Steyrer Werksarbeiter, 13. Jg., März 1959

;,.us Gesprächen und vo·rschlägon wird meistens Ernst.Diese Erfahrung hat wohl did österr.Arbciterschaft des öfteren gemacht.Nun gibt es in der Frage Krankenkassenversicherung wiederum solche Gespräch~! Die ~·atsache , daß d~e Kassen Defizit hJben , ist nicht zu leugnen! Geleugnet wird auch heute - einige Monate nach Inkrafttretens der 5 Schillingkrankenscheingobühr - nicht,daß dios nicht zur Sanierung d0r Krankenkassen bcitrf:i.gt,was übrigens von uns schon vor der en Einführung festgestellt WlU'de ! .... ,, .. ,, .... ,, ......... ,,,,,, ,,,,,,,,,,, ,,, ............ ,,.,., ,,,,. ,,,,, ... ,, .. ,,,,,.,,,, ,, ......... _... .. , . ........................... Es ist ohne Zweifel ein Unding, daß die Beiträge zahlenden Versicherten ein vielfaches von nicht Beitragzahlenden mitschleppen müssen! Wenn sich nun die öffentliche Hand-in diesem Fall die Regierungvon einen öffentlichen Gesundheitsdienst drücken will, so ist es ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit, den Krankenkassen ~inen Zuschuß zu geben ! ....• Nun trägt man sich mit dem Gedanken,di c. Beitragsgrundlage zur Krankenversicherung von derzeit S 2 . 400 .~- auf 3. 600.-- zu erhöhen! •• Dies würde bedeuten,daß auch unser Beitrag höher werden würde ! • .. .. ~ ·) Daß heute ein Defizit der Krankenkassen vorhanden ist, ist nicht auf die Freudigkeit des Krankseins des Versicherten zurückzuführen, sondern darauf,daß heute die :iasse Leistungen zu bringen hat, die wohl in die Kom~etenz des öffentlichen Gesund.hcitsdienstes fallen ! ••• Ja, aber da hat eben der Herr Finanzminister kein Geld! Kein Ge 1 d ?... Nun wenn man es sich leisten kann, einige Düsenjäger im Vierte von über 360 Millionen zu kaufen; wenn man es so groß hat, für die Lieblingsbeschäftigung eines Herrm Graf, :Millionen hinauszuwerfen, müßte auch Geld. genug für die Krankenkassen da sein! . •. ••.. Hat man doch auch 210 Mi llionen der " notleidenden " Kirc'he als ) ) ·Entschädigung für ~ter _der Nazizeit enteigneten Besitzungen gegeben; diE: Kassen haben unter dieser Ära auch alles verloren ! Hat man da keine Zuschüsse ?? .• .·. Nicht Sanierung auf Kosten der Versicherten, sondern Sani e - r u n g d u r c h S t a a t s - zus c h u ß muß · di e Lösung des Problems sein! ... •..•.• Ein A; ·b";·•i „t·~;·.,...~.;·~·; ; ~· · ·.;;-~·;·k~ ~.~ ....... ,3. ~'.· J ah;· ~ · ~i't";·"-~;-~·; h·~·i·; ~-t·; t :· Frau und Kind, muß sich wegen cinss Magenleidens ins Spital begeben! Nach 3 \lochen verläßt er das Krankenhaus, ohne vom Arzt weggeschickt wordEn zu sein. J ein.: F'amilis bekommt während des Spi talaufenthal tes S 24.85! In dieser Zeit besucht ihn seine Frau öfters und fragt, ob er etwa BananGn oder sonst was will 1 was seiner Ges~dhei_t zuträglich wäre? Obwo'hl er ein Bedürfnis nach einer Zu~ussc hatte,. lehnt er ab, weil ihm bekannt ist, daß das Geld auch fur so bescheidene Wünsche-nicht reicht! Sr verläßt das Spital, um wieder zu ar- , beiten,da er sich ein längeres Kranksein aus finanziellen Gründen nicht leisten kann!..... . Wir Arbeiter sind.der Auffassung, daß dies zwar nicht richtig ist, aber wenn der Mann :Lns Spi-tal muß um seine Krankheit zu hetl en i muß es für die Familie eine ausreichende Hilfe geben! .••• Dies ist nicht nur für den Kranken wichtig, sondern auch für die Krankenversicherung!! .. . ... . •• B.H. Steyr

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2