Werkruf - Jahrgang 4 - Folge 4 -1941

Dieses Bild aus Norwegen sendet mit (Stuften an die Kameraden Neuhausec Ludwig. Werk Steyr. „ . . . Dieser Tage hielten wir unseren £in;ug in Bulgarien, wo uns die Bevölkerung herzlichst begrüßte, wir sind alle sehr gestärkt und seelisd) auf voller höhe und warten gespannt, bis der Führer uns den Befehl gibt zur letzten Entscheidungsschlacht gegen die Briten und solche Länder, die es noch immer nicht begreifen wollen, das; eine Gerechtigkeit in Europa herrschen muft. Es ist ja wunderbar, die volle Gewissheit zu besitzen, daff jeder einzelne Volksgenosse an feinem Platz das nötige tut, sei es an der Front oder in der Heimat und er einen mächtigen Block bildet, der uns zum Siege gegen den mächtigsten Feind führt. Nach den Worten unseres Führers in feiner letzten Rede hoffe ich, daß die (Offensive schon heftig im Gange ist, wenn Sie dieses Schreiben erhalten. Der Frühling ist hier schon merklich sichtbar. Die Bäume stehen alle im Blütenzauber, nur in den Bergen liegt noch ziemlich viel Schnee. Überhaupt macht Bulgarien auf mich einen guten Eindruck. Das buntbewegte Leben, sowie die gemischte Bauweise, Sitten und Gebräuche wirken auf uns Mitteleuropäer oft märchenhaft. wenn man dies alles mit eigenen Bugen gesehen hat, kann man erst richtig verstehen, dasz es die grossen Meister der Mal- und Dichtkunst nach diesen Ländern zog. Ich bin sehr stolz, das; ich einen wagen von unseren Werken führen kann, wir haben mehr Steyr-Typen in der Kompanie; ein jeder Fahrer ist voll des Lobes unserer guten Werkmannsarbeit. Mit Leichtigkeit überwältigte ich die steilen Pässe und ohne irgend einen Motordefekt erreichte ich unseren jetzigen Standort, obwohl die Straften und Wege äufterft schlecht sind Mit glücklicher Genugtuung, zu wissen, daft unsere Fabrikate von keiner anderen Firma in den Schatten gestellt werden können, wird es mich sehr freuen, nach dem Kriege wieder meinen Arbeitsplatz in Ihrer Abteilung aufnehmen zu können. Franz Gruber, Werk Steyr. „ . . . Seit einiger Zeit treiben wir uns auf afrikanischem Boden herum, wenn nicht die vielfachen Gefahren des Krieges, besonders hinter der Überfahrt über das Mittelmeer gestanden hätten, könnte man das Ganze als eine KdF -Reise berechnet haben. Zuerst einmal die Fahrt quer duich Italien nach Neapel war sehr schon.'hier blieben wir ein paar Tage. Die Überfahrt war spannend und abwechselungsreich. wir wurden von einigen italienischen Zerstörern und am Tage von deutschen Messerschmitt-Zersiörern begleitet, die mit Argusaugen darüber wachten, daft nicht etwa ein englisches U=Boot unseren wirklich fetten Geleitzug, das kann man schon sagen, zu nahe kam. Ein paar Mal wurde auch U-Boot-Warnung gegeben. Aber Dank der abgeworfenen Wasserbomben wurden die opferhungrigen Torpedorohre von uns abgehalten und vertrieben. Einmal mufften wir sogar wieder ein Stückchen zurück und einen schützenden Hafen aufsuchen, weil fast die gesamte in Malta stationierte Flotte hinter uns her war. Deutsche Stukaangriffe auf die Insel am Tage vorher hatte sie aus ihren Schlupfwinkeln vertrieben und auf die offene See gejagt, da dürsteten sie nach Rache. Aber wir hatten auch wind davon bekommen und stürzten uns natürlich nicht liebeshungrig auf sie. Am nächsten Abend konnten wir unsere Fahrt unbehelligt fortsetzen. Kur; vor dem Ziel wären wir beinahe noch einmal mitten im Meer stecken geblieben. Und das kam so. Als das erste Land in Sicht kam, stürzte alles aufs Vorschiff und wollte etwas sehen. Die Landratten hatten natürlich ganz vergessen, ein schwankendes Schiff unter sich zu haben. Das Ende vom Liede war, daff das Achterschiff sich soweit aus dem Wasser hob, das; die Schraube in der Luft herumwirbelte. Fritz Lehmann, Niederlassung Berlin. „ .... Im Werkruf sahen wir allerhand Neuigkeiten. Freuen uns sehr darüber, denn daraus ist zu ersehen, daff auch während des Krieges am Aufbau zielsicher gearbeitet wird. Nun eine kleine Schilderung von unserem Einsatz. Die Sonne versinkt im azurblauen Meer. Gleichzeitig steigen leichte Nebel von der Kanalküste auf. letzt heifft es doppelt wachsam sein. Leichte Dunkelheit umgibt unsere Baracken, in denen wir feit einigen Tagen Hausen. Alarm! wir stehen in Sekunden am Geschütz, Scheinwerfer flammen auf und der Tommy, hell beleuchtet, bekommt unsere Brocken zu kosten. Noch gibt ec es nicht auf und wirst feine Bomben 200 m von unserer Stellung entfernt in wiesen und Felder. wir schieffen weiter, denn aus dem Scheinwerfer kommt er nicht mehr heraus. Da, Hurra, es muff ihn erwischt haben. Im Gleitslug sucht er sein Ziel, die Insel. Doch seine Motore setzen aus und, hochaufspritzend das Meerwasser, stürzt er in die Tiefe, wieder einer weniger und so machen wir weiter bis zum Endsieg, immer an unsere Heimat denkend und an ein siegreiches 1941. Geller und Trinkl, Werk Steyr. „ . . . So ungefähr sieht ein deutsches Flaksperrfeuer am Kanal aus, nur ist es in Wirklichkeit noch Diel schöner, da die Flak mit Leuchtspur und zwar in allen Farben schiefft. Die feinen weiffen Striche sind diese färbigen Leuchtspuren der Flakgeschosse und die dicken weiffen Bündel find die Scheinwerfer, die trachten, das feindliche Flugzeug in ihren Bereich zu bekommen. (Oberleutnant Arthur (Üuerch, Werk Graz. 5

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