Steyrer Werksarbeiter, 16. Jg., Juli 1963, Nr. 7

UNVEl~STANDLICHE HA .LTUNG ii illil • i · • "' ' ' '"' ifj\l llhi IW Mijjjjjj :rm•m...... jlrl""'I! liiihll, jj): ""illliL Sitzung des Großen Verkeh~beirates der Stadt St eyr.Im Sitzungssaal des Rathauses drängen sich die Vertreter aller Organisationen, ·Betriebe und Berufsgruppen. Es geht um eine wichtige Sache: NEUGESTALTUNG DER VERKEHRSREGELUNG AM STEYRER STADTPLATZI Zwei Fronten stehen sich gegenüber, auf der einen Seite Polizeirat Dr.MOHR,der unbedingt den Zweibahnenverkehr am Staitplatz einführen will und damit den Markt in die Mitte des Stadtplatzes stellt. Auf der and·eren Seite stehen die Marktfiranten, die Kleingewerbetreibenden,die den Markt dort lassen wollen, wo er jetzt· ist, direkt vom Gehsteig erreichbar. In sachlichen Diskussionsreden verteidigt jeder seinen Standpunkt, keinem aber fällt auf, daß ein Diskussionspartner fehlt. Kein unwichtiger , sonder der 'I'' lchtigste; Niemand spricht für die Bevölkerung,für die Arbeiterschaft von Steyr, Dabei ist das Problem der Neur ege lung für die Steyrer Bev81kerung von immenser Bedeutung. Sicherheit ion Leib und Leben der Steyrer Arbeit er ' und ·ihrer Familien st ehen ,~.0 HLE NA K Tl ON FUR auf dem Spiel.Bisher konnten die Steyrer zu den Stande,ln gehen, ohne mit dem Ver- ·· kehr in Berührung zu kommen. Und die Steyrer gehen gerne zu den StanGierlu, Dort gibt es 7 i eles billiger als in den Geschäften; Die Standerl sind ein natürlicher, alt eingesessener Preisregulator. Nach der neuen Regelung aber sollen die Leute, wenn sie zu den Standerln gehen wollen; die Straße mit dem starken Verkehr ül:wqueren. Der Polizeichef ist dafür, die Standler sind dagegen. Die Vertreter der Bevölkerurig , aber, die Stadträte, die Vert r eter der Arbeiterkammer sitzen teilnahmslos in ihren Polsters essel'n und geruhen zu schweigen, K e i n ZWISCHENRUF, K e i n e WORTMELDUNG. Da taucht doch unwi::nl.kürlich die Frage auf: WARUM haben sich denn diese Leute überhaupt in ihre Funktionen wählen lassen, wenn sie bei wichtigen Sitzungen nur anwesend sind,damit eben die Zeit II) I\ ENTNER vergeht, 1,!:h\\,,\\\\\1 ,1(\U1lm111m11111iwllllll\il\lilhi,uu,•i/U//1!!/;;;::i:\:Uil:\i\11\1!\iiiiiii::•:,1111l:li::!:ill,;l///;;;/mill;1&//!ii1i!llllllt@!iln11!!11fl!lfllm:liiliil,iii//ii!l/;:i11!\,illllillll::::::1::111:tl!!:!lii11\1\\\((!,l.';,":1 Dem Arbeiterbetriebsrat ist es gelungen, für die Frührentner , die länger als 25 Ja. ) reim Werk beschäftigt waren, die Ausgabe von Kohlendeputaten zu erreichen. Die Durchführung der Aktion allerdings ·stößt auf gewisse Schwierigkeiten. Das Werk sieht sich "außer Stande ", die Rentner davon '.?.U verständigen .Andererseits aber steht die Firmenleitung auf dem Standpunkt: KOHLEN BEKOMMT NUR DER,DER SICH DARUM BEWIRBT.Wie aber soll sich jemand darum bewerb en, der gar nicht wissen kann, . daß auch er Anspruch auf Kohl en hat? Die Ursachen dieses Manövers sind leicht zu durchschauen.Man rechnet offenbar . in den höchsten Stellen der Steyr- Werke damit, daß manche,vielleicht sogar vie le der Rentner, die Aktion nicht erfahren, sich nicht anmelden und somit von der Aktion ausgeschlossen bleiben.Eine etwas merkwürdige Haltung der milliardenschwer en Firma, gerade dort zu sparen, wo es sich um Menschen handelt, di e ihr Leben lang für die Steyr-Werke gearbeit e t haben.Da aber die Haltung der Firma feststeht, bleibt dem Betriebsrat nichts anderes übrig, als durch Mundpropaganda und Einschaltung der Presse alle Frührentner, die länger als 25 Jahr e im Werk beschäftigt war en, aufzufrrdern, sie mögen sich umgehend beim Arbeiterbetriebsrat in dieser Angelegenheit melden. Der Betriebsrat hat nämlich sehr viel Interesse o.ar:m: die Durchführung der Aktion zu kontrollieren,

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