Werkruf - Jahrgang 2 - Folge 9/10 - 1939

Hedet mit, Undalte verküten. Das erste Ergebnis unseres Dreisausschreibens im Werk Steur. Unter diesem Motto wurde die Gefolgschaft unseres Werkes Steyr Ende August d. J. aufgefordert, sich an einem Dreisausschreiben zu beteiligen, demgemäß vor¬ schläge zur Verhütung von Unfällen u. dgl. mehr, Gegenstand des Wettbewerbes sein sollten. Dieses Dorhaben wurde in den ersten Dezembertagen abgeschlossen und aus der Reihe der eingelangten Arbeiten acht Dreisträger ausgewählt. Der erste Dreis, Rill 100•—, wurde dem Kameraden Hlois Riesner der Waffenfabrik zuerkannt. Diesem gelang es in ganz besonders origineller Weise eine Einrichtung an einer Fräsmaschine zu erfinden, die nicht nur verhindert, daß die bisher bestehende Gefahr des Elektrisierens ausgeschieden, sondern auch gleich¬ zeitig eine Verbesserung der Arbeitsmethode erzielt wurde, da die Maschine nun automatisch aus= und einlöst. Die Vorrichtung, die zum gesetzlichen Schutze angemeldet wurde, ist im untenstehenden Bild fest¬ gehalten. Der Erfolg dieses Appells an die Gefolgschaft hat gezeigt, daß das Interesse an dem Bestreben, die Be¬ triebssicherheit des Werkes zu steigern,ein erfreuliches Echo gefunden hat. Es ist zu hoffen, daß in dieser Richtung auch weiterhin kameradschaftliches Verständ¬ nis fördernd weiter aufbaut und erfolgreiche Gemein¬ schaftsarbeit auf diesem weit verzweigten Arbeitsgebiet der Unfallverhütung geleistet werden wird. Die an der auf Einzelantrieb gestellten Fräsmaschine angebrachte Vorrichtung besteht aus einem Steuermecha¬ nismus, der das Aus-und Einschalten des elektrischen Stromes besorgt. Die diesem. Zwecke dienenden Druckknöpfe sind durch einen Flansch abgedeckt, in welchem je eine Knagge zur Betätigung des Ein= und Ausschaltens geführt ist. Auf diese Knaggen wirkt je eine Schaltschiene, die vermittelst Stehbolzen an den Frästisch angelenkt ist und nach Erfordernis unabhängig auf die Frästiefe des Werkstückes eingestellt werden kann. Dadurch wird zunächst vermieden, daß der an der Maschine Tätige durch Berühren der elektrischen Schaltknöpfe mit nassen Händen in den Stromkreis gerät. Damit zugleich ist der zusätzlich zeitsparend wirkende Dorteil verbunden, daß die Maschine nach Be¬ endigung des Arbeitsganges automatisch zum Stillstand kommt, der Wechsel des Arbeitsstückes nun in der er¬ reichten Stellung bei Stillstand der Maschine erfolgen kann und dadurch ebenfalls unfallsicheres Umspannen gewährleistet wird. Die beschriebene Einrichtung arbeitet zudem stromsparend, da Zweimaschinenbedienung vorgesehen ist, die Maschine nach Abschluß des Arbeitsganges sofort zum Stillstand kommt und dadurch Leerlaufverbrauch Ing. Fizia. ausgeschieden wird.

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