hingegen sind um 248 Prozent gestiegen. Dazu kommen noch die verteilten Gewinne, wie ~ividenden und sonstige Zahlungen an die Aktionäre.

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