es mich, daß Ihr mich nicht vergessen habt... Jeder muß eben das seine zum Sieg beitragen, wo er auch steht. Hauptsache ist: die Heimatfront steht fest, denn bei uns vorne gibt es ja nichts zu rütteln. Das haben die Franzosen zu spüren bekommen.“ Kamerad Deter ärnfelser, (Reparatur=Werkstätte Graz) hat den Durchbruch der Maginotlinie mitgemacht. Seinem, Briefe entnehmen wir u. a. folgendes: „. . .. teile Euch mit, daß ich heil und gesund ge¬ blieben bin. Mancher Kamerad ist beim Durchbruch der Maginotlinie gefallen oder verwundet worden. Auch hernach machten uns besonders die Hecken¬ schützen zu schaffen. Die Franzosen leisteten stellen¬ weise zähesten Widerstand. Knapp vor unserem Siel hätten wir noch eine Brücke überqueren sollen, aber bevor wir sie erreichten, flog sie in die Luft; dadurch mußten wir an diesem Ort in Stellung gehen und den Kampf gegen die gut versteckten Franzosen, die von allen Seiten und auch von rückwärts auf uns schossen, aufnehmen. Nach einer Stunde traf Verstärkung ein und die Franzmänner mußten sich zurückziehen. Die Franzosen hatten beim Rück¬ zug alles im Stiche gelassen, Fahrzeuge, Geschütze, Munition u. s. w. In unseren jetzigen Standort kehrt die Zivilbevölkerung bereits zurück. Ich bin jetzt Kompagnie=Motorschlosser und helfe in einem ge¬ kapperten, pfundigen, klaß eingerichteten Werk¬ stättenwagen Fahrzeuge in Stand setzen.“ Unser Kamerad Leonhartsberger, (Wiener Betrieb Krieau) der den Einmarsch in Belgien und die Kämpfe in Frankreich mit unserer „Duch — 350 Gs“ mitmachte, schildert seinen Arbeitskameraden den großartigen Vormarsch in einem ausführlichen Brief. Er schreibt u. d.: „. . .. ich freue mich sehr, daß Ihr mit so großer Verbundenheit an uns denkt und so opferfreudig seid. Wie wir die Heimat im Feindesland nicht ver¬ gessen, so vergeßt auch ihr uns nicht. Wie wir gerne bereit sind Opfer zu bringen, wo immer wir hingestellt werden, so seid auch Ihr es. Dessen sind wir uns voll und ganz bewußt und freuen uns daher über jeden schlichten Gruß aus der Heimat... Auf dem Dormarsch mit meiner braven „GS“ die ich bis zum Kriegsende nicht zu verlassen gedenke, sahen wir ein wüstes Durcheinander. Ganze gegne¬ rische Kolonnen liegen im Straßengraben, sie sind für immer erledigt. Auf der Fahrt kamen wir durch völlig zerschossene Orte mit brennenden Häusern. Bei Tag und bei Nacht sind unsere Kolonnen mit allen Waffengattungen ununterbrochen im Vor¬ marsch. Don den nie enden wollenden Kolonnen der gefangenen Gegner macht Ihr Euch gar keine Vorstellung. Polen ist kein Vergleich dagegen.. Wir haben hier auch eine ganz schöne Anzahl unserer 350 puch=Maschinen. Sie haben uns schon in Polen gute Dienste geleistet und wir sind mit ihnen sehr zufrieden. Schließlich möchten wir auch den vielen Arbeitskameraden danken, die uns mit freundlichen Grüßen den Empfang unseres „Werkruf“, den wir ihnen im Auftrage unseres Betriebsführers, Generaldirektor Dr. Meindl ins Feld nachsenden, bestätigen. Es freut uns, daß unser „Werkruf“ die Verbindung von Heimat und Front aufrecht hält und wir bitten alle unsere Kameraden, uns weitere Nachrichten zukommen zu lassen. Heimat. Zu Dir zurück, o Heimat, möckt ich gek'n, Möckt wieder alle Deine Schönkeit sek'n. Möckt wieder durch Deine Jelder und Auen ziek'n, Wenn die ersten Veilcken auf Deiner Erde blük'n. Dein stolz' Gebirge möckt ich wieder sek'n And durch Deine kühlen Wälder gek'n. O Heimat, mit Mackt ziekt's mick zu Dir zurück, O Heimat, Du mein großes, leures Glück. Wilkelm Weinkandl Werk Graz. 6
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