Steyrer Werksarbeiter, 13. Jg., März 1959

l~scensc.. NITTHLUC&'JSDLAVY ••• 1.111'1 III IIIUIPH(SCNAPTLICHI■ 11nn1n DIC STIV112Wll211 Joh,vang M ä r z 1959 FOR OF F\l J f\ CS _"rrw_rnr~1v1M !1 •. , ............. , .......... ... , ........ , , ...... ,,,, ..... ,i,, ... ' ........... ,. ,, ............ , .• , ............ ,, ........... ,, .•••.•.. , ............ ,.,.,,,, .•. ,, ... ,,,,.,, ............. ,,, ..... , ....... . ,, ,, ....... , .•. ,, ............... , .. ,,., .. : .......... ,11,, ............ ,111, .. ::.:;.,, .. ,,, ....................... ... Vergütung für diG Akkordarbeiter durch die . 45 Stundenwoche ! ... .... ..••. ..•. Erhöhung der Reg_ielöhne ! ..•. .•. .... .• Erstellung neuer Minutenfaktor en ! ••• Regelung der PrGduktivitätaprämie ! •• Festlegung des Quantums und des Preises der heurigen Kohlenaktion ! •••.• •••.• Di es sind die Forderungen; die der Betriebsrat bereits Anfang Februar der ~~rektion ~berroichte ! . Bis 4. März dauerte es, daß endlich - trotz mehrmaliger Urgenzendie ersten Verhandlungen über diese Fragen gcfü,hrt wurden ! · :t:olloge Schmiedl teilte nun in der V ertr,1uensmännersi tzung am 5. März mit , daß die Firma sämtliche Forderungen ·abgelehnt habe ! Abgel el;mt, weil es angeblich die wirtschaftliche Situation des Werkes n·icht ermögliche ! •.• ·· :Jazu stellte unser Sprecher fest, daß nun der Zeitpunkt 0inzutreten scheint - wie schon irrimer vorausgesagt -wo sich die _H~ltung _ßr Unternehmer ii 0mer mehr versteifen wird! Dio Begründung der Abl ehnung mit ' schlechter Geschäftslage ' ist absurd, denn die Bilanzen zeigen )LndGutig, d.'.J.ß auch unser Ui1ternehmen scheinbar nur vom Draufzahlen lebt. Als eine der primären Forderungen bezeichnete er wiederum die Entschädigung für die Akkordarb8iter ! Es geht nicht an, daß jede Belastung ·oder Preissteigerungen durch noch größere Mehrleistung her eingebracht wirdl . . . · · Die Firm~ hat sich 1 1/2 Jahre den Lohnausgleich für die Akkordarbeiter gespart;' es ist daher mehr als berechtigt , daß die Akkordarbeiter endlich ihren Ausgleich bekommen! 3r vertrat abschließend die :Meinung, daß alles unternommen werden muß, um die ?ordErungen durchzuset zen, wenn clie Kollegenschaft und damit der Betrie_bsrat ernst ge- . p..oilllI).en werden will! .• ..•• Im allgemeinen kann zu d er zitierten Vertrl1llJl.ensmännerve rsammlung ges~gt werden ,daß einmütig die Auffassung vertreten wurde , daß alles - was die Arbeiterschaft bisher erreicht hat - nur durch einen harten Kampf erreicht werden konnte ! Es ist daher nötig, du1ch einengeschlossenen Kampf die berechtigten Forderungen der Kollegenschaft, die· vom Betriebsrat im Namen der Belegschaft übermittelt wurden , durchzusetzen! •....

' 1957 U13ER die 1 . ) Nicht stichhaltige ,ja teilweise völlig unsinnige Argumente führte Firma ins Treffen um ihre Ablehnung der Forderungen zu begründen! Zum Lohnausgl eich für die Akkorda:rbeiter ist die l!7 irma der Auffassung, da.ß .sie es gewesen ist, die durch Investitionen eine Steigerung der Verä.iariste .im·Hauptwer k von 14 %, im Kugellagerwerk von 12 % ermöglichte ! .... Dazu wird jeder Akkcrdarbeiter feststellen können ,daß lediglich .seine i1ehrle:Lstung es ihm ermöglicht •hat, teilwei se die 3 Stunden her einzubringen. Es··_gi_bt crb:~ndre1u:. eine ~ieiJ1e von Abte:i,lungen_, wo 9-ie Arbei ten händisch verrichtet werden (Spengl erei 9 Schweisserei usw.)! was hat dort s.ie investiert?? •iHe hat sie dort eine Lei'stungssteigerung ermögl icht?? Wenn aber auch das Argument der Investitionen! Dann fragen wir: Wer hat diese mögl ich gemacht? Wi ederum der Arbeitskollege,der wesentlich mehr an Leistung gibt, als er dafür bezahlt bekommt! ••.• 2.) Zur Erhöhung der :Minutenfaktoren (Vor schlag 23 ,5 -22 ,5 und 19 als Spitzenfaktor en für verschi edene Gruppen) hat die Firma di.e Ausrede , .daß dies unheimliche Kosten verursachen würden, noch dazu wo in naher Zukunft eine Reihe neuer Akkorde ·aufgenommen werden müssen ! wir haben dazu schon zu früheren Zeiten erklärt , daß es unumgängl•ich nötig ist, i'.Iinutenfaktoren zu erstellen, die Aufnahmen ermöglichen bei denen der Vvert der Arbei t einigermassen abgegolten wird! . . . ·· 3.) Die Forderung nach ErhöhUQg_Qer Regielöhne tat die Firma mit der Begründung ab , daß man nicht jedes Jahr Löhne erhöhen könne ! Nun dazu sei g8sagt 1 daß es wohl in der Natur der Sache liege , daß der Arbeiter bestrebt ist , seine Arbeitskraf t ( sein einziges Kapital ) so gut al s möglich zu verkaufen. Noch dazu, wo er gerade al s Regiearbeiter durch die .stE:indig steigende Leistung zu wesentlicher Mehrleistung gezwungen wird. Schließlich ist es auch nicht der Arbeiter,der sich durch ständige Pr eissteigerungen sein Einkommen schmälert ! Wenn man ger ade di e letzte Bilanz unseres Werkes betrachtet,gibt es wohl Möglichkeit&n,diese Forderung zu erfüll en ! ... .• 4.u .5.) Zur Produktivitätsprämie und der T:ohlenaktion gab es die üblichen Ausreden -Absatzschwieri~keiten usw. ! B~im ) Traktorabsatz konnten die Arbeiter aber gerade das egenteil feststellen! Hier gilt wiederum, daß allein schon di e Steigerung von 14 % bei den \ Akkordarbeitern -bei gleichen Voraussetzungen -eine Steigerung der Produktivität und damit die Berecht igung einer Prämie er gibt! ••. • UN:3ERE f-\UFFJ\S5UN G Die v on den Kollegen erhobenen und vom Betriebsrat übermittelten Forderungen bestehen zu Recht und können auch erfüllt werden ! Die bisher geführten ~ampfmaßnahmen werden wenn nötig noch einer Steigerung bedürfen, wenn di e Firma weiterhin eine abl ehne1:ide Haltung einnimmt! ... · Bs ist möglich,daß die Firma j~e Forderung nach Kohlenakti?n un~ Prämie erfüllen wird um die entscheidenden Hauptpunkte ~ Ausgleich fur Akkordarbeiter, =·.Iinutenfaktoren u.Regielohnerhöhung -weiterhin abzule~nen • Die Unternehmer Öster re·ichs zahlen 1 t . Vertrag überall den Ausglei ch für di e Akkordar;witer ; sie sind deshalb nicht zugrunde gegangen ! •.. • Soll unser Werk eine Ausnahme machen? ... .• Wir glauben daher : Der Kampf :nuß bis zur vollsn Erfüllung sämtlicher Funkte r„eführt werden_ !_ 0000000

1' .., ,.,,...,, ... ,,.,.,, ........,, 1, ,,, ..,,.,, ,,,,,,,,,, ,,1, ,,.,.,,,,,.,,,,, ,,,,.,,..,,,, ,,,,,,,,,,,,..,,,,,,,,,,, ,,,,, ,,1,,,,,,,,.,,,,,,.....,,,,,...... ...... ,, Di e II Aufstockung II der Gewerkschaftsbciträgs hat auch bei uns viclo Diskussionen ausgelöst. 11 Hat di e Gewerkschaft. nicht Geld genug ? :ti , fragten viele Kollegen. " Uns wird ·jed-3 Forderung nach mehr i ohn von d0r Gewerkschaftsführung unterbunden, aber von uns fordGrn siE:: höhere Bciträge! 11 Der Unmut der Kollegen ist verständlich und in vieler Hinsicht berechtigt. Auch wir sind der Meinung, daß eine Beitragserhöhung.in der finanziellen Lage des Gewerkschaftsbundes keine Begründung hat. Das beweist auch di0 Gewerkschaft der Privatangestellten, die. auf ihrem letzten Gewerkschaftstag die Herabsetzung des Gewerkschaftsbeitrages von 1,2 Prozent auf 1 Prozent des Bruttomonatsbezuges beschlossen hat. Privatangestellte Metall-u. Bergarbeiter ') ------------------- Bei einem Bruttn - monatsbezug von ---- ·------------------- nei einem Brutto - monatsbezug von Beitrag: S l.lol.--bis 1.200.-- S S l.2ol.--bis 1.300~-- S und für· weitere angefangene S loo.-- um einen Schilling mehr bis höchstens S 45.-- 12. - - S l.o6n.--bis 1.385.-- 13.-- S 1.385.--bis l.602.-- 5 l.602.-- bis 1.818.-- S 1~815.-~ bis 2.165.-- S 2.165.-- bis 2.425.-- über S 2~425.-- .. . .. . Beitrag : S 17. -- s s s s s 21.50 26.-- 30.50 39 . -- 43 . 50 Ein Angestellter mit einem Monatsbezug von S 2.loo.-- hat also einen B.::ütrag von S 21.-- im Monat zu leisten, der lVIetallarbeitf:r mit dem gleichen Einkommen zahlt S 3o.5o, alsc um S 9.50 meh r als der PrTvatahgestellte! •....• ) .,.· :::::::::::.:::::::.,:::::::::::::::::::::::::::0.::: :::::::::::::::: :::::· :: 2 """"'"''"'""l"""'".""'!'""11"\"''l'''""'"'' ) Der am 14. tagenden Bezirkskonferenz der Metall- und Bergarbeitergewerkschaft werden zwei Anträge zur Beschlußfassung vorgelegt werden, die über unsere Anregung vom Betriebsrat ausgearbeitet wurden. . Ein Antrag beschäftigt sich mit dem Gewerkschaftsbeitrag. Er sieht vor,daß dieser - so wie bei der Gewerkschaft der Privatangestellten - 1, 2 ~ des Lohnes betragen soll!... · Wir glauben, daß diese ?orderung Berechtigung hat, da es ein unguter Zustand i st, daß .imgestelltc weni ger Beitrag zahlen, als wir! •• Dazu kommt, daß wir Metallarbe iter rund 1/3 des gesammten Beitrags Fiu f - · kommens sämtl icher 16 Gewerkschaften zusammen bestreiten ! ....• De'.r zweite Antrag sieht vor, daß di e Arbeiter an die sozialen Rechte der .Angostellten angegli chen werden! . . . Dies würde bedeuten,daß endlich mit einem Zustand von 2 Kategorien von Arbei tnehmern Schluß gemacht vvürde . vtei t ers würden Kündi gungen, die bei den leisesten Rückgängen auf die Arbeiter niedergehen, weitgehendst verhindert werden, wenn die Unternehmer - so wie bei den Angestellteneine Abfertigung bezahlen müßten. Nicht zuletzt würde eine Angleichung dazu führen, daß durch den Wegfall des Krankengel des ( Ange.s.te:Llt e bekommen eine Zeit das volle Gehalt bei ~rankheit weiter ) eine Sanierung der Kr ankenkassen erfolgen würdE: ! . . .• •• •

Wiederum wurden 29 Arbeiter ent~ lassen, nachdem schon anfangs ~•ebruar 21 ihre Abrechnung erhalten hatten! . ; .. Trotzdem ein ~eil der Arbeiter des Kugellagerwerkes in andere Abteilungen verlegt wurden, konnten diese Entlas:süngenlaut Direktion und Betriebsratsmehrheit nicht verhindert werden, da angeblich schön zum Jahresende., A b s a t z - s c h wie r i g k e i t e n auftraten! .... . :Jen Arbeitern··unseres Werkes dürfte nun aber schon.zur Genüge bekannt sein, daß diese Entlassungen ~·eicht hätten verhin.ci..~r1 we;:'.P.,&L_k_qnnen ! Es gäbe nämlich genug Arbeit für eine noch größere Belegschaft .. . .• wenn, ·wenn eben unser Land den handel mit den Oststaaten in Schwung-bringen, ·wem'l. unser Staat· Ha n d·e 1 rnit·den· 0 s t -· s t a a t e n t~eib~n würde \··· · Offizielle Handelbeziehungen mit diesen :'.:iändern ·müssen her ! ..•. Amerika zuliebe tun wir es aber nicht und setzen·dafiir wieder eine Menge .Arbeiter vpr die Türe ! .... Auf Jahre hinaus gäbe es Arbeit für unser Werk durch Auftriige aus der Sowjetunion, China, Polen,DDR9 CSR. usw, . . .... und es liegt einzig und allein an Österreich,ob m1sere Arbeitsplätze gesichert werden oder nicht ! .... · ~as Tagblatt schreibt wohl richDas Tagblat~ vergaß aber eine sehr wichtige Tatsache zu erwtlhnen ! •.. Wir verlangen nämlich,daß uns Polen unsere.Kugellager abnimmt, ihre Kohle neh~en wir aber nicht, denn die müssen wir aus Amerika beziehen! So geht das natürlich nicht !... .. .. · Ein weiterer Widerspruch ergibt sich bei der Notwendigkeit von E n t 1 a s s u n gen im Wälzlag erwerk , wenn gleichzeitig · ander seits 4 Angehörge des Weikes im ·Kugellagerwerk zu Betriebs-. ieiter ernannt werden ! • .... • . Daß amerikanische Weisungen nach wie vor das Haupthinderniseines verstärkten Osthandels sind, ) wurde: von der SP- Wo chenzei turig "Heute " zugegeben. Wörtlich heißt es d.a: " Obwohl unsere Wirtschaftslcontakte rnit d·em Osten ininiinal sind ,' wir'd jede l'onne, jeder Waggon a.uo den Ostblockländern mit scheelen Augen gezählt, der über unsere Grenze· kommt, und als Österreich ein Stahlwerk an die Tschechen liefern wollte, wurde durch einen Wink zu verstehen gegeben, daß man dies in Amerika nicht gerne sehe • 11 • ••• • ::)ieser Wink genügte bekanntlich - die Lieferung des Stahlwerkes unter-) blieb! .•• Österreichischen rtegierungsstellen sind amerikanische Winke wichtiger ) als Arbeitsplätze für österreichi· sehe Arbeiter ! • ..... . tig, daß slch das Fehlen eines YI a r e n v e r k e h r s ab _ ---✓ie lange wird unsere Regierung die österreichs Wirtschaft hemmende k o.m m e n s mit den Oststaaten, Politik noch aufrecpt erhalten?.. besonders mit Polen, äußerst un- Die Arbeiter haben jetzt Gelegengü:nsti.g auf das Wälzlagerwerk aus- heit bei den kommenden Ylß-hl en für wirkt und daß ein Modus bezüglich eine einsichtigere RegierUlJ,g ihren der G-egenlieferungen gefunden wer- :::influß geltend zu machen ! •.... den muß! . . . • . ,--·1 \~.-.='] E~ne Änderung dieser R?gi~rungspoli t~k. wi r~ nur durch l;:;J' f!}j eine yGrst~r~tG___K~mm:un1~t1sche Oppos1t1on im Parl ament \/ l::_'1 herbei geführt .-,er den konnen ! . . . . . . . • o -------------------------------------- ---------------------- Herausgeber, Eigentümer und Vervi elfäl.tigung : Fraktion d er Gewerkschaftlichen Einheit; T r e m 1 Otto. Für den Inhalt vorantwo.rtlich: Otto Treml; beide Steyr-Johannesg.16.

;,.us Gesprächen und vo·rschlägon wird meistens Ernst.Diese Erfahrung hat wohl did österr.Arbciterschaft des öfteren gemacht.Nun gibt es in der Frage Krankenkassenversicherung wiederum solche Gespräch~! Die ~·atsache , daß d~e Kassen Defizit hJben , ist nicht zu leugnen! Geleugnet wird auch heute - einige Monate nach Inkrafttretens der 5 Schillingkrankenscheingobühr - nicht,daß dios nicht zur Sanierung d0r Krankenkassen bcitrf:i.gt,was übrigens von uns schon vor der en Einführung festgestellt WlU'de ! .... ,, .. ,, .... ,, ......... ,,,,,, ,,,,,,,,,,, ,,, ............ ,,.,., ,,,,. ,,,,, ... ,, .. ,,,,,.,,,, ,, ......... _... .. , . ........................... Es ist ohne Zweifel ein Unding, daß die Beiträge zahlenden Versicherten ein vielfaches von nicht Beitragzahlenden mitschleppen müssen! Wenn sich nun die öffentliche Hand-in diesem Fall die Regierungvon einen öffentlichen Gesundheitsdienst drücken will, so ist es ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit, den Krankenkassen ~inen Zuschuß zu geben ! ....• Nun trägt man sich mit dem Gedanken,di c. Beitragsgrundlage zur Krankenversicherung von derzeit S 2 . 400 .~- auf 3. 600.-- zu erhöhen! •• Dies würde bedeuten,daß auch unser Beitrag höher werden würde ! • .. .. ~ ·) Daß heute ein Defizit der Krankenkassen vorhanden ist, ist nicht auf die Freudigkeit des Krankseins des Versicherten zurückzuführen, sondern darauf,daß heute die :iasse Leistungen zu bringen hat, die wohl in die Kom~etenz des öffentlichen Gesund.hcitsdienstes fallen ! ••• Ja, aber da hat eben der Herr Finanzminister kein Geld! Kein Ge 1 d ?... Nun wenn man es sich leisten kann, einige Düsenjäger im Vierte von über 360 Millionen zu kaufen; wenn man es so groß hat, für die Lieblingsbeschäftigung eines Herrm Graf, :Millionen hinauszuwerfen, müßte auch Geld. genug für die Krankenkassen da sein! . •. ••.. Hat man doch auch 210 Mi llionen der " notleidenden " Kirc'he als ) ) ·Entschädigung für ~ter _der Nazizeit enteigneten Besitzungen gegeben; diE: Kassen haben unter dieser Ära auch alles verloren ! Hat man da keine Zuschüsse ?? .• .·. Nicht Sanierung auf Kosten der Versicherten, sondern Sani e - r u n g d u r c h S t a a t s - zus c h u ß muß · di e Lösung des Problems sein! ... •..•.• Ein A; ·b";·•i „t·~;·.,...~.;·~·; ; ~· · ·.;;-~·;·k~ ~.~ ....... ,3. ~'.· J ah;· ~ · ~i't";·"-~;-~·; h·~·i·; ~-t·; t :· Frau und Kind, muß sich wegen cinss Magenleidens ins Spital begeben! Nach 3 \lochen verläßt er das Krankenhaus, ohne vom Arzt weggeschickt wordEn zu sein. J ein.: F'amilis bekommt während des Spi talaufenthal tes S 24.85! In dieser Zeit besucht ihn seine Frau öfters und fragt, ob er etwa BananGn oder sonst was will 1 was seiner Ges~dhei_t zuträglich wäre? Obwo'hl er ein Bedürfnis nach einer Zu~ussc hatte,. lehnt er ab, weil ihm bekannt ist, daß das Geld auch fur so bescheidene Wünsche-nicht reicht! Sr verläßt das Spital, um wieder zu ar- , beiten,da er sich ein längeres Kranksein aus finanziellen Gründen nicht leisten kann!..... . Wir Arbeiter sind.der Auffassung, daß dies zwar nicht richtig ist, aber wenn der Mann :Lns Spi-tal muß um seine Krankheit zu hetl en i muß es für die Familie eine ausreichende Hilfe geben! .••• Dies ist nicht nur für den Kranken wichtig, sondern auch für die Krankenversicherung!! .. . ... . •• B.H. Steyr

I '('··. I ' t ·+· '1 l 1 • . ! ! 1~ ::::i F/:\P:: TLI CH l 0 R IJ E f\l \ für SP.-Mi n ist er ! \ (J. - ,- 1 Der-SP-Justizminister Dr. Tscha- ___. ~- : .,l')- ...__ ·-- --- ·, dek .hat vom· Papst das Großkreuz des I (\ \ > Grogori us ' Ordens verliehen bekommen ! / ..., In .der Mi ttcilung darüber i st r / eo \ . nicht ·davon di e Rede , für welche \ A Verdienste der SP - Minister dieser . \ /"'-·~~ / hohen Auszeichnung teilhaftig ge- \ "';\ ',- (\ f ',,l ,,, "I\ worden ist! :Uian geht jedoch kcüm \ \ .1 ;J.=./ \·. \ fehl in der Annahme, daß der Orden .. ·. · r~+I , · 1 · • · als eine Art V o r· s c h u ß b e - ~ . ·~ ·) '-L~-l .-- , \ ,<--\1 1 o h n u n g für die k n i e - ( 11i, , '=' \ 1 . ·1 1<_~·~- .· w e i c h e H a 1 t u n g der -~~'-:--,. ~ ----~'•.;;··~...\ /, • -J ~-;-.., SP - Führung in der Frage des Kon- ,r- , · , b ~- ; -.-.. , 1 .,·., ,,, ·. , i-lu r ,. . ·=- :. · kor da t .e s an zusehen ist ! •••• ( 1'-\-l-:-;. . \ , ,,. io.,::-.. ,. '\ \i \ Dieses lfonkordat,dg,s wenige Tage :Q~!: __ :Q _~ - ~ - ~ - - ~~~ _: FJ\~·: T[.:- nach der Ni2derknüppelung der Aran den Gewerkschaftsbund ! beiter im Februar 1934 vori einem --------------------- ----- - illegalen Parlament beschlossen .. · \ivorden war, räumt bekannt lieh der , Der Präsident des Osterreichi- Kirche fast uneingeschränkte Rechte, J sehen ~ewerkschaftsbundes, Böhm wie sie die Kirche nicht einmal in und der stellvertretende General- Italien oder in irgendeinem süds ekr etär , NR. K 1 e n n e r , haben amerikanisch en Land hat ! •.•. Papst Johannes XXIII. zu seiner Und dieses Konkordat soll wieder Wahl zum Oberhaupt der kathof:ischen i n Kraft geset zt werd en ! ... · Kirche die G·lückwünsche d.as Oster- Di e sozialisti schen ArbGi ter -reichischen Ge1;yerkschaftsbundes ws:;rdeh sich r echt freuen , daß der SPübermittel t . Papst J ohann8·s hat ,iinister nun einen päpstlichen Orden nun für diese Glückwünsche gedankt bekommen hat! Oder ist es vielleicht und mitgeteilt, daß E:r dem Wirk8n doch anders?-- Es hat ganz den Andes Ö~tcrreichischen Gewerkschafts- schein9 denn das ' Tagblatt ' hat bundes mit Aufmerksamkeit folge die ::'foldung ganz einfach verschwieund hoffe , daß in der \icl t d1Jr Ar- gen ! boit die christlichen Grund$ätze Ganz wohl scheint dem Blatt doch immer bereitwilligere Aufnahme und nicht zu sein bei dieser päpstlichen tatkräftige Verwirklichung finden ! Huldbezei gung für Tschadek ! .....• • . 1 'J El~.1 SEL_TS.L\MES -..... ...... ,, ....... ................. . ,, ........ ................ , .. ........... , .. , ........... , .. , .... .... , ........ ,,,,.,,, .. ,. .... ,. ~ ; LO'.:;K[NKOMITEE j '-- ... ,. .. .......... .......... , ......... ..................... ........ ....... ,. .... , ...................... ....... .......... .. Iri Leoben haben die Kirchen; lockcn ·angeblich einen .schl echten Klang!~s wurde daher zur Abstellung dieses 1 · Übel·stand es I ein sogenanntes " Glockenkomitee " unter d,~r k1atronanz höherer Würdenträger der Kirche gebilde t ! Di esem CHockonkomit ee gehören ver wunderlicher - weise auch die SP, - Funktionäre K e. i b a , Betriebsratsobmann von Seegraben (Kohlenbergwerk ) und der G·ewerkschaftssekretär T r o l 1 an ! Der ' Chef ' wird wohl mit den zwei braven Männern eine Freude haben !Ob sich die Arbei ter a ber 9 der en V ertret·er die-se Streiter für die Kirche sein scllen, auch so sehr darüber freuen, ist eine andere Frag e ! . ...... . Ja , wns tun· unsere SP- Funktionäre nicht alle s für die Kirche ! 00000 000 )

., n t " 2. Fortsetzung_ H_· Wir setzen die im l etzten ·vrerksarbei ter begonnenen Ausführungen über die Unfallversicherung fort, Elternrente: Bedürftige Eltern und Großeltern des Versicherten, dessen Tod durch einen Arbeitsunfall oder eine Berufskrankheit verursacht wurd0, haben Anspruch auf eine Rente von zusammen jährlich 2o Prozent der Bemessungsgrundlage, wenn der Versicherte zum Lebensunterhalt dieser Personen aus seinem Arbeits~erdien~t-w~sentlich beigetragen hat. Eltern und Großeltern gebül1rt eine ~ente nur insoweit, als die Witwenrente und ·die Waisenrenten den Höchstbetrag dar Hinterbliebenenrenten nicht erschöpfen. Der Anspruch der :ratern geht dem der Großeltern vor. Den Eltern und Großeltern gebül1rt die Rente für die :)auer der Bedüxfti gkei t ! ... .• Famili•engeld: Gewährt c;ine Unfallversicherungsanstalt als Unfallheiloehandltmg Pflege in einer Kranken-, Kur- oder sonstigen Anstalt, so gebührt dem Versicherten für seine Angehörigen Familiengeld. Das täg- ·---l iche Familiengeld beträgt f ür j Bden Angehörigen' o, 6· J?rozent, zu- ..-klammm1 jedoch höchste;ns 2,4 Prozent eines Zwölftel der Bemessungsgrundlage, Familiengeld gebührt nicht, wenn und solange der Ve_rsehrte minddstens 5o Prozent des Entgeldes weiterbezi eht l, ; . . • Gesamtvergütung: Ist zu erwarten, daß nur eine vorläu.fige Versehrten- ·rente zu gewähren ist, so kann die Unfallversicherungsanstalt den Versehrten durch eirie Gesamtvergütung in der Höhe des voraussichtlichen Rentenaufwandes abfinden ! . .....• Gesohwisterrente: Unversorgte Geschwister des Versicherten, dessen Tod durch einen Arbeitsunfall oder durch eine Berufskrankheit verursacht wurde, haben Anspruch auf eine Rente von zusammen jährlich 2o Prozent der B1.:,I'lessungsgrundl age, wenn der Vers-i chert e zum Lebensunterhalt dieser Personen aus seüi.em Arbeitsverdienst wesentlich beigetragen hr-t . Geschwistern gebührt eine Rente nur insoweit, als die witwenrente und die Waisenrenten den Höchstbetrag der Hinterbliebenenrenten ,nicht ers.chöpfen . Di e unversorgten Geschwister „erhal t on die )Rente nur bis ·zum vollendeten 18 . tcbensjahr. Sie wird allerdings wei tergewährt, \c'.;f: n n sich die Anspruchsberechtigten wegen ·Schul-, oder )Berufsausbildung nicht selbst erhalten können, und zwar bis längstens · zum 24, LebGnsjahr, aber zeitlich unbegrenzt, wenn sie erwerbsunfähig sind und diese Erwerbsunfähigkeit bereits vor Vollendung des 18 . Lebensjahres eingetreten ist. Heilbehelfe: Im Rahmen der Unfallheilbehandlung hat der durch einen Arbeitsunfall oder eine Berufskrankheit Versehrte Anspruch auf Heilbehelfe !. ...... Heilmit'tel: Im Rahmen der Unfallheilbehandlung hat der durch einen Arbeitsunfall oder eine Berufskrankheit Versehrte Anspruch auf Heilmittel ! . . . .. . Hilflosenzuschuß: Versehrten 9 d·ie. infolg.e eines Unfalles oder ei ner Berufskrankheit so hilflos sind, daß sie ständige Hilfe und Wartung brauchen, gebührt neben. der Vollrente ein Zuschuß in der Höhe der hal ben Vollrente ! .. . ... . ( Fortsetzung im nächsten Werksarbeiter ).

Ein einzigartiges I' .,.,,.,u,. .............. .,,.,.,,.,., '"'"""''"""'"" "'"' ......... ,,,., , .,,, .. ,,,,1,,,,,,,,,,,.. ... _,u,.,,,.,,,,.,.,,.,,,1,,,,,,, , .. , ..... ,1 .............. ,, .. ,, .• , ... ,,, ................. . steht uns bevor! .. Junge Menschen aus a llen Teilen der Welt haben heuer in Wie n ein Rendezvous! .... .. . Die VII . Vfol tfe:stspiel0 der Jugend und Studenten im Sommer 1959 in Vlien abzuhalten, beschloß a:n 25. I':Iärz 1958 das Internationale Vorberci tungskomi tee in Stockholm unter dem Jubel der Delegierten von mehr als 120 Jugendorganisationen! So werden tausende Mädel und Burschen verschiedenster Völker, Hautfarbo 9 Religion und Ansichten zwischen 26. Juli und 4. August 195_9 unsere Bundeshaupt stadt bevölkern! .... .. .. . Es wird ALLERHAND los sein ! Die Eröffnung dos Festivals wird im Wiener Stadion am 26 .Juli 1959 stattfinden. ::Jie Fei erlichkeiten werden durch einen großen Festzug,den alle Teilnehmer bilden und der durch dio Stadt führt 9 eröffnet! ...• Außer der Eröffnung mit ihrem hochstehenden kulturellen und sportl ichen Programm werden noch 'violc andere kulturelle, sportliche und geistige Veranstaltungen durchgeführt! :· ,,, Ein international es Fußball-Schlagerspiel .... ... .. ... .... .. . i i 2in Fest der jungen Mädchen mit Tr effen ,Beratungen,Modeschauen , i1I Filmvorführungen , Konzert·e, nationale u~~n~~t!~;!ti~~;i! · K~i tur1 i veranstal tungen in Konzertsälen' und auf Freilichtbühnen, sowie ini l ternationale Zirkusveranstaltungen ! .- -,,,=,=,,,,,:_i,,::_·_: Berufstr~ffen, die dem Austausch von Erfahrungen und Problemen ver schiedener Berufszweige gewidmet sind! .... . Studentenprogramm! .. ... .. .. .. .-~ .......... . Eine Feier auf einem großGn ?latz von Wien;, dem Frieden und der Freundschaft .zwischen den Völkern; der Abrüstung und dem Verbot der Atomwaffen gewidmet! ... .. .. .... ... ... .... ... . Ein großes F~st und Treffen der Landjugend in einer Stadt in Niederösterreie:-i ! ••••••• :Eine Feier, gewidmet der Freundschaft .mit der Jugend der koloni- ) . alcn und abhangigen Länder!•· •~•··• Ein Sommerfest mit Blumenkorso und Jugendkarneval! ..... ....• Sportturniere in Fußball, Leicht2thletik, Basketball, Volleyball, ) Tischtennis , Schwimmen, Radfahren ! . Wettbewerbe in . Boxen, Eishockey 9 -Speedway , Eistkunstlauf en und 11 i Kajak! .... .... .. . i ii 1 f f Abschlußveranst~ltung am 4 . August 1959 auf einem großen Platz Wiens ! .•. DER BUND~SKANZLER AN DA3 VORB~REITUNGS~OlVIITEE: Re~blik ö'sterreich An iAte~R~t~BRa1@H Vorbereitungsko~itee des VII .Festival s der Jugend , Wi e~. Der Bundeskanzler Zahl 1957-Pr~[/58 Bezugnehmend auf das Ansuchen 9 das an mich am 2o .Februar 1958 herangetragen wurde, teile ich Ihnen mit 9 daß es keinen :2inwand gegen Ihr e Absicht gibt,das VII. I tcrnationale Festival tn· Wien abzuhalten,vorausgesetzt,daß die Fest~pielteilnehmer die gesetzlichen Bestimmungen achten! ... Julius Raab mp • ............... , .... , ........... , ........... .. .......... , .................... . )

Die Wahrheit · über die Vonerlegung der Nationalratswahlen Am 5. März hat die Bundesparteileitung der ÖsLerreichischen Volkspartei beschlossen, die Vorverlegung des Wahltermins auf den Mai zu verlangen. Schon einen Tag später, am 6. Mä1·z, lu1t die Pal'teh'ertretnng der Sozialistischen Partei Österreichs ihro Zustimmuug zum Friihjahrswabltermin gegeben. Die österreichischen Wähler und Wählerinnen werden also ein Jahr vor Ablaur der Funktionsperiode des Nationalrates zu den \Vahlurncn schreiten. Warum? Bestehen vielleicht so tiefgehende Gegensätze zwischen den beiden Koalition.~parteien, daß eine weitere Zusammenarbeit unmöglich geworden ist 1 Hält es vielleicht die eine oder die andere der beiden Koalitionsparteien für notwendig, iri entscheidenden Fragen eine andere Politik zu machen als der Koalitionspartner 1 Beide Koalitionsparteien versuchen, den Wählern so (ltwas einzmeden und sie über die wa.h1·e11 Ursachen fiir die Vorverlegung der Wahlen zu täuschen. Wir halten es daher für notwendig, dal3 die Wähler und Wählerinnen sich aut Grund der Tatsaclien selbst ein klares Ud.eil bilclen. · Zlllläcbst einmal: Geht es um die Frage „Koa1Hio11sregiet·1111g ode1· nicht t" Noinl Beide Regierungsparteien bekerlJlen sich selbst i11 ihren Beschlüssen über die vorzeitige Parlamentsauflösung zur Fortsetzung der Koalition auch nach den Wahlen! lm Beschluß <ler ÖVP heißt es wörtlich: ,,Es wird erforderlich sein, daß wir uns auch nach doll Wahlen im Int.ei•e,;se der Et·haltung von Österreichs Stabilität wieder zu oinor J{oafü,io11 zustommenfindon." Und der Beschluß der SPÖ fordert ga,uz entschieden die „Fortsctznng der politischen Zusamn.enarbeit in O~t.crreich" . Es goht also nfoh1 um die Fortsetzung odor A urlösung der Koalif.ion. Die Koalition bleibt un;; nach ~rlem Willen beider Pa,rteileitungen erhalten. Geht es also vielleicht, nm einen Volksentsclloid über die ,,sch1venviegendcn innen- und auße111>olit:iseho11 fü,tscheidungen, die in 11äcl1ster Zeit zu trefl'en sind", wie tlie ÖVP i11 ihrem Leitnngsheschlull sagt 1 Nun, ,vir wissen, daß in den ganzen langen Jahren der Koalition die beiden R.egierungspad.eien in a~leu eutscheideodco Fragen im wesentlichen immer ein und dieselbe Politik gemacht haben. SoUte das vielleicht nicht ))lehr der Fall sein? Und welches sind denn die „schwerwiegenden innen- und außenpolitischen Entscheid'llngen", von denen d,ie ÖVP' spricht 1 Es ist.zweifeJlos richtig. daß die Regierungsparteien unser Land in eine Lage gebracht haueu, die in allernäel11,t,e,r Zukunft schwerwiegende Folgen erwarten läßt. Gesicherte Vollbeschäftigung bat uns die Iioalition all dio Jah,·e her versprochen. Aber heute schon ist die Arbeitslosigkeit höher als bisher - mehr aL~ eine VierteJmiJJion Menschen sind ohuo Arbeit - und in allernächster Zukunft stehen in entscheidenden Branchen nnd Betrieben neue Entlassungen bevor! Man will sie nicht vor den Wahlen durchführen - aber man will auch nicht bis zum Herbst damit zuwa.rten? WTB FRAG}~N: Ist eine der beiden Koalitionsparteien bereit, sich den Wählern gegenüber zu verpflichten, daß keine w.uitcren Eutlassuugcn durchgeführt, und daß neue Arbcitsplülze geschaffen wenlen 1 Stabile Preise hat uns die Koalition all die Jahre her versprochen. Aber die Preise sind immer wieder gestiegen und eine große Welle der Proiserhühungcm stebi neucrdingt hcvor. Mau will sie nicht vor den Wahlen dut'chführen - ·aber ma.n will auch ni-Oht bis zum Herbst dam~t zuwarten. WIR FRAGEN: Ist eine der beiden Koalitionsparteien bereit, sich den W[thJern gegenüber zn verpflichten, daß sia Jotle weitere Preiserhöhung v.erl1inderu wird i Don Wohlfahrtsstaat ha.t man uns all die Jahre her vorkiindet. Aber die Koalition hat bereits oinvernehmlicb die Rezopfgobühr und die Krankcnscheingebüllr eingefültrt und die Leistungen der Krankenkassen wnrdou ciugeschrfütkt. Weitere entscheidende Verschlechterungen sollen iiJ allernächster Zeit durchgeführt werden. WIR FRAGEN: Ist eine der beiden KoaJitionspa.rtßien bereit, sich den Wählern gegOllü.l>er ,u vecpßich,t,en, da.ß" ll~ weitere V crschlochtorung tlcr Sozialversiel1orung eintritt 1

Obcrwintlung ,lcr Wolmungsuot haben uns beltlo l{oaliUonsparteicn versprochen. Aber es ist nichts zu sehen von einer Überwindung der Wohmmgsnot. Wohl aber bliiht der Wo]mungswncher, / wohl aber sind die lUietzinse auch in den „Volkswohnbauten" gestiegen und steigen weiter. Weitere Verteuerungen ) ,V:;f ::::,~: 1 :,:n::,m~::::::,:::,,::::,:,::f b:::,~::::,:::::,::n:::::b:::~:::::::::.::;•:::: meinem erschwinglichen Zins eine ·wohnung bekommen kann und daß keine weiteren Zinserhühnngcn eintreten werden 1 Wenn wir erst ,las Erdöl haben, werden wir die S(cuern senken u11d die Löhne erhöhen, hat 1ua.11 uns :jahrelang versprochen. Schon bisher hat man dieses Versprechen nicht gehalten. Schon bisher hat man unsere ]~t•fl.ölforder1111g im Interesse der ausländischen Erdölmonopole systemat:isch heruntergedrückt - von 3,7 nuf 2,4 Millionen Tonnen jähdich. In a,IJernächster Zukunft soll in Erfüllung des „Wien0r l\fomorandums" und mit Zustimmung beider lfoalitionsparteien der entscheidende Schlag zur Auslieferung U11serer Erdölwil'tschart an die Amel'ikaner geführt werden. Man will das nicht vor den 'Wahlen machen - aber man will auch nicht bis zum Herbst damit warten. WIR FRAGEN: Ist eine der beiden Koalitionspal'teien bereit, sich den Wählern gegeniiber zu verpflichten, daß sie die Durchführung des ungesetzlichen Wiener Memorandums verhindern wird 1 Den Bombenoptcm und den Naziopfern hat man eine angemessene Entschädigung vct·s11roche.n. Man ist sie ihnen bis heute schuldig geblieben. Wohl aber haben beide Koalitionsparteien der reichen fürche als Vorschuß auf weitere Entschädigungen schon 200 l\llllio1ren Schilling geschenkt. WIR FRAGEN: Ist eine der beiden Koalitionsparteien bereit, sich den Wählern gegenüber zu verpflichten, daß nicht die reiche Kirche weitere Hunderte Millionen bekommt, sondern die Bomben- uml Naziopfet. 011dlich zu il1rem Recht kommen 1 Wa.hr1mg·der 11olitiscltc11 urnl wit-tschaftlicheu Unabhängigkeit Österreichs hai man uns vors11rochen. Aber man hat entgegen dem Sinne des Staatsvertrages ehemals deutsches Eigcnl.u;n im '1:Verf:e von drei l\'Iil- ) liarden an deutsche J(apitalistcn ausgeliefert und ihnen zahlreiche Beti-iebe und entscheidende wirtschaftliche . Positionen in die Hände gespielt, zum Schaden unsernr-Wirtschaft und unserer Unabhängigkeit. In nächster Zeit ist· ein noch engerer Zusammenschluß mit Westdeutschland geplant. Wffi FRAGEN: Ist, eine der beiden Regierungsparteien bereit, sich den Wählern gegenüber öffentlich zu verpflichten, daß sie die fortschreitende Auslieferung unseres Laudes an WesMeutschland verhindern wird 1 lVir wissen: in allen entschei,lerulen Fr~gen haben die beiden Koalitionsp:irteien Jlisher cino gcmeiJ1same l'olitik gemacht, Wir haben 194-9, 1953 und 1956 Nationalr~tswahleu gehabt. Aber ganz gleicligiiit,ig, ob bei diesei;i Wahlen einmal tlie eine, einmal die andere der beiden J{oalitionsparteien Stimmen und l\Iaudate gewonnen otler verloren hat - die Politik der Koalition ist dieselbe geblieben! • Uml auch 1959 wird das nir.ht anders sein, auch 1959 ist jede Stimme fiir eine der beidun J(oalitionsparteicn eine Stimme fiir die gomeinsarue RegierungsJlOlitik. Andern wird sich nur etwas, wenn die Opposition stärker wird. Die Freiheitliche Partei Öst.errtiichs (FPÖ) aber ist keine Opposit.ionspartei. Sie selbst hat sich als .,,unternntwickelt~~ Koalitionspartner" bezeichnet und Nationakat Ernst Fischer ha,t daher mit Recht die Abgeordneten de1· FPÖ als ) M.inistraute.n bezeichnet, die Minister werden wollen. In Österreich ist die einzige Oppositionspartei die Kommunistische Parte~. l Sie ist auch die einzige .Arbeiterpartei. Denn die SPÖ ha.t selbst erklärt, daß sie keine Arbeiterpartei mehr ist. Wmm die Ifommnnisten stärker werden, so hilft das allen einfachen Menschen; das können am besten die Arbeiter in tlt•n Betrieben feststellen: Wo die Kommunisten im Betrieb stark sinrl, geht es den Arbeitern besser, geschieht otwa~ fiir die Arbeiter. Beide Koalitionsparteien httben der Vorverlegung der Wahlen zugestimmt. Sie wissen wamrn. Es sind andere Gründe als jene, die sie den Wählern vorzutäuschen versuchen. Die nächste Zeit wird uns in Österreich sehr bittere Früchte der Regierungspolitik bringen. Die I{oalitionspai'teicn sind für Vorverlegung der Wahlen, weil sie ftit'chten, an Einfln_ß nnd Stimmen zu verlieren, wem1 erst die Wähler die ganze Bittorkcit dieser Frücht.e zu schmecken hckommen. Die Regierungspolitik hat Bankrott gemacht. 1\fit der Komödie eines „Konfliktes in der Koalition", einer „Krise der Koalition" wollen die Regierungsparteien darüber hfowegtäi'ischen, um nach den Wahlen ihre gen:einsame Politik fortzusetzen. Wir.glauben, daß die Wähler darü,ber nachdenken sollen, damit sie nicht die Betrogenen siJ1d. Wählen kann man nur zwischen RegierungspoJitik, das heißt der gen:ieinsamen .Politik de1·· ÖVP und dor SPÖ, einerseits und der 011position, das heillt der Kommunistischen Partei Österreichs, andererseits. .. .. KOMMl)NISTISCRE' p ARTEi ◊S'.I'~RRE TCHS ElgenlUmer, Herausgeber \md Verleger: Kommunistische· Partei Osterreichs; tür den lrihali verantworllich: Leopold Spira,' beide Wich XX1 Hilchstädtplat:i 3, - Druck: Qloqua, Wlen ·XX; ... ,_; _ .

. , ~ } Die Österr. Frauenbewegung 1. 2. 3 • 4. 5. 6. WIR FORDERN, da~ unsere Männer soviel verdienen, da~ wir uns ohne gro~e Sorgen unserer Familie widmen können, denn wir wollen dem Volke und der Heimat sozial bewu~te, verantwortungsfreudige und aufrechte Staatsbürger erziehen. WIR FORDERN, da~ die Frau und Mutter, die in ihrer Tätigkeit von keiner noch so guten Fürsorge ersetzt werden kann, sich diesen Aufgaben bewu~t und voll Vertrauen zuwendet. WIR FORDERN, da~ die Frau im Betrieb ein Betriebsklima vorfindet, in dem sie als Frau geachtet wird. WIR FORDERN die Sicherung des Arbeitsplatzes, besonders für Frauen über 40 Jahre. WIR FORDERN, da~ Terrormethoden aus den Betrieben verschwinden! Frauen sind keine Willkürobjekle. WIR FORDERN einen gerechten Lohn und wollen keine Gleichmacherei, die jeden Fortschritt tötet! 7. WIR FORDERN, da~ die uns betreffenden sozialen Gesetze auch wirklich eingehalten werden. 8. WIR FORDERN die volle Mitbestimmung der Frau im Betrieb zum Zwecke einer gedeihlichen Arbeit. Einer Arbeit, die auch dem Betriebserfolg dient. 9. WIR FORDERN mehr Mandate für Frauen, nicht nur aus der Tatsache heraus, da~ die Zahl der Wählerinnen die der Wähler um rund 500.000 übersteigt, sondern auch, weil die Frau einen gesetzlich verankerten Anspruch auf Mitsprache besitzt. 10. WIR FORDERN nur, was uns Frauen zusieht und was bei gutem Willen erreichbar ist. Wir wollen nicht u top i sehen Wünschen nachjagen! Was ~ir verwirklichen, ist die Grundlage der politischen Arbeit der Frau: Wahrerin ihrer Interessen zu sein! Wenn Du daher keine öde Gleichmacherei willst Wenn Du Deine Rechte als Frau in Beruf und Leben gewahrt wissen willst Wenn Du Deine Kinder vor den Einwirkungen von Schmutz und Schund bewahrt wissen willst Wenn Du für einen gerechten Familienlohn bist, mit dem man eine Familie versorgen kann Wenn Du für eine stabile W ä h r u n g und gegen alle wirtschaftlichen Experimente bist Wenn Du für soziale Gerechtigkeit bist Wenn Du für den Frieden im lande bist Wenn Du für eine sichere Existenz bist •• •• so komm zur Osterr. Frauenbewegung der OVP. Ottilie Liebl Bez.-Obfrau Anmeldungen: Steyr, Stadtplatz 31 Gr. Josefine Böcklinger Landesleiterin Anmeldungen: Linz, Obere DoAaulände 7

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