Steyrer Werksarbeiter, 13. Jg., März 1959

Wiederum wurden 29 Arbeiter ent~ lassen, nachdem schon anfangs ~•ebruar 21 ihre Abrechnung erhalten hatten! . ; .. Trotzdem ein ~eil der Arbeiter des Kugellagerwerkes in andere Abteilungen verlegt wurden, konnten diese Entlas:süngenlaut Direktion und Betriebsratsmehrheit nicht verhindert werden, da angeblich schön zum Jahresende., A b s a t z - s c h wie r i g k e i t e n auftraten! .... . :Jen Arbeitern··unseres Werkes dürfte nun aber schon.zur Genüge bekannt sein, daß diese Entlassungen ~·eicht hätten verhin.ci..~r1 we;:'.P.,&L_k_qnnen ! Es gäbe nämlich genug Arbeit für eine noch größere Belegschaft .. . .• wenn, ·wenn eben unser Land den handel mit den Oststaaten in Schwung-bringen, ·wem'l. unser Staat· Ha n d·e 1 rnit·den· 0 s t -· s t a a t e n t~eib~n würde \··· · Offizielle Handelbeziehungen mit diesen :'.:iändern ·müssen her ! ..•. Amerika zuliebe tun wir es aber nicht und setzen·dafiir wieder eine Menge .Arbeiter vpr die Türe ! .... Auf Jahre hinaus gäbe es Arbeit für unser Werk durch Auftriige aus der Sowjetunion, China, Polen,DDR9 CSR. usw, . . .... und es liegt einzig und allein an Österreich,ob m1sere Arbeitsplätze gesichert werden oder nicht ! .... · ~as Tagblatt schreibt wohl richDas Tagblat~ vergaß aber eine sehr wichtige Tatsache zu erwtlhnen ! •.. Wir verlangen nämlich,daß uns Polen unsere.Kugellager abnimmt, ihre Kohle neh~en wir aber nicht, denn die müssen wir aus Amerika beziehen! So geht das natürlich nicht !... .. .. · Ein weiterer Widerspruch ergibt sich bei der Notwendigkeit von E n t 1 a s s u n gen im Wälzlag erwerk , wenn gleichzeitig · ander seits 4 Angehörge des Weikes im ·Kugellagerwerk zu Betriebs-. ieiter ernannt werden ! • .... • . Daß amerikanische Weisungen nach wie vor das Haupthinderniseines verstärkten Osthandels sind, ) wurde: von der SP- Wo chenzei turig "Heute " zugegeben. Wörtlich heißt es d.a: " Obwohl unsere Wirtschaftslcontakte rnit d·em Osten ininiinal sind ,' wir'd jede l'onne, jeder Waggon a.uo den Ostblockländern mit scheelen Augen gezählt, der über unsere Grenze· kommt, und als Österreich ein Stahlwerk an die Tschechen liefern wollte, wurde durch einen Wink zu verstehen gegeben, daß man dies in Amerika nicht gerne sehe • 11 • ••• • ::)ieser Wink genügte bekanntlich - die Lieferung des Stahlwerkes unter-) blieb! .•• Österreichischen rtegierungsstellen sind amerikanische Winke wichtiger ) als Arbeitsplätze für österreichi· sehe Arbeiter ! • ..... . tig, daß slch das Fehlen eines YI a r e n v e r k e h r s ab _ ---✓ie lange wird unsere Regierung die österreichs Wirtschaft hemmende k o.m m e n s mit den Oststaaten, Politik noch aufrecpt erhalten?.. besonders mit Polen, äußerst un- Die Arbeiter haben jetzt Gelegengü:nsti.g auf das Wälzlagerwerk aus- heit bei den kommenden Ylß-hl en für wirkt und daß ein Modus bezüglich eine einsichtigere RegierUlJ,g ihren der G-egenlieferungen gefunden wer- :::influß geltend zu machen ! •.... den muß! . . . • . ,--·1 \~.-.='] E~ne Änderung dieser R?gi~rungspoli t~k. wi r~ nur durch l;:;J' f!}j eine yGrst~r~tG___K~mm:un1~t1sche Oppos1t1on im Parl ament \/ l::_'1 herbei geführt .-,er den konnen ! . . . . . . . • o -------------------------------------- ---------------------- Herausgeber, Eigentümer und Vervi elfäl.tigung : Fraktion d er Gewerkschaftlichen Einheit; T r e m 1 Otto. Für den Inhalt vorantwo.rtlich: Otto Treml; beide Steyr-Johannesg.16.

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