Werkruf - Jahrgang 2 - Folge 9/10 - 1939

Deutschlands Kriegsmarine. Wer kennt die Kriegsschifftupen? ISK. Die Unternehmungen deutscher Luftstreitkräfte und deutscher U=Boote gegen die englische Flotte haben seemännische Begriffe geläufig werden lassen, die manchem Dolksgenossen vielleicht Schwierigkeiten bereiten könnten, deren Kenntnis je¬ doch zum Verständnis der Ereignisse notwendig ist. Doraus¬ setzung zur Beurteilung der Ereignisse in der Norasee und auf dem Atlantik ist die Kenntnis der Kriegsschiffstypen. Worin besteht der Unterschied zwischen Schlachtschiffen, Pan¬ zerschiffen, Flugzeugträgern, leichten und schweren Kreuzern usw. Dies sind die Fragen, die sich heute täglich erheben, wenn man die militärischen Vorgänge richtig verstehen will. Einem im Kriegsschiffbau wenig erfahrenen Volksgenossen dürfte es nicht leicht sein, die verschiedenen Kriegsschifftypen auseinanderzu¬ halten. Sie sollen daher in folgendem kurz beschrieben werden: Die Schlachtschiffe sind das Rückgrat der modernen Flotte. Die Schlachtschiffe der großen Flottenmächte haben durchwegs eine Wasserverdrängung von mehr als 20.000 Tonnen und zahlreiche Geschütze schweren und schwersten Kalibers. Durch das Versailler Diktat, das Deutschland verbot, Kriegs¬ Schulschiff „Horst Wessel“: schiffe über 10.000 Tonnen zu bauen wurde die Klasse der „Panzerschiffe“ geschaffen; diese sind gut gepanzert und bewaffnet und erreichen eine große Geschwindigkeit. Diese „Westen¬ taschen=Kreuzer“, wie sie vom Ausland mit offensichtlicher Bewunderung be¬ zeichnet wurden, sind Meisterwerke der deutschen Technik. Trotz der einengen¬ den Bestimmungen des Versailler¬ Diktates wurden die Danzerschiffe der „Deutschland“=Klasse zu vollwerti¬ gen Kampfschiffen. Zu den Danzerschiffen gehören auch die sogenannten „Küstenpanzer¬ schiffe“, die eine Wasserverdrängung von höchstens 8.000 Tonnen erreichen. Schlachtschiff „Scharnhorst“ Man verwendet sie zum Schutze der Küsten. Dänemark, Holland, Schweden und Norwegen bevorzugen diesen Kriegs¬ schiffstyp. Einheiten von verhältnismäßig gerin¬ ger Wasserverdrängung sind die „Monitore“ Es sind Schiffe mit sehr geringem Tief¬ gang zum Schutz von Binnengewässern, die gepanzert und mit teilweise schwerer Artillerie bestückt sind. Auch einige Donau¬ staaten verfügen über Schiffeinheiten dieser Klasse. England hat zum Küstenschutz eine Anzahl Monitore von einer Wasserver¬ drängung zwischen 7000 u. 8000 Tonnen. Panzerschiff „Admiral Graf Spee“, das vor der La Plata-Mündung gegen drei britische Kreuzer heldenhaft und erfolgreich kämpfte. 12

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