Werkruf - Jahrgang 3 - Folge 2 - 1940

Aus unseren Werken Werk Steyr. Die Aufgaben unserer Jugend im Kriege. Im Rahmen der Aktion für die geistige Betreuung der Hitlerjugend, die Reichsleiter Rosenberg im Auftrage des Ministerrates für die Reichsverteidigung obliegt, sprach am 3. April Generalfeldmarschall Hermann Göring zur schaffenden Jugend Deutschlands. So marschierte unsere Werksjugend zum Appell, voller Erwartung der Worte, die der Generalfeldmar¬ schall an sie richten wird. Jeder, der diese anmar¬ schierenden Kolonnen sah, hatte seine Freude an dem jungen Nachwuchs unseres Werkes. Wenige Minuten vor der Übertragung der Ansprache des Generalfeld¬ marschalls aus dem Festsaal des Reichsluftfahrtmini¬ steriums in Berlin erstattete der Betriebsjugendwalter dem stellvertretenden Betriebsführer, Betriebsdirektor Ing. Rausch, die Meldung über die angetretene Jugend. Generalfeldmarschall Hermann Göring schilderte zunächst den Jungen und Mädel die welthistorische Größe dieser Seit und die Pflichten der deutschen Jugend in dem entscheidenden Befreiungskampf des deutschen Dolkes. Er erinnerte an das wechselvolle Schicksa Deutschlands in den letzten Jahrzehnten, an den ruhm reichen Heldenkampf im Weltkrieg, an den schmach¬ vollen Sturz in tiefste Not und bitterstes Elend im Jahre 1918 und schließlich an die kühne Tat des Führers, der durch die nationalsozialistische Bewegung die Volksgemeinschaft geschmjedet und ein Reich der Größe, Kraft und Herrlichkeit geschaffen habe. Jetzt gelte es, dieses Werk des Führers gegen den Haß und den Vernichtungswillen der Feinde nach außen zu erteidigen und für alle Zukunft zu sichern. In gläu¬ biger Zuversicht und mit unerschütterlichem Sieges¬ willen sei das deutsche Volk in diesen Kampf eingetreten. Die Feinde wüßten jetzt, was es heiße, Deutschland anzugreifen. Der beispiellose Siegeszug in Polen und die Erfolge gegen Frankreich und England zeigten, wie hart die deutsche Wehrmacht zu Luft, zu Lande und zu Wasser zuschlage. Der Generalfeldmarschall wandte sich dann vor allem den Aufgaben zu, die die Jugend erfüllen müsse, um zu ihrem Teil zu dem großen Schicksalskampf des deutschen Volkes beizutragen. Lebenslust und Lebens¬ freude seien Vorrechte der Jugend; diese Vorrechte solle und wolle ihr niemand nehmen. Der Ernst der Seit aber erfordert auch von ihr Disziplin und national¬ sozialistische Haltung. Jeder soll zuerst seine Pflicht klar erkennen und sie mit Eifer dort erfüllen, wo Dolk und Daterland sie fordern. In Friedenszeiten hat die Jugend dem Führer Treue und Gehorsam, Kameradschaft und Opferbereitschaft, Anstand und Tapferkeit gelobt. Diese Tugenden muß sie jetzt bewähren, nicht allein in der Uniform, im Dienst der 5], sondern auch im Alltag, in Schule und Elternhaus, Beruf und Betrieb. Dabei soll die Jugend auch Achtung vor der Leistung bezeu¬ gen. Da es meistens die älteren sind, die schon etwas geleistet haben, wird von der Jugend Achtung vor dem Alter verlangt. Auch die Verdunkelung zum Schutze der Heimat darf nicht dazu führen, daß junge deutsche Menschen verwahrlosen und schlechten Trieben nach¬ geben. Jeder, ob Junge oder Mädel, soll sich so ver¬ halten, daß er stets vor den Führer treten kann und sich nicht zu schämen braucht.“ „Setzt euren Ehrgeiz darein“, so schloß der General¬ feldmarschall, „der großen deutschen Volksgemeinschaft zu dienen, wo ihr könnt. Wenn ihr die von mir ge¬ kennzeichnete nationalsozialistische Haltung bewahrt, die ich mit allem Ernst von euch fordern muß, dann werdet ihr das Vertrauen rechtfertigen, daß der Führer in seine Jugend setzt. Dann erfüllt ihr den Eid, den ihr ihm geleistet habt. Vergeßt niemals, daß ihr es seid, die dereinst diesen Staat und dieses Reich tragen sollen, das unser Führer geschaffen hat und das mit Gut und Blut schwer errungen und erkämpft worden ist. Erinnert euch stets daran, daß ihr die Fackel der Idee weiter¬ tragen sollt, in alle Zukunft hinein: die Idee des National¬ sozialismus, die Idee der Dolksgemeinschaft, die Idee Großdeutschlands. Nach dem Willen des Führers sollt ihr dereinst die Träger deutscher Größe, deutscher Ehre und deutscher Freiheit werden und sein. Mit Begeisterung wurden die Worte ausgenommen und singend kehrte die Jugend unseres Werkes Steyr wieder an ihre Arbeitsstätten zurück, um beim Schraub¬ stock und an den Maschinen die große Schlacht zum Endsieg Großdeutschlands mitzukämpfen. 11

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