Werkruf - Jahrgang 3 - Folge 8 - 1940

kichtsen in der broßfiedlung Känichyolj. (2000 Wohnungen unter Dach, davon 600 wohnungen bezogen.) Am 11. Oktober sammelten sich die Gefolgschaften der Wohnungs=Aktiengesellschaft der Reichswerke „Hermann Göring“ der Baufirmen und Handwerks¬ betriebe am fahnengeschmückten Festplatz zum Richtfest in der Großsiedlung Münichholz. Vom Richtbaum wehten bunte Wimpel und grüßten die bekannten Firmenzeichen der Reichswerke „Hermann Göring“ und unserer Steyr=Werke. Der Leiter des Baues, Regierungs¬ baumeister Meid hieß die Festgäste im Namen der Bauleitung der Reichswerke „Hermann Göring“ will¬ kommen, vor allem den stellvertretenden Gauleiter Opdenhoff, Kreisleiter Morawek, Kreisobmann Fuchs, Oberbürgermeister Ransmayr, Landesrat Dr. Lenk, den Direktor der Wohnungsaktiengesellschaft der Reichswerke „Hermann Göring“ Dr. Sprick, die leitenden Herren unseres Werkes Steyr, die Vertreter der Partei, der Däß., der Stadtverwaltung, der Schutz¬ polizei, Behörden, Amter und der Schule, sowie die Gewerbetreibenden und Handwerksbetriebe. In einem Rückblick erinnerte er an das zur Seit des Umbruches in Steyr wie in keiner anderen Stadt der Ostmark herrschende Wohnungselend; er stellte sodann das Verdienst unseres Betriebsführers Generaldirektor Dr. Meindl um das Entstehen und den Ausbau der Gro߬ Siedlung Münichholz fest und hob hervor, daß trotz Krieg und Schwierigkeiten der Arbeitseinsatz ständig verstärkt und die Leistung gesteigert werden konnte. In warmen Worten dankte er sowohl seinen Mitarbeitern wie auch den am Bau mitschaffenden Baufirmen und Gewerbetreibenden und deren Gefolgschaften. Vom Giebel eines Wohnhauses herab sprach dann ein Jung¬ arbeiter den Richtspruch, der im Dank an unseren Führer ausklang. Nach den Sinnsprüchen der am Bau beteiligten Handwerker stattete der Betriebsführer der Wohnungsaktiengesellschaft der Reichswerke „Hermann Göring“ Direktor Dr. Sprick vorerst der Partei, der Stadtverwaltung Steyrs, den Vertragsfirmen, der Bau¬ leitung, insbesonders Regierungsbaumeister Meid, den Arbeitskameraden und nicht zuletzt den durch ihre Mitarbeit den Bau fördernden Sentralstellen der Reichs¬ werke „Hermann Göring“ den verdienten Dank ab. „Während über England die Stukas dröhnen, während Städte in Trümmer zerfallen“ sagte Dr. Sprick in seiner Ansprache, „können wir hier dank der schützenden Hand unseres Führers und der Stärke der deutschen Wehrmacht aufbauen und das Richtfest einer neuen Stadt begehen. Diese Aufbauarbeit ist symbolhaft für die deutsche Gemeinschaftsarbeit, denn sie wird ge¬ leistet für die Rameraden der Steyr=Werke, die in dieser Waffenschmiede der Ostmark jene Waffen schmieden, mit der der Führer die Freiheit unseres deutschen Dolkes erkämpft.“ Nur dadurch sei es möglich gewesen, diese große Aufgabe zu bewältigen. Aus dem Gruß an den Führer, mit dem Dr. Sprick seine Ansprache schloß, und aus den Liedern der Nation klang der Dank und das Dersprechen aller an den Führer, mit ganzer Kraft am weiteren Ausbau dieser Groß=Siedlung mitzuschaffen. Nach einem Rundgang, der einen Überblick, über die Ausdehnung, die Schönheit der Gesamtanlage und die Zweckmäßigkeit der baulichen Durchführung gab, fanden sich die Teilnehmer in einer der weiten, bereits fertiggestellten und festlichen Schmuck tragenden Hallen unseres benachbarten im Bau befindlichen Wälzlager¬ werkes zum kameradschaftlichen Teil des Richtfestes zusammen. Dort begrüßte im Auftrage unseres an der Teilnahme dienstlich verhinderten Generaldirektor Dr. Meindl der Drokurist Dr. Lehner die Gäste im Namen der Steyr=Daimler=Puch Aktiengesellschaft. Die Regierungsbaumeister Meid mit den Handwerkern erste Tat des Betriebsführers der Steyr=Werke sei ge¬ wesen, gesunde und würdige Wohnungen für seine Gefolgschaft zu schaffen. In diesem Bestreben habe die Betriebsführung beschlossen eine Siedlung zu bauen, die der großzügigen Ausgestaltung des Hauptwerkes Steyr gegenübergestellt werden könne. Die Wohnungs¬ aktiengesellschaft der Reichswerke „Hermann Göring“ habe es übernommen, diese Groß=Siedlung, die einen Stadtteil Steyrs erstehen läßt, zu bauen. Der Betriebs¬ führer der Steyr=Werke wolle seinen Dank an die Wohnungsaktiengesellschaft und an alle Schaffenden am besten dadurch be¬ kunden, indem er die Erklärung abgebe, daß in der Münichholzsiedlung noch weitere 2000 Wohnungen gebaut werden. Mit heller Begeisterung nahmen die Arbeitskameraden diese Er¬ klärung unseres Generaldirektors Dr. Meindl auf. „Der Wille, den Sozialismus deutscher Nation zur Geltung zu bringen und hier in Steyr beispielgebende Arbeit für die Ostmark und das ganze Reich zu leisten“ schloß Dr. Lehner seine Ansprache, „gibt uns die Kraft alle Schwierigkeiten zu überwinden und diese neue Stadt zu vollenden, in der frohe, schaffensfreudige Gefolg¬ schaftsmitglieder wohnen werden und die belebt sein wird vom Jauchzen ihrer gesunden und kräftigen Kinder.“ Freudig begrüßt, sprach sodann der stellvertretende Gauleiter Opdenhoff zu den Arbeitskameraden. „Ich komme“ sagte er, „von einer Fahrt durch Frankreich. Dort sah ich meilenweite Gebiete, die im Weltkrieg 1914—1918 verwüstet wurden und heute noch brach liegen, weil das französische Volk satt geworden ist durch unsere Arbeit und die uns seiner¬ zeit auferlegten Opfer. Ich besichtigte auch die Maginotlinie, diesen starren französischen Festungs¬ wall. Welch ein Gegensatz zum Deutschland Adolf Hitlers! Unsere Festung ist die deutsche Wohnung, eine andere Festung haben wir nicht mehr nötig! Im deutschen Heim, so schloß der stellvertretende Gauleiter, meistern wir unsere Sorgen und finden wir die Kraft zum siegreichen Kampf für Deutschlands Ehre und Freiheit!“ Stürmischer Beifall dankten für diese Worte. Bei den Klängen des Musikkorps einer Kraftfahrersatz¬ abteilung und unserer Werkskapelle verblieben die Kameraden noch eine gemütliche Weile, von ihrer Arbeit erzählend und den zukünftigen Ausbau der neuen Stadt der Steyr=Werke besprechend. 11

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