Werkruf - Jahrgang 2 - Folge 7/8 - 1939

Unser Voll braucht tüchtige Krbeiter. Lehrlingsfreisprechung - und Aufnahme im Wern sege. Diese Parole gilt heute mehr denn je. Um dieses Siel zu erreichen, haben wir in unseren Werken vorbildliche Lehrwerkstätten eingerichtet. Aus jener des Werkes Steyr sind nunmehr die ersten freigesprochenen Lehrlinge als gegrüfte Facharbeiter hervorgegangen. Gleichzeitig ist junger Nachwuchs in einer den Erfordernissen des Werkes entsprechenden Jahl eingezogen. Zur Feier¬ stunde, die wir am 24. Oktober im festlich geschmück¬ ten Schulungssaal abhielten, waren auch der Kreis¬ leiter Dg. Morawek, dessen Stellvertreter Kreisamtsleiter Dg. Peintner, der Oberbürgermeister der Stadt Steyr Dg. Ransmayr, der Leiter des Arbeitsamtes Dg.Ing.Happach, der Berufsberater, die Betriebsführung, der Vertrauens¬ rat, die Betriebsleiter, die Lehrmeister und Ausbilder der Lehrlinge gekommen. Nach der Begrüßung dankte der Ausbildungsleiter Studienassessor Dg. Hohmann vor¬ erst unserem Betriebsführer Generaldirektor Dg. Dr. Georg Meindl dafur, daß er durch die Schaffung der Lehr¬ werkstatt die Grundlage für eine ausgezeichnete Er¬ ziehung der Lehrlinge gelegt hat. Mit Stolz konnte er melden, daß von den 46 zur Facharbeiterprüfung angetretenen Lehrlingen drei die Drüfung mit doppelter Auszeichnung und fünf mit einfacher Auszeichnung abgelegt haben. Die übrigen Lehrlinge — mit Aus¬ nahme eines einzigen — konnten ihre Lehrzeit mit gutem oder mit befriedigendem Erfolg abschließen. In einem Vergleich mit den Ergebnissen früherer Fach¬ arbeiterprüfungen zeigte der Ausbildungsleiter auf, welche besondere Sorgfalt die nationalsozialistische Betriebsführung sowohl der fachlichen aber auch der charakterlichen Ausbildung der Lehrlinge zuwendet. Betriebsführer Generaldirektor Dr. Meindl begrüßte unsere Jüngsten mit dem von ihnen begeistert erwiderten deutschen Gruß. „Ihr habt in dieser großen Seit, in der die Ostmark heimgekehrt ist zum Reich, in der das Sudetenland eingegliedert und das Protektorat ge¬ schaffen wurde, in der die ruhmreiche deutsche Wehr¬ macht Polen in einem unvergleichlichen Siegeszug eroberte, das Glück, in einem Betrieb lernen zu können, dem die Ehre zuteil wurde, dem Verbande der Reichs¬ werke „Hermann Göring“ anzugehören. Neues Leben und Schaffen im Hermann=Göring=Tempo ist in diesem Werk, das vor knapp zwei Jahren brach und tot lag. Schaut um Euch! Überall seht ihr neue Gebäude und neue Maschinen. Seit der Eingliederung in die gro߬ deutsche Wirtschaft hat dieses Werk einen großartigen Aufstieg erlebt. Das Dritte Reich sorgt für seine Jugend wie kein anderer Staat. Diese Obsorge verpflichtet euch, alles daran zu setzen, tüchtige Soldaten der Arbeit zu werden und durch Erfüllung eurer Lernpflicht im Kampfe um das Dasein des deutschen Dolkes zu be¬ weisen, daß ihr ganze Kerle seid. Wer, wie ihr, durch die Werkschule der Steyr=Werke gegangen ist, die durch ihren Lehrplan, durch ihre Einrichtungen und Lehr¬ mittel als vorbildliche angesprochen werden muß, der hat auch die Verpflichtung Dorbild zu sein, sowohl in seiner charakterlichen haltung wie in seiner fachlichen Leistung. Manche von euch sind bereits die dritte Generation in diesem Werk, das Josef Werndl mit euren Großvätern und Dätern in harter Arbeit groß und zu Weltruf gebracht hat. An euch ist es, diesen Ruhm der Steyr=Werke durch eure Leistung zu mehren!“ So sprach unser Betriebsführer zu den jüngsten Arbeitskameraden. Die freigesprochenen Lehrlinge beglückwünschte er. Jenen, die die Facharbeiterprüfung mit doppelter oder mit einfacher Auszeichnung abgelegt hatten, überreichte der Betriebsführer in Anerkennung ihres Erfolges Bücher. Es sind dies: Bilek Edmund Otzelsberger Franz Hanusch Arnold Senk Leopold Wallenta Otto Hauser Alois Payreder Johann Friedl Adolf Der Betriebsjugendwalter Langoth forderte seine neuen Kameraden auf, als Lehrlinge der Steyr=Werke die soldatischen Tugenden: Treue, Gehorsam und Kameradschaft zu pflegen und in ihrer Pflichterfüllung dem Dorbild, das der Führer gibt, nachzueifern. Hierauf verpflichtete er sie feierlich zu treuer Gefolgschaft, alle¬ zeit bestrebt zu sein, der deutschen Industrie und damit dem deutschen Dolke zu dienen und in ehrlicher Kameradschaft in froher und ernster Seit zusammen¬ zustehen. Der Betriebsobmann Pg. Rauter beglückwünschte die neuen Facharbeiter und sagte ihnen: „Über die erste Hälfte eurer Lehrzeit lagen noch die Schatten des Systems. Die Zukunft war grau und ungewiß. Wenn ihr heute anschließend an eure Lehre die Arbeit im Werk fortsetzen könnt, so verdankt ihr das einzig und allein dem Führer. Es ist schön und es wird für euch sicherlich ein freudiger Tag sein, an dem ihr euren Elten den ersten selbstverdienten Lohn auf den Tisch legen könnt und über den Verbrauch mit ihnen be¬ ratschlagt. Aber in den ersten Jahren der Praxis ist der Verdienst nicht das wichtigste. Euch weiterzubilden, Berufserfahrung zu sammeln, Draktiker zu werden, das ist für euren späteren Aufstieg vorerst das wesent¬ liche. Seid bescheiden für euch und opferbereit für die Gemeinschaft. Ihr habt die Pflicht gesund zu sein. Haltet 3 mit doppelter Auszeichnung mit einfacher Auszeichnung

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