Steyrer Werksarbeiter, 16. Jg., Juni 1963, Nr. 6

l '.I. Steyrer rksarben r . ~- , _________ ...., ________ , __ , ________________________ MITTEILUNGSBLA'!l''!i' DER LISTE DER GEWERKSCHAFTUCHEN EINHEIT . DER STEYRWERKE ,.... ....,,,..,. Jahrgang l6 ~ U N I 1 9 6 3 Nr. Cf •·J ndertneun Betriebsräte des Steyr Konzern tagten am Montag und Dienstag,den 10. und 11. Juni im Arbeiterheim Kasino Steyr. Die Bedeutung der Konferenz unte:r>- strich die persönliche Anwesenheit des Steyr Bürgermeisters sowie f~hrender Direktoren des Werkes und speziell de,s Gewerkschaftspräsidenten Kol.Benja, sowie der Gemeinderat de,r KPÖ Gustl Moser. } Als erster Re f erent sprach der neue Vorstandsdirekto;r DIPL.ING. R A :ß U S der seit kurzer Zeit der Firma angehört ~ und von dem man nicht zu Unr echt annimmt , ·· ) sei der kommende Generaldirektor. ~~r.RABUS streifte in durchwegs sachlic. en Ausführunge n die wirtschaftliche~ ~ der einzelnen Betriebe. Das Hauptge- ' wicht, das natürlich das Hauptwerk Steyr betrifft, liegt nach wie vor bei der Traktore nproduktion. Hier können wir noch einigermaßen konkurieren. Auf dem LKW Sektor dagegen ~egegnet das Werk erbitterter ausländischer KonkuTrenz. Wenn auch die St eyr-Produkt e technisch auf der Höhe sind, so habe nw~ doch sehr große Schwierigkeit e n mit dem Absatz. Die Westdeutschen Konkurrenten gewähren Sieben, die Japaner gar ZWÖLF Jahre Kr edit, da kommen österreichische Firmen nicht melr mit. Hier allerdings und dar an dachte Dipl.Ir.g. RA BUS nicht, wäre ein reiches Be - tät i gungsfeld für die verstaa tlichten Banke~., dem Werk und damit uns Arbeit ern, · durch langfristige Kr edite ent gegenzukommen. Das Assemling mit den FIAT-WERKEN in TURIN, bezeichnet e Dir.RABUS als eine günstige Lösung. STEYR - WAGEN hatten früher W ELTRUF. Heute aber, wo selbst r e nomierte Firmen, wie BMW und BORGWARD zugrundegegangen sind, wäre eine eigene PKW-Produktion nic'ht mehr v~rtre tbar. o ·s1-STAATEN GUNSTIGE llllli'ilh#ihl i C fl lfllii t, i O mm HAN DELSPARTN-EI~ •'i/liti T I ifjflil llhlhh-.tli , m, iilfi' "' "''hHI Ein großer Pluspunkt des Konzerns ist das "Wundertier Haflinger", das in l etzter Zeit bedeut ende Aufträge zu verzeichnen hatt e . Zur Zeit st ehen die Puch- We rke in Verhandlungen· mit dem Generalbevollmächtigten der UdSSR.Man r echnet mit einem GROSSAUFTRAG . . AUS DER SO WJ ETUNIO N . Überhaupt bezeichnete Dir. RABUS die 'Oststaaten al s. r eelle und günstige Han_de lspartner •. Er kennt di e Ostgeschäfte schon aus seiner Dienst zeit bei Voith St.PÖLTEN und ni mmt, aus dieser Schule kommend,zum 0 s t h an d e 1 eine erfreulich posit ive Stellung ein. ?.,~H,L E~CJj,cI dage gen schaut es mit der Zweir adproduktion aus, (j Rund 175.000 Fahrräder werden pro Jahr - produziert. Davon kauft jährlich e in (l0 einziges Warenhaus in den USA l oo .ooo St. Di e Räder bringen aber k einen Gewinn. Die USA kaufen nur zum Selbstkostenpreis, di e Li e f erung ist aber trotzdem wichtig

als Regieträger, um die gesamte Fahrradproduktion überhaupt rentabel zu machen. Auch die KUGELLAGERPRODUKTION ist in dan vergangenen Jahren langsam,aber stetig zurückgegangen. Leider hat Dir.RABUS seine sachlichen Ausführungen s elbst entwertet, als er sich als Unternehmervertreter auf dem unsicheren Pfad da- Sozialpartnerschaft begab und mit. Phrasen hantierte, 2 Das Märchen vom Vater Unternehmer, der, wenn es ihm gut geht , auch seine Kinder nicht vergisst, passte nicht zu den vorhergegangenen präzisen Ausführ ungen. FRAN1 VOVES <l!!!!!i!!!ltl!•i"•l'llilllil' iihiiljlffiiiil$hhli Hier schaltete sich unser Kollege VOVES aus Graz, in der Diskussion ein. Er zeigte deut lich , was der Unternehmer als Familiensinn bezeichnet: Vor einiger Zeit haben die PUCH-WERKE ·DAS 2 MILLIONSTE FAHRRAD ERZEUGT. Die Grazer Kollegen haben mit Recht ge - hofft , diese r Anlass werde gebührend gefeiert werden . Man rechnete insgeheim mit einer Prämie. Die Grazer Kollegen aber hatt en sich verrechnet. De r I! Va::er Unternehmer " ließ nämlich ~ e inen G!·oschen springen. KEINE FEIER, KEINE PRÄMIEN, der Vater dacht e nicht an die Kinder . G USTL MA SCHER •t .i i •t 1111, e iciiiii iM111n'' nahm ebenf alls zum Referat des Vorstandsdirektors Stellung . Er kennt die Lage im Hauptwerk aus eige ner Erfahrung und machte sachliche Vr:RSCHLÄGE zur VERBESSERUNG der SITUATION. Da müssen zuerst einmal die diversen organi satorischen und technischen Mängel behoben werden, die , die Produktion hemme n. Das Werk muß sich den individuellen Wünschen der Kunden anpassen , Da wir nun eben unserer Größe nach, für Massenproduktionen nicht geeigne t s ind, müssen wir uns mit SONDERANFERTIGUNGEN wie "· K'JHLWAGEN , MÜLL, FEUERWEHR , ß ~ BAUSTELLENFAHRZEUGEN usw.~ . . fortbringen. I m Hinblick auf Dir . RABUS - Äußerungen, der sehr mit der EWG liebäugelte , verwies Kollege MASCHER auf die Gefahren, die diese NATO-Filiale nicht nur für die 5000 Kleinbetriebe, sondern auch für den von Dir.RABUS hervorgehobenen OSTHANDEL bedeutet. KOMMUNISTEN UNO SOZIALISTEN GEGEN HAl3$BURG GEWERKSCHAFTSPRÄSIDENT NR BENJA nahm nach wirtschaftlichen Betrachtungen und konstruktiven Vorschlägen in arbeitsrecht - licher Hinsicht eine durchaus positive Stellung zur HABSBURGERFRAGE, Er erinn~rt e dara n , daß es im Bundesvorstand des ÖGB, die Sozi a 1 ist e n und Komm uniste n gemeinsam t ) gen qie Stimmen der II Christlichen " . ~ ir den Fa ll, daß die ÖVP in der HABSBURGERFRAGE nicht Vernunft annehmen sol l te,kündigte Kollege BENJA schärfilc gewerkschaft liche Maßnahme n an: . "Wenn ma n uns zwingen soll t e , Mittel anzuwe nden, die man sonst nich t an - wendet , ist das nicht uns ere Schuld, 11 Ef nen große n Teil der Konferenz nahm das Referat und die Diskussion über die "ANALYTISCHE ARBEITSPLATZBEWERTUNG" ein . Der ÖGB hatte Zentr alsekretär PROKOP entsendet , einen Fachmann, der sich s,bhon seit Jahren mit diesem Problem beschäftigt. ) Schon seine erste Festst ellung ist in - t_e_r__e_s_ s_ a_n_t_: die ANALYTISCHE ARBEITSPLATZBEWERTUNG _ ) hat mit wissenschaftliche n Methoden nichts zu tun ( Die Unt ernehmer wollen uns ja i mmer weismachen , die Neueinführung sei der "letzte Schr ei der Wissenschaft") Sie ist lediglich ein modernes Mittel ,zu einer der modernen Zeit angepassten mo - dernen Ausbeutung . Nur Unt ernehmer, nie aber Arbeiter , haben au f der ganzen Vle l t diese Neueinführung verlangt.Die Kollegen wären froh, wenn die Bestimmungen des REFA-Systems so angewendet würden, wi e dies in den REFA-Kursen gelehrt wird. Was aber können wir von dem noch unendlich komplizi ert en System, der analytischen Ar - beitspl atzbewertung erwarten, wenn nicht einmal die verhä ltnis e i n f achen Bestio - mungen des REFA- Syst cms eingehalt en werden .

3 Besonders die deutschen Arbeiter in der Bundesrepublik haben durch die Neuein - fi.ihrung 0ine große Enttäuschung erlebt . Erst waren sie begeistert I ab_er s.chon nach wenigen Monaten ist eine große Des - illusionierung eingetreten. Psychologisch gut durchdacht, bringt die Neueinführung im Anfangsstadium ihrer Wirkung f ür manche Arbeitsgruppen leichte Lohnerhöhungen . Das Ende aber, ist ste ts ein Lohnstop und eine weitgehende Ausschaltung der Betriebsr äte a l s Ver - treter der Arbeiterschaft . 1~ 0 L LEG E p ROKOF> w a r n t0 eindringlich vor überstürzt0r Annahme da" Neueinführung. Die ANALYTISCHE ARBEITS - PLATZBEWERTUNG enthält zwar auf dem Papier manche positive Punkte, zum Beisp~ sollen Erfahrung und Können des Arbeitem · -nositiv bewer tet und dementsprechend enthnt werden . In der Pr axis aber, werden diese Pl us - punkte meist nicht berücksichtigt, da die moder ne n Maschinen die individu elle geistige Mitarbeit des· Arbeiters viel - fach ausschalten. Nachdem nun auch in den St eyr- Werken die Einführung der analytischen Arbeits-1 platzbewertung im Bereich der Möglich keit liegt und der Steyr-Konze rn al s größter Privatbetrieb Österrei chs eine besondere Stellung genießt, r egte Kollege PROKOP an , die Firma mö - .. ,,.. J]'C . e:il!len Modellvertrag schaffen, der ei - )ge Zeit 'probeweise laufen soll , P~f s sei besonders für die tausenden an- ~ Jrer Betriebe des Landes wichtig, die aus den Erfahrungen der Steyrer-Kol legen vi el lernen könnten . Wie sich der Unternehmer zu diesem Vor - sch lag stellt, ist nicht erui crba r,Tat - s ache jedenfalls , ist, daß in nächster Zeit Dipl. Ing, HANSEL1 ei n Assistent des bekannten Dozenten Dr . WEBER , der mehrere Bücher über die ANALYTISCHE ARBEITSPLATZ-- BEWERTUNG verfasst hat, im Werk auft au - chen wird , um dort Studien im Auftrage der Firma zu betreiben . ES G f BT 1~EINE B ETRI EBSHARM ONIE Int ere s s ant war ein abschli eßender App:1.1 des Referenten an die "christlichen Ge - werkschaft er" , s ie mögen endlich Schluß machen mit der Theorie einer " Be triebs - harmo.ni e 11 • Es gibt keine Betriebsharmonie, es gibt i m Betrieb nur Kampf um bessere Arbeitsbe<}.ingungen. 1 M e h r R h ö h e r e erklärt e Kollege e c h t e L ö h n PROKOP. Dabei fä llt wohl jedem auf, daß diese durchaus ~ichtigen Bemerkungen auch für die vom ÖGB pr opagierte 11SOZI ALPARTNERSCHAFT11 anzuwenden wär e_n . 1N DER DE13ATTE VERWIES KOLLEGE VOVES (GE PUCH- GRAZ) auf die schweren Enttäuschungen , d~e die west - deu t schen Metallarbeiter m:L_t der ANALYTI - SCHEN ARBEITSPLATZBEWERTUNG er lebt haben . Die unersättliche Profitgi er de r Unt er - nehmer ist nichts Neues, sagte Kol l. V O V ES, die hat Mar x schon vor mehr als loo J ahr en analysiert, die analytische Arbeitsplatzbewertung ist nichts anderes als- eine der moder nen Zeit a ngepass te neue Form der Ausbeut ung . Auch Kollege SCHMIDL (Zentr .Betr.Obm.SPÖ) beteiligte sich an dieser Debatte , Er st eht au f dem Standpunkt , daß die Be - triebsräte noch vi el Zeit haben , sich die Sache gründlich zu überl egen und gibt die Parole : ABWARTEN UND WACHSAM SEIN. Kollege HE IG L - SPÖ erinnert daran, daß_ es erst die · Kommunisten waren , die e ine Klärung der Akkordfragen verlangt haben • In der Zeit der Hochkonjunktur habe der Betriebsrat di esen Fr agen wenig Bedeutung ge schenkt , die Verflachung der Konjunktur aber zwinge , Gii::h mit diesem Problem genau auseina nderzusetzen , Der Vertreter des TOCHTERBETRIEBES - KROMAG ze i gte am Beispi e l der BERNDORFER- BESTECKFABRIK, die schon analytisch bewertete Arbeitspl ätze hat und wo die Arbeit er schwer geschä digt wurden , wie schädlich sich die Neueinführ ung in der Praxis auswirkt . Er VJ a r n t e di e Kollegen eindringl i ch davor , sich durch die Pluspunkte ver.- locken zu lassen, Kollege M A SCHE R (GE Hauptwerk) verwies darauf , daß die Neueinführung jede dymamische Lohnpolitik in den Be - t ri eben br emst, wenn nicht gar verhindert. Da s Mit s pr a cher echt der Betri ebsr äte als Vertr e t er der Arbeit erschaft wird weit -

t . 4 gehend eingeengt, von einer Mitbestimmung kann keine Rede mehr sein. An Hand von Beispielen aus der Praxis, zeigte Kollege Masche r,daß es möglich sein wird, daß an einer Maschine zwei Kollegen dieselbe Arbeit verrichten, nach ihrer Vorbildung aber verschiedene Löhne bekommen. Dies ist ein schwerer Schlag gegen die Solidarität der Kollegen. Uneinigkeit, Zank und Streit um bescheidene Vorrechte, werden die Folge der neuen Analyse sein. Der Unternehmer aber wird dies nur begrüßen. Mit uneinigen Arbeitern wird er leicht fertig. Abschließend beschloß die Konferenz mehrere Anträge und Resolutionen. Der Antr~g richtet sich an die Firma und erinnert an die noch offenen FRAGEN 0 SICHERUNG DER ARBEITSPLÄTZE DURCH MODERNISIERUNG, Pr>lMIJ.EEl~::r- VON VERBESSERUNGSVORSCHLÄGEN UND DIVERSE ANDERE ARBEITSRECHTLICHE UND SOZIALE FORDERUNG~N.~. 0 Eine RESOLUTION richtet sich an die Ge werk s c h a f t der METALL und Bergarbeiter. Sie veriangt : die Verlängerung der Amtsperiode des Betriebsrates, INhiiliilllllfll/iiii "" ""' 11111 •• verstärkten Schutz der Betriebsräte und Angleichung der Rechte der Arbeiter an die der Angestellten. A u . f Antrag des Kollegen MASCHER ( GE Hauptwerk) wurde auch die Forderung nach dem Mitbestimmungsrecht des Betriebsrates in die Resolution aufgenommen. Auf Vorschlag des Kollegen Mascher GE; schloß sich die überwältigende Mehrheit der Betriebsräte, der Resolution des ÖGB II GEGEN DIE RÜCKKEHR OTTO HABSBURGS II an. Nur die II CHRISTLICHEN II stimmten dagegen und gaben damit ein eindeutiges Zeichen , ab, wie sie zur Republik ' stehen. Am 3o. Mai tagte in Klagenfurt der Zentralvorstand unserer Gewer·kschaft. Hauptthema der Diskussion war die immer mehr um sich greifende Stagnation bei den Metallbetrieben. Kritisch stellte der Zentralvorstand fest, daß die verantwortlichen Stellen bis jetzt nichts unternommen haben, um diese bedrohliche Entwicklung aufzuhalten. Vor Beginn der Sitzung übergaben die Vertreter unserer Fraktion dem leitenden Sekretär, Kollegen SEKANINA schr;i.ftliche Anträge zur Beschlußfassung. Das Sekretariat wurde darin beauftragt, dem Unternehmerverband folgende Forderungen zu überreichen: 1. Abgeltung der bisherigen Teuerung und eine zehnprozentige Erhöhung der tatsächlichen Verdienste. 2. Verlängerung der gesetzlichen · UrlaubPzeit um je eine Woche. ) 3. Kollektivvertragliche Verankerung der Anrechnung der Vordienstzeiten zumi~ ) dest für den Urlaub. 4. Einführung einer Abfertigung im Falle einer Kündigung. 5, Verhandlungen über die nächste Etappe der längst fälligen Arbeitszeitverkürzung. Die B_i c h t i g k e i t dieser Forderungen wurden dadurch bestätigt,daß weder im Referat, noch in den Debatten oder im Schlußwort ihre Berechtigung angezweifelt wurde. Kollege BENJA wandte sich gegen die ge - forderte einmalige Abfertigung der bis - herigen Preissteigerungen und vertrat den Standpunkt, daß die Frage der Arbeitszeitverkürzung im Allgemeinen noch nicht reif sei. F o r t s e t z u n g SEITE 5

·' 5Kollege SEKANINA hatte schon vor Beginn der Sitzung den Kollegen eine vorbereitete Resolution übergeben und dabei bemerkt, daß sie den Forderungen· ·der FRAKTION der GEW. EINHEIT weitgehend Rechnung trage. Unser.e Vertreter kritisierten mit Recht, daß wieder einmal nicht der gewählte Zentralvorstand, sondern das . Präsidium und das Verhandlungskomitee die Forderungen formuliert hat. Die Mitglieder des 7,entralvorstandes, die ~e lbst in den Betrieben, kennen die Nöte der Kollegen besser als die Berufsfunktionäre der Gewerkschaft, Trötzdem aber, um einer geschlossenen Front nicht im Wege zu stehen, haben aber unsere Kollegen trotz gewisser Mängel in der Formulierung für die Resolution gestimmt. Besonders deshalb, da sie eine Reihe sehr positiver Gedanken enthielt: Den Mitgliedern unserer Organisation wird die Versicherung gegeben, daß der Zentralvorstand gerade im Hinblick auf die laufenden Preisentwicklungen alles daransetzen wird, um im Besonderen den Reallohn zu erhalten und eine entsprechende Verbesserung zu erreiehen . Im Hinblick auf die zunehmende STAGNATION der WIRTSCHAFT - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - erklärt die RESOLUTION Es könne den _Arbeitnehmern nicht mehr zuge- """"ih 'I' •liiiilil/1 'l'ffll "lliiliilihii' ;" '""'iiilllillllf'\11,\\liiillli•""'""""'"'"·· mutet werden, daß die• notwendigen Schritte zur Bereinigung dieser Situation noch länger hinausgezögert werden. Die Zentralvorstandssitzung erfreute sich diesmal s eit langer Zeit erstmalig einer breiten und lebhaften Diskussion, die aber, wie die einstimmige Beschlußfassung zeigt, notwendig und erfolgreieh war . ARBEITS 13 ES CH AFF UN G FUR TI P-T O 1:) ........ , .... , ... ,,,,. ,,,, ... , ... ,.,,.,, .......... ,,,.,,,,,., ... ,,.,,.,, ....... .... ,,, ....... ,, ... , ...... ,,,,,, ...... ,,, .... ,,,,,,, .. ,,,,,,,.,,., ............... ,,,, ,,, ................ ,, .... , ........ ,,,,, ............... ,, .... ,, ..... , .. , .. , ...... , .... , . _ ........ ,_ ___,,,.,.,,,.,.,,,_,,..,,,,,.,,.,,1,....,.,.1,,11,...,.,,,.,.,.,,,,.,.,_.n,.,1.................,,,,._.,"_ .,..,,,.i,nu,,,_,_.,,.,,.,,.,,"••"' ' ' ' ' ''""I♦ ,11,,,........,,._,.,,..,,,,,.,...,. Irgend eine , leider unbekannte, Int e lli-',- genzleuchte hat,wie das im Werk leider oft vorkommt, eine neue Idee gehabt:Im Waschraum der Flumo wurden die Rohre ·gestrichen. Nicht mit geeigneten Mitteln,wiB man festst·ellen muß. Die teerartige Farbe verträgt nämlich die vom Rohr ausgehende _) ärme nicht,sie wird flüssig und tropft ) AI'\ 1-< 0 R DA UFNAHM E 13EI Die Wagenfahrer im We~k sind überrascht. Sie zählen nach wie vor zu dep Regiearbeitern,scheinbar aber denkt die Firma ·daran,sie ins Akkordverhältnis zu nehmen· und sicher"iich auch dementsprechend zu bezahlen.Wieso fragt man? Nun da gibt es einen Vorarbeiter, der erst kürzlich Kol. bei ihren ·Fahrt e n sachgemäß "gestoppt 11hat. Genau berechnete der eifrige· Mann, wie Jange ein Arbeiter braucht,um eine bestimmte Ladung an Ort und Stelle ·zu bringen,an Hand s .einer "Bere chnungen" stellte er dam herunter.Gelegentlich auf den Boden,oft aber auch auf die Kleider der Kollegen~ Wir empfehlen den Koll egen, mit den Rechnungen der Putzerei zur Betriebsleitung zu gehen.Vielleicht wird die Firma,wenn sie die eraten Rechnungen bezahlen musste,den Unfug abstellen und den Anstrich der R>hre mit geeigneten Mitteln durdhführen lassen. l~EGIEARBEITERN? auch diverse Vergleiche der Arbeitsfreudjgkei t der 'e.inzelnen Fahrer an. Eines aber :ist nicht ganz klar: geschah dies im Auftrag der .Firma, werden die "WAGLFAHRER11 nun anständig bezahlte Akkordarbeit er,oder hat da ein kleiner Gernegroß eine "Fleißaufgabe" gemacht, um seinen "Eifer für den fän:d' zu demonstrieren? Bei allem Verständnis ,für den kleinen ßschaftlhuber, aber das geht doch zu weit,hier sollte der Betrieoorat einschreiten und dem Übereifrigen seine Kalkulantengelüst e austreiben. = = = = = = = = = = = = = = = = = = = - - = = = = = = = ~ = = = = = = = = = = = = = Eigentümer, Herausgeber und Verleger : Fraktion der gewerkschaftl. Otto Treml. Für d. Inhalt und Vervie lfältigung verantwortlich beide St ey r, JOHANNES GASSE Nr. 16 E I N H E I T Ot.to T R EML = - - - - - - - - - - =; = = = = = = = = = = = = = - · - - = = = = = = = = = = = = = :;: = = = = = = = = = = = = = = = - - = = = = = = = = = = =

6-- WENIG UN -0 ,Z U • ""'" 1 • ,,,,,,,, ,i 'ihj j/ilih ljfj jj ,lli) i' 111 M..lf1 1iii1',liljifiL/illi/i,Jllddt&W' ! 111iirhil li'' ' ' '''ltt!tllW''''1!tföiitfb!NiWli!thii' ' ' 'II00Wl/l/liijiljjjjjjjj ,jjjili,U. •l1m1 Dabe i ci:enkt man unwillkürlich a n ·die Waschanlagen in der Flumo-Halle. Einmal ist das Wasser brennheiß, dann wieder kalt. Selt en ist ein vernünftiger Mitt e lwert zu finde n. Di e Regelung funktioni~rt nicht richtig, D a. s k ö n n t e man a b e r 1 e i c h t · a b s t e 1 1 e n • Wenn allerdings die Firma nicht in der Lage ist, d~n Regler anständig h erzu richt en, dann soll man doch ~u j edem Waschbecken ein Zweileitungssystem l egen , damit die Kollegen · sich s elbst das Wasser auf die richtige Tempe r a t'ur ·bringen könne n. Das ist schon in v·i elen Waschräumen im Werk so eingeführt, wie lange sollen die Kollegen von der· FLUMO-HALLE noch daraufwarten ? · VElilJlENTE AUSZEICHNUNG '"''"T'"• t•jjlil ◄ l h hllilfilihll!jilijj$.jj i llllJ/flilliJI i hiliilii i j,,,,, ltili,,liill,,tjjjjil 11111 iiiiirlll,.,.,, 1 1 ; 1J1 . ,1,11, . ,i/l]lii11141if f lil 1l, · • • ◄ l lll jj l ii,llirefli//l)ll!!1!!!!!iiliili il,,, Den Bergfreunden unter uns e r en Kollegen ist Kol l ege Rudolf EI BENHÖLZL nus den Haupt we rk kein Unbekannter.. Seit J ahrzehnten lcennen sie ihn a ls gut en Enge l i n No t und Gefahr ge r a tener Touriste.n~ 25 Jahre . lang geh ört e r de r Steyrer Ber c;rettung nn , zu deren Gründung e r sel bst viel be itr u g . In hund erten ·Einsätzen , of t unter e i gener Lebensgefahr brachte e r n i t J seinen Freunden oft Hilfe i n l et·zten Au genblick. Die trockene Zahl der Statistik n ennt ihn a l s Rette r oder Bet e iligten an de r Rettung von 8 7 Bergste i ße rn, cl i e ohne seine Hilfe · zugrunde gegang en wär en. Aus di esen Anlass wurde Kollegen E I BENHÖLZL lcürziich i n Auftrage der Landesregierung von Bürge r neiete r Fellinger c.1 ie silberne Lebensretternedaille verliehen, di e e r nun a ls erste r SteyrGr träg t. SPA 11 T AUF UNSER.E KOSlEN Als ei ne 11 ·c.1.u:rch aus · e rfreuliche Nachr i cht11 bezeichnet di e OK..Ä in einen Flugbl a tt. i hre neueste I nkassonethode , In Zukunft wi rd es keine Stronkassiere nehr geben , d i e htind c rttausenc1 en von Stronbe zi eher n wer den · der OKA clie · Arbe i:t nbriehnen' und ihr dadurch · große Su r:m.en ersparen. Bei je- . den Wet t e r r.rüssen nun di e Ho.u sfrnuen oft s ehr we it ·zu clen Po stäntern e i1.en , .. u.ü nonntlich d ie Stron-A--Contozahlungen zu l ~is-t;en. Besonde rs d ie älteren Leute trifft d i ese r igo r ose Aktion de r OKA schwe r. Die OKA abe r tut, a ls ob den Haushalten ni t de r neuen Maßno..hr.1e g eho l fen wä r e , s i e schreibt sch einl1cilig, nun nüssen d ie Hausfrauen nicht nehr den ·Stron- J kassi c r d i e Türe au:fnachen , s i e sinc1 i n i h rer Arbeit nicht ;:iehr 13cstört. Daß sie abe r nun d i e cl.oppel te Arbe it l eisten nüssen , c1nvon schre i b t dns OKA - FluglJlatt nichts. Auch -denkt d ie geschäftstüchtige Firr.w. nicht ·i n Schl nfe da r an , c1en St ronbezi ehe r n d i e Mehrarbeit in irgend einer Forn zu vergüten, zun Beispiel durch Ernäß i gung der hohen Rnungebübren. Weit davon entfe r nt, cl i e St.ronb ezieh e r nüssen d e r OKA di e Kass i e re er- . setzen und ganz i n Gehein en spricht 'o::m schon von einer neuerl i chen Stronpr e ise rhöhu.ng. In e i nen zweiten: Flugblatt wendet sich di e OKA nn , d i e I nhc1.ber von Giro- Konten. Hier·, das steht einwandfr e i f e st , ho..ben di e Kont eninhabe r tatsächlich ·bedeut en c1e Vo rte il e . Mit e iner Gene r dlvollnacht o.n cl i e .OKA . sehen und hören ·s i e · das gan z e J ahr n i chts von c1ei• Kass i erung und sind c1nclurch in ke i ner ·We i se beläst i gt • . Ar hei terhnushal te ab e r haben in der Regel. keine Gi r okonten unc1 so ·wirkt s i ch o.uch in cli esen Falle e ine Neuerung nur wied e r zu Gun-sten der bes i tzenden Kl asse a us. · Di e OKA spart, d i e Ge l dsäcke haben es l eichter, den Ar bei ter und Rentne r hnusha l t en o.be r blei bt der traurige Rest : I N I HRER FREIZEI T MÜSSEN SIE DIE K.ASS IERDIENSTE DER REICHEN OKÄ ÜBERNEHMEN , OHNE EINEN GROSCHEN ERSATZ FÜR DIESE ARBEI TSLEISTUNG ZU BEKOMMEN•

-, - 7 - G-GL\J DE RüC~~E~~ OTTO HABSBU=<G Der von der ÖVP beherrschte r eakt ionäre Verwaltungsgerichtshof hat mit Umgehung der Regierung und des Parlaments eigenmächtig entschieden, dass Otto Habsburg nach Österreich zurückkehren darf. Damit hat er sich gegen die Auffassung des Verfassungsgerichtshofes gestellt und eine staatspolitische Entscheidung ge - troffen. Dieser Schachzug der Reaktionäre in Österreich hat in allen Kreisen der Bevölkerung Widerspruch und Empörung hervorgerufen. Die ÖVP-Scharfmacher haben die Angelegenheit Otto Habsburg in der Absicht hochgespielt, den Einfluß der Reaktion zu vergrössern und im gegebenen Fall,die · Rechte der arbeitenden Bevölkerung zu beschneiden und schließlich zu beseitigen. Es geht ihnen nicht um das Recht und die Menschlichkeit, wie sie behaupten,sondern um eine gegen die Republik und die Demokratie gerichtetes Manöver. Otto Habsburg treibt nicht die Heimatliebe nach Österreich,sondern sein politischer Ehrgeiz. Das zeigt er schon dadurch, daß er materielle Forderungen an die Republik stellt, die 2 bis 3 Milliarden Schilling betragen. Würde man den ÖVP-Scharfmachern nachgeben und Otto Habsburg das Tor nach Österreich öffnen,so wäre das nur der erste Schritt auf einer schiefen Bahn, die zum Bruch der Verfassung, schließlich zur Beseitigung den Demokratie und zur Durchlöcherung der Neutralität führen müßte.Darum ~üssen alle demokratischen Kampfmitte 1 eingesetzt werden, um die Rückkehr Otto Habsburg - ganz gleich ob sofort oder in der Zukunft - zu verhindern. DIE GUTE>'ALTE )/ ZEIT Die Kaiserzeit war die Zeit der Hausherrenherrlichkeit, in der die Mieter gewurzt und schikaniert wurden. Es war die Zeit, da streikende Arbeiter vor ~ericht gestellt und als Vagabunden abgeschoben wurden; wo es z.F. in Linz,den von der · Arbeit heimkehrenden Arbeitern verboten war, den Gehsteig zu benützen - da für Pferde und "schmutzige" Arbeiter die Strasse be - ' stimmt war. ' (5[(6[}j [ti LA B g; IB llJ ffi (G J[J[R [)][ -.........,;.----._·J-rn [ CP UJ B [l o [K

ab 1. Jänner 1963 wenn ... der Proksch -Entwurf Gesetz würde . .. Unternehmer und OVP sind dagegen. Der ÖG.8 macht nichts zur Durchsetzung. Gestiegene Produktivität ermöglicht kürz~re Arbeitswoche : gesicherter Arbeitsplatz· Infolge Arbeitsüberlastung: Häufigkeit des Krankenstandes Hohe Frühinvalidität .. Arbeit'szeitverkürzung ohne Lohnverlust verlangt die (JPJJJi ,.~--~- Eiuhii j )

., ~ ·- „t. ,l:J . ::,;;, ' Die Demo kra tische Ve r e i n i g wig lij .Jtin der l ana. 11 f ühr t auch 1 963 Wi e de r - '~i'/r,. ·:::. e i ne Fe r i enakt i on i n i h r em schönen He i m i n Ki rchs chl a g be i Lu1z d u rch . Aufnahme f inden Kinder von 6 - 14 J nhr e n , ohne Unter schi ed. de r Pa rte iz ugehörigkeit de r El ter n . De r vollo :Bei t r ag f ür e i nen dr e i wöchi gen Aufenthal t betr ägt 420 . - Sch o , i nklus i ve Autobusf8h~ t Li nz- Kirchs cTulag - L · . i n z o Für Ver s i cherte de r o.ö. Gebi etskr ankenkasse betr ägt de r El ternbe i trag pro Kind und Turn us S 22 0 . - , da d i e Gebictskranlmnkasse einen Zns chuss von l o . -S ch . pro Tng gewährt . Alle r d i n g s wir d d i eser Zusch L1s s n ur .: . j e des dri tte J a l:1r zuge s p r oclrnn und nur für Ki nde r mi t der Dringlich1Fe i tsstufe III o Die Unte r s uchung besof g tfür Ki n der v on Linz und Steyr -·de r Amtsnrzt des Gesundheitsot'.!!.tes . In ollen übr i gen Orte n der Kassen - ~ j r zt . ' De r El ternbei t r ag i st für Ei senba:b....n- :Be r gbau - und Bunde s kasse nve r - s i che r te 1 40 .- Sch. pro Ki nd und TtunLlS o Kinde r von Ber gbauvers i che r ten müs s e n von Di striktarzt - Ki n de r von Eis enbahn - und Bundes ve r s i cher ten. von den z uständi gen Di enstarzt unte r sucht wer den . ' ' Un ser He i m l ieg t looo m hoch ino ittGn von Wa l d , die Ki nder sind v i e l i n Fre i en, e r hal ten 5 Mahlzeiten täg l i ch und werden gut be treut . Auch d i e Gesundheits - und Jugendfürsor geämter ::tnerkennefi den Wer t unserer Erho l ungsakti on nnd unseres g ut ge führten He i mesQ T E R MINE 1. Tur nus v om 8, Juli bis 27. Jul i 2 . " II 27. Jul i 11 1 60 1-\ug . 3 . II II 1 6„ Auf; . II 4r Sept . Anme l dungen i m Büro de s II Ki n der landes 11 , Urfr:thr, Mühlkre i s bahns t r. 3 Auskünfte erte i len 3Uch d i e Betriebs r ä t e de r Gewerkschaftlichen Einh e i t

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