Werkruf - Jahrgang 2 - Folge 9/10 - 1939

Front und Heimat. er Krieg hat aus den Reihen schaffender Deutscher auch viele unserer Arbeitskameraden aus 7 Werkstatt und Schreibstube unter die Fahnen gerufen. Schon in den letzten August=Tagen haben — die meisten den Schraubstock, die Drehbank oder den Schreibtisch verlassen und den Arbeits¬ kittel mit dem Ehrenkleid des deutschen Soldaten vertauscht. Voll Zuversicht sind sie dem Rufe des Führers gefolgt. Unter großen Strapazen haben sie den Feldzug in Polen hinter sich gebracht, fast Tag und Nacht marschierend, nur immer wieder aufgerichtet von dem unbeugsamen Bestreben, dem Willen des Führers mit dem Einsatz der ganzen Kraft zu dienen. Nun sind alle vor einiger Zeit wohlbehalten im Westen eingetroffen. Gleich den vielen anderen Hundert¬ tausenden haben sie die eiserne Wacht an der Westgrenze Großdeutschlands bezogen, bereit und ent¬ schlossen, das Reich gegen jeden Übergriff bis zum Letzten zu verteidigen. Das ist Deutschlands äußere Front! Und in der Heimat steht ebenso festgefügt und zielbewußt die innere Front. Mit heiligem Ernst sind all die Frauen und Männer bei der Arbeit, jeder Handgriff ist Ausdruck deutschen Siegeswillens, jedes Opfer wird freudig dargebracht für das Daterland und seinen Führer. So ergänzt eine Front die andere. Darüber hinaus ist es der persönliche Kontakt, der beide Fronten unzertrennlich zusammenschweißt. Wer beobachtet, wie treu unsere feldgrauen Kameraden von den in der Heimat Verbliebenen umsorgt werden, der kann nut sagen: einem Dolk, das so zusammensteht, ist der Sieg nicht mehr zu nehmen. Dankbar empfangen unsere tapferen Männer jeden Gruß aus der Heimat, ist doch jedes Wort von zu Hause ermunternder Beweis dafür, daß wir Soldaten an der Maschine hinter jenen an der Front stehen, ausgerichtet auf das eine hohe Siel: Deutschland muß siegen! Die Freude über die Verbundenheit von Front und heimat spricht aus den Feldpostbriefen, die uns zugehen. So schreibt uns u. a. unser Arbeitskamerad Sepp Pfeiffer: „Immer wieder kommen Grüße aus der Heimat; es vergeht keine Woche, da nicht ein Brief eines Arbeitskameraden dabei ist. Es berührt angenehm, sich so von der Heimat umsorgt zu wissen. Es ist sicherlich kein leeres Wort, wenn man von der Verbundenheit der inneren und äußeren Front spricht. Ganz besondere Freude hatten unsere unter die Jahnen gerufenen Werkskameraden an den Feldpost¬ päckchen, die ihnen mit den Grüßen und Glückwünschen unseres Betriebsführers in ihre Standorte als Seichen kameradschaftlicher Verbundenheit zugeschickt wurden. In den bereits einlaufenden ersten Dank¬ schreiben lesen wir: . . . . es ist uns, die wir im Dienste des Vaterlandes stehen, eine große Freude, daß man unser in der Heimat so liebreich gedenkt ...“ Dionier Derner Anton. . . .. und herzlichen Dank für die schöne Weihnachtsgabe, die so recht den Gleichklang zwischen Heimat und Soldaten zum Ausdruck bringt ...“ Uff. Fahrenberger Josef. . . . insbesondere gilt mein Dank dem Herrn Betriebsführer und allen, die durch selbstlose Opfer beigetragen haben, uns Soldaten eine so große Freude zu bereiten. Diese gemeinschaftliche soziale Tat zeugt von der Verbundenheit der Heimat mit der Wehrmacht und wird uns auf allen noch so schweren Wegen ein starkes, siegesbewußtes Geleite geben.“ Soldat Luger Franz.

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