Werkruf - Jahrgang 3 - Folge 2 - 1940

Wir glaußen au Deutschtand Unsere Berliner Niederlassung steht mit ihren zum Wehrdienst eingezogenen Kameraden dauernd in engster Verbindung. Der nachfolgende Bericht und die Auszüge aus den Frontbriefen beweisen dieses vorbildliche kameradschaftliche Verhältnis von Front und Heimat. „Auch für uns ist es eine Selbstverständlichkeit und Pflicht — so schreibt unser Arbeitskamerad Drokurist Grüner — unserer zum Heere einberufenen Ar¬ beitskameraden ständig zu gedenken. Einem der letzten an die Frontkameraden herausgesendeten Däckchen waren persönliche Grüße aller im Betrieb tätigen Gefolgschaftsmitglieder in der Weise beige¬ fügt, daß das Begleitschreiben die Unterschriften aller dieser Arbeitskameraden und Kameradinnen trug und davon Photokopien angefertigt wurden. Auch ein Verzeichnis aller beim Heer befindlichen Kameraden wurde beigelegt, um Gelegenheit zu geben, sich gegenseitig zu schreiben. Daß wir auch mit dieser Sendung das Richtige getroffen haben, geht aus jedem der eingegangenen Dankbriefe hervor und zeigt zugleich, wie dankbar jeder draußen befindliche Kamerad ist, daß wir in der Heimat immer seiner gedenken. Es spricht aber auch die Anhänglichkeit und die bei uns immer bestandene gute Kameradschaft aus ihnen.“ Nachstehend seien nur einige der betreffenden Briefe kurz auszugsweise angeführt: .... Ich kam gerade von einer mehrtägigen Rommandierung zurück und gelangte erst jetzt in den Besitz Eures Däckchens. Meine Überraschung und Freude waren besonders groß, so daß ich wohl nicht hervorzuheben brauche, wie gerade Eure Sendung mein größtes Interesse fand. Der ideale Kalender wird mich immer wieder an die schönen Steyr=Jahre erinnern. Die Bücher finden natür¬ lich bei meinen Staffelkameraden lebhaften Beifall, ebenso wie wir die schöne Landkarte in diesem Jahre wohl des öfteren werden zur Hand nehmen müssen.... Günther Herold. ochr: ... groß war meine Freude, als ich gestern Euer liebes Däckchen bekam, noch größer aber die Neugierde, mit der ich ans Auspacken ging! Da war aber auch alles drin, was ein Landser ge¬ brauchen kann. Gerade als ob ich einen Wunsch¬ zettel geschrieben hätte. Etwas innerlich zum Ein¬ heizen gegen die augenblickliche Kälte, sehr wichtig, dann Bonbons gegen Husten. Mit dem Trudelbecher werden wir uns künftig die Wache antrudeln. Aus¬ gezeichnet auch die Idee mit der Namensliste und Adressen. Glaubt mir, die habe ich mindestens drei¬ mal gelesen und mir jeden einzelnen vorgestellt, * Fritz Lehmann. dann . . .. Sehr oft treffe ich hier Steyr=Wehrmacht¬ fahrzeuge an und jedesmal denke ich dabei an meine schöne Seit im Berliner Betrieb; denn dort habe ich mich immer wohlgefühlt und gern gearbeitet .. So tun wir als Sol¬ daten unsere pflicht hier an der Front, während Ihr, liebe Kameraden Eure Pflicht in der Heimat erfüllt, Hand in Hand, dann ist uns auch der Sieg sicher ...“ Adolf may. weiter „ Ihr könnt es euch kaum vorstellen, mit welcher Freude Euer so nett zusammengestelltes Däckchen empfangen wurde. Denn so gut es uns hier auch geht, löst doch jeder Gruß aus der Heimat unbändige Freude aus. Unser Dostholer wird immer mit großem hallo empfangen und dann sollt Ihr mal die traurigen Gesichter sehen, die keine Post dabei haben. Also Ihr seht daraus, recht fleißig schreiben. August Rufmann. schließlich: „Gestern kam die Werkszeitung und die schöne Landkarte an. Nahezu zwei Stunden haben wir „Angriffkrieg“ gespielt, meine anderen Kameraden haben sich daran beteiligt. Wieviel Freude Ihr uns damit und mit den anderen Sachen bereitet habt, werdet Ihr Euch unschwer denken können.. §. W. Schaak. Besondere Freude bereitete uns aber ein Gruß un¬ seres der Kriegsmarine angehörenden Kameraden Kraeft. Es ist ein richtiger Soldatenbrief und aus ihm spricht das unerschütterliche Vertrauen der Front zur Heimat, der Glaube an unseren Führer und an Großdeutschland und die feste Überzeugung, unsere gerechte Sache zum Durchbruch und zum Sieg zu führen. Nun sind wir wieder von großer Fahrt „ zurück und können wieder einige Tage an Land verbringen. Und vor allen Dingen habe ich mich gefreut, wie ich zwischen der ganzen Post die ver¬ trauten Seichen der Steyr=Werke sah. Trotzdem ich nun doch schon eine ganze Seit Soldat bin, freue ich mich doch immer wieder, wenn ich von meiner Lehrfirma und von meinen Arbeitskameraden etwas höre. Die Werkzeitung ist es doch, die die Verbindung mit dem Betrieb und uns an der Front 5

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