Steyrer Werksarbeiter, 16. Jg., Juni 1963, Nr. 6

t . 4 gehend eingeengt, von einer Mitbestimmung kann keine Rede mehr sein. An Hand von Beispielen aus der Praxis, zeigte Kollege Masche r,daß es möglich sein wird, daß an einer Maschine zwei Kollegen dieselbe Arbeit verrichten, nach ihrer Vorbildung aber verschiedene Löhne bekommen. Dies ist ein schwerer Schlag gegen die Solidarität der Kollegen. Uneinigkeit, Zank und Streit um bescheidene Vorrechte, werden die Folge der neuen Analyse sein. Der Unternehmer aber wird dies nur begrüßen. Mit uneinigen Arbeitern wird er leicht fertig. Abschließend beschloß die Konferenz mehrere Anträge und Resolutionen. Der Antr~g richtet sich an die Firma und erinnert an die noch offenen FRAGEN 0 SICHERUNG DER ARBEITSPLÄTZE DURCH MODERNISIERUNG, Pr>lMIJ.EEl~::r- VON VERBESSERUNGSVORSCHLÄGEN UND DIVERSE ANDERE ARBEITSRECHTLICHE UND SOZIALE FORDERUNG~N.~. 0 Eine RESOLUTION richtet sich an die Ge werk s c h a f t der METALL und Bergarbeiter. Sie veriangt : die Verlängerung der Amtsperiode des Betriebsrates, INhiiliilllllfll/iiii "" ""' 11111 •• verstärkten Schutz der Betriebsräte und Angleichung der Rechte der Arbeiter an die der Angestellten. A u . f Antrag des Kollegen MASCHER ( GE Hauptwerk) wurde auch die Forderung nach dem Mitbestimmungsrecht des Betriebsrates in die Resolution aufgenommen. Auf Vorschlag des Kollegen Mascher GE; schloß sich die überwältigende Mehrheit der Betriebsräte, der Resolution des ÖGB II GEGEN DIE RÜCKKEHR OTTO HABSBURGS II an. Nur die II CHRISTLICHEN II stimmten dagegen und gaben damit ein eindeutiges Zeichen , ab, wie sie zur Republik ' stehen. Am 3o. Mai tagte in Klagenfurt der Zentralvorstand unserer Gewer·kschaft. Hauptthema der Diskussion war die immer mehr um sich greifende Stagnation bei den Metallbetrieben. Kritisch stellte der Zentralvorstand fest, daß die verantwortlichen Stellen bis jetzt nichts unternommen haben, um diese bedrohliche Entwicklung aufzuhalten. Vor Beginn der Sitzung übergaben die Vertreter unserer Fraktion dem leitenden Sekretär, Kollegen SEKANINA schr;i.ftliche Anträge zur Beschlußfassung. Das Sekretariat wurde darin beauftragt, dem Unternehmerverband folgende Forderungen zu überreichen: 1. Abgeltung der bisherigen Teuerung und eine zehnprozentige Erhöhung der tatsächlichen Verdienste. 2. Verlängerung der gesetzlichen · UrlaubPzeit um je eine Woche. ) 3. Kollektivvertragliche Verankerung der Anrechnung der Vordienstzeiten zumi~ ) dest für den Urlaub. 4. Einführung einer Abfertigung im Falle einer Kündigung. 5, Verhandlungen über die nächste Etappe der längst fälligen Arbeitszeitverkürzung. Die B_i c h t i g k e i t dieser Forderungen wurden dadurch bestätigt,daß weder im Referat, noch in den Debatten oder im Schlußwort ihre Berechtigung angezweifelt wurde. Kollege BENJA wandte sich gegen die ge - forderte einmalige Abfertigung der bis - herigen Preissteigerungen und vertrat den Standpunkt, daß die Frage der Arbeitszeitverkürzung im Allgemeinen noch nicht reif sei. F o r t s e t z u n g SEITE 5

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