Steyrer Werksarbeiter, 16. Jg., Jänner 1962, Nr. 1

J/)le I.n den letzten Monaten vru.rde der "Anschlu:ß Österreichs an die Ev7G" immer mehr zum politischen Modes chlagwort der österreichischen Regierungspolitiker . Da das Wort 11Anschluß11 in Österreich nicht sehr populär ist,verst ockt man sich hinter Fremdvrnrten wie "Integration" oder "Assoziation" , was dasselbe bedeute t und an der Gef ährlichkeit dieses Vorhabens natürlich nichts ändert. Was t'sf die Eh!G .2 _,_____ _ EWG heisst "Europäische Wirtschaftsgemeinschaft".Diese Bezeichnung ·ist eine Lüge,den zur E1~G gehören von den fast 3o europäischen Staaten nur 6 der EWG an , nämlich: ·:restd01":tschland, Frankreich, Italien, Holland, Belgien, Luxemburg. Diese Staaten sind zugleich die Hauptmitglieder des militärischen NATO- Blockes auf dem Kontinent.Daher ist die EWG nichts anderes als die wirtschaftliche Ergänzung der J'l"ATO,, Und genau so wie in der NATO die westdeutschen Gener a le den Ton angeben,spielen in der FIWG die westdeutschen Konzerne die erste Geige.Daraus ist unschwer zu erkennen,da:::is die EWG in erster Linie ein politisches Instrument darstelltoDaraus macht man auch k ein Hehl . Der EWG-Boß Hallstein erklärte ganz offen: "Wir sind nicht hier um Geschäfte zu machen,wir machen Politik" cLh , (NATO- Politik) Was 1vdrde ---- ) ) Die poli:tische Seite oine·s Anschlusses Österreichs an die Wirtsch&ftsabteilung der NATO liegt auf der Hand: Einschränkung der Unabhängigke it und Verlust der Neutralitä t Österreichs. Die wir tschaf tlichen Folgen sind ungleichmässig.Fest steht,dass die c;esamte Arbeiterschaft in dieser oder jener Form zum Handkuss käme . Dafür c:i,.nige bereits heute sichtbaxe Beispiele: Oh~iöhl Österreiclr noch keinen Vertrag mit der EWG ·hat 9 gibt es bereits Auswirkungen.Im Zusammenhang mit der we::;1.;deutschcn Stah~.k rise wurden in Österreidh 2 Hochöfen stillgelegt, die Pro.:. duktion von Papier und Zellulose ·um ·l o - 2o % gedrosselt.Ent lassu11gcn, Prämienkürzu11gen usw. viaren die Folge. lifoch gefährlicher wären die Auswirkungen ·auf den Osthandel .Er beträgt heute 15 ·- 19 % des österreichischen Exports.Durch Anschluß an die EWG würde er auf' 5 % gedrosselt .Das bedeutet gerade für Ober österreich die Gefährdung von tauserci,~:v1. A::'boitsplätzGno EWG, clas l:ioder:.t nt freies Niederlassungsrecht für ausländische Betr iebe in Öst,") r r-o ich und damit Gef ahr der Überfremdung. EWG bedeutet weiter , dass 1/3 der ösi.;e:.-reichischen Baw.:rn ihre Existenz v_erlicren würden, dass Teile des Gewerbo2 und Handels weitgehend ruiniert würden. EYrG; da s bedc::utc+.; dass vqr allem die kleinen Länder unter Druck gesetzt wurden~wie ·cs Belgi~n bereits Qeweist,wo über 30 % der Kohlengruben goschloss 8 -.i ,vu.rden. Das alles wi:~d auch von bestimmten österreichischen Wirtschaftskreisen zugeg~ben.Es erhobt sich die Frage: i7ARUN DT-.Ä:1-!2'P. ES SIE ZUR EWG ? ~- --·---·-··-- :Da::; s d.:\e FPÖ für. die EWG ist9wundert niemand mch:r ,. D:=i. die EWG ein Instrument c.Go deutechen Gro3kapi ca ls ist,ist es k l ar ,naP<: die deutschnationalc antiöster-

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