Werkruf - Jahrgang 1 - Folge 1/2 - 1942

haben wir nicht vergessen, daß wir auch auf sozialem Gebiete weiter arbeiten wollen. 1939 entstand die Lehrwerkstätte. 1940 das Lehrlings¬ heim und im Mai 1941 das Heim für weibliche Jugend¬ liche. Wir haben daneben mit allen Kräften und so schwierig auch manchmal die Lage auf dem Baustoff¬ markt war, den Wohnbau weitergetrieben. Wir stellen fest, daß in der neuen Stadt Steyr, genannt Münich¬ holz, 1700 Wohnungen bezogen sind. Wir sind dabei, 300—400 Wohnungen im Laufe des Jahres 1942 fertig¬ zustellen. Wir werden im nächsten Jahre auch daran¬ gehen, so wie früher einmal, Blockhäuser zu bauen. Wir haben auch die Weihnachtszulagen erhöht und dabei die Kinderreichen besonders berücksichtigt. 1500 eingerückte Kameraden an der Front erhielten ein Weihnachtspackerl, eine anerkennenswerte Leistung unserer Werksküche. Wir sind weiters bemüht unsere Arbeitskameraden, vor allem die Dienstverpflichteten, bestens zu betreuen. Kasernierungen sind nie angenehm, aber die in unseren Wohnlagern Untergebrachten werden zugeben müssen, daß wir uns bemühen, für sie bestens zu sorgen. Daß die Verpflegung im Krieg besonders schwierig ist, weiß jeder von uns. Auch in dieser Richtung haben wir uns bemüht nach dem Rechten zu sehen. Es ist keine Spielerei, wenn wir auf den freien Gründen einen großen Gemüsebau betreiben, wenn wir eine Schweine= und Ochsenmast betreiben, damit die von uns Verköstigten gutes und nahrhaftes Essen bekommen können. In der Fabrikation mußten in der letzten Seit schwierige Arbeiten durchgeführt werden. Es ist ein vollkommen neuer Typ, der A-Cyp, ein vierradange¬ triebener, geländegängiger Wagen in Serie gegangen. Wir danken allen Kameraden, die dabei mitgearbeitet haben. Wir sind wohl noch nicht ganz über den Berg, denn die nächste Aufgabe ist, zu sorgen, daß die Serie rasch und gut mit vorbildlicher Qualität läuft. Mit Freude sah ich bei meinen Rundgängen im Werk zu Tages= und auch zu Nachtschicht, daß viele Kameraden und Komeradinnen sich an mich wenden. Auch verschiedene Briefe komen mir zu; da ich immer ein Anhänger des abgekürzten Verfahrens gewesen bin, hoffe ich, daß meine Anordnung, auf die Sorgen dieser Kameraden postwendend einzugehen, durch¬ geführt worden ist. Es war immer mein Ziel zu helfen und ich hoffe, es erreicht zu haben. Ich möchte Euch aber auch einmal meine Sorgen und Schmerzen mitteilen. Ich will gar nicht von den Sorgen der Materialbeschaffung, des Arbeitseinsatzes und der Ausweitung der Fertigung reden. Bei der Größe, die unsere Steyr=Werke nunmehr angenommen haben, ist es selbstverständlich, daß es Sorgen gibt. Denkt an die Neubauten, an die Neueinrichtungen, an die durch¬ greifende Erneuerung unseres Autobaues, an die Ein¬ richtung des riemenlosen Antriebes in vielen Werken und noch mehr dergleichen. Unsere Sorge ist es nun, des zu erhalten, was da geschaffen worden ist. Die Werke sind als Schmuckschachterl fertiggestellt worden und Eure Dflicht ist es, sie als solche zu erhalten. Weil wir hier wie eine große Familie beisammen sind, möchte ich Euch aber auch von so manchen Dingen sprechen, die mir bei meinen Rundgängen nicht gefallen haben.“ Unser Betriebsführer hielt uns, wie ein guter Familien¬ Julfeier im Heim für weibliche Jugendliche — Ausstellung der Arbeitsgemeinschaft des BdMi-Werkes „Glaube und Schönheit“ Neue Kleider, Anderungen, aus Altem wieder Neues, das ist der Lehrstoff der Arbeitsgemeinschaft Nähen. Eine gutausgebildete Fachkraft leitet diese Werkfotos Arbeitsgemeinschaft, bringt die guten ldeen und das Können mit und vermittelt sie unseren Jungarbeiterinnen 18

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