Steyrer Werksarbeiter, 15. Jg., Dezember 1961

Hoch sichtbarer ist dieses gefährliche Sp.1el auf wirtschaftlichem Gebiet. Durch Anschluß an die EWG will man Österreich praktisch an clie Wirtschaft Westdeutschlands ketten.Dafür müssen bereits einige Teile der österreichischen Arbeiterschaft die Rechnung bezahlen.In der Hütten-Papier-und Zellulose-Industrie kam es mitten in der Hochkonjunktur zu Entlassungen.Anschluß an die EWG würde be-· deuten,dass·u.nser Osthandel,der ca 2c % des :Exports aufnimmt auf ·5 % herabgedrückt würde - d.h. tausende von Arbeitsplätzen siml durch die EWG gefährdet.Die bereits seit Jahren anhaltende Kohlenkrise würde im ltahme:n der EWG überhaupt unlösbar und zur Totalschliessu.ng unserer Bergwerke f·ihren. Diese Entwicklung schafft die richtige .Hmosphäre für politische Giftpflanzen. Nicht nur,daß die politische Agentur des westdeutschen Großkapitals,c1ie FPÖ immer frecher und o.ntiösterreichischer auftritt,'vVf.:rden in ihrem Schatten die neofaschistischen Bombenworfer und Saboteure der Jiemcikratie entwickelt,dic U...'1.S gerade in den letzten Tagen aufhorchen ließen. Währond all diese dunklen Wolken am Horizont aufsteigen,boschäftigen sich die österreiclüschen„Unternehmer vorwiegend mit zwei Dingen~mit Preistreiberei und Leistungssteic.ert.mg'."";i.n beiden. Dingen hat das Jahr 1961 Rekorde au:fzuvreisen.Und die Unternehm~\r 1.crerden dies:e Aktivität im neuen Jäh:r be':i,behalten,vvenn,ja wenn • ~ •••••• Es stirrimt,-dürses 'Bild ist düster,aber es sieht gleich andei's aus,wenn man es in den richtigen Rahmen stellt.Dieser Rahmen ist gegeben durch das Kräfteverhältnis in fü,r 'fielt und auch in Österreich: auf der einen Seite die rrcrktä tigen und J der Frieden,auf der anderen die Unternehmer und Kriegsvorbereitcr.Wcnn mo..n sich diese Entwicklung iin Laufe dos Jahres 1961 anschaut j dann kann rnari zufriod0n sein„ Alle Versuche Kriege zu entfachen 1rurden niedergeschlagen; ob es i n Kuba, Lao.s oder Biserta vrar,c1er sclunutzige Krieg in Algerien wird für die Pariser Bankherren immer aussichtsloser und we·gen Berlin Wird nicht geschossen, sondern vorhandelt werden. Über 7o 1\'iilliomm Arbeiter 'oeteillgten sich an Streikkämpfen um ein besseres Leben und zur Abwehr der Unternehmerangriffe. Diese Entwicklung ist stärker als das düstere Bild·, sie wird auch die .Zukunft des JaJires 1962 best;i.mmeri.Auch in Österreich.Ein Beweis dafür .rr.ren die letzten Wochen: K.'.1urn glaubten die rea.k:tionären Kräfte und ihre Helfer,die leider auch in der SP entscheiclenden Einfluß haben der Fortschrittskraft der Gewerkschaftlichen . •. 1 Einheit und der KPO bei den Wahlen durch eine nie dagewesene Hetze den Weg versperrt zu haben,bekamen sie eine harte und überzeugende Antwort bei den Eisenbahnerwahlon - die Gewerkschaftliche Einheit konnte ihre· Stimmen um 4o % erhöhen. So gesehen brauchen wir vor der Zukunft keine Angst haben,mit dem Vlillen mitzuhelfeü. die Gefahr.en zu bannen und die Sa.ehe der Arbeiter voranzutreiben, ) Liebe Kollegen! Ihr seid es gewohnt,do.ss wir Euch die Wahrheit sagen,daher haben wir uns auch nicht hintor einigen Höflichk.eitsphra.sen anlässlich clcs Jolircswechsels verstcckt,sondern Euch ein ungcsohminktes Bild der Lage gezeichnet. Umso · aufrichtiger di.i..:'.'ft Ili..r es werten,wenn wir Euch in diesem Zusammenhang alles Gute uncl viel Freude im Kreise Eurer Familien für die Feiertage und Gesundheit und Erfolg im Neuen Jahr vriinscheri~ Fraktion doGewerkschaftLEinheit VND l:1N ~ :PJZ05J

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