Steyrer Werksarbeiter, 16. Jg., Mai 1963, Nr. 5

0 4.) Lohnmäßige Abgeltung für di e ständige Teuerung. 5.) Auszahlung eine r Produktivitätsprämie bezw~Ausgabe von Aktien, so wie di es in den let zt,en Jahren de r Fall war. 0 Die Durchführung der Kohlenaktion im selben Umfang wie i m Vorjahr war zu zu diesem Zeitpunkt bereits positiv erledigt. Anlaß der darauffolgenden Besprechung des Zentralbetriebsrates mit der Generaldirektion war die Vorst e llung eines neuen Vorstandsdirektors und zwar ist dies Herr Dipl.Ing.RABUS von den VOITH-WERKEN, der nun die Funktionen des yerstorbenen Zentfaldirektors Glöckl übernimmt. Wie immer, hatte natürlich Herr Gen.Dir.RISZNAR mit den Forderungen des Zentralbetriebsrates keine Freude; In seinem Wirtschaftsbericht versuchte er immer wieder, nachzuweisen, daß es auf Grund d1r wirtschaftlich wesentlich schlechteren Lage der Konzernbetriebe nicht möglich sei, der Arbeiterschaft einen größeren Anteil zukommen zu lassen. Obwohl auch von ihm festgestellt wurde, daß de r Geschäftsgang im Jahre 1962 als zufriedenstellend bezeichnet werden kann, wo wollte der Generaldirektor von der Ausgabe einer Aktie im h eurigen Jahr nichts wissen, Im ZAge der sehr lebhaften Debatte machte der Generaldirektor folgende beJrkenswerte Festst e llung: . 11 ICH KENNE KEINE ANDERE FIRMA IN EUROPA, DIE SO VIEL SOZIALLEISTUNGEN GIBT WIE WIR! 11 " Vielleicht hat er damit die Aktionäre gemeint ? Zentralbe tri ebsrat V O V ES erklärte dem Generaldirektor fol gonde s : Niemand. von den Betriebsrät e n b estreitet oder be zweifelt es , daß es in e inem so gr·o·ßen Konzern kleinere oder größere Schwi erigk eiten gibt. Aber es geht nicht an, daß r.ian -di e·s e'•S·chwi erigkei t en nur i mme r auf den Buckel der Ar'be i t ~rschaft austrägt. Erzählen Sie einr;;al die s e Schwi eri gk eiten jenen Herrschaften, die in diesem Betrieb keinen Finger rühren und trotzdem all e Jahre e ine schöne Stange Geld fortschlepp en! Berufen Sie Herr Generaldirektor den Vorstand und alle Aktionäre zur Versar.m1lung ein und er zählen Sie ihnen di e Schwi e rigkeiten so wie Sie di e selben uns Betriebsrät en erzählen. ) .,, Machen Sie die Herrschaften dann aufmerks am , daß es auf Grund der schlee!'J.ten wirtschaftlichen Lage nicht mögli ch ist, den Herren Aktionären eine Dividende .) von 11 Prozent auszuzahlen! Zuerst kommen die Arbeiter und Anges t ellt en dran, die da s Werk aufgebaut und diesen Reichtum geschaffen haben . We nn was übrig bleibt, dann erst kann man über die Dividende für unsere Herr e n :Aktionäre reden! 11 Nach einem mehrstündigen Tauzi ehen zwischen den Betriebsrät en und dem Gener aldirektor sagte dieser schließlich zu, Anfang Mai das Verhandlungskomitee zu empfange n, · um über v erschi e de n,e Punkt e u. a . auch über die Aktie zu verhandeln. II\LEINE V E F~ BESSE 1~ UNGEN · Endlich, riach vi e l en II WENN UND ABER 11 hat sich di e Gene raldirektion entschlosRen, den alten Kollegen, die von der Frührent e Gebrauch machen, heuer die We rkskohlen zu geben und sie bei de r Weihnachtsakt ion zu berücksichtigen. D A S I S T I MM E R H I N ET w· AS Der Kampf um die Werksrent e dieser Ko ll egen geht natürlich weiter. Auch in d~r Frage er ersten 3 Tage bei Krankheit kann der Betrie bsrat einen kleine n Erfolg verzeichne n. Die Kollegen, die mehr als 15 Jahre im We rk beschäfti g t sind, werden rückwirkend ab 1. MA I wie de r die erst en 3 Ta ge Krankens t and mit 90 Proze nt Entge lt vergü t e t bekommen.

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