Steyrer Werksarbeiter, 16. Jg., Mai 1963, Nr. 5

,. händlern erkundigt.Erst nachdem man von diesen erfahren konnte, daß das Firmenargument gar nicht richtig ist, ( DIE PREISERHÖHUNG NUR 2,7 PP.0ZENT BETRÄGT) konnte man der Firma ihre unrichtige Behauptung nachweisen und nach vielen Verhandlungen, die Vorjahrsmenge auch für 1963 . erreichen . · 01 ES E BEISPIELE zeigen wohl mehr als deutlich, daß es die Firma, wenn es um die Profite der Aktionäre geht, mit der Wahrheit nicht sehr genau nimmt. Es ist zu hoffen, daß auch die Betriebsräte der Mehrheitsfraktion, die bisher oft mit Firmenargumenten hausieren gegangen sind, aus diesen Vorfällen l ernen und bei uns eren Forderungen in Zukunft eine festere Haltung e innehmen , 1) I'< 0 L L E G E )) PERSONALCHEF -1H/ll1luu11111jfli@i,.\\',\\1i/llllfllfUll!1L)IIIQj.fy'\\ \i&U/Olii@l11\\l'ii:•!t11111i1Hljill!ltlf'N,fö\\\\fü,•1•m11ill!lll!iDAlll,11,,::;.no1110lllljjjt1 1fil\lj,,iiliili1 H,)fü1to00ut,UlliiljtlltUli.C. In einer der letzten Betriebsratssitzungen kam zur Sprache, daß ein "christlich" crientierter Kollege im Werk Unterschri~ ten für den Austritt aus der Gewerkschaft sammelt, Von den· Kollegen des Betriebsrates zur Rede gestellt,distanzierte sich Kollege FRÜHAUF von dies€.n gewerks chaftsfeindlichen Umtrieben und sagte: "JA, ich habe auch davon gehört , der Kollege .Schmidl hat diesbezüglich auch schon mit unserem Fraktionschef gesprochen. 11 Wer aber ist dieser Fraktionsführer der Christlichen? Niemand geringerer als der Personalchef der Firma, Dr. MÜHLPECK, Man ist zwar im Zeichen der Sozialpartnerschaft schon allerhand gewöhnt, aber Personalchef eines Großbetriebes und Gewerkschaftsfunktionär in einer Person? J Das ist ein Wunder, wie es eben nur die "CHRISTLICHE · " F R A K T I O N z ·u s am m e n bringt • , ••• , WURDEN SOf\lDERPF~AMIEN GEZ/~HLT 2 . Hartnäckig hält sich :;.m Wa lzlagerwerk das Gerücht, " besonders verdiente Vorgesetzte" hätten vor kurzem Sonderprämien erhalten. Man spricht sogar von 25 Mann, die je 5000 Schilling kassiert haben sollen, als Anerkennung für die gewaltige Steigerung der Kugellagerproduktion im vergangenen Jahr. ) Wenn das Werk schon Prämien für besondere Leistungen zahlt, dann sollen in erster Linie, die bedacht werden, die diese Leistungen tatsächiich vollbracht haben und nicht jene, die mittler Drohung von Kündigung oder Überstellung aus den Kollegen das 1etzte herausgepresst haben. \ I WOHER KOMMEN DIE HOHEN VERDIENSTE Stolz weisen ·Dir ektion und Betriebsrat auf die hohen Verdienste der Akkordarbeiter im Werk hin. Man manipuliert mit Ziffern, man verschweigt aber gefliessentlich, wie diese Verdienste zustande kommen.In der F LU MO - HALLE zum Beispiel ist es Gang und Gäbe, daß die Kollegen in der Pausenzeit sich Schrauben, Beilagscheiben usw . für die nächsten, Operationen während der Jause herrichten. Im AU T_O B_A U ka~n man Kolleg en b e - obachten, die mit schmutzigen Fingern n eben der laufe nden Maschine ihre Jauseri brate hinu ~terwUrgen . Im KUGELLAGERWERK gibt es eine Kollegin, die jede Mittagspause dazu benützt, ihre Verpackungsarbeit fortzusetzen. Die betrieblichen Vorgesetzten haben natürlich nichts dagegen.Jede Leistungssteigerung ist ihnen recht, gleich ~ie sie zustandekommt. Was aber, so fr agen wir, sagt der BETRIEBSRAT zu diesen unmöglichen Zuständen? Ihm als Vertreter der Arbeiterschaft, darf es nicht g leichgültig sein, daß Kollegen in ihrem Unverstand selbst dazu beitragen, ARBEITSBEDINGUNGEN zu schaffen, die eines freien Arbeiters unwürdig sind,

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