Steyrer Werksarbeiter, 16. Jg., November 1962, Nr. 10

, /) ...c. ' ~--·=. rn .~--7'" ,.._ ~ r NOVEMBER 1 9 6 2 DJLJD3 1DOfJLl !U lJ9?7 l 1 ~n C] IDJ□I Ä] ,{ tt~ B 1 t! Delegiertenkonfe renz in der Kantine . Dr . Mühl peck spricht Namens der Firma. Er weicht den dringenden Problemen aus , er hütet sich, heiße Eisen anzufassen. Seine Prognose? 11 Wir wollen hoffen, dass uns Q @ die Zukunft nicht a11·zu übel ~• mitspi e lt." Es hat k e inen Zweck, den Kopf in den Sand zu stecken: Die Lage ist e rnst.Auslä ndische , be sonders westdeutsche Konkurrenten führ e n e in re ge lrechtes Dumping: Sonst hat der Firmenvertret e r nichts zu Beherrschung des österre ichischen Markt es sagen. Vernichtung der h e imischen Fahrzeugindu10 B t · b t b K ll SCHMI .'"'DL strie. Eisern sitzt der Würgegriff der NATO- e rie sra so mann o ege .c.. • · ht 11G • ß d . 1 d F' . t Konzerne schon J e tzt am Le bensn0rv unserer ( 5pric : ewi , ie age e r irma is B t . b . t . d . ß . . h d. L e rie e . drns , ni eman we i , wie sic • ie age 1 ( weiterentwickelt . We stdeutsche Firmen bi e ten zinsenfreie Kre - ~s bestehen aber Hoffnungen . Der n eu e dite bis zu sieben Jahren . 288er ist gut . Vielleicht schlägt er gut ein, 11 A LS 0 • • HOFFNUNGEN , TRÖSTUNGEN, LUFTSCHLÖSSER. Ni emand traut sich das Kind beim Namen zu nennen. Und doch pfeifen es alle Spatzen von d en Dächern , daß die . Firma eine große Kundigungswelle plant. Trotz Schutzzöllen sind manche ausländi - sche Fahrzeuge billige r als die gleichwertigen heimischen • Der Wi ,rner "BÖRSENKURIER 11 spricht es ganz offen aus: die N~TO-Konzerne ·verkaufen zum Teil soga r mit Ve rlust, sie· exporti e ren mit ihre n Fahrzeugen,' auch ihre Krise nach Öst e rre ich, FAHRZEUGIMPORTE IN ÖSTERREICH ( in 76 ) - - - - JAHR PKW AUTOBUS 1959 61 32 1960 82 46 1961 84 53 1962-Juli 93 51 - - - LKW 63 69 75 76 TRAKTOR . 10 12 13 16 Man sieht , der Wü rgegriff wi rd imme r e nge r, Findet sich ni emand, der einen Ausweg aus der Krise z eigt?

\ Doch, der Betriebs r at der GEW ER K SCHAFT LICHE N EINHEIT GU S T L M f-\ S CH 1:.. 1~ - 1-< /~ N D ! DA T O 1:. 1~ LI ST l 4 ~ ' , n~'\"l'-:-;~,jji,..,,....~ :~<1'TT""'Tr.'TT'm"!J""''•''•••"'•i•~r:-:-:n:-:·~ ·.-,..,.,r.Ti'I,';~~;-., ..., ,,..,., ..,,, .. ::-r., 11mr.;;-:::··~;,··:- 1i'i"l"i"(i'~.,.,J, ..,,, "" ·m•llm, ,..,.1, 111•r.-:-r.r;nrr,· me l det sich zum Wort: e r · r ede t nicht um d e n heiße n Br e i herum, s e i ne Re de ist kurz, seine Vorsc h l äge habe n Hand u nd Fuß. Der ÖGB möge _e ine Konfe r enz d e r Betri e.bsr ä t e der Fahrze ugindustrie e inbe rufen. Diese soll folge nde Anr egunge n be rat e n und entspre che nd e Be schlüsse fassen: ~ l.In Zukunft soll e n vorze itige Steuerabschreibungen b e i Fa hrze u - gen nur mehr dann mögl ich sein, wenn e s sich um öst e rr e ichische Produkte handelt, 2 . De r ÖGB m•ög e d e n demnächst tage n den Städtebund v e ranlassen , daß die öffentliche n St e lle n nur öst e rr e ichische Fahrzeuge kaufen , Kein Grosche n Steue r geld f ür ausländische Fahrze u ge ! 3 . Grundlege nd e , großzügige Zahl u ngs e rl e i chterungen b e im Kauf von Fahrzeuge n. He r a nzi ehung der v e r s taa tlichten Banke n, zur Vorfinanzi e rung der Kr e ditgeschäft e . 4 . Einschaltung der v e rstaatlicht en Banken zur Anbahnung von l a ngfristigen Kr editgeschäften mit unterentwickelten Ländern . 5,Verkürzung der Ar beitszeit nach dem Entwurf von Sozialminister Proksch zur Verhinderung von Kündigunge n , 6 .Di e v e rstaatlicht e n Banke n mögen d em Beispi e l der italie nischen Geldinstitute folgen . In Itali e n werden Fahrze ugkredit e mir dann gewährt , we nn mit d em Geld italienische Fahrzeuge gekauft we rden , Das. ware n v e rniinftigP. Vorschlä g e , das ,sind Mö g lichke it e n ,. di e man verwirkliche n k ann . Auch Kollege He igl als Vor s itze nder beze ichne t e sie a ls ' 'sehr wertvolle Anr ugung~n. 11 Das allein genügt aber nicht . Di e v e rantwortliche n Gewerkschafts - funktionär e müss e n so bald a ls möglich di e gewünsc h t e Konfe r enz e inberufen . De r 0GB muß sich mit aller Kra ft dahint er setze n . Es g eht hier um die Siche rung der Arbe itspl ä tze d e r 25 . 000 Arbeit e r d e r Fahrze ugindustrie in ·ganz Österre ich . . .,.,, .. . , '111'1"'' ' .1.., , ,,,, j :;---:zrr;;- :=I:::,..,,,, ....... ,.. ,,"" 111111 ,. ! .. ;'!5:: ( In der 7 ,Vollv2rsammlung der Ob.Öst . Arb eit e rkamme r bracht e di e Fr aktion der Gewe rkschaftliche n Einhe it zwe i überaus wichtige Anträge e in. die Auffassung des Präside nt e n St e llung( und f ühr t e unt e r and~ r e n a us : . Eine r we nde t sich g e g en d a s Stillhalt eabkomme n bezw,di e Verlängerung dies e s Abkomme ns, ohne dass die Me inung der Arbeiter e inge holt worde n wärei Fe rne r wurd e v e rlangt, daß di e gewählt e n Vertret e r der Arbeit e rschaft, Einsicht in die Kalkulation der Betrie be nehme n soll e n. Deswei t e r e n wurde d ie Schaffung e i nes Arb e itsgesetzes g e for - dert. De r Präsident d e r Ob.Öst, Arbe it e rkamme r (S.P.) e rsuchte um Able hnung dies e r für di e Arbe it e rschaft w:Lc h tigen Die Funktion d e r Ar beit e rkamme r best eht nicht nur im Begutachten von Gesc tzent~ würfe n, sie hat auch geset zlich das Recht s e lbst Ge setzes e ntwürfe d em Pa rlament vorzul e g e n. Di e Anträge , di e eingebracht wurden für di ese , ist di e Kamme r zuständig. D /J. S PA l~L/.:.\M ENT .hat e ine Re ihe von Ges e tze n b e schlossen. Unt e r ande r 0n s ehr vi e l e Kapitalsbegünstigungsges e tze. Doch e in Arbe itsze itgeset z ist bis heute noch nicht im Parlame nt. Anträge mit d e r Begründung, daß die Ar - Nach wi e vor ge lt e n die Bestimmungen e iner b e it e rkamme r nicht zuständig sei,bc zw. Arb e itszeitve ror dnung aus der Kri egszei t, wär e n sie i m Programm d es ÖGB .enthalt e n.die e ine 60 stündige Arbe itsze i t . vorsehen . KOLL, SCHIY11EIJ 1:3 El~GE 1~ Ge we rkscha ftli che Ei nheit n a hm gege n I m Apr i l 1958 l ~gte Sozialminist e r Proksch den Entwurf e ine s n euen Arbeitsze i tge setzes v or , d e r ·vorsah , _die 45 Stundenwoch·e be i \

r Be ibehaltung all e r e rworbe ne n Re cht e . ffi Ab 1. JÄNNER 1962 di e 42 Stunc;l enwoch e und ab 1.JÄNNER 1963 di e 40 Stunde nwoche . Di e s e r Entwurf wurde von uns Kommunist e n ber,:riißt, sah e r , doch e ine t e rmingemäße Einführung d e r 40 Stunde nwoche vor, Di e s e r Entwurf ist in e ine r Ve rsenkung ve rschwunde n. Se ithe r ist e s s e hr still g eworden um e ine we it e r e Arbeitsze itverkürzung. Statt eines mode rne n Arbe itsze itge s e tzes wurde ein Ge n e ralkoll e ktivve rtrag übe r di e Einführung der 45 Stundenwoche in Kraft g esetzt. Der Ge neralkoll e ktivve rtr ag kann j e doch nie und nimme r als Ersatz für ein Arbe itsz e itge s e tz ange s ehen werden. Es gibt zwar e in int ernationale s Abkomme n übe r di e 40 Stunde nwoche , das a uch von der öst.Koalitionsre gierung ratifiziert wurd e . Aber was habe n wir Arbeit e r davon , wenn di e Forderung nach einem Arb eitszeitge s e tz im Forderungsprogramm des ÖGB e nthalt e n ist. Von Verspr e chunge n kann man b ekanntlich nicht leben. Di e de rzeitige Lage in eine r Re ihe von öst . Be tri e b c n hat b e r e its zu Entlassunge n von Arbe it 2rn g e führt. Bt3 sonde rs kritisch ist die Lage in d e r Fah,r- ( ~f ugindust ri e . ~s ist e in Ge bot d er Stunde , di e Herabsetzung de r Arbeitszeit voranzutr e ibe n um di e Arb e itsplätze unserer Kolle ge n zu schütze n . IJIE 11ZOMMUNIST[N sind de r Ansicht und der Meinung , daß die Kürzung de r Arbeitswoche e inzig und al - l e in e ine Abge ltung für di e ge stcige: rt e Arbe itsleistung ist und sein d_arf und üb e rdi e s e in Be itrag zur Siche rung de r Vollbe schäftigung. Be i de r Ab stimmung stimmt e n sowohl Sozialist en , ÖVP, Freiheitliche n und soge nannt e Part e ifreie ge schloss e n ge gen die Anträge über rtrbe itsze itgesetz usw . 1N TE R l S-S AN T dabe i ist, daß in der Be tri e bsde legie r t e nv e rsammlung in de.n St e yr- Werken die sozial istische n Kamme rrät e ( Schmi dl,Heigl ,Kinze l hofe r und Baumann) für di e Arb e itsze itverkürzung ( 1r e n . J e doch in de r Ob . Öst . Arbe it e rkamme rvollve rs ammlung ge ge n di e He rabs e tzung a e~ Arbeitszeit gestimmt habe n. Die Polize i hat jüngst gest r eikt (trotz Kl aus e ns Wut-Ge belfe r). So wurde sie - wie sich geze igt - ihr eig 'ne r Freund und He lfe r . Drauf . hört e j e der ~olizist, T 1NR ~IZ !VI 1 t-.11 STER 'Ja d!,:, f S'den '> ~~ dw~~c.. ----- -·. ' ~W'l \ ~~~f _J_J Wer nun di e Lage nicht verkennt, --;---.__ 'VlJ.' der wird demnach ins Parlame nt /; d i e Volksvertre t e r wähle n , 1/,,1 die d e rzeit dort sehr fehl e n ! ! ! iVl-z _,,, .;,I ~ es muss (das stimmt mitnichten! ! ) we r öffentlich ~e dienst e t ist, a ufs Streikre cht g l att v e rzicht e n. 1 7f h'11llttlltitMilf • -~ /✓uv;_, - ·- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Ei gentü·mer, He rausge b e r und Ve rlege r : Für di e Fraktion de r Ge we rkschaftliche n Iinhe it,Treml Otto Verantwort l . Re dakt e ur und Ve rvi e lfältigung Otto Treml, Be ide St e yr, Johanne sgasse 16

1 1 1 (.1 1 ---- ~ ----------- L'.'.E IGEN SIE DIE ZUNGl C H E F A R Z T : .. \ t ersuchung " i s t zu- Ende : "Wunderbar, s i e s ind j a· iiollkominen . gesund, am FREI TAG k ö_npe n s i e wieder arbeit e n, auf Wi e de rs ehen!" De r Kollege , e r h a t e in schwe - res Magenl e i den, prot e stiert, e~ hat noch Schmerze n, er kann mit best em Willen nich t a rbeit en . "Was, fr e c h wird de r Kerl auch noch, na , sie we r den schon s ehen!" Herr Che f a rzt murme lt was von "Folgen zu trag.:i n h a ben , 11 der "Ke rl_"__ geht wie der h ei m. Ein Kollege kommt zum Ch e f a r z t, DI AGNOSE : Mage nl e ide n He rr Ch <) f arzt be fi ehlt: "Se t zenil Koll e ga _s e t z t sich . De s Ch efar zt(' t .:: l ep a tische Hand l egt sich auf - de n (bekl e ide t e n ) Bauch de s Pa tient en.Einen Brucht eil e ine r Sekunde hat di e s e Unt e rsuchung ge dauert. DAS URTEIL: "Arbeitsfähig ab ··MONTAG'.' TELEPATH ODER BARRAS - FELDSCH~R? Der Koll e ge hnt arge .Schmerze nr, ' er KANN J a , Koll egen, das _ist eine he i k l e Fra- NICHT ARBEITEN~..:: De r Herr Chefa rzt .r e a-- ·". g e : Ist uns e r neue r Che farzt e in Te l ep a tt.i,, gi ert sehr sauer:··· .. VERLASSEN „ SIE DAS UN.., e in mit übe rirdische n Kräft e n ausgest a t- TERSUCHUNGSZIMMER, ODER t ·e ti:, r Genius , hat e r e in "zwe_it 0s Gesicht? . . . ICH RUFE DIE POLIZEI AN! Ode r ist e r nur e in KV- Schre iber, · wi e e s Der Kolle ge bleibt hart , · er verl~ngt e ine leide r vi e l e Ärzt e im t aus e ndjähri gen anständige Unt e rsuchung . Re ich wa r e n? Wir haben ihn doch noch imme r in"guter II Erinne rung, den Ba rras-Arzt: · · "Wa s ha ben sie denn schon wieder, M2nsch sie sind j a doch kerngesund! Was~ sie woll en nicht~ na, ze igen sie mal diG Zunge , l:).abs .:doch ge wußt.,, -.das Schwein will sich von der Front drücken, KV , de r Nächste." Gutmütige Mensche n glauben, daß h eutzut a ge die s e Ze iten schon längst vorbe i sind.Na dann woll en WIR mal sehen! f./Alll 1 Ein -Arbe i ter kommt zum "Herrn" St absa rzt, Pardon, zum Herrn Chefarzt: De r Mann kommt ins Unt ersu6hungszimmer , de r allge - waltige Che farzt ist in der Lektür e e ines Schr:eibe ns ve rsunke n. Der Patient r ä us - p e rt sich. - Seine He rrlichk~it er wacht: 11Ach, sie sind e s, ne hmen sie Platz. Ze igen sie di e Zunge ! 11 Nun f ol g t di e "Unt e rsuchung" ; Aus gut 1 1/2 m Entfe rnung beäugt de r Allgewa ltige di e Zunge de s De lique nten. • Ein "Blick genügt, die "UnEr will nicht tachini e ren, , e r will untersucht, will ge sund ·we r den und wi e der arbei - ten können. Der Herr Che farzt be lie bt e benso hart ztl ble iben. Der "SIMULANT" soll arbeit e n. De r K~lle ge ist abe r nich t dumm. Er geht ( zu s e i nem beh ande lnde n Arzt. De r schick~ ihn in da s Krankenhaus.Di e Ärzte st e llen dort einwandfr e i e in Mage nl eiden f e st . Nun, wir wiss e n doc h , daß das =st eyr 6r - Krankenhau~ daue rnd üb e rbe legt ist. De r Koll ege wir d aufge nommen1 trot z Be tt e nmange l, .weil eben di e Fachärzt e i m Spit a l deutlich erka nnt h a ben, daß e r dringend •e ine r Spit a l s beha nd lung bedarf. Von Arb(;l i ü , - ;ä higk ei t _ist natürlich ke in? Re de mehr. 3 Eine Kolle gin wird mi t Unt er leibsbe schwer- ~en zum He rrn Che farzt geschickt. UBLICHE UNTERSUCHUNG, ERGEBNIS : .. " Arbeitsunfä hig 11 NA CHSTE UNTERSUCHUNG? Aber wi e so denn,der Herr Che f a rzt ma cht das ganz ande rs : . ·

"Am Montag in 14 Tagen können sie wieder arbeiten." Kein Gynäkologe von Weltruf würde sich eine Ferndiagnose dieser Art zutrauen. Unser Herr Chefarzt aber tut das ! Wieder taucht die Frage auf,: hat der Mann übernatürliche Fähigkei t en , ist er ein unerkanntes Genie, oder ist e r nur _ein beamteter KV- Schreiber? Wir haben aus dutzenden Fäl l en nur drei herausgegriffen. Es sind das keine Kleinigkeiten, es ha1~ delt sich um entscheide nde Frage n der Gesundheit . Wenn cler Herr Chefarzt glaubt , ei n Telepath , ein Gedankenleser zu sein, dann · soll e r zum Zirkus gehen , dort zahlt man ( --i_el für solche Fähigkeiten. _Jhl t e r sich als Barras~Arzt , a l s KVSchreiber, dann ist e r , bei der von ARBEITiRN v e rwalteten Gebietskr ankenkasse ebenfal ls am fal schen Platz . Will er aber e_in ARZT sein, dann soll er sich als soldher b ~nehme n . Dann muß e r , im Patienten den Hilfsbedürftigen sehen . Dann muß er ihm h e lfen , wieder gesund zu w~rden . KRANKE KOLL.2GEN _GESUND SCHREIBEN , das kann jeder , dazu braucht man nicht Medizin studiert h a b e n . KOLLEGEN ! Wir brauchen einen Chefarzt, der, der Gesundheit der Ko l legen ·dient . ( ildet uns Fälle , wie die Beschriebenen . Wir werden nicht eher ruhen , bis der '-. 1efarz·t sich seiner Aufg=1.ben b ewußt wird und danach handelt ode r bi s e r einem echt e n Arbeiterarzt Pla tz macht . AB T. 43 5 1 Kollegen der Abte ilung 4361 , ihr tut urs leid! Euer Be triebsra t , d e r Walt e r HUBER ist doch wirklich eine Null ! Da hatte neulich ein Kollege (ein E- Wagenfahrer) e ine n Unfall . Dabei fi e l ein Hinterachstrichter vom Wagen auf den Boden. Wagen und Gußteil bliebe n unv erletzt Verl e tzt wurde nur das Lohnsackcrl de s Fahrers . Er mußte nämlich 50.- Schilling Strafe zahlen. WARUM ? weil ei n e längst veraltete Bestimmung aus dem Jahre 1957 besagt, daß Fahrer die einen Unfall v e rschul den , dafür bestr a ft werden können . Diese Bcstim~ung richt e t e sich damals gegen Schwarzfahrten mi t Fahrzeugen im Werks - gelände . · Der bestraft e Kol l ege war kein Schwarzf ahr e r . De r Unfall passierte bei der Arbeit ! KOLLEGEN , ihr wisst selbs t am besten, wi e ihr ge jagt werdet! Einmal do rthin, einmal dahin, TEMPO ! Zeit ist Ge 1 d. T EMPO Die Akkordarbe iter brauchen die Teile! Ihr saust mit ein em TEMPO durch die Hallen , ihr schont weder das Fahr zeug , ru::x:;h euch selbst, aber man verlangt von euch immer mehr! Und da f ällt einmal so ein Stück vom Wagen . Irge nd ein Lump meldet das , ihr werdet best raft . Was hat aber das mit dem Walter HUBER zu tun? Nun , der ist doch euer Bet r i e bsr at . Nur mit seiner Zustimmung war die Be - st r afunß des Kollegen möglich ! Hat den der Mann keine Ahnung, wie schwer eure Arbei t ist, k e nnt er denn eur e Sorgen überhaupt nicht? Weiß er denn nicht, wie s chlecht manche Fahrzeuge, wie gebrechlich die Transport - vorric htungen sind? Findet er , wenn einmal was passiert,kein en anderen Ausweg , als e inen Arbeitskoll egen zu best~afen? Oder will e r sich vielleicht beim Chef ein"1Gutpunkt ho l en? Sei es wie es sei, der Walte r HU BER ist k ein Arbe it e rvertreter ! 1K OLLLGEN J wenn wieder einmal was passiert , ( da s k a nn j ed~n Tag vorkommen) .kommt zu den BETRIEBSRÄTEN de r GEWERKSCHAFTLICHEN EINHEIT ! Di e werden auf keinen Fall,euch b~st rafen, wi e es der SPÖ-Betr .- Rat WALTER HUBER getan hat. SO W/~ HLT MAN RICHTIG Gehst Sonntag du ins .Wahllokal, so ach t e auf die List enzahl : Statt 1, 2 , 3 , den alten Hut, dur chkre uze 4 - dann ist 0s g_ut.•

llN TE U 1~ [R. SPASS · •Entschuldi.gen, d.ie Überschrift stimmt · nicht . Es ist kein dpaß, sondern bitte~er Ernst. Ein Kollege, wohlgemerkt ein Betriebsangehöriger ließ sich das Vorder - und Hin terrad seines Moped im Puch-Werk e inspeichen. Die Speichen hat e r sich separat dazu gekauft . Was glaubt ihr wohl 1 was er dafür b ezahlt hat? Die Summe von Schilling 180.- J! ! durch eine Int e rvention war es möglich, dep Betrag um S 45. - ·zu e r mäßigen . Also kost e t das E:inspeichen und Zentrieren dieser beiden .Räde r noch immer S 135.- Der Akkordpreis, den die Einspeicherinne n für diese Arb e it bekommen, beträgt S 3.73 ! Selbst wenn man be - :.-ücksichtigt, daß diese Arbeit nic ht im Rahme n ·der Ser.i e durchgeführt wurde, und die Arbeitsstunde· mit 300 )6 höhe r dem Kundiri ~erfechnet ~ird, so kann mai~o~h imm8 r be-hau pten , ·daß es eine verdammt ge - ·s chmalzene Anie l egenheit ist. NOCH . NICHT ,...........,,.,,.,,.,,,11,,,.,,,,,,,,,.,,,.u,, ,.,.,,,,,.,uu,,,,.,.,,.,,,,,,,u,,,,.,,,,,, ,,.,.,,,,,,, , OIGT •lllf„lfH..,..,1„1u1ltt1111111111ufllll1t!lllllll;H,1111u1,; 1,u1•llrtlt;,.,,.,,.111111t,1,111t1111 ,,, Im Mai d.j.war d~r iroße Stre ik der österreichischen Me tallarbeiter . Die Ar - beit e r haben 5 1/2 % Lohnerhöhung. ib~i uns in Form d e r 63 Groschen für alle)erh~lten, Die Preise rhöhungen haben das inzwischen schoti wieder aufgefr e ssen.Aber neben diesen 5 1/2 % wurde auch e~ne der Gruppe 6 (sonstige ange l e rnte Ar beitskräft e) aufscheirten . Das Kind hätte dann e infacih einen ande i e n Name~ · und es bliebe all e s beim Alten. MANN l l~ ·f-\ 1~ GEI T Auch b e i den Männerarbeiten müssen sehr vi e l e Umstufungc n vorge n ommen we rden1 - da der n e u e Kollektivvertrag mehr Berufsgruppen vorsi eht. Bei uns wird nicht d e r Arbeit eri sondern di e Arbeit e i ngestuft. \ Es wird Wohl gute Qualität v erlangt,aber die Arbei t soll nur minderwertig eingestuft we rden, damit ja nicht die Ge(ahr d e r besseren Entlohnung entst eht . Hier steht also der Betriebsrat vor ein e r sehr großen,Aufgabe und wir glauben,es ist an der Z0it, damit zu beginnen. ( lV[P U WOHNl3AU B E S TF~ /~ FT 2 Vizekanzler ·pi tt ermann hat kUIZlich im Radio erklärt : • 11 NEUBAUSIEDLUNGSPARZELLEN im Wer 't unter 50.000 Schilling sind steuerfrei" .- Leider müssen wir f es t s t ellen , daß der Herr Vizekanzler dabei etwas geflunkert hat. Ein Kol l ege i m We r k wil l ein Haus bauen. Seine Parzelle. wurde -amtlich auf- 32. 000 S geschätzt; riach Pitter~ann .also steuerfrei. Die Finanzbchörde·n sind .allerdings ande :r(_ Ansicht. Der güschätzte Wert wird aus unerklär:lichen Gründen mit· 2.5 multipliziert1 , Pittermanns 50. 000 ~chilling werden abg~ ' zogen. Der Restbetrag von 30.000 Schilling wird •mit 1% vers t cu~r-t . · Der Kollege , der es satt hatt e , auf eine wichtige Forderung e rfüllt. NÄMLICH : Die .· Beseitigung der Frauenkat e - Wohnungszuteilung .zu warten un.(i · selbst ein gorie . F 1~ AUEN A 1~ B E1I T Im neuen Kollektivvertrag gibt es also keine . l.ohngruppe für ·Frauen · mehr. Aber davon haben unse r e K9lleginnen bis h e ut e noch tiichts · g ~s~üri.Nachdem bei uns nicht alle ·Frauen di e gleiche Arbeit machen, wi r d es mit_ der Direktion nc;>ch so manche Auseinandersetzung gebe n. ' Häuschen bauen.will; wird . nun bestraft . Er muß 300 Schilling St e uer zahlen, obwohl er nach Dr.Pitt ~rmann k e inen Groschen bezahlen müßte . DIE LEHRE DARAUS? Was Herr Dr . PITTERMANN sagt ., ist für die Katz! In Österre ich gesch! eh t das, . was SCHWARZEN b es timmen, · zumindest so als k e ine echte Opposition, k e ine .nisten im Parlament sitzen! . die lange, KommuWir haben schon Beispiele aus der 01:Er- !;J 1 ::e~:r:~kGr:;p:s 4 gc!~:~:~e!:t;u:~~~!=- , _/ \ /",_ ;=_~ ~.--,.·- -11_. 1-,.:_.· . te ange lernte Arbeitskräfte)einzustufen. '\ f.xf-\ 1 . 1 Dementsp~e 6hind gibt es nitüilich auch e ine h öhere Bezahlung. Die Firma würde es b e i uns am liebsten sehen: wenn die Frauen e infach all e in L I ST E

~@Th?J]@J~ < rdA,U , ~{ . @(f/ß~~!1~ D~r Friede in der We lt, der e inige ~---\ ~ ~ .. . . · Tage an einem Haar zu hängen schien, wur~r---.=--..x ~ -- - .. de geret~e~,Mehr als __ das,Es scheint , a~s ~ UB ,.q ~ . . ob nun einige der drangendsten weltpoli- Doch wenn Provo a~ einen Krieg e·ntfestischen. Fragen, die jahre lang nicht ge- seln so werden sie de r Verant wortung und löst we rden konnt en , einer Lösung näher den ;chweren Folgen, die ihnen ein Krieg gekommen sind. bringe n wird, nicht entgehen können. Um zu be urt etlen, was geschehe n ist, muß man überlegen1 wohe r di e Kriegsgefahr stammte, Seit l angem ist KUBA !ür die USA ein Wi r sind überzeugt , da.ff _die Vernunft siegen wird, daß kein Krieg entfesselt und Friede.n und Sicherheit · der Vö_lke_:r gewähr - l e i st c t wer den. 11 n im Auge . Die USA fi.j:rchten kaum die mi- Der FRIEDEN in der Welt wird ;·erst dann li tärische Macht , sondern _den politischen gesicher t sein, we nn a.lle NILITÄRSTÜTZPUNKTE Einfluss Kubas , in fr emden Ländern beseitigt und ernsthaft e · ABRÜSTUNGSMASdNAHMEN beschlossen werde n, Das kubanisGhe Beispi e l wirkt ans t ekk end au f die late inamerikanischen Völker . Die KUBANISCHE REGIERUNG hatt e alle Ursache , Maßnahmen zu! Abwehr einer dro'- · h enden Invasion zu tre ff en. Die Vorberei~ tunge·n dazu war en in den USA be r eits weit g~J~ehe~ . Al s sduviränar Staat hat· KUBA natürlich das Recht · auf seinem Terri torium alle Massnahmen zu · seiner Vert eidigung zu ti e ff e n, die e~ für · notwendig hält . Das ist mit. Hi lfe der Sowjetunion ·g0sche - hen. ·ttlPf[l llR[lf ~ llN i~ W[[~ Bekannte ·ästerr.Fachl eute und 'Pers ~nlichkei ten de~ öff . Lebens haben ein e Initiative zu ei nem Treffen zwischen. Chruschtschow u. Kennedy ergri ffen , die im Ringen~ den Frieden eine wichtige Roll e spielen kann. '. l';Q-lten sich , lroht, und Gleichzeitig bereite t, Si e h aben ~ich in einem Schre iben 0 1 E LJ S A erkl ärten , s i e .an · die Bundesregierung gewandt und· dur ch Rake t enbasen au f KUBA sie ersucht,sie mögen e inen aktiven v "'rhängt en di" BJockade . Beitrag zµr B '.'haltung des Vf.2it_ w~rdo di e Inv:si on Kubas vor~ . friedep.s l~ister_i. , "würde doch einem · . solchen Krieg die ganze Welt und da- . mit auch das neutrale Österreich Die Sorrjetunion hat ein f estes Freund- zum Opfer fallen. schaftsband mit Kuba . Ein Angriff auf Kuba_ w i e n war schon einmal Treffpunkt hätt e de n We ltkri e g ausgelöst.Das wurde · der beiden St aatsmänne r,u.nichts v er .hindert , in dem di e Sowjetunion Pr äsi- steht einer ebenso freundlichen wie dent Kennedy beim Wort nahm, der nunmehr dringlichen Einladung an Präsident zusiche rt e , daß weder di e USA noch ein an- Kennedy und Ministerpräsiden der SU derer Staat de s Weste ns eine Invasion Ku- Chruschtschow im .Wege , einander zur bas herbeiführ en wer den . zur Lösung der: offenen Fragen aberDie SOWJETUNION begann mit dem Abbau der Rake t enbasen und stimmt e einer Kontrqllo der UNO zu, Damit wurde der gr öss t e bisherige Erfolg de r Friedenspolitik de r Sowj e t union erreicht, zu der di e KOMMUNISTEN und LINKSSOZIALISTEN sich mals in Wi en zu treffen. Eine solche Einladung käme der gegenwärtigert I nit i ative des U~O- Generalsekr etäis U Thaht _entgegen , Unt e r den Unterzeichnern d::j.. eses Briefes sind di e Universit~ts - professor en Dr . He er,Dr ~Kleinhappel, MINISTERPRÄSIDENT CHRUSCHTSCHOW Dr . Przibr am, Dr . Knall, und ßr . erklärt e Th irr in g , di~ Schriftsteller in s einem Schreiben : "WIR SCE.ÄTZEN DEN .FRIEDEN VIf:LLEICHT MEHR ALS ANDERE VÖLKER, WEIL WIR DEN FURCHTBAREN KRIEG GEGEN HITLER DU.R::HGEMACHT HABEN .•...•••.• , .• Dr . Günther Anders u. Karl Bruckner, · Tilly Kretschmer-Dorning er , Arbeiterkammersekretär Dr . Eduard r/Iärz und viele andere .

L/s-f2 Nr. 0 . . ' . 0 - - . . . 0 ' ' . I .8Pze>ichnllng .. OVP ' . SPO .. FPO U,,(l f1 /en P, e,·ltre/h "' 1 Prcftjriqer und · M,pfzin swucht?rQr• wo'h!f, WPt 5,',h nach dr?t Wo/ll w,'eder i,br;u cla~ Zur(.ickwe?ich<?n dQr 5Pä-F(,lhrung vor dPr ÖVPärqQtn wi'I( . wcihlf, vv"r n,cht e,'n unahhängi'gefl ngllfto{&>S 6ihw @1"ch Sandorn e,n(?n neuen An)rhic,M wi'IJ. I vvä1hft 1 V\1 Q( von d q1 r' Regierung • t • Kommu1111Stt?11 unabhäng ,qe Abgeordnete I n1 Links~ 1;z~ctl,sf(Jn Par I a ·rn e n t s~hen V\/111 ~ /;:t , .. ,.. -=--:- < ) )

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