Steyrer Werksarbeiter, 16. Jg., Mai 1962, Nr. 5

j s;eyrer Jahrgang 1 5 M A 1. 1 9 6 2 r i.� (;i 6�0S$Tlf< STJ<l B 1K SlUl 1�50 5 J ier T�ge lang streikten die Metallarbeiter, um ihre Forderungen durch- zusetze:n. · Wie kam es, daß die Arbeitersc�aft zum stärksten Kampfmittel greifen mußte? Jahrel2ng erl{lärte man uns Arbei t.ern"; Der Klassenkampf _ist vorbei, es gibt keine Klassen, keinen raassene;8gner, die Unternehmer sind... 3ozinl:pattner geworden. "Wir sitzen auf t:Jü1em gemeinsamen Ast'; erklärte dar verstorbene Präsident des ÖGE, Böhm. Die Unternehmer haben sich geändert, sie werden, ihren wirtschaftlichen Mögliohkaiten entsprechend, i�r�n Mitarbeitern von ihren Erträgnissen abgeben. Wozu also kämpfen? Wir haben die Möglichlceit, unsere Fordcrun�en am grünen Tisch durchzus;:;tzen ! Diese seit Jahren den Kollegen eingeimpfte Lehre erwies sich mit einmm Schlage �ls falsch1 sie wurd� über Nac�t wie �in dünner Farbanstrich weggewischt. Gebli�ben ist nur dine Tatsache: :Cs gibt nach· wie vor zwei Fronten: Auf der einen Seite·, die auf ihren 1?.r.ofit bedachten Unternehri1.er, auf d:er .anderen �eite wir Arbeiter, die wir }nen Ausgleich f�r d���ständigen Preissteigerungen, eine Abgeltung der etändiß�n Leistungssteigerungen fordern. )Jl9-n 6 e die. Gewerkschaftsführung sich nur an ihre bisherige Richtschnur hielt; "Nur kein Kaopf, nur nichts, was über Verhandlungen auf höchster Ebene hinausgeht'', hattan die Untern0hmer nichts als Ablehnungen oder Vertröstungen zu bieten. Lange zog sich der Weg von der "PARITÄ'l'ISCHEN" bis zu den Verhnndlunien. Als man verh�ndelte, lehnten die Unternehmer es ab, über mehr, als über die Vdrtraglichen Mindestlöhne zu reden. Ja, sie stellten weitere Verhandlungen überhaupt in Frage. Mit "dem propagiertan, wohlwollenden Sozialpartner war es vorbei1 Sie kamen erst wieder zum Verhandlungstisch, als der Streik beschlossene Tatsache war. Erst als sie gewahr wurden, daß die Arbeitarschaft bereit war, den Kampf aufzunehmen und ihn aufnahm, bequehmten sie sich zu Zugeständnissen, ein Abko..�men konnte erzielt werden. Dieser Streik brachte dan Beweis, daß die ArbeitGrschaft bdreit und auch gewillt ist, für ihre Ford�rungen den Kampf zu wagen, daß es nur an der Führung· ihrer Organisation der GEWERKSCHAFT liegt, die Arbciterscmft zu diesem Ka�pf zu f�hren. Diese Feststelluhi, die seit Jahr&n von uns vGrtreten wurde, t�t sich wiclder ain�al bestätißt. Mit dem Abschluß er�sten sich für die Metallarbeiter neue Fragen. Noch Y1n.1°en die Untersc:1Yi ften nicht trocken, als sich die Unternehmer mit der Ankündi6ung neuer Pr\,;isstemgerun 6 en 1neldeten. Diase zu verhindern, wird Gine der nächsten A�fgaban sein. 1 r -

Die jetzt bewillig:en bes chEddenen Lohne rhöhungen geben · kei'nen Anlass, neue Pra iserhöhungen auszulöson. Die Unt erneh~e r könilen di ese bei nur e ini gerraaßeh gut era Wi llen auf Grund ihrer horrenden Profit e - verkraften,\ So , wie h8ut e auf Grund best ehender Gese tze ~,e e.en Verkehr$sünder v:or ,1 gegangen wi rd, so muß in Zukunft geE-.:m Pr-3 istre iber vorg8_gangen werden. ', Es [ i bt auch in di es0r Hins i cht be st oLe nde G0s et zd3. Si e •müssen nur . einmal angewendet w0rden . Daß s i e aber endlich oin,Jal angewendet werden, wird nicht zul e tzt am SP-Innenrainister liegen . Die Arbeiterschaft, und dessun s ind wir s icher, wird ihn dabei wenn nötig genauso unt e rstützen, wi e s ie j 0tzt gce.Gn die Unterneht;te r den Kampf geführt hat. Die jetzt er z i elten Lohne r höhungen dürfen auf keinen Fall.l Anl ass weit erer Proisst 0i ge r ungcn s e in. Das ist di e Forde rung , die die Metallarbeiter na ch Be~ndigung i hr e r Aktion st8llen. Di e auf Grund ~e r Stre i kakt ion a rzi8lt cl n Ergebnisse we rden ab 15.Mai in ·Kraft tre t en . Durch das Abko~.:mc.::n wi rd e s nun e ine R.;;ihc von Fragen g0ben, di e .,:; i ner nr:, · 1(·'1. be tri ebli cl).6n Rege lung zug0 führt werdc::n müssen. So sieht untGr anderc:;1 das neue Abko,:1uon e ino Zrhöhung der Ist-Lö)j.ne (Löhne und Verdi 8nste ~ di e derze it bezahlt werd en) um 5.5% vor, wobei 1.5% individue ll nnge r echndt wer den kann . Solltd ~s i ~ Einvarndh@en zwischGn Betri .absra t und Unt e rrn.Jh1c1e r hi ebe i zu kdinur Eini gung ko '.nmen, ) so kann a:;i 15.6~ eine Einigung durch di e IntGr e ss0norganisationen herb~i g0führt we rdon. · Dazu st0llt uns0re Fraktion f a st, daß de~ Ba tri 0bsr a t alles unt~rneh6eh ,nuß, u,.a · -:dne g8n0 r Glle 5. 5 %ige Erhöhung cle r I st löhna hia rbe izuführEm Ebenso wird di e n0uc Abfa s sung dos Vertrages üb0r di e 3 Tage Kar: 0nzfrist Gee~nst and von Ve rhandlun6e n ~wisch~n Firoa und Betriebsrat s e i n müssen . Di e Festle[,une: 7 · daß be i . a iner kürzt::ren a l s 13 Ta~e dauerndan Krankheit der Arbe lt ndhmer für .d i o e r sten 3 Tage 49 ( 50) % des durch Krankheit bedingten Ve r di enstausfalles für di e Zöit des Entgeltnnspruch~s erhält, e rford~rt 0ine Änderung des be tri e blichen Abko~weas~ Dazu g l aubon wir, dnß der be triebliche ,Vertrag dahing~hend geänaert we rden :nuß, daß generell be i jün 6 ,:j r en Kolle €,e n di e NEUEN BestL1mungen Ge ltung haben, be:i_ Kol l eeen m4:4i-·-~1>~-a:l::s•·-+5-·Dhms t jah.1. 0 en r::1uß aber die a lte be triebliche R.8geluljg be ibehalten we rden . Mit der· endgültig~n rexti er ung dos ~ urt r~ges werden auch auf dem ; Sektor der Akkordfekto r en Änderungen 0i ntraten . Auch hi er wird dar Be triebsrat ve r sucr.Gn wüssGn , neue B,;;jstL,muneen sinn E.:e □äß für uns0re , ) Kolld~enscha ft in Anw0 ndung zu brin~en . Hi eboi wird be sonde rs der Tatsache, daß Frauenl öhne endgül1ig verschwund en sind, Rechnung zu tragen s e in. "Mir san mir, da Ho:-r bi n I ! • . • So lrönnt e :J.an den St andpunkt 0in1::s UntGr neh,nors i n Molln b0z0ichncn. Besaf, t er 11 3OZI ALPA:i:trNER" hat nämlich währ ena der Strei ~aktton se i n v1ahres Ges i cht ge zei gt. Der a rme Unternehmer, der !uit u!1s '' auf·a eo g8:. .-:.8insauen As t" sitzt, ha t ni cht Begreifen köm1,._n , daß s ._:; ine Mi ta:;,'be i ter e i ne ande r e Au_f.fassung haben , als ·er •. Fortsetzung auf Seite 3 •··•••••· S a n s t r.,. g , 2. Juni 1962 ur.1 20 Uhr H o t e 1 M ü ri i c h h ~ l z •.' ,-;, ___ ...,.....: _,.... ..i- ,. n ...... T ~l,-,-, 'h r-; ,., l\T ~ 1i' p - vr ; C>Yl

<r - .3 - 1> Als s i e nämlich, _so wi e ~l~e and~:en M~tall~rbeiter streikten, wurde d S dc r:1 Herrn 30ZIALP,\tdirnR zuvi e l • .:)0 w..;1 t e.uht , dach~e er sich, -doch di e ' JOZIALPABTirnRSC~-iAFT ni cht. . Al s er zwei - Batrt~bs r atskalleg0n, die ~t~a ikpostun standen, anpöbelte und fra~td, warun si8 nie~~ ~~ba it0n gingen, gaben di eso ihm ke in~ intwort. Darauf erzürnte ~r derart, daß er und. sein B~tri ebsl eiter di0 beid0n Ko lleg0n kurzerha~d niederschlug. so GE3CHEHEN ANNO 1962 IM WOHLFAHRTSSTAAT ÖSTEFLREICH, wo es nach SP-Auffassunb nur ~ehi So zialpartner gibt. Ein ähnlicher, noch kr8 sser e r Vorfall er e igne t e sich in Ni eqeröst err e ich. ~ort spielte e in Gendar~0r1 o bea□t 0r den Scharfmachei . Jtraikpostan verhinderten die Einfahrt oi nes be l adenen Las tw~gens in a in0~ bestreikten Betri0b, Als sich der Untetnehmer an e inem in d~r Nähe befi ndlichen Gendarmen wendete, u~ zu erre ichen , daß dee Wagen in den Bet ri eb ko s:::i.en könne , erklärt e jene r "Hüte r der öffentlich0n Ordnung": FAHRTS NUR HINEIN IN DEN HAUFEN i UND WENN AUCH ZEijNE TOT .SI ND ! ! ! ! ! - - - ---------------------------- .---------------------- :-------- B0ide Beispie],.a zG i 6E:n r.J.i t all.e r Deutlichkeit, daß 88 i.JJ~er noch , ~ Ltiut e gibt, dio gl a uben~ sie alle in s0i en die Herren~ die Arbeiter ) gehö.r en _zur:i Pöbel.. · Es ist zu hoffen, daß in baid~n Fällen dafür ge s or gi wird, daß i rb0i~e r nicht a ls Freiwild sonda rn als Träger des Staates be tracht et W8rden. [)[ R ·vr[I\IOl[INST r [) i tR f N l C trr /A IQ $8 N u, [ rN Bereits vor längerer Zoi t verwi esen wir auf die Tatsache, daß Kol ·legen, di e auf Grw1d ihrGs Alters oder Invalidität n icht mGhr in der Lage s ind, im .Akkord mi tzukommen, zu minder bezahlten Arbeiten herangezogen "-iVGrden , Dies ergibt 9 daß jene Ko llegen &, 8rade. in j E:men Jahren, die für a_ie Berechnung der Rente maßgebend sind im Verdienst absinlcc·n ; uies sich wjß;... derum.9 , bei der :Bemessung der Rente smhl:: nachteilig auswirkt • . Die.so .Tatsache wurde auch bei d.cn letzt en Verhandlungen über die Er- ) höhung der ·Regi elöhne der Firmenleitung vorgetragen . Diese, sagte eine Prüfung d·er Verhäl tnissc zu. . . . · } ~/IR ·sr ND NUN n:r DER LAGE den Kollegen e'ine Regelung i n dieser Frage mitzuteilen, wie sie i m verstaatlichten Schöller Bleckmannkonzor:n durchgeführt wird.Dort best eht eine Ve r einbarw1g1 wonach ein Kollege, der auf Grund eines Arbei tsunfallc s 9 einer unverschuldeten Krankh_0i t? auf eine Arbeit minderer Bczahlw1g v ors etzt wird9 oinen .AnerlconnUJ1gsl ohn e r hält . Diesem Anerkennungslohn erhält cr9 wenn sein neuer Lohn U.lll 5% untor dem vorhorigen li egt, er 9:zum Zoi tpunkt der ·vers0t zung 50 Jahr-c alt ist und dem Untornol1men 25 Jahre ai1gchört. Unter diesen Voraussetzungen crhäl t er einen Anerlcennungslohn. · Di eser b~trägt : .1%111 1, lfijjitjljj@jjj,jj, 1 ljiijjjjjijjjll 111/iw nach 25 'jähriger Dienstzeit 85 % nach 30 jährigGr Dienstzeit 90 % nach 35 jähriger Di enstzeit -95 ·% horigci1 Durchschni ttsverdicns't0s der letz-tcn 13 Wo chen . seines bisDamit. ist in diesem Konzern ein Sch:r'itt n.acn vorwärts gemacht. wor c:o:n. Es wird in di0s cm Fall .zum Teil verhindert, daß Kollegen knapp vor der Rente zu stark im Vordienst abs inken . J r' R G L A U B :i::; lJ 1 daß es auch bei uns · genug FällG gibt' die oino Rugelung auf dies er Basis für di.e betroff_enen Kollogon eine Besserstcl - lung bringen würde . Der Zentr a l bo triubsrat wird sich neuer lich dieser Frage an.nehncn raüssen und vcrsu.chon 9 si o auch durchzusetzen.

-4SCHLUSS MIT DER TEUERUNG . ............ ,.,,.,,.,1.,.,,,,.,.,..,,.,,.,.,,.,,.,.., ,1,1"''''"""""""""'"'""";,,,,1.,,1,1,,,.,, ,,.,.,,,.,....,,,.,.,.,. ,,,.,..,,,.,.,u,.,1111.,,,.,11•1_111u1 1"'''" '"'"'"'"',t "" "lt"'"'" " '"'"""'*!"'""" """'""' '""'"'" ' Abendbunubl - Geschäfte - etrahl ~nd er he llte Ausla~an . Du betr achte s t die War en , si&h;t_auch di e Prei sschilder. Billig sind die Sachen berade nicht! ,'~BER - OH WELCHES WUNDER ! ! ! Wenn Du ao nächsten Ho r ge n Dir den e:·l e ichen Lad en ans i 6hs t, dann hat sich da allerhand geändert; Du siehst dia gl0 ichen W8.rcn wio ar:i Vorabend, DIE P::REI3E SIND ABER NICHT MEHR DIESELBEN ! !! Was geht über Nacn t in den Goschäften vor? Sind e s Geist~r, G~sponster, di e zu ;:i.i ttcrnäch tlicher 3tunde dort ihr Unwesen troi bon? Aber ne in! Dar Kaufsann, di e Verkäufer, s i 0 g8ben Dir ber e itwillig .hUSkunft: ES KJJII.[ EIN BRIEFLEIN AN , vou Erzßuge:r, vom Großhändler: Die Ware X ist ab so und sovielt cn um XX Groschen (oddr Jchillinge) t eurer zu v e rkaufe n. Bui§-ründung ~ KEINE.· Da st aunt der zur Sozialpartnerschaft er zogene KJ ll0ge . Und er wundert sich mit R0cht! · Wann wir Arbeiter e in~el -in utwas größ er e i Stück voo Kuch0n der Konjunktur woll en, ~ine kluine ~ 88hr bestheidene Lohnerhöhun~ , e ine t e ilweis e Abgeltung der gewaltigen Mehrl e istung , dann geht das nicht so einfauh. Da werdt::n VORBE3PRECI--HJNGEN' goführt, SONDIERUNGEN_ BE3PRECHUNGEN, KONFERENZEN auf a llen Ebenen , 3ITZUNGEN , PETITIOiJE:T , REVISIONEN , und INTERVENTIONEN jagen e inander in hektischer Hast, dann Lohn- J e rhöhungen " ge f ährden ja die Wirtschaft".! ! ! Der Unt0rneh.1er, der Groß ist, sie tnachen das viel e infacher, unkowplizierter: KARTE GENÜGT - PREIS STEIGT ! In l etzter Zeit sind die Prei s e für; Fleisch, Fi schkons e rven~ Marinaden, Spirituosen, Wasch~ittel, Haarschn0id0n , Te i gwaren und Toil0tt artike l zum,Tei l bot~chtlich ge stiv{~n. E2 V8rgeht kaum oine Wo che , die un~ nicht ne ue Pre isstbige r ungen bringt! Die bescheidene Lohne rhöhung , di e uns der Streik der Me t a llarb~iter ge - brabht hat , wird von dan Prdise r höhungen ver~ch~uckt. Sind a lso doch Lohnerhöhungen , wi e und di e btirgGiliche Pre sse waraachen will, illusorisch? Nein!!! 1. Di e Untern0h J.l'3 J::'. hab0n derartig hohe Prof:i.. t, I:.), 0.::iß Lohnerhöhungen ohnGweiter e s auf Kost~n di bscr Üborprofite gcd~ ckt werd en können. 2. In l e:t zt 0r Z-::: it s ind nur Lohna rhöhung,0n au f ü.e:.::1 SGktor dor Metallindus tri e 8rrc icht wo rden . Die GESA)ITR Un.tc rr; .?'.L:.iorschaft hat aber d0n Brat en €c rochen: Höhore Löhne dei Arb ~i 10r· - s chne ll e ine Preise rhöhung , das gibt noch höhe r e PROFITE : ! ! Nicht die Lohnerhöhungen der Arbvite rscllaft, d.!e t:.irn:rsättlicb.e Gier dor Unt GrnGh11or führt zu don lauf,mden PrGisstv:Lgsrungan ! Es liegt a lso nicht an uns Arb-.:i tern , ob c. i ,~ so,:_..;r~e:.:-:nte "fre io Wirtschaft" gt:: fährd '-' t wird odt,r nich t. Die FR:!'.:IE WI ;lTSCH.ii.FT ge - fährd e t sich selbst. Wj,r Arb,j i tcr brauchsn sie nich-~ 1 da s ze igen Be ispi 0lc, wie di e VOEST und die Sticks t offwetke 8indeut i g . Die "Fro i e Wirtschaft" abe r braucht uns ArbGi t or, das hat der l e tzte Str~ik ddr Me t all und Ber[ a rboiter ddutli ch [azeigt . Es ist all6rdings Sache uns er er · Gewerkschaftsführung , hier ants che~ •- dend~ Schritte e inzul8iten . Die gowalti6e Kraft der Or ganisa tion des 0GB ist in der Lage, hie r e ine ene r gische Wendung herbe izuführ en. Man darf diese Waff e der Arbditerklnsse ~i~ht e inrosten l assen , man ~uß sio zuo Nutzen de r Ko llefensch~ft anwenden! WIR ERWAI{TEN DAHER VON DER F"J'HRUNG DES ÖGB :cif : 1: I ~H "SNTSCHE IDENDE, WIRKUNGSVOLLE SCHRITTE GEGEN DI E PREISTREIBEREI . VERSPRECHEN HABEN ':! IR GENUG GEHÖRT ! WIR WOLT.:EN :SNDL:::-CH TATEN SEHEN! ) )

s o·o· . ~l~~N~J7f!(i ~ ID.~{[rr <?Vf\/ 1~ ~,~ ~{f_ ~1~~ tlN ~ 1g ~ lY , ~ IN fi0 IFo ffiI6 ~ lrr,j [5 ~ . . STAATSB"t.J°RG-ERSCHAFT UN]) G:Gl~rtrnKdOHNUNG 1 FUR SS - GENERAL ~ I n Wien wurde Mitte April Robert J a n Verb~len j~iJ verhaftet . Einmal war er SS --General in Belgien; tel lvertreter des belgischen Naz i führers Degrell e und Hauptvertrauensmann der Gestapo in Belgien . Irn Jahre 1947 ist Verbelen i n - Brüssel zum Tode verurteil t worden . Man wies i hm nicht nur nach9 dass er deE Befehl für die Ermordung vieler belgischer Patrioten gegeben9 soi1- - dern e i genlländ:;.g Menschen gefoltert und ermordet hat .Seither vvirc. Verbelen von dEn belgischen Behörden gesucht . 1 [Vl J /~ H R E 1 9 4 S kam de r be l gische Faschistengeneral nach ) österreich.Z.uaächs t f 'ihrte er einen falschen Namen . Seit er aber von der amerikan:L schen Besatzungsmacht an.gestellt wur de 9 wuchs .seine Zuversicht und bald nannte er sich, beim richtigen Namen . So l ebte e r ungestört . und ruhig in Wien. Verbelen nahm sehr aktiv an der internat i onalen Naz::.bew_egung teil? schrieb eine g•r öBere Zahl von Art i keln? di e er a llerdings nicht unter dem eigenen Namen erscheL1en liess. Das in Brüssel gefällte Todesurteil machte ihm keine Sorgen, yon privater Seite, nicl1t von den Behörden, wurde dj e wahre 1 l I dentität 6.2s SS - Generals f e stgestellt und nun musste er f ,:.;s t -- 1 l genornmeli werdex:~ . Belgi en verlangt seine Auslieferung. Aber nun !i stel lte sich etwas Sonderbares heraus. 1M J /\ H !~ i::._ -19 5 9 hat Verbe l en d i e österrci'.)hischG Staatsbür gerschaft bekommen. In solchen Fällen wird das Vorl eben des Antrag-- stellers genau untersucht . Und in diesem Falle . ? Am 18.April 1962 be•• fasste sich der stenLrert:retende Chefredakteur des 11 Neuen Öst c:rreich1 ; Jein Sozialist 9 mit dem Fall Verbelen . Für Verbe l ens Einbürgeru~g s e i mit II ungewöhnli drnr Intensität II interveniert worden. 11 Di e Inte r vention kam von 0iner sehr e i nflussreichen Stelle 9 möf_;2.i-· ) cherweise von einer Porson9 die gerade durch ·ihre Stellung wei toro Nachfors c hungen nach der Vergangenhei t Vorb c::lens überfl üssig zu. ma •• chen schien -- wcun s.i.e diese Nachforschungen n i cht gar v-erhindert . hat . ;i Der für St3.o:tsbii ·.'.'t:C'l' 0J-Jhafts;aingelegenhei ten zuständige Inncnminist o:r war damals Oskar Holmer . . · Verbelen bck;}.□ :j1, durch höchste Protektion9 nich t nur d ie Staats~- bürgerschaft, sondern auch eine Gemeindewohnung in Döbling. Aber als ös"t ,:: rr e ichischor Staat sbürger schützen i hn unsere Ge •·• setze. Ve rbelen hat sich di e österreich i sche Staatsbürgerschaft erschlichen9 auch wenn er da bei von "höchster" Stelle unterstü.tzt wurde . Sie Muß ihm wieder aberkannt worden . Der Gerechtigkeit muß Gbnügc -gE- t a.n und Verbclen an Belgi on ausgel i efert werdenl Odor soll Ö0t erre ich in den Ruf kommen9 so wie Franco-Spanien u~ Argen,ti e.:1.-i. er.:. '_[·um;_ne lplatz von faschistischen Massenmördern su ,.. 7 1-,... lor Y[(>. l t z ;_;i_ ,:;,.:,_u1 ' ' STAA.TSPÜ?-.(C~SC;1f i-i.I1T ABEli.KAlTNT. Kurz vor Redaktions sch luß wurtl c be-• kannt 9 da? -J.c,.:..~,::n den Bescheid des Wiener- Ma t?; is tra+, v , ?.3 . tre. i c,Jm SS-Geno:cal VDr"':Jclcn d i e öst .Staatsbürgerschaft a -::ie.dra.: rnt w'1r6.e . Dam.i t :i. 3t d.J1; l e t zti:-, Hinilernis für das von d e r }3clgischG:r... H9gi crung gestcll ·l o Au~.:;J. ieforungsbegehrcn bes oi tigt. Der Kampf der Dcmok:"catorL i.;:.nd Antifa:::chis t on war also ·nicht vergebens.

6 . ·' h . · Po · · > , ;, !, ,: , ,;: ·; /=:: ::,': 11 . . ,, i;\\.l:;,/ \iiYLi( ;,;,\):/ Y.\ ·!;:i.'.:i 1 d!t' tß J' JCA ~ S f? ·,, .,.., ,-,c:,, -., .·•' ' ""'"Zt~" ,.,,..,, ' ,. , 1 Der -heutige SP-Abgeordnete und einstige Mi nister M i g s c h eF k lärte vor Jahren einmal im Parl a ment : 11 Heute i s t es wohl eine leere Phra9e , von einer kapitalistischen Klasse i n Österreich zu Si)rechen . ;; Ul1d am 7 .Juli 1948 IllB:ill te der heutige SP-Minister und dainalige SP- Abgeordnete Wal dbrunner; 11Wo s:Lnd denn die vielen vom kommuni stischen Abgeordneten Honner angeführten Millionäre?11 ÜBER 6 0 0 M ILLIO NÄRE .. . - .... .._ , , __ .. _ ____ _, ..... .... __ _ _ __ _ _ _• . ~r-.,..,., _...,.. ___ .,_ _ ... , ....... _ .. _ Die Zeit bl eibt nicht stehen und vor kurzem erschien in de r•1Arbe iterzei tung 11 ein Artikel üoer jene 600 Österreicher, di e selbst be i m Steueramt e i n persönliches Jahre~ ein.kommen von. über einer kiillion Schilling einbekennen. I n den Jahren der_ Koal i tionspoli•· t i k sind also nicht weniger ]fil li- -onäre entstanden . Aber, so s agt man, die i'.'.Lilli_onäre sind no t wend:ig denn,wer denn, als s i e1 hättendie Mittel, um neue Betri ebe z.u gr ün-- den? Darum dürfe man di e armen Millionäre auch nicht stark besteuern, meint die ÖVP. DIE MILLIO:NEHVEPJ)IENER denken jedoch gar nicht daran, i hr Einkommen ausschl i essl ich in di e Vl irt - schaft zu stecken.Das tun sie lieber mit den Einla gen der kleinen Sparer . Für das e i gene Millioneneinkommen hat man and ere Verwendungsmögl ichkeiten . So findet man zum Bei::Jpie_l ; immer wiec'.er I nserate in den Ze itungen, in denen Luxusvillen um Millionen - beträge angeboten oder ge-- sucht werden. Die ti ARBEITbR-ZEITUNG "berichtet daß sich der Vizepräsident der Wiener Handels~ ~ ka.illID.er vor kurzem einen "übertragenen" Rolls-Royce um 500. ooo Schilling ge~- lcauft hat . · E,d:n·~_:2·_-_iie'r'· gross·eii Moäesal'ons' hat einer Wienerin im v er gangenen Wi nt er einen Mante l aus kanadischem Hersnelin um 174-.ooo Schilling v er~- kauft. Ein Wiener Juwel i er wieder verkaufte Anfang diesGs Jahreseinen gol denen Augenbraunstift9 mit Brillianten und Srnaragdo::1 b,Jsctzt , um 263,ooo Schi lling ! ) Derselbe Juwelier ferti gt e eiD.om 11 a sthmal cid0nden11 Mi llionär c-iac v ergo ldete Sauorstoff!asche an. SO LEBEN c.ie Spitzen der Gesol ~schaft von d em , was ihien di e 11 Begehrlic '.Jrn i t O der Arb.::d tneh-- mGr librigläs st . Sie verdienen von Jahr zu Jahr besser . Ihr II s üssos Leben II steht in i mmer stärl;:or wer - denden Gegensatz zur Mel1rzah l der Arbei tnehmerschaft . VERANSTALTUNGEN -------- .------ M i t t w O C -h ' 30 • r.iai 1 9 62 um 20 Uhr, Saal der A r b e i t e r k a m m e r G A S T S P I E L JUNGER AUS DER K U N S T L E R SO W J · E T UN ION ~dusik- Gesang- Tanz- Ak:ro batik .._,.,.__,.,_....,_.....-..- 0-0-0 --o-o-o-o- ,_,.,__,..,_..,.._ ,...__' Samstag, 23 . Jun i 1S62 um 21 Uhr, aill Dambe ~g auf der Lorenziwiese HÖ HENFEU:SR Anschl i essend Unterhaltung und Tanz im Gasthau.s Sc h o i b 9 r Eigentümer,Herausg eber u. Verleeer :F.d.Gew.Einheit, T r e m 1 Otto Verantwortlicher Red _1kteur u.Vervielf.: O.Treml.Beide St eyr,Joh".nncs -g .16

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