Werkruf - Jahrgang 3 - Folge 8 - 1940

Werkszeitung der Steyr=Daimler=Puch Aktiengesellschaft Der Reichsorbeitsminister im Hauptwerk Steur. Reichsarbeitsminister Seldte besucht unser Hauptwerk Steyr, wo er von unserem Betriebsführer Generaldirektor Dr. Meindl empfangen wurde. Der Reichsarbeitsminister schreitet die Reihen unserer Lehrlinge ab. Jahrgang 3. Oktober 1940 Folge 8.

Die Gaupressewaltung der Deutschen Arbeitsfront stellt uns nachfolgenden Auszug aus einer Rede des Reichs¬ organisationsleiters Dr. Ley zur Verfügung: Das große Sozialprogramm nach dem deutschen Endsieg. Die nitersverforgung in feriig. Im Rahmen eines während des Schichtwechsels in einem Steinkohlenbergwerk im Gau Köln¬ Nachen abgehaltenen Betriebsappells teilte Dr. Ley mit, daß der ihm vom Führer am 15. Jeber d. J. erteilte Auftrag zur Schaffung einer nationalsozialistischen Altersver¬ sorgung durch die Fertigstellung dieses umfassenden Werkes Erfüllung gefunden hat und die durchgreifende Planung trotz des Krieges vollendet worden ist. Dr. Ley hat den Auftrag des Führers in Form eines einzigartigen Gemeinschaftswerkes des gesamten deutschen Volkes gelöst, eines Gemeinschaftswerkes, das nach dem deutschen Endsieg zum Segen aller deutschen Menschen und für die Welt als überzeugendes Fanal des vom Führer gewährleisteten deutschen Sozialismus der Tat wirksam werden wird. Der Reichsorganisationsleiter wies dann auf die Zusammenhänge hin, die zwischen der Macht des Staates und seiner völkischen Stellung auf der einen Seite und der Erfüllung der Ansprüche auf der anderen Seite bestehen. Je größer die Macht des Staates sei, desto mehr Ansprüche könne er auch erfüllen. Wenn Deutschland jetzt die Stellung in der Welt erringe, die wir alle erhofften, so verpflichte uns das auch zu dem Mut, nicht auf halben Wege stehen zu bleiben, sondern mit Energie alle Mittel zum Endsieg einzusetzen. Eines der besten Mittel aber, die Förderung des deutschen schaffenden Menschen zu erreichen, so betonte Dr. Ley abschließend, sehe er in dem Ausbau einer großzügigen Altersver¬ sorgung. Der Führer habe ihm seinerzeit den Auftrag zur Durchführung dieses großen sozialen Werkes gegeben. Er könnte heute melden, daß das Werk fertig sei und in allen Einzelheiten festliege. Neben diesem großen Werk der zukünftig alle deutschen Schaffenden umfassenden Altersversorgung komme als zweites großes Werk, das der Führer befohlen habe, eine umfassende Gesundheitsfürsorge in Frage. In jeder Ortsgruppe der Partei werde in Zukunft in den noch zu erstellenden Gemeinschaftshäusern eine Gesundheitsstation ein¬ gerichtet werden, um so das ganze deutsche Dolk ständig unter einer vorbeugenden Gesund¬ heitskontrolle zu halten. Dazu gesellen sich dann als weitere große soziale Werke die Aus¬ gestaltung eines großzügigen Urlaubs, die Freizügigkeit der Arbeit, die grund¬ sätzlich nach dem Krieg wieder hergestellt werden soll, das Werk der Berufserziehung mit dem Berufswettkampf, die keine ungelernten Arbeiter in Deutschland mehr zulassen und schließlich ein großzügiges Siedlungswerk für alle Schaffenden Deutschen. 2

Kii der Jblege mölde karene Nach Kursin Wochenende! Dieses schlichte Wort bürgt für Ruhe und Erholung nach einer Woche rastlosen Schaffens. Aber im Krieg gibt es keinen festen Seitpunkt für ein Sichausruhen. Gerade an einem Samstag nach¬ mittag erreichte uns der Auftrag, in Norwegen tüchtige Militärfahrer für unsere „Steyr“=Motor=Karette heranzubilden. Noch wußten wir nicht, wie weit uns dieser Auftrag nach Norden bringen wird und wo wir vielleicht noch eingesetzt werden. Doch da gab es kein langes Fragen und Rätselraten; jede uns gestellte Aufgabe durchzuführen, war Befehl. Am Südkamm der Lofoten Zudem bedeutete dieser Auftrag für uns eine Auszeichnung, die wir richtig einzuschätzen wußten, galt es doch, ein „Steyr“=Erzeugnis an einer Front einzusetzen, die vor allem von unseren ostmärkischen Landsleuten bis zum letzten Atemzug gehalten wurde. Mit Feuereifer trafen wir die letzten Vorbereitungen und erwogen und überlegten nochmals alles. Eine letzte Überprüfung der Fahrzeuge, dann ratterten wir, die Kameraden Bergauer, Wölfl und ich, unter Führung unseres erfahrenen Ober=Inspektors Ing. Dicmaus Richtung Berlin los. In Berlin erhielten wir weitere Instruktionen und Zuwachs von drei Mann. Unter Leitung eines Haupt¬ manns traten wir dann die Reise gegen Norden mit zwei holzgaswagen an. Über Lübeck gings in flotter Fahrt nach Flensburg und dann auf dänisches Gebiet. Ein sanftes, reizvolles Hügelland, auf dessen saftigen Wiesen das Dieh weidete, begleitete uns auf unserer Fahrt, die hier auf gut gepflegten Straßen für uns so ziemlich der letzte Genuß war. Nach Fredericia, Karhus, kamen wir nach Halborg, wo unsere Einschiffung nach Oslo. erfolgte. Bei ruhiger See setzte sich unser Geleitzug in Bewegung. Bald erreichten wir das offene Meer und betrachteten uns gegenseitig, denn die Schwimmwesten waren uns doch etwas unbequem. Gleich¬ zeitig erschien auch ein uns ständig begleitendes Flugzeug, das die nähere und weitere Umgebung wie ein Falke abäugte und uns eine kleine Abwechslung bot. Hier gab es schon keine richtige Nacht mehr, nur noch ein Dämmern. Wir schaukelten durch den Kattegat und Skagerrak Oslo entgegen. Schon von weitem erblickten wir den Eingang in den Oslofjord; doch wie lange währte es noch bis wir ihn wirklich erreichten. Knapp vor der Einfahrt in den Oslofjord hatten wir das erste Erlebnis. Ein feindliches U=Boot wurde gesichtet und von einem unserer Begleitschiffe mit Wasserbomben unschädlich gemacht. Nun ging's im Sick¬ Zack=Kurs tiefer in den Hjord hinein, vorbei an der Festung Oskarsborg, wo sich unsere brave „Blücher“ so tapfer geschlagen hatte, dem Hafen von Oslo entgegen, den wir abends glücklich anliefen. In Oslo blieben wir nur einige Tage. Unsere Arbeit beginnt. Mit der Eisenbahn verließen wir Norwegens Hauptstadt, von deren Rathaus die Hakenkreuzfahne flatterte, um nach dem 600 km entfernten Drontheim zu gelangen. Über gesprengte, von unseren Dionieren rasch wieder¬ hergestellte Brücken, Flußläufe, in denen Unmengen von holz geschwemmt wurden, entlang, durch dichte Fichtenwälder, die fast wie Urwälder anmuteten, erreichten wir Hamar. Billehammer wird passiert und dann stehen wir, des Schauens nicht mücke geworden, am Bahnhof von Dombas. Wenn man hier von einem Bahnhof spricht, so ist das wohl ein wenig zu viel gesagt, denn unsere Stuka haben hier ganze Arbeit geleistet. Durch eine immer wilder werdende Gegend erreichen wir am nächsten Tage Drontheim und hier beginnen wir am 1.600 Meter hohen Graakallen die ersten Versuche auf der „Steyr“=Motor=Karette mit unseren braven Soldaten. Dieses Gebiet ist — wenn auch stellenweise gefährlich — für Schu¬ lungszwecke vorzüglich geeignet. Wir hatten hier Felsplatten, heimtückische Sümpfe, besonders aber jenes Gemisch von Morast und Stein, auf dem sich unsere Karette so ausgezeichnet bewährt. Wenn die Soldaten unser Fahrzeug anfänglich auch mit etwas Mißtrauen anschauten, hier oben wurden sie bald eines Besseren belehrt. Wir befuhren mit ihnen Wege, die an¬ sonsten nur von Tragtieren begangen werden können. Und mit der Achtung kam auch die Liebe zur „Steyr“=Karette. Ob¬ wohl, dank dem Eifer und der Geschicklichkeit unserer Schüler, die Schulung immer leichter wurde, mußten wir schließlich doppelt aufpassen, weil sich einige Tollkühne gleich in die Der Raftsund mit den „Sieben Brüdern Wolwoer“, waghalsigsten Kunststücke stürzen wollten. 3

General Dietl kommt auf Inspektion. Da kam eines Tages die Nachricht: General Dietl besichtigt die Abteilung, um sich persönlich vom Stande der Ausbildung der Mannschaft zu überzeugen! Wird alles klappen, wird uns keiner blamieren? Das war die bange Frage, die uns allen Herzklopfen verursachte. Dünktlich auf die Minute traf der General, hoch oben auf unserem Berggelände, ein. Sein einziger Begleiter war der Stadtkommandant von Drontheim. Da stand er nun vor uns, der beld und Bezwinger von Narvik. In seinem schlichten Kleid als Alpenjäger, ein echter Kamerad, wie wir dies später selbst erlebten. Ob¬ wohl General Dietl nur eine Stunde zugesagt hatte, war er von unserer „Steyr“=Motor=Karette so eingenommen, so daß er volle drei Stunden nicht von ihr herunterstieg. Je besser und näher er das Fahrzeug kennen lernte, je gefährlichere Sümpfe und Felsplatten befahren wurden, desto begeisterter war General Dietl. Noch deutlich entsinne ich mich seiner Worte: „Ja, wenn ich diese kleinen Teufel um einige Wochen früher gehabt hätte!“ Das ist unser General Dietl, einfach und urwüchsig in seinem Gehaben, ein Mann, der seine Berge liebt und sie deshalb auch bis zum letzten verteidigt. Mit warmen, herzlichen Worten, in denen auch sein Dank mitklang, verabschiedete sich der General. Dieser Tag bleibt uns unvergeßlich. Wir passieren den Polarkreis. Nach abgelegter Prüfung wurde die Abteilung in vier Teile geteilt, die in verschiedenen Standorten das Erlernte praktisch auszuwerten hatten. Mit einer dieser Abteilungen fuhren wir über Schweden nach Narvik, während Kamerad Bergauer mit einer anderen Abteilung nach Namsos zog. Wieder ging die Reise im Lastzug. In einem Diehwagen richteten wir uns wohnlich ein und ich muß gestehen, es ist nicht die schlechteste Fahrt, wenn man genügend Stroh hat. Hell, unsere Abfahrtstation, liegt knapp an der schwedischen Grenze, die wir denn auch bald erreichen. Um zwölf Uhr mittags passieren wir mit viel Geschrei und Glockengeläute — wir hatten einer Kuh die Glocke gestohlen — den Polarkreis. Kurze Seit später hielt der Zug und das schwedische Begleitpersonal verschloß die Türen unseres Aussichtswagens, um uns den Anblick eines großen Stauwerkes mit anschließendem Elektrizitätswerk zu entziehen, ein Anblick, der uns Ostmärkern gar nichts Neues bietet. Nun wird die Degetation immer spärlicher. Statt hoher Fichten sieht man nur mehr stark bemooste niedere Bäume und Sträucher. Einsam steht ein Elch in einer Lichtung; er läßt sich durch das Getöse des Zuges gar nicht stören. Nach weiteren neun Stunden Fahrt erreichen wir die Stadt Kiruna mit dem berühmten Erzberg. Ein Erzzug steht, vollbeladen, neben dem anderen. Weiter geht die Fahrt der norwegischen Grenze entgegen. Eine herrliche Doppelsonne verfärbt Himmel und Wolken in den zauberhaftesten Spektralfarben. Die Gegend wird immer romantischer. Entlang dem stillen, ruhigen Torneträsk schlängelt sich die Bahn der Höhe zu. Noch eine Kehre und wir sind, knapp an den schneebedeckten Bergen, in der schwedischen Grenzstation eingelangt. Die deutsche Kriegsflagge im hohen Norden. Diese Station ist eigentlich nur ein großes Wintersporthotel. In unmittelbarer Nähe, auf einem Felsgipfel, der wie eine natürliche Festung aussieht, begrüßt uns, im Winde flatternd, die deutsche Kriegsflagge. Nach kurzem Abschied vom begleitenden schwedischen Zugspersonal verschlingt uns der erste norwegische Tunnel. In vorsichtiger, langsamer Fahrt sehen wir von Seit zu Seit kleine Lichter und schon werden wir von einem deutschen Militärposten, der in diesem nassen Gemäuer brav seine Pflicht tut, mit einem kräftigen „Heil Hitler!“ willkommen geheißen. Aus allen Kehlen tönt der Gegengruß. Als wir wieder ans Tageslicht kamen, ließen Uebel und eisige Kälte uns unsere Wolljacken so rasch als nur möglich auspacken. Aber die Nebel steigen, es wird heller und vor uns breitet sich das von unseren Gebirgsjägern so tapfer ver¬ teidigte und gehaltene, von wildzerklüfteten Bergen eingeschlossene Tal aus. Hat uns durch Schweden eine elektrische Lokomotive gezogen, so ist es jetzt eine kleine leichte Dampflokomotive, die uns im Schneckentempo unserem Siele ent¬ gegenführt. Da hieß es plötzlich: alles aussteigen! Wir standen vor der, aus den Kriegsberichten wohlbekannten Nordals¬ brücke, über die wir jeden Wagen einzeln schieben mußten, weil sie trotz eifrigster Arbeit unserer Dioniere noch nicht voll tragfähig war. Rechts unten sehen wir jetzt die letzte Spitze des Ofotfjords, den tiefgrünen Rombakken,

an dessen Strand einige nach heldenhaftem Kampfe von uns versenkte Serstörer liegen. Durch das Kampfgebiet bei §undalen und Sildvik nähern wir uns nun unserem Siel: Narvik. Serstörung und Vernichtung war hier am Werk, nur einige Holzhäuser und der Bahnhof sind zum Teil unversehrt. Des Hafens einziger Schmuck sind unzählige Mastspitzen versenkter feindlicher Schiffe. Gefiel uns das nördliche Schweden wegen seines Wachstums weniger gut, so waren wir von Narvik und dessen Umgebung wegen der Wildheit und des Gegensatzes von steil abfallendem Felsen und Meer vorerst begeistert. Doch das, was der Ostmärker an seinen Bergen liebt, die wunderschöne Alpenflora und der Wildreichtum, der jedes jägers Herz höher schlagen läßt, das alles vermißt man hier im hohen Norden. Moos, Flechten, einige kleine, verkümmerte Birken und Erlen und, als einziges Wild, hie und da einmal ein Schneehuhn, das ist hier alles Leben. Die Heimfahrt. Unser Auftrag war erfüllt. Die Heimfahrt begann. Die Seit¬ schätzung hatten wir überhaupt verlernt, denn um Mitternacht war es genau so hell wie zu Mittag. Eshhieß fleißig die Uhrk aufziehen und ständig nach der Zeit sehen. Mit einem kleinen Fischkutter erreichten wir die 200 km nördlich von Narvik liegende Stadt Harstad nach 18=stündiger Fahrt. Von hier fuhren wir zwei Tage und zwei Nächte mit dem norwegischen Postschiff als die zwei einzigen Deutschen durch die Oesteralen über Melbö nördlich der Lofoten, sodann durch den Raftsund an den Südkamm der Lofoten, vorbei an den sieben Brüdkern Svolvoer an die Küste Norwegens noch Bodö. Während des einstündigen Aufenthaltes konnten wir die exakte Arbeit unserer Stuka bewundern; hier hat der Tommy es anständig auf's Dach bekommen; nur die Straßen blieben verschont. Während der ganzen Küstenfahrt rollt das landschaftliche Bild im gleichen eintönigen Einerlei ab. Wieder passierten wir den Polarkreis, doch diesmal ohne Glockengeläute. Langsam näherten wir uns wieder dem Trontheimfjord mit seiner Länge von nahezu 60 km. Dann brachte uns ein Schnellzug zurück nach Oslo und nach Frederikstad, wo wir auf unsere Einschiffung in die Heimat warteten. An diese Heimfahrt werden wir immer mit gemischten Gefühlen denken. Mit Schwimmweste und leichten Turnschuhen angetan, kreuzten wir, im Kreise vieler Kameraden in „Marineblau“ und „Feldgrau“, bei hohem Seegang, allen Gefahren trotzend und auf unsere Wehrmacht vertrauend, um endlich in den dänischen Hafen Frederikshaven einzulaufen. Als wir wieder festen Boden unter den Füßen spürten, vergaßen wir Hunger und Durst und marschierten, von Sehnsucht nach der Heimat getrieben, sofort zum Bahnhof. Ein Sonderzug stand dort bereit, der uns mit viel Lärm und Getöse seiner altersschwachen Lokomotive durch das liebliche Dänemark führte. Und hier, inmitten dieses fried¬ liebenden Dolkes, ereilte uns unser letztes, allerdings nicht tragisches Mißgeschick. Wurden wir beim Anfahren des Zuges jedesmal fest durcheinandergerüttelt, so gab's diesmal einen so heftigen Ruck, daß Koffer, Ruck¬ säcke und Stahlhelme auf unsere mücken Häupter purzelten. Heftiges Pfauchen der Lokomotive, doch wir, wir blieben schön ruhig am gleichen Fleck stehen. Ausgerechnet an unserem Wagen war die Kupplung gerissen. Schadenfrohes Lachen und Winken der Davonfahrenden quittierte dieses Mißgeschick. Auf großdeutschem Gebiet wieder angelangt, erhielten wir nach vier Tagen wieder den ersten warmen Kaffee; er war für uns ein Göttertrank. Nach Verabschiedung von unseren Reisekameraden in Hamburg kehrten wir mit dem Be¬ wußtsein, unseren Auftrag im Dienste Deutschlands erfüllt zu haben, um viele schöne und unvergeßliche Erinnerungen reicher über Berlin wieder in unsere ostmärkische Heimat zurück. Dieles haben wir auf dieser Fahrt gesehen und erlebt. Unvergeßlich bleiben uns die Eindrücke über die heldenhaften Kämpfe und die un¬ beschreiblichen Leistungen unserer Alpenjäger und der Marine. Mit Stolz und Freude werden wir uns unser Leben lang daran erinnern, daß wir durch die Arbeit unserer Kameraden des Werkes Steyr beitragen durften zum Sieg der deutschen Waffen und damit zur Sicherheit und zum Wohl unserer geliebten Heimat. Josef Hubner. Wie Heimal kal im vergangenen Kriegsjahr durch ihre Haltung und ihren Opfersinn bewiesen, daß sie dieses großen Einsatzes ihrer Söhne würdig ist. Ich bin überzeugt, daß sie auch im kommenden Kriegswinterhilfswerk 1940/41 ihre Pflickt kun wird, um in unserem Volke das Bewußtsein der unlösbaren sozialen Gemeinschaft nock weiter zu stärken. ADOLF HITLER. 5

Die Kanpeesserel. Unter Kaltpressen versteht man alle Arbeiten, die auf Dressen gemacht werden, gleichgültig ob Stanz¬ Biege=, Roll=, Präge= oder Ziehoperationen und, in neuerer Seit, auch Staucharbeiten au kaltem Wege. Immer ist eine spanlose Verformung von Blech gemeint. Josef Werndl, der Gründer unseres Hauptwerkes Steyr, erwarb erstmalig um 1864 bei den amerika¬ nischen Maschinenfabriken Pratt, Whitney & Co., Hart¬ ford, bei Ferrocut, Bridgetown, und bei Rudolph & Krummel, Chicago, Exzenter=Dressen, die haupt¬ sächlich zum Abgraten von Gesenkschmiedeteilen ver¬ wendet wurden. Solche Waffenteile mußten damals mühsam mit Meißel und Hammer von hand ent¬ gratet werden. Später wurden auf den Exzenterpressen die verschiedensten gefrästen Waffenteile und auch Bestandteile der gleichfalls in unserem Werk Steyr einst erzeugten Seilengießmaschine „Monoline“ durch soge¬ nannte Ziehmatritzen durchgestoßen. Durch das Kalibrieren wurde eine damals außergewöhnliche die Gleichmäßigkeit und besondere Genauigkeit Grundlagen für den durch Jofef Werndl in der Waffen¬ Großserienerzeugung eingeführten Austauschbau ¬ erzielt. Der Weltruf der Steyr=Waffe begründete sich auf dieser Auswechselbarkeit der gleichen Teile unter¬ einander. Mit seinen tüchtigen Werkmeistern verbesserte Josef Werndl diese Maschinen und baute selbst im „Alten Objekt“ (III) Exzenterpressen mit Dreibolzen¬ kupplung und verstellbarem Tisch. Einzelne dieser Dressen laufen heute noch im Betriebe und geben nicht nur Zeugnis von der robusten Bauart, sondern auch vom weitvorausschauenden technischen Blick jener Männer, auf deren Lebenswerk wir heute weiterbauen. Nach dem Weltkrieg 1914/18 erfolgte die Umstellung unseres Unternehmens auf die Erzeugung von Auto¬ mobilen. Damals wurde eine Anzahl großer hydrau¬ lischer Pressen für die Fertigung der Längsträger, Bremstrommeln, Querträger, Motorträger und sonstiger Verbindungen für den Rahmen angeschafft. Ein Pre߬ haus wurde errichtet, kleinere und mittlere Dressen aufgestellt und aus der gut geschulten Facharbeiter¬ schaft Schnitt= und Stanzenschlosser für die Einrichtung des „Typ II“ im Jahre 1920 eingestellt. Mit großem Eifer wurde alsbald die gesamte Pressereieinrichtung gefertigt; auf der hydraulischen Hh=Dresse sind die ersten Kotflügel gezogen worden, während im Altreich diese noch im Walzverfahren hergestellt werden mußten. Die Ziehwerkzeuge wurden massiv und kräftig dimensioniert, in unserem eigenen Gußwerk geformt und gegossen und in Abteilung I geschlossert und tuschiert. Diele Arbeitskameraden werden sich dieser Seit noch erinnern. Ermutigt durch diesen Erfolg, der weg¬ weisend für die weitere Entwicklung war, wurde die Dresserei vergrößert. Ein Warm¬ preßwerk und eine Karosseriepresserei mit neuen großen Breitziehpressen sind geschaffen worden. Ganzstahl=Karosserie¬ Teile wurden auf diesen Riesen=600=Tonnen¬ Pressen in Tag= und Nachtschicht gepreßt und gezogen. Der richtige Zug kam jedoch erst nach dem Aufbruch des Jahres 1938 in die Sache, als der Absatz unserer Steyr=Wagen eine prunghafte Aufwärtsentwicklung nahm. Bei den deutschen Maschinen=Fabriken wurden die neuesten Breitziehpressen im Drobelauf besichtigt, um das Erprobteste auf dem Gebiete der Kaltpresserei bereit zu stellen und damit unsere Leistungskraft zu stärken. Ein Stab erfahrener Werkzeug¬ Konstrukteure hilft den Kameraden der Werk¬ stätte in gemeinsamer Arbeit die einzelnen Blechziehteile formrichtig erzeugen zu können. Mitten in der Planung für die Weiter¬ entwicklung, mußte dann das deutsche Dolk zu den Waffen greifen. Auch die Kaltpresserei bekam den Auftrag, neben Fahrzeugen für die Wehrmacht sich mit der Herstellung von Waffenteilen in Prägeaus¬ führung zu befassen. Mit Begeisterung und viel Eifer ist diese Sache von den tüch¬ tigen Schnittmachern und Gesenkschlossern angepackt und in kürzester Seit serienreif zum Anlauf gebracht worden. Ganz neue Arbeitsmethoden sindentdeckt worden; durch Stauchen, Ziehen und Rollen die 600=Tonnen=Dresse im Karosseriebau

Arbeitsgänge vereinfacht, verbessert und der Material¬ verbrauch durch diese spanlose Verformung wesent¬ lich vermindert worden. Unser Bild zeigt einen Prägeteil, der erkennen läßt, was durch zweckmäßige und in alle Einzelheiten durchdachte Entwicklung des Verfahrens durch Stauchen im Gesenk und ohne jedwede Glühoperation erreicht werden kann. Zur Erzeugung dieses Bestandteiles ist bisher ein Flußstahl=Material 80x25x12 mit einem Rohgewich von 185 Gramm verwendet worden. Die Herstellung aus dem Vollen erforderte 23 spanabhebende Operationen. Der Abfall beim Fräsen hat 155 Gramm betragen. Heute erzeugen wir diesen 30 Gramm wiegenden Bestandteil durch Stanzen und Stauchen im Gesenk in 12 Arbeitsgängen aus Stahlblech im Rohgewicht von nur 45 Gramm mit einem Abfall von nur 15 Gramm. Die Rohstoffein¬ sparung beträgt infolgedessen 140 Gramm oder ast 400 Perzent. Um unsere Erzeugung nach dem Kriege konkurrenz¬ fähig zu gestalten, werden Konstrukteure und Werk¬ zeugmacher durch intensive Kleinarbeit und sinnreiche Vereinfachung der Teile die Gestehungskosten für Material und den Arbeitsaufwand noch gewaltig senken. In viel bedeutenderem Ausmaße als bisher wird die Zukunft die Verarbeitung von Blech bringen. heute schon laufen die Blechwalzwerke der Seit weit voraus und bringen Elektrostahlbleche mit großer Tiefziehfähigkeit und Zugfestigkeit von 42 bis 50 Kilogramm Quadratmillimeter und 50 bis 60 Kilo¬ gramm Quadratmillimeter als sogenannte C= und D=Bleche für Prägeteile heraus. Die schöpferische Kraft unserer Konstrukteure wird die uns im Schell'schen Typenvereinheitlichungspro¬ gramm zugeschriebenen Fahrzeuge so gestalten, daß sie — wie das unser jüngstes Rind, die neue „Duch 125“ beweist — nicht nur formvollendet und kräftig sind, sondern auch wirtschaftlich erzeugt werden können. Dafür bürgt auch unsere Betriebsführung, die in richtiger Erkenntnis der Versäumnisse vergangener Seiten, neue, größere und noch leistungsfähigere Zieh¬ pressen bereitstellt. In betrieblicher Verbundenheit mit ihr und Hand in Hand mit der Kaltpresserei schaffen unsere Werkzeugbauer, Modelltischler, Former und Gießer heute für Deutschlands Wehrhaftigkeit und — sobald der Führer die Friedensarbeit befiehlt — für den weiteren friedenswirtschaftlichen Aufschwung unseres Werkes. Schnabl. Blechprägeteile im Vergleich zu Stücken aus dem Vollen. Rohgewicht Gewicht des fertigen Teiles Abfall Arbeitsgänge Erzeugung aus dem Vollen 185 Gramm 30 Gramm 155 Gramm 23 Erzeugung durch Kaltpressen 45 Gramm 30 Gramm 15 Gramm 12 Rohstoffeinsparung 140 Gramm (ca. 400 v. H.) 140 Gramm

„Steur“ Tup 640, beim Einmarsch der Bulgarischen Armee in die Dobrudscha. 8

Die drei „Duch“=Fahrer bei einer Seitkontrolle Erfolgreicher Start der „Duch 125“ bei der Jarz=Jaffel der molde „3. Die in Gegenwart des Korpsführers Reichsleiter Hühnlein in der Seit vom 6. bis 9. Oktober d. J. ausgetragene Harzfahrt beim 7. Reichstreffen der Motor¬ 51. in Gandersheim gestaltete sich zu einer eindrucks¬ vollen Kundgebung deutscher Leistungsfähigkeit. Aus 10.000 Hitlerjungen, die an etwa 80 Motor= 61= Sommerlagern im ganzen Reiche teilgenommen hatten, wurden die Besten ausgewählt, um bei dieser schwie¬ rigen Geländefahrt den Stand ihrer Ausbildung zu zeigen. Zum Fahrerappell, bei dem auch der Reichsjugend¬ führer Axmann zugegen war, traten 78 Dreiermann¬ schaften und 3 Einzelfahrer, insgesamt 237 Fahrer vor dem Korpsführer an. Darunter auch die Duch¬ mannschaft, als Steirische Motormannschaft, auf unserer neuen Duch 125. Für den Wettbewerb — eine Geländefahrt über 148 km — war das schwierigste Gelände des Hoch¬ harzes ausgesucht worden. Aber die Hitlerjungen wurden auf ihren 100 bis 150 ccm Krafträdern mit bewunderswerter Ausdauer und Geschicklichkeit mit der ihnen gestellten Aufgabe fertig. Man sah sie auf Geröllhalden, versandeten, verschlammten und steinigen Waldwegen, mitten im Waldgelände und auf steilen Wiesenhängen großartige Leistungen vollbringen und konnte sich überzeugen, daß sie in ihrer Ausbildungs¬ zeit viel gelernt und an sich gearbeitet hatten. Auch die technischen Aufgaben, wie Rad= und Rettenwechsel, sowie eine militärische Beobachtungsaufgabe, dazu der Keulenzielwurf und das Kleinkaliberschießen wurden in der vorgeschriebenen Fahrzeit glatt gemeistert. Von den 237 angetretenen Fahrern fielen nur 68 aus. Die Steirische Motormannschaft auf unserer Duch 125 lag lange in der Führung, wurde aber durch zehn Reifendefekte zurückgeworfen. Trotz dieses Mi߬ geschickes erkämpften sich die Steirer als einzige Mannschaft den vom Korpsführer für die bestaus¬ gerüstete Mannschaft gestifteten Sonderpreis drei Armbanduhren mit persönlicher Widmung sowie die Silberne Plakette als viertbeste Mannschaft des Reiches und beste Mann¬ schaft der Ostmark. In der Gesamtwertung erhielt die Duchmannschaft außerdem noch eine vom Korpsführer gestiftete Geländesportmaschine. Die Fahrer unserer Duch 125 waren die Hitler=Jungen: Reiterer Fritz, Graz, Sattler Johann, Knittelfeld, Dunkler Günther, Graz. Wir beglückwünschen diese schneidigen Hitler=Jungen zu dem von ihnen erkämpften Erfolg herzlich und hoffen, daß es ihnen gelingen wird, beim nächsten Reichs¬ treffen der Motor=Hj. als Sieger hervorzugehen. Wie sehr die Fahrer der Motor=6]. von unserer Duch 125 begeistert waren, zeigt der Ausspruch der Sieger in der Harzfahrt — übrigens gleichfalls Ost¬ märker von der Motor= 6I. in Wiener=Neustadt die erklärten: „Die Steirer fuhren die neuen Duch 125, die sich glänzend bewährten. Wir selbst hoffen, im nächsten Jahr die gleichen Maschinen zu bekommen, um den Wanderpreis mit Erfolg verteidigen zu können“. 9

Für Deutschlands Ehre und Größe haben den Heldentod gefunden unsere Arbeitskameraden Karl Loidl Schlosser im Autobau, Werk Steyr Kamerad Loidl fiel, wie erst jetzt bekannt wurde, in einem Gefecht bei Uskovce (Dolen) am 15. 9. 1939. Julius Hofstätter Angestellter im Lohnbüro des Gußwerkes, Werk Steyr Kamerad Hofstätter, Kraftfahrer einer Panzertruppe, erlag in einem Feldlazarett den im Kampfe erlittenen schweren inneren Verletzungen. Franz Kampenhuber Schlosser im Autobau, Werk Steyr Kamerad Kampenhuber, der als Kraftfahrer eines Fliegerhorstes dem Deutschen Daterlande diente, wurde bei einem englischen Bombenangriff an der französischen Kanalküste tödlich verwundet. Mit militärischen Ehren beigesetzt, ruht er auf dem Militärfriedhof in Le Touget bei Boulogne. Im Bericht an die Mutter schreibt sein Oberleutnant und Staffelkapitän über ihn: „Wir haben in Ihrem Sohne einen guten und zuverlässigen Soldaten, einen sicheren Kraftfahrer und vor allem aber einen lieben Kameraden verloren und können deshalb Ihren großen Verlust umso mehr einschätzen. Ihr Sohn ist, wie mancher seiner Staffelkameraden den schönen Soldatentod für Führer und Vaterland gestorben, wir werden ihn stets im besten Andenken behalten. Mit den Angehörigen trauern auch wir um unsere Arbeitskameraden, die nicht mehr in unsere Reihen zurückkehren und deren Andenken wir immer in Ehren halten werden. us unseren Werken. Militärische Auszeichnungen und Beförderungen. Mit Stolz und Freude melden wir die Verleihung von militärischen Auszeichnungen an folgende unserer Gefolg¬ schaftsmitglieder: Das Eiserne Kreuz II. Klasse: Draber Kamillo, (Schlosser im Autobau im Werk Steyr) für seine als Gefreiter einer Danzerabwehr=Komp. bewie¬ sene Tapferkeit beim Übergang über die Hisne. Stelzhammer Konrad (Schlosser im Lehrenbau des Werkes Steyr) Die Kompanie, in der unser Kamerad Stelzhammer dient, erhielt den Auftrag, eine als Bollwerk ausgebaute Mühle im franzöfischen Vorfeld zu nehmen, weil diese für die Feldwachen eine dauernde Bedrohung war. Nach mehr¬ facher Erkundung durch Spähtrupp und genauer Dorbe¬ reitung nahm der Stoßtrupp nach hartnäckigem Kampf dieses Bollwerk, zerstörte es und brachte acht Franzosen als Gefangene und reichliches Beutematerial heim. Der Sohn unseres Werkmeisters Reitter im Werk Letten, Kavallerie=Rittmeister Fritz Reitter, wurde mit dem Eiser¬ nen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet. Befördert wurden: Khollar Karl, Hilfsarbeiter im Werk Steyr, zum Unteroffizier; die Gefolgschaftsange¬ hörigen unserer Niederlassung Berlin: Obersoldat §. W. Schaak zum Kriegsverwaltungsrat; Obergefreiter Schuster Heinz zum Unteroffizier: Gefreiter Rufmann August zum Unteroffizier. Zum Gefreiten: der Flieger Scholz Rudolf, der Soldat Haupt Walter, der Ober¬ schütze Winkler Johann. 10

kichtsen in der broßfiedlung Känichyolj. (2000 Wohnungen unter Dach, davon 600 wohnungen bezogen.) Am 11. Oktober sammelten sich die Gefolgschaften der Wohnungs=Aktiengesellschaft der Reichswerke „Hermann Göring“ der Baufirmen und Handwerks¬ betriebe am fahnengeschmückten Festplatz zum Richtfest in der Großsiedlung Münichholz. Vom Richtbaum wehten bunte Wimpel und grüßten die bekannten Firmenzeichen der Reichswerke „Hermann Göring“ und unserer Steyr=Werke. Der Leiter des Baues, Regierungs¬ baumeister Meid hieß die Festgäste im Namen der Bauleitung der Reichswerke „Hermann Göring“ will¬ kommen, vor allem den stellvertretenden Gauleiter Opdenhoff, Kreisleiter Morawek, Kreisobmann Fuchs, Oberbürgermeister Ransmayr, Landesrat Dr. Lenk, den Direktor der Wohnungsaktiengesellschaft der Reichswerke „Hermann Göring“ Dr. Sprick, die leitenden Herren unseres Werkes Steyr, die Vertreter der Partei, der Däß., der Stadtverwaltung, der Schutz¬ polizei, Behörden, Amter und der Schule, sowie die Gewerbetreibenden und Handwerksbetriebe. In einem Rückblick erinnerte er an das zur Seit des Umbruches in Steyr wie in keiner anderen Stadt der Ostmark herrschende Wohnungselend; er stellte sodann das Verdienst unseres Betriebsführers Generaldirektor Dr. Meindl um das Entstehen und den Ausbau der Gro߬ Siedlung Münichholz fest und hob hervor, daß trotz Krieg und Schwierigkeiten der Arbeitseinsatz ständig verstärkt und die Leistung gesteigert werden konnte. In warmen Worten dankte er sowohl seinen Mitarbeitern wie auch den am Bau mitschaffenden Baufirmen und Gewerbetreibenden und deren Gefolgschaften. Vom Giebel eines Wohnhauses herab sprach dann ein Jung¬ arbeiter den Richtspruch, der im Dank an unseren Führer ausklang. Nach den Sinnsprüchen der am Bau beteiligten Handwerker stattete der Betriebsführer der Wohnungsaktiengesellschaft der Reichswerke „Hermann Göring“ Direktor Dr. Sprick vorerst der Partei, der Stadtverwaltung Steyrs, den Vertragsfirmen, der Bau¬ leitung, insbesonders Regierungsbaumeister Meid, den Arbeitskameraden und nicht zuletzt den durch ihre Mitarbeit den Bau fördernden Sentralstellen der Reichs¬ werke „Hermann Göring“ den verdienten Dank ab. „Während über England die Stukas dröhnen, während Städte in Trümmer zerfallen“ sagte Dr. Sprick in seiner Ansprache, „können wir hier dank der schützenden Hand unseres Führers und der Stärke der deutschen Wehrmacht aufbauen und das Richtfest einer neuen Stadt begehen. Diese Aufbauarbeit ist symbolhaft für die deutsche Gemeinschaftsarbeit, denn sie wird ge¬ leistet für die Rameraden der Steyr=Werke, die in dieser Waffenschmiede der Ostmark jene Waffen schmieden, mit der der Führer die Freiheit unseres deutschen Dolkes erkämpft.“ Nur dadurch sei es möglich gewesen, diese große Aufgabe zu bewältigen. Aus dem Gruß an den Führer, mit dem Dr. Sprick seine Ansprache schloß, und aus den Liedern der Nation klang der Dank und das Dersprechen aller an den Führer, mit ganzer Kraft am weiteren Ausbau dieser Groß=Siedlung mitzuschaffen. Nach einem Rundgang, der einen Überblick, über die Ausdehnung, die Schönheit der Gesamtanlage und die Zweckmäßigkeit der baulichen Durchführung gab, fanden sich die Teilnehmer in einer der weiten, bereits fertiggestellten und festlichen Schmuck tragenden Hallen unseres benachbarten im Bau befindlichen Wälzlager¬ werkes zum kameradschaftlichen Teil des Richtfestes zusammen. Dort begrüßte im Auftrage unseres an der Teilnahme dienstlich verhinderten Generaldirektor Dr. Meindl der Drokurist Dr. Lehner die Gäste im Namen der Steyr=Daimler=Puch Aktiengesellschaft. Die Regierungsbaumeister Meid mit den Handwerkern erste Tat des Betriebsführers der Steyr=Werke sei ge¬ wesen, gesunde und würdige Wohnungen für seine Gefolgschaft zu schaffen. In diesem Bestreben habe die Betriebsführung beschlossen eine Siedlung zu bauen, die der großzügigen Ausgestaltung des Hauptwerkes Steyr gegenübergestellt werden könne. Die Wohnungs¬ aktiengesellschaft der Reichswerke „Hermann Göring“ habe es übernommen, diese Groß=Siedlung, die einen Stadtteil Steyrs erstehen läßt, zu bauen. Der Betriebs¬ führer der Steyr=Werke wolle seinen Dank an die Wohnungsaktiengesellschaft und an alle Schaffenden am besten dadurch be¬ kunden, indem er die Erklärung abgebe, daß in der Münichholzsiedlung noch weitere 2000 Wohnungen gebaut werden. Mit heller Begeisterung nahmen die Arbeitskameraden diese Er¬ klärung unseres Generaldirektors Dr. Meindl auf. „Der Wille, den Sozialismus deutscher Nation zur Geltung zu bringen und hier in Steyr beispielgebende Arbeit für die Ostmark und das ganze Reich zu leisten“ schloß Dr. Lehner seine Ansprache, „gibt uns die Kraft alle Schwierigkeiten zu überwinden und diese neue Stadt zu vollenden, in der frohe, schaffensfreudige Gefolg¬ schaftsmitglieder wohnen werden und die belebt sein wird vom Jauchzen ihrer gesunden und kräftigen Kinder.“ Freudig begrüßt, sprach sodann der stellvertretende Gauleiter Opdenhoff zu den Arbeitskameraden. „Ich komme“ sagte er, „von einer Fahrt durch Frankreich. Dort sah ich meilenweite Gebiete, die im Weltkrieg 1914—1918 verwüstet wurden und heute noch brach liegen, weil das französische Volk satt geworden ist durch unsere Arbeit und die uns seiner¬ zeit auferlegten Opfer. Ich besichtigte auch die Maginotlinie, diesen starren französischen Festungs¬ wall. Welch ein Gegensatz zum Deutschland Adolf Hitlers! Unsere Festung ist die deutsche Wohnung, eine andere Festung haben wir nicht mehr nötig! Im deutschen Heim, so schloß der stellvertretende Gauleiter, meistern wir unsere Sorgen und finden wir die Kraft zum siegreichen Kampf für Deutschlands Ehre und Freiheit!“ Stürmischer Beifall dankten für diese Worte. Bei den Klängen des Musikkorps einer Kraftfahrersatz¬ abteilung und unserer Werkskapelle verblieben die Kameraden noch eine gemütliche Weile, von ihrer Arbeit erzählend und den zukünftigen Ausbau der neuen Stadt der Steyr=Werke besprechend. 11

Werk Steyr Lehrlingsaufnahme im Werk Steyr. „Unser Volk braucht tüchtige Arbeiter“ diese Parole gilt heute mehr denn je. Berufsertüchtigung ist eben¬ falls ein Teil der Wehrhaftmachung des Dolkes, denn nur der bestausgebildete Nachwuchs wird einmal in die Aufgaben und Verantwortungen eintreten können, die heute auf der Wirtschaft ruhen. Um dieses Siel zu erreichen, hat unser Betriebsführer die prächtige Lehr¬ werkstätte eingerichtet. Junger Nachwuchs ist nunmehr in diese wieder eingezogen. Im Rahmen einer Feier¬ stunde sind am 1. Oktober Lehrlinge in einer den Erfordernissen des Betriebes entsprechenden Zahl auf¬ genommen worden. Nach der Meldung durch den Betriebsjugendwalter eröffnete der Ausbildungsleiter die Feierstunde; er begrüßte die Gäste, voran die Vertreter von Partei, Deutscher Arbeitsfront, der Stadt Steyr und des Arbeitsamtes, sowie die Eltern der Lehrlinge. Er legte den jungen Arbeitskameraden die Dflichten dar, die sie im Kampfe um das Dasein des Frischer Nachwuchs zieht ins Werk ein deutschen Volkes zu erfüllen haben werden. In Ver¬ tretung des dienstlich abwesenden Betriebsführers Ge¬ neraldirektor Dr. Meindl sprach der stellvertretende Betriebsführer Direktor Fleischmann zu den Lehr¬ lingen. Er erinnerte an die Seiten, zu denen es den Eltern unmöglich war, für ihre Kinder Lehrplätze zu finden. Erst der Nationalsozialismus habe den Weg für die Jugend frei gemacht, die nunmehr, dank den Erfolgen unserer Wehrmacht, einer glücklichen Zukunft entgegensehen kann. Direktor Fleischmann forderte die üngsten Mitarbeiter auf, durch Gehorsam, Pflicht¬ erfüllung, Disziplin und Arbeitsfreude an der Ver¬ wirklichung der uns allen gestellten Aufgaben mit¬ zuarbeiten und dadurch unserem Führer zu danken. Nach Liedern unserer Lehrlinge und Sinnsprüchen richtete der Betriebsjugendwalter beherzigenswerte Worte an seine neuen Kameraden; er hob hervor, daß nicht allein die Leistung, sondern auch der Charakter bestim¬ mend sei. Mit dem Gruß an den Führer und den Liedern der Nation fand die Feierstunde ihren Ab¬ schluß. Den Eltern wurde die Gelegenheit geboten, unsere neue Lehrwerkstätte zu besichtigen und sich davon zu überzeugen, daß unser Betriebsführer als Lehrherr das Beste gibt, um aus den Lehrlingen tüch¬ tige Arbeiter zu machen. 12 Unsere jugendlichen Arbeiterinnen treten an. Gaujugendreferentin bei Mädeln des Werkes Steyr Zu Beginn des Krieges wurden aus allen Teilen der Ostmark junge Arbeitskräfte nach Steyr geholt. Hier schaffen sie nun an den Maschinen und in den Schreibstuben mitten im brausenden Arbeitsleben unseres Werkes Steyr. Manchem jungen Mädel fiel es anfangs bestimmt nicht leicht. Die ungewohnte Arbeit, die Fremde, die Trennung von Angehörigen und Bekann¬ ten, all das war geeignet, ein bißchen Heimweh zu verursachen. hier greift wieder die Deutsche Arbeits¬ front ein und sorgt besonders für diese jungen Kame¬ radinnen im Betriebe. Irmgard Schlott, bisher Untergaubeauftragte und Kreisjugendreferentin der Däß. im Kreise Rohrbach wurde zur Betriebsjugendwalterin der Steyr=Werke berufen. Beim Appell der weiblichen Jugendlichen, bei dem alle jungen Arbeiterinnen angetreten waren, übernahm sie die Obhut über ihre jungen Kamera¬ dinnen. Die Gaujugendreferentin Dorli Rupp und die Betriebsjugendwalterin sprachen dann zu den Mädeln vom großen Geschehen der Seit und vom Einsatz unseres Dolkes und der Pflicht jedes einzelnen. Gerade die Mädel müssen in Haltung und Einsatz musterhaft sein. Arbeitsgemeinschaften, zum Beispie in Rochen, Nähen, Gymnastik, persönliche Lebensge¬ staltung, Musik, Gesundheitsführung usw., werden ein schönes und reiches Tätigkeitsfeld bieten. Das berufs¬ tätige Mädel darf in keiner Weise zurückstehen. m Seichen des w6w.=Sportes. Auch der Betriebssport unseres Werkes Steyr stellte sich in den Dienst des Kriegs=Winterhilfswerkes. Neben turnerischen Darbietungen bei den Klängen unserer Werkskapelle, dem Staffettenlauf und dem Tauziehen mit einer Flakmannschaft, bei dem nach hartem Ringen der Sieg unserem Lehrenbau zufiel, ist auch der Sieg unserer zum Faustball=Städte=Rundspiel nach Graz ent¬ sendeten Betriebssportmannschaft zu nennen. Am Platz der „Amateure“ wurde zwischen „promi¬ nenten“ Gefolgschaftsmitgliedern und den Mitgliedern des Vertrauensrates ein Fußballwettspiel ausgetragen, zu dem sich 2500 Zuschauer eingefunden hatten. Das Spiel blieb 3:3 unentschieden. Weil unsere Sportler bei der Sammlung sehr rührig und alle Veranstaltungen außerordentlich gut besucht waren, konnten sie mit Stolz dem Kriegs¬ Winterhilfswerk einen namhaften Betrag abliefern.

Das Winterhalbjahr 1940/41 der Betriebsvolksbildungsstätte, Werk Steur. Arbeitskameraden! Gerade im Krieg, in dieser härtesten Erprobung aller Fähig¬ keiten unseres Dolkes, muß die Volksbildungsarbeit mit allem Nachdruck weitergeführt werden. Der Arbeitsplan für das Winterhalbjahr 1940/41 soll Euch auf die Förderungs¬ möglichkeiten, die Eure Dolksbildungsstätte bietet aufmerksam machen. Eure Werkbücherei konnte im ersten Jahre ihres Bestandes 13.570 Bücher an 910 Leser verleihen und wird, dank der großzügigen Unterstützung durch Euren Betriebs¬ führer, weiter ausgebaut. Besonders der Bestand an Fach¬ büchern wird durch neueste Ausgaben zeitgemäß ergänzt. Reiche Möglichkeiten zur politischen Schulung, seelischen Ver¬ tiefung, zur Enspannung nach des Tages Mühen und fach¬ liche Ertüchtigung bieten Euch, neben dem Berufserziehungs¬ werk, Eure Betriebs=Volksbildungsstätte und Eure Werk¬ bücherei. Nützet fie, Kameraden! Arbeitsplan. Vorträge und Ausstellung. Bomben auf England. Fliegerangriffe des Bombengeschwaders IlI auf Dover und — Lichtbildervortrag des Jagdfliegers K. §. Kurt London. jentsch, Magdeburg. (23. Oktober 1940.) Weltkampf um Rohstoffe. Dortrag von Dr. Walter Pahl, Berlin. (November 1940.) Das letzte österr.=ungarische Kriegsschiff in China und Japan. Die Belagerung von Tsingtau. Lichtbildervortrag von Dg. C. Casapiccola, Steyr. (11. Dezember 1940). Indien seit 1600. Dortrag von Dr. Reinald Hopps, Innsbruck. Gänner 1941). Tapan heute und morgen. Lichtbildervortrag von Walter Hautz, Berlin. (Feber 1941). Die Kunst im Großdeutschen Reich. Lichtbildervortrag von Dr. Hans Thimoteus Kroeber, Düsseldorf. (Feber 1941). Kriegserlebnisse als U=Bootkommandant. Lichtbildervortrag von Fregattenkapitän Forstner. (Feber 1941). wehrhaftigkeit und Weltanschauung. Vortrag von Dr. Paul Schmitthenner, Heidelberg. — (März 1941). Ausstellung für Volkskunst und Laienschaffen. Gemeinsam mit den in der „Steyrer=Kunstgemeinschaft“ zusammengeschlossenen Werkkameraden. Dom 30. Novem¬ ber 1940 bis 8. Dezember 1940 im Gemeinschaftshaus des Werkes Steyr. Ausgestellt werden: Olgemälde, Plastiken, Seichnungen, Radierungen, Metalltreibarbeiten, Glasgra¬ veurarbeiten, Lichtbilder, Teppichwebereien u. a. m. Weitere Meldungen werden bis spätestens 30. Oktober 1940 an¬ genommen. Kurse und Arbeitsgemeinschaften. Gutes Deutsch in wort und Schrift. Rechtschreiben, Sprachlehre, Stilübungen, Satzzeichen Rechnen für Alle. Die vier Grundrechnungsarten. Rechnen mit allgemeinen, Jahlen, Klammerrechnungen, Gleichungen, Grundlagen der Geometrie. Fremdsprachenkurse. Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch für Anfänger und Fortgeschrittene. Lichtbildnerkurs für Anfänger. Die Kurse werden nur bei genügender Beteiligung in den Räumen des Gemeinschaftshauses des Werkes Steyr, in der Promenadenhauptschule oder in der Oberschule durch¬ geführt. übungskameradschaft für Fremdsprachen. Gruppen für Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch. Arbeitskameraden, die eine dieser Sprachen genügend be¬ herrschen und ihre Kenntnisse durch Gespräche üben wollen, melden sich in der Werkbücherei oder bei R. Dopp. Werks¬ fernsprecher Nr. 525. — Gesamtgebühr Ril 1•— für Teil¬ nehmerkarte. Weltanschauung. Kursleiter: Josef Drausinger. 2. Lehrgang: H. Stew. Chamberlain: „Immanuel Kant“ — In „Mein Kampf“ bekennt sich der Führer zu den Denkergebnissen des Verfassers der „Grundlagen des 19. Jahrhunderts“ H. Stw. Chamberlain, der neben Schiller wohl der genialste Vorkämpfer der Weltanschauung Immanuel Kants ist. Heute kann weder eine Wissenschaft noch die einzelne Persönlich¬ keit an dieser Revolution der Denkart vorbeigehen. Wir stehen hier an den Quellen der Ideenwelt des Großdeutschen Reiches. Die Erkenntniskritik Immanuels Kants, in deren Bann auch die Spätwerke Goethes stehen, gehört mit Platons Ideenlehre und der altindischen Philosophie zu den Gipfelpunkten menschlicher Kultur. Indogermanische Weltanschauung gelangt hier auf verschiedenen Wegen zu gleichen Ergebnissen. Kursgebühr RMl 5•—, einschließlich Teilnehmerkarte. Arbeitsgemeinschaft für Freihandzeichnen und Malen. Leiter Hans Röttensdorfer. Gemeinschaftsraum: Schönauer¬ Stadl. Jeden Mittwoch ab 20 Uhr abend. Arbeitsbeginn: November 1940. Arbeitsgemeinschaft für Modellieren und Metall¬ treibarbeiten: Leiter: Dg. Karl Blahowetz. Werkraum: Schönauer=Stadl. Jeden Dienstag und Donnerstag ab 17 Uhr. Arbeitsbeginn: November 1940. Steyrer Kunstgemeinschaft innerhalb der Betriebs¬ Volksbildungsstätte: Leiter: Dg. Franz Farkas. Gemeinschaftsraum: Schönquer¬ Stadl. Jeden Mittwoch ab 20 Uhr abend. Arbeitsbeginn: November 1940. Anmeldungen bei: Dg. Anton Sixtl. Werks¬ fernruf Nr. 334. RDg. Briefmarkensammlergemeinschaft: Leiter: Dg. Konrad Eisinger. Gemeinschaftsraum: Schönauer¬ Stadl. Briefmarkensammler, die sich unserer Sammlerge¬ meinschaft anschließen wollen, melden sich in der Werk¬ bücherei täglich ab 17 Uhr. Schachspielgruppe: Schachspieler des Werkes Steyr, die sich zu einer Betriebs¬ Schachgruppe zusammenschließen wollen, werden aufgefor¬ dert, sich in der Werkbücherei (täglich ab 17 Uhr) zu melden. Gemeinschaftsraum ab November 1940: Schönquer¬ Stadl. Anmeldungen: Für die Kurse und Arbeitsgemeinschaften bei den Block¬ und Zellenobmännern in der Vertrauensratkanzlei, in der Werkbücherei und bei den Leitern der Arbeitsgemeinschaften. Ermäßigung bezw. Nachlaß der Gebühren kann beantragt werden. 15

Werk Graz Angelobung des Stoßtruppes und i. Stoßtrupp=Appell. In feierlicher Form und in Gegenwart des stellver¬ tretenden Gauleiters Dr. Dortschy, des Kreisleiters, des Kreisobmannes und zahlreicher Vertreter der Wehr¬ macht, der Partei und der Deutschen Arbeitsfront voll¬ zog sich am 10. September die Angelobung des Sto߬ truppes unseres Werkes Graz. Nach der Begrüßung durch den Betriebsführer unseres Grazer Werkes Direktor Pg. Ing. Mokrt sprach der stellvertretende Gauleiter. Er umriß in seiner Rede in großen Sügen das Schicksal des deutschen schaffenden Menschen der Vergangenheit und Gegen¬ wart, zeigte dabei die unheilvolle Sersplitterung des ehemaligen Deutschen Reiches und die Folgen dieses Zustandes im völkischen, kulturellen und auch im sozialen Leben auf. In klarer Form stellte der stellver¬ tretende Gauleiter sodann die Aufgaben der Männer des politischen Stoßtruppes fest, indem er ihnen zurief: „Da wir als Soldaten der Arbeit an der inneren Fron stehen, gilt vor allem nur der soldatische Geist in unserem Tun und Lassen!“ Anschließend nahm er die Angelobung des Stoßtruppes auf die Parole „Der Führer hat immer recht“ vor. Mit der Schulung wurde in einem Stoßtrupp¬ Appell am 17. Oktober begonnen, zu dem von der Partei Organisationsleiter Trost, von der Däg. Rechts¬ berater Dg. Novak, der Gauredner Pestebner sowie der Betriebsführer des Werkes und der Betriebsob¬ mann erschienen waren. Nach der Meldung durch Truppführer Hackl sprach Pg. Novak über verschiedene arbeitsrechtliche Fragen, nach den neuesten vom Reichsarbeitsminister ergange¬ nen Richtlinien, u. a. über die neue Altersversorgung, über Arbeitswechsel, sowie eingehend über Arbeits¬ disziplin als wichtigsten Faktor für das Verhalten des Einzelnen im Rahmen der Gemeinschaft. Den nachhaltigen Ausführungen Dg. Novaks folgte eine Darlegung der politischen Lage durch Gauredner Dg. Destebner. Lebhafter Beifall dankte den Sprechern für ihre Darlegungen. Mit der Führer=Ehrung wurde der Appell geschlossen. Kreisentscheidung zum Innerbetrieb¬ lichen Reichsberufs=Wettkampf 1940. Ausgezeichneter Erfolg der Grazer Werkschüler. Auch in unserem Werk Graz wird dem Facharbeiter¬ Nachwuchs besondere Pflege und Sorgfalt gewidmet. Schon die Berufs=Wettkämpfe der vergangenen Jahre haben manches Ehrenblatt für unsere Grazer Lehrjungen gebracht; der Abschluß der Kreisentscheidung 1940 ist aber geradezu als ganz hervorragend zu bezeichnen. Von 91 Bewerbern haben sich 38 Jungen als zur Teil¬ nahme an der Gauentscheidung fähig bewährt; 10 Jun¬ gen wurden zu Kreissiegern, 28 zu Ortssiegern erklärt. Dieses stolze Ergebnis war Anlaß zu einer Feier. Auf der von den Lehrlingen selbst geschaffenen Sport¬ anlage hatten sich vom Reichsamt Berlin ¼/= Haupt¬ sturmführer Pg. Göbel, die Vertreter der Deutschen Arbeitsfront, der Berufsberatungsstelle und der Gau¬ jugendwaltung sowie der Betriebsführer Dg. Dir. Ing. Mokry, der Betriebsobmann Dg. Srabotnik, der Lehrkörper der Werkschule und andere Mitglieder der Gefolgschaft eingefunden. Nach der Meldung durch Gefolgschaftsführer Wohl¬ könig sprach der Betriebsführer Dir. Mokry zu den Jungen über den Sinn der Feier. Er dankte dem Aus¬ bildungsleiter und seinen Mitarbeitern, ferner Dg. Moser 14 vom Däß.=Fachamt Eisen und Metalle, die zum Erfolg des Wettbewerbes entscheidend beitrug. Mit der Nah¬ nung, den Ausbildnern und Meistern entsprechende Achtung entgegenzubringen und an der Entwicklung zum wertvollen deutschen Menschen selbst stramm mitzu¬ arbeiten, schloß der Betriebsführer seine kernigen Worte. Pg. Moser erläuterte den Schülern den Wert einer straffen Erziehung in der Berufs= und Führerausbildung. Der Ausbildungsleiter rief dann die Dreisträger zur Ent¬ gegennahme der von unserem Betriebsführer General¬ direktor Dr. Meindl gewidmeten Ehrengaben auf. Der Betriebsführer des Werkes Graz überreichte mit einem Händedruck jedem der Ausgezeichneten das ihm zugedachte Buch. — Kreissieger waren die Lehrlinge Kamper, Schnur Franz, Lackner II, Schloffer, Wagner, Fürnschuß, Zidek, Belesic, Neubauer, Maier. Die Schlußworte sprach „=Hauptsturmführer Göbel. Anschließend brachten die Jungen unter Führung des Sportwartes Hleb ihr sportliches Können zur Schau. Den Abschluß der Feier bildete ein gemütliches Bei¬ sammensein im Gefolgschaftshaus, wo Dir. Mokry mitteilte, daß soeben ein Telegramm des Betriebs¬ führers Generaldirektor Dr. Meindl eingetroffen sei, in welchem er seine Anerkennung für die erzielten Leistungen im Reichsberufswettkampf ausspreche. Dier Kameraden, die ihre Musikinstrumente mitgebracht hatten, ließen dann flotte Weisen erklingen. Ein anderer Lehrling trug Gedichte unseres Heimatdichters Kloepfer vor. Ein Mundharmonikasolo leitete zur Pause über, in der die Jungen durch die Werksküche bewirtet wur¬ den. Der zweite Teil war dem Sporte gewidmet. Ein humoristischer Herausforderungskampf im Boxen endete unter vielem Lachen mit dem erwünschten K. O.=Sieg Den allergrößten Beifall ernteten die beiden jungen Kunstradfahrer, die durch ihr Können höchste Bewun¬ derung hervorriefen. Fernverpflegung des Verkaufsbüros und der Reparaturwerkstätte. Durch das Entgegenkommen unseres Werkes Graz ist es den Gefolgschaftsmitgliedern unseres Verkaufs¬ büros und der Reparaturwerkstätte möglich geworden, an der Werksküche seit 7. d. M. teilzunehmen. Das Mittagessen, das bestens mundet, wird in einem wärme¬ haltenden Transportgefäß von der Werksküche abge¬ holt und im eigenen Gefolgschaftsraum unter Mithilfe der Gefolgsleute zur Verteilung gebracht. Die erforder¬ liche Einrichtung wurde von der Betriebsführung be¬ schafft. Das reichliche Essen wird zu dem gleichen, sehr mäßigen Preis wie im Werk Graz abgegeben. Der größte Teil der Gefolgschaft verbringt also die Mittags¬ pause in einheitlicher Kameradschaft im Betriebe und weiß diese soziale Leistung vollauf zu schätzen. Wiener Betriebe. Sportliche Darbietungen im Augarten. Für die letzte Sammlung des Deutschen Roten Kreuzes des Kreises II hat sich im Wiener Augarten die Barren=Jugendriege des Betriebes Kriau für sportliche Darbietungen zur Verfügung gestellt. Die Übungen wurden mit turnerischer Exaktheit durchgeführt, die Kür=Übungen des Riegenführers Rabenstein und des Sportlehrers Christof haben reichlich Beifall gefunden. Hervorzuheben war auch die vorbildliche Haltung des Lehrlings Schwabl. Die NS G. „Kraft durch Freude“ hat der Barren¬ Jugendriege besondere Anerkennung ausgesprochen. Es haben die Lehrlinge Sticha, Benesch, Jelinek, Rodrik, Hanusch und Schwabl teilgenommen.

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