Steyrer Werksarbeiter, 16. Jg., Mai 1963, Nr. 5

----.......... JQ__.,.,,_ _ __ 7);/. ~ .,,..,..._,________________-- MITTEn.ur,~ieurr Dl:R USTE DER GEWERKSCHAFTU tr1 EN EINHEIT DER STEYRWEFU(E .C. ..Ou,;'#~ - ~ ,..,e-=t::tMI-WWl:Mtme 1R ._, lohroa11u 16 M A I 1 9 6 3 Nr. 5 Das große Interesse, mit dem die Kollegen, die Entwicklung des Werkes beob- . achten , zeigte der starke Besuch der egiertenkonferenz am 4.Mai. Kollege SCHMIDL konnte den Bürge r meister, Ehrengäste und auch den Personal-' chef der Firma begrüßen. Dr.MÜHL PE C K wünschte wieder einmal II daß uns die Zukunft nicht all - zu übel mitspielen werde ",wie er e s schon das letztemal ge tan hatte. H.c.HR WUSöTE E!i: AUCH D~ESMAL NICHT ZU SAGEN. Der Berich t des Betriebsratsobmannes zeigte, daß seit dem Jahre 1961 mehr als 800 Kol l egen das Werk verlassen haben I ohne daß dafiir Neuaufnahmen ge- + ··\igt wu i:- den. l rl d_:_eser Summa sin.c. clie 270 Koll~gcn i~~egriffen, die im Herbst vergangenen ~ Ares gekündigt wurden. Damals hieß es , die Y.ündigung sei, 1iaus wirtschaftlichen Gründen" unumgänglich . DIE VOR KURZEM BEKArTJ\IT GEWORDENE BI - LANZ DER STEYR- WERKE FÜR DAS J AH~ 1962 _SPRI_CHT ALLJ~.RDINGS EINE ANDERE SPRAC3:E. Sie zeigt, daß man di e Kollegen ohne weiters hätte i m Werk lassen können, ~i e zeigt. aber auch w~e r e cht die Fr ak tin'1 der Gewerkscha~tlichen Einheit hatte , al_s sie als einzige Fraktior. die Kündi- , gung der Kolle gen im verga ngenem Her~st ve r weigerte, Im Laufe seiner Ausführungen k am Koll . Schmidl auch auf die Doppe lzür.gigkej_ t der Firma in vielen Fragen zu s , r e ch·,m . Noch vor kur z er Zei t hat zum Ile is:pi cl die F:,_:·ma. in St eJ•r und in Graz erklärt , ohne Kurzarbeit könne das• Werk nicht mehr bestehen.Wie erinnerlich haben die Betriebsräte namens der Kollegen diese Vorschläge zurü.ckgewiesen. Nun aber zeigt sich, daß ihre Haltung nicht nur de n Kollegen geholfen, sondern auch das Werk s e lbst vor peinlichen Situationen bewahrt hat. Haute schon steht d er Transportmeister manchmal vor dem unlösbaren P:.-o'u.::. ,:.r1 , Fahrzeuge zu liefern, die noch gar nicht prod~. ziert F;i.nd. Bei der Type 288 haben wir schon wieder längere Lie f erfrist en. Wie l ange wären die s e Fristen aber, wenn man dem Vorschl ag der Firma entspr e chend kurz gearbeitet hätte ? Das Lage r wäre gänzlich l eer gewesen, die Firma hätte nicht liefern können und wertvol l e Aufträge wä.ren anderweitig ver geben worden . ln GRAZ ist die Sache noch ärger. Dor t müssen die Kollegen seit 6 . Mai Überstunden mac hen , oowohl auch dort wenige Woc hen vorher, die Kurzarbeit geplant war. A~ch hi er hä tte die Einführung der Kurza~:;Jei t schwere Produktionsverluste gebracht. Wie di e Firma uns Arbe it er" übers Ohr hauen will," z~i g t Koll,Schmidl am Beispiel der Kohlenaktion. Die Vertret er der Firma , hatt en in Wien erklärt: - 0 - 0 0 0 DIE KOHLENMENGE MÜSSE HEUER VERRINGERT WERDEN , DA DIE DDR - BRIKETTS UM 20 % ! ! ! ! 'rEURER GEWORDEN SIND • •· , .. - 0 - - 0 - - 0 - - 0 - Die Kollegen vom Betri ebsrat haben dies nicht gegl aubt und sich bei den Kohlen-

,. händlern erkundigt.Erst nachdem man von diesen erfahren konnte, daß das Firmenargument gar nicht richtig ist, ( DIE PREISERHÖHUNG NUR 2,7 PP.0ZENT BETRÄGT) konnte man der Firma ihre unrichtige Behauptung nachweisen und nach vielen Verhandlungen, die Vorjahrsmenge auch für 1963 . erreichen . · 01 ES E BEISPIELE zeigen wohl mehr als deutlich, daß es die Firma, wenn es um die Profite der Aktionäre geht, mit der Wahrheit nicht sehr genau nimmt. Es ist zu hoffen, daß auch die Betriebsräte der Mehrheitsfraktion, die bisher oft mit Firmenargumenten hausieren gegangen sind, aus diesen Vorfällen l ernen und bei uns eren Forderungen in Zukunft eine festere Haltung e innehmen , 1) I'< 0 L L E G E )) PERSONALCHEF -1H/ll1luu11111jfli@i,.\\',\\1i/llllfllfUll!1L)IIIQj.fy'\\ \i&U/Olii@l11\\l'ii:•!t11111i1Hljill!ltlf'N,fö\\\\fü,•1•m11ill!lll!iDAlll,11,,::;.no1110lllljjjt1 1fil\lj,,iiliili1 H,)fü1to00ut,UlliiljtlltUli.C. In einer der letzten Betriebsratssitzungen kam zur Sprache, daß ein "christlich" crientierter Kollege im Werk Unterschri~ ten für den Austritt aus der Gewerkschaft sammelt, Von den· Kollegen des Betriebsrates zur Rede gestellt,distanzierte sich Kollege FRÜHAUF von dies€.n gewerks chaftsfeindlichen Umtrieben und sagte: "JA, ich habe auch davon gehört , der Kollege .Schmidl hat diesbezüglich auch schon mit unserem Fraktionschef gesprochen. 11 Wer aber ist dieser Fraktionsführer der Christlichen? Niemand geringerer als der Personalchef der Firma, Dr. MÜHLPECK, Man ist zwar im Zeichen der Sozialpartnerschaft schon allerhand gewöhnt, aber Personalchef eines Großbetriebes und Gewerkschaftsfunktionär in einer Person? J Das ist ein Wunder, wie es eben nur die "CHRISTLICHE · " F R A K T I O N z ·u s am m e n bringt • , ••• , WURDEN SOf\lDERPF~AMIEN GEZ/~HLT 2 . Hartnäckig hält sich :;.m Wa lzlagerwerk das Gerücht, " besonders verdiente Vorgesetzte" hätten vor kurzem Sonderprämien erhalten. Man spricht sogar von 25 Mann, die je 5000 Schilling kassiert haben sollen, als Anerkennung für die gewaltige Steigerung der Kugellagerproduktion im vergangenen Jahr. ) Wenn das Werk schon Prämien für besondere Leistungen zahlt, dann sollen in erster Linie, die bedacht werden, die diese Leistungen tatsächiich vollbracht haben und nicht jene, die mittler Drohung von Kündigung oder Überstellung aus den Kollegen das 1etzte herausgepresst haben. \ I WOHER KOMMEN DIE HOHEN VERDIENSTE Stolz weisen ·Dir ektion und Betriebsrat auf die hohen Verdienste der Akkordarbeiter im Werk hin. Man manipuliert mit Ziffern, man verschweigt aber gefliessentlich, wie diese Verdienste zustande kommen.In der F LU MO - HALLE zum Beispiel ist es Gang und Gäbe, daß die Kollegen in der Pausenzeit sich Schrauben, Beilagscheiben usw . für die nächsten, Operationen während der Jause herrichten. Im AU T_O B_A U ka~n man Kolleg en b e - obachten, die mit schmutzigen Fingern n eben der laufe nden Maschine ihre Jauseri brate hinu ~terwUrgen . Im KUGELLAGERWERK gibt es eine Kollegin, die jede Mittagspause dazu benützt, ihre Verpackungsarbeit fortzusetzen. Die betrieblichen Vorgesetzten haben natürlich nichts dagegen.Jede Leistungssteigerung ist ihnen recht, gleich ~ie sie zustandekommt. Was aber, so fr agen wir, sagt der BETRIEBSRAT zu diesen unmöglichen Zuständen? Ihm als Vertreter der Arbeiterschaft, darf es nicht g leichgültig sein, daß Kollegen in ihrem Unverstand selbst dazu beitragen, ARBEITSBEDINGUNGEN zu schaffen, die eines freien Arbeiters unwürdig sind,

Die Bilanz beweist : ,.•- WERl'(SRENTE MIT 63 Die Bilanz der Steyr-Werke ruft bei all en Kollegen Verwundern hervor. So r eich ist also unsere Firma! So reich, daß selbst die Bürgerliche Presse, die Bilanz eine "AMERIKANISCHE" nennt. A.llein die Ertragszinsen sind diesmal mit 59 Millionen Schilling,um 11 Millionen höher als 1961. Die Rücklagen wurden mit 52 Millionen festgelegt, der nach vielen Verklauselungen steuermäßig zurechtgestutzte Reingewinn beträgt mehr als 37 ~üllionen Schilling. Und diese Firma, die wie die Bilanz beweist, will sich noch immer vor den berechtigten Forderungen der Kollegen ücken. JAHliEN IST MOGLICH Sie will noch immer nicht den alten Kollegen, die mit 63 Jahren i~ die Rente gehen wollen , die WERKS RENTE bezahlen. Nun muß aber Schluß sein mit der Verzögerungstaktik.Die Bilanz hat gezeigt, wie die wirkliche Lage ist. Der Betriebsrat hat nun alle Argumente in der Hand. Heraus mit der Werksrente für die Frührente. Wenn die Firma in der · Lage ist, 37 Millionen Schilling den ' nichtstuenden Aktionären in den Rachen zu werfen, dann muß auch das Geld für die alten Kollegen da sein, die mit ihrer Hände Arbeit jahrzehntelang die Schma - rotzer gefüt t ert haben•••• Nach der Besichtigung des Werkes durch die Presse: Bankett im HOTEL MINICHMAYR. Zwanglos sitzen die Vertreter der Presse Gewaltigen des Werkes an den Tischen, Auch DIREKTOR,VIZEBÜRGERMEISTZR wird von der Presse belagert. mit den SCHANOVSKY 1-'Ian spricht über die EWG, den EXPORT (¾f: S Werkes . Da richtet ein Pressemann an den Direktor die F~age : /, WIE IST ES DENN ÜBERHAUPT MÖGLICH, DASS SIE NOCH IN EWG-LÄNDER EXPORTIEREN KÖNNEN 11 • Darauf zum Erstaunen der .Presselaute die prompt e Antwort DIREKTOR SCHANOVSKYS II w I R Z A H L E N N I E D R I G E L Ö H N E 11 1 ! ! Wir empfehlen Kollegen SCHMIDL, sich diese Äußerung sehr gut zu merk~n, falls ) die Firma wieder einmal mit der Durchschnittsliste antanzen sollte, um zu be- , weisen: wie hohe Löhne sie zahlt. ) ST I E F I'\ 1NOE li DER l~OHLENAKTION -.:......:.... ,..···••~•••••br::i·-•••r"? '·'•·•t···•·••••••"••••l,,,jl,ji,j,l ll!illijlii,Jlli,,,ll,li,,Cl'll'"''''l'''m1ULfiu-ii6llf#uf,,.. ,.,rtd\fl•imhn;..;:m;.,d.;.•um>q-..pi?rlt,ibifüUt li lil ◄ jifii •ljlj,1u1'' • •••~· Die Kohlenaktion ist heuer wieder gesichert.Trotzdem gibt es bei dieser Aktion ganz im verborgenen einige Stiefkinder, die durch die Finger schauen mi.issen . ' 12 Vueter in der Kammermayrstraße , die der V!erksfernheizung angeschloss en sind, erhalten keine Kohlen und auch keinen MI~ TENN.ACH LASS• Die Kollegen fragen sich mit Recht, ob sie Menschen zweiter Klasse sind. WAS FÜR EINEN GILT,MUSS FÜR ALLE GELTEN. Da die Koll. durch die Fernheizung ja keine Kohlen brauchen,muß man ihnen durch Kürzung< Mietzinses einen gerechten Ausgleich schsffen. Herausgeber, Eigentümer und Vervielfältigung: FRAKTION DER GEWERKSCHAFTLICHEN EINHEIT ; Otto T REM L Für de n I~halt ver antwortlich : Otto TREML, beide Steyr- Johannesg. 1 6 --- 0 ---

U~ sa=-· === = . In einer der l e tzten Betriebsratssitzunzungen .referi ert e Kollege SCHMIDL über die Situation in der Krankenkasse . e ine bedeut end stärkere Vertre tung hat als die Viertelmillion von Gewerkschaftern. Sehr aufschlußr eich waren die Zahlen,die er bei dieser Gelegenheit nannte. Das Honorar der Ärzte ist seit Jahren dauernd im St eigen begriffen. Die überwiegende Mehrheit der Ärzt e ,ah:r scheint den Eid des Hypokrates vergessen zu haben. Sie betracht en ihren Beruf, nicht mehr a ls Berufung, sondern als Geschäft,wie die Zahl en zei gen, als ein sehr Ertragr eiches . MIT EINER II LOHNERHÖHUNG" VON 2.400 S PRO MONAT wollen die Jünge r Aeskulaps nicht mehr vorlieb nehmen. Sie denken nicht daran, daß viele ihrer Pat i enten froh und glücklich wären,wenn sie diese "Erhöhung" a ls Monatslohn bekomme n würden. Ein Kollege, BETRIEBSRAT DER SOZIALISTISCHEN FRAKTION, ri chte t e nach diesen Angaben des Ob - mannes an de n Bet riebsr a t die Frage , womit die Ärzte di ese Forderung begründen. GUSTL MASCHER gab namens· unser er Fraktion dazu eine eindeutige Antwort: Bisher sind noch keine Preiserhöhungen begründe t gewesen. Auch bei der l etzten Erhöhung der Preise für Fruchtsäft e hat sich die Preisste iger-Gilde auf die Erhöhung des Zukkerpreis es herausgeredet. Würde aber die angegebene Menge Zucker tatsächlich in einer Fruchtsaftflasche sein, dann wäre für die Flüssigkeit kein Platz mehr. Genau so ist es auch bei den Ärzten. Sie fordern immense Summen, weil sie zu wenig Widerst and spüren. So stehen wir heute vor der Situa tion, daß das Wort von 800 Ärzten mehr Gewicht hat, a l s die or ganisiert e Kraft von mehr a ls 280.000 Versicherten, die durchwegs alle gGwerkschaftlich organisiert sind. Das liegt aber nur darin begründet,daß eben diese k l eine Minderheit der Ärzte KOLLEGE MASCHER wies darauf hin, daß man jede Lohnforderung der Ar bei t _er als "staatsgefährdend" abwürgen will. Die in dutzende Millionen gehende Honorarforderung der Ärzte aber scheint weder dem Staat noch der Wirtschaft zu schaden. STAATS - GESUNDHEITSDIENST ======~=====-=------------ KOLLEGE MASCHER zeigt e auch den einzig möglichen Ausweg aus der verfahrenen Situation: FRÜHER ODER SPÄTER WIRD MAN SICH AUCH IN ÖSTERREICH ZU DER EINFÜHRUNG DES · ) STAATLICHEN GESUNDHEITSDIENSTES ENT - SCHLIESSEN MÜSSEN, WIE ER HEUTE NICHT NUR IN DEN VOLKSDMOKRATIEN, SONDERN AUCH IN DURCHAUS WESTLICH ORIENTIERTEN LÄNDERN, ZUM BEISPIEL IN GROSSBRITANIEN SELBSTVERSTÄNDLICH IST. Das aber durchzusetzen, wird nicht zuletzt Aufgabe der Gewerkschaft e n s ein. ,t~r--;7•-7rrnr:··•:-·1n-nr-:-r-::r ,,,,,t,111..,, ..,...",Uihhu..rmnu,..1,,1, , ,,,....;.mr-,1,,.;.,.,.1.,.,1.,1,,.,,.,u,u,, ,, K: ZBERI CHT VON DER BESPRECHUNG IN WIEN ·tü.iw.dz;yJ'l:1il11i11i'tnE+·+U1tiif'ii!il\lliMHPAi'T·1lhiii1luu1llil1ili,i 1,1't1i::l'tlr leie:Oii10ii::l1:U111!i iirul/lli·ihri,1Ct ZWISCHEN GENERALDIREKTION UND ZENTRALBETRIEBSRAT AM 29.4.1963 Di eser Besprechung ging eine kurze Zentralbetri ebsr atssitzung vor aus, wo folgende Punkte zusammengefaßt wurden, um· di eseibr ) dem Genera ldirektor zu unterbreiten: l.)Ent gel t entschädigung in der Höhe ) von 90 % für die erst en dr ei Krankheitst age für Dienstnehmer im Arbeitsverhältnis , welche über 15 Jahre i m Betrieb beschäftigt sind. (Ein solcher Ver t rag war bei uns ber eits ein Jahr lang in Kr a ft und endet e am 28.Februar 1963 ) . 2.)Anerkennung des nun geset zlich ver~ kürzten Rentenalters (Männer mit 63 Jahren , Fr auen mit 58 Jahren bei den vorausgese tzten gese tzlichen Bestimmungen ) ,auch für den Anspruch an di e Werks r ent e , wenn das Belegschaftsmitglied länger als 25 Jahr e im Betrieb beschäftigt ist. 3 . )Ver mei dung von großen lohnmäßi gen Verlusten, wenn ä lt ere Arbei t~kolleginnen oder Kollegen aus gesundheitliche n Gründen auf andere Arbeitsplätze versetzt werden .

0 4.) Lohnmäßige Abgeltung für di e ständige Teuerung. 5.) Auszahlung eine r Produktivitätsprämie bezw~Ausgabe von Aktien, so wie di es in den let zt,en Jahren de r Fall war. 0 Die Durchführung der Kohlenaktion im selben Umfang wie i m Vorjahr war zu zu diesem Zeitpunkt bereits positiv erledigt. Anlaß der darauffolgenden Besprechung des Zentralbetriebsrates mit der Generaldirektion war die Vorst e llung eines neuen Vorstandsdirektors und zwar ist dies Herr Dipl.Ing.RABUS von den VOITH-WERKEN, der nun die Funktionen des yerstorbenen Zentfaldirektors Glöckl übernimmt. Wie immer, hatte natürlich Herr Gen.Dir.RISZNAR mit den Forderungen des Zentralbetriebsrates keine Freude; In seinem Wirtschaftsbericht versuchte er immer wieder, nachzuweisen, daß es auf Grund d1r wirtschaftlich wesentlich schlechteren Lage der Konzernbetriebe nicht möglich sei, der Arbeiterschaft einen größeren Anteil zukommen zu lassen. Obwohl auch von ihm festgestellt wurde, daß de r Geschäftsgang im Jahre 1962 als zufriedenstellend bezeichnet werden kann, wo wollte der Generaldirektor von der Ausgabe einer Aktie im h eurigen Jahr nichts wissen, Im ZAge der sehr lebhaften Debatte machte der Generaldirektor folgende beJrkenswerte Festst e llung: . 11 ICH KENNE KEINE ANDERE FIRMA IN EUROPA, DIE SO VIEL SOZIALLEISTUNGEN GIBT WIE WIR! 11 " Vielleicht hat er damit die Aktionäre gemeint ? Zentralbe tri ebsrat V O V ES erklärte dem Generaldirektor fol gonde s : Niemand. von den Betriebsrät e n b estreitet oder be zweifelt es , daß es in e inem so gr·o·ßen Konzern kleinere oder größere Schwi erigk eiten gibt. Aber es geht nicht an, daß r.ian -di e·s e'•S·chwi erigkei t en nur i mme r auf den Buckel der Ar'be i t ~rschaft austrägt. Erzählen Sie einr;;al die s e Schwi eri gk eiten jenen Herrschaften, die in diesem Betrieb keinen Finger rühren und trotzdem all e Jahre e ine schöne Stange Geld fortschlepp en! Berufen Sie Herr Generaldirektor den Vorstand und alle Aktionäre zur Versar.m1lung ein und er zählen Sie ihnen di e Schwi e rigkeiten so wie Sie di e selben uns Betriebsrät en erzählen. ) .,, Machen Sie die Herrschaften dann aufmerks am , daß es auf Grund der schlee!'J.ten wirtschaftlichen Lage nicht mögli ch ist, den Herren Aktionären eine Dividende .) von 11 Prozent auszuzahlen! Zuerst kommen die Arbeiter und Anges t ellt en dran, die da s Werk aufgebaut und diesen Reichtum geschaffen haben . We nn was übrig bleibt, dann erst kann man über die Dividende für unsere Herr e n :Aktionäre reden! 11 Nach einem mehrstündigen Tauzi ehen zwischen den Betriebsrät en und dem Gener aldirektor sagte dieser schließlich zu, Anfang Mai das Verhandlungskomitee zu empfange n, · um über v erschi e de n,e Punkt e u. a . auch über die Aktie zu verhandeln. II\LEINE V E F~ BESSE 1~ UNGEN · Endlich, riach vi e l en II WENN UND ABER 11 hat sich di e Gene raldirektion entschlosRen, den alten Kollegen, die von der Frührent e Gebrauch machen, heuer die We rkskohlen zu geben und sie bei de r Weihnachtsakt ion zu berücksichtigen. D A S I S T I MM E R H I N ET w· AS Der Kampf um die Werksrent e dieser Ko ll egen geht natürlich weiter. Auch in d~r Frage er ersten 3 Tage bei Krankheit kann der Betrie bsrat einen kleine n Erfolg verzeichne n. Die Kollegen, die mehr als 15 Jahre im We rk beschäfti g t sind, werden rückwirkend ab 1. MA I wie de r die erst en 3 Ta ge Krankens t and mit 90 Proze nt Entge lt vergü t e t bekommen.

"'l AM 31. JULI 1~ 0 MMT D I E W ER1~ SA1-'\ T I E . ... ,,.,.,.,, .,...,....,,,,,,, ...,,..,,, ,,,,.,,,, ,,,,.,,, ,,,,, ..,. .........,,,,,,.,,,.,,n•tt:tt•r1·1::-tttr11111·····"···1····••·••1••11•·•·•••"ut1u1uuu••·1" 11'1'"'' 'lrU•·111,·•u1•:1rusw2-1rt• ••u"''' ''"=·•••tmr1111•e:,11•11"· · Lange ·haben die Verhandlungen mit der Direktion über die Auszahlung einer Leistungsprämie gedauert. Di e Gener a ldirektion hat diesmal eine s ehr steife Haltung eingenommen. Zuerst hat sie die Leistungsprämie überhaupt abge l ehnt. Dann wurde die Auszahlung im Dezember angekündigt, aber nur unter der Bedingung , daß das laufe nde Jahr -guten Ge - schäftsgang bringt. Erst als unsere Vertreter mit der in de~ Presse erschienenen Bilanz anrückten und dem Gene r aldirektor die hohen Profite des Werkes nachweisen konnten, gab die Firmenleitung nach. Wi r werden a lso auch heuer wieder die Leistungsprämie erhalten. Die Kollegen, die mehr als 5 Jahre im Werk beschäftigt sind, bekommen die Werksaktie, die anderen wurden wieder einmal mit bedeutend geringeren Beträgen abgef er~igt, obwohl auch sie ihren Anteil haben. DIE HINTERGRUNDE DES l~UCl~TRITTES '' ''""-l"''l''"''·H''"" 'l'l\" "._u,91•111•1111"'1"-:,"Jflt' !llnrmHl'll!''l!l'!"'"Ttt:Hll!ll"''''IIIP Schon seit einigen Tagen kursierte in unserem Betrieb das Gerücht, daß der SPBetriebsrat und Obmann des Arbö in St eyr FERDINAND HEU MA Y R , aus II Gesundhe itsrücksichten II sowohl seine Funktion als Obmann des Arbö a ls auch als Be tri ebsrat niedergelegt habe. Die Öffent lichkeit war s ich darin einig, daß die nGesundheitsrücksichten" hi er nur vorgeschoben sind. Nun aber ha t es der Zentralbetri ebsratso~mann SCHMIDL, doch vorgezogen, reinen Wein einzuschenken , denn offenbar war die Sache schon so weit gediehen, daß nicht s mehr zu verheimlichen war.Zentralbetriebsratsobmann SCHMIDL t eilt e mit, daß der Arbö St eyr eine Subvention des Ma gistrats in der Höhe von 25 , 000 Schilling erw~rt e t hat . Da die Subvention beim Verein nicht einging , sprachen einige . Arbö-Funktionäre be im Bür ger meist ~r vor und erhi elt en vom Magi str a tsdirektor Dr. Enze l müll er die Auskunft, daß di e Subvention schon am 17.März von HEUMAYR persönlich behoben worden wpr. ••u•l!!l' llll'Ml'l'P!tt·1••u·1''1'..,.,..,r... ,,.u,,,u•1 1tu1Urt111m••111111,•m11 " lll!PP l!ll't!'U'!l''lf!I'"''''' ' ' Es st e llt e sich heraus, daß HEUMAYR die Subvention dem Ver ein nicht abgeliefert hatt e . Zur Rede geste llt, zahlte er 12,000 Schilling sofort zurück, den Res t erlegte er einige Tage später. Die SP-Fraktion in den Steyr- Werken hat dann HEUMAYR nahegelegt, seine Funktion im Arbö niederzul egen und aus "gesundheitlichen Gründen" auch aus der.r Betriebsrat auszusche id.an. Kollege SCHMIDL sagte in seiner I nformation· vor den Vertrauensmännern, e s ·müsse dafür Sorge ge tragen werden, daß "Reinlichkeit und Sauberkeit" herrsche n. Dem kann nur zugestimmt werden, nu~ mutet es seltsam an, d aß der Askö-Chef so· spät draufkommt, daß mit HEUMAYR etwas "nicht in Ordnung II ist.Schon vor einem .;Tahr hat es nämlich mit ihm, gelinde ausgedrückt, 11 Anstände 11 · in Geldsachen gegeben. Und dä s mußt e dem Askö-Obmann SCHMIDL doch wohl bekannt gewesen . sein. Es geschah jedoch nichts, außer der Tatsache, da ß Heuma yr später sogar an r echt hohe Beträge her angekomme~ ist . ' URLAUB RECHT ZEITIG SICHERN Die Fro.J.i: tion c.1er Gewerkschaftlichen Einheit c1er St eyr-~"7erke v e r anstnl tet von 14 . - 18 . Au::;ust c"'.. . Jahres eine ArlJciterclel egation nach Ungarn . Der Teilnehrrnrbeitrag beträgt S 320 . -- • In ih::1 ist ei ngeschlossen (:.i e konpl~tt e Rei se. v?n Steyr und zurück in Autobus , Quartier u nd rerpf le- gung in Unßarn, Visaspesen usvv . Außerden e rh=:t l t jeder TeilnE11 ne r bei der ~ft . in Ungarn e in Taschengeld in c1e r Höhe von 100 Fo rint . Am:1el c1.ungen sind bei d e n Be tri ebsr äten uncl Vertrnuensnänne rn c"'..er Frakti on i n We rk oder b ei der Redaktion · der Neu en Zeit , Johannesgasse 16 zu t ä tigen. Melde schl uß ~ Mr\Y1+!'\rr 1 T„1 ~ ~n C7

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