Werkruf - Jahrgang 2 - Folge 7/8 - 1939

Werkshausenkonzeete. Wert Graz. Graufführung der Erdien'schen Kanfdte: „Von Heide, Marsch und Meer“ IIm Großen„ Neubau unseres Werkes Graz, in der Halle. C, erfreute uns der hasse=Chor aus Hamburg mit der Uraufführung der Erdlen'schen Kantate „Von Heide, Marsch und Meer“. Der Chor errang durch diese Erstaufführung für sich und den anwe¬ senden Komponisten einen großen Erfolg. Zum ersten¬ male ist in einem ostmärkischen Werk vor versam¬ melter Gefolgschaft, Betriebsführung und Werkleitung innerhalb eines Werkkonzertes eine Urauffuhrung ein¬ bezogen worden. Daß das überhaupt möglich ist, ist ein Zeichen unserer=Seit. Nicht vor dem abgegrenzten Kreis regelmäßiger Konzertbesucher, nein, vor dem nicht voreingenommenen Zuhörer, vor dem werk¬ tätigen Menschen erweisen sich Wert und Allgemein¬ verständlichkeit einer Romposition. Die Kantate „Von Heide, marsch und Meer“, mit erlesener Dolksmusik ausgestattet und mit in die Mu¬ sik eingebetteten Dichtungen von Blunck, Leip hund Liliencron, schildert in großartigen Chorsätzen und in einem wirkungsvoll instrumentierten Orchestersatz die norddeuische Landschaft. Spruhende, temperamentvolle oder anmutige Chöre, die farbensatten Zwischenspiele des Orchesters und das gesprochene Wort wirken zu¬ sammen, uns Süddeutschen die norddeutsche Landschaft bildhaft zu erschließen und kennen zu lernen. Oito Stötterau, der Dirigent des Hamburger Hasse=Chores, hat mit Erdlens Werk eine wahrhaft glückliche Wahl getroffen. Der Hasse=Chor sang musterhaft und die Sprecherin Trude Gompf aus Bergedorf verlieh den Dichteroersen klingendes Leben. Der Musikzug des Arbeitsdienstes fügte sich dem Chor an und brachte insbesonders die Zwischenspiele wirkungsvoll zur Gel¬ tung. Unsere Gefolgschaft stand ganz im Banne der Aufführung, feierte den Komponisten und den Dirigen¬ ten und dankte allen Mitwirkenden herzlich. Die Kapelle des Luftgau¬ kommandos spielt auf! Es war einer der letzten warmen und sonnigen Herbsttage, an dem unsere Kameraden des Betriebes Wien II ein von der Deutschen Arbeitsfront Kreis Wien II gebotenes Werkspausenkonzert noch im Freien genießen konnten. Es spielte die Rapelle des Luftgaukommandos unter der persönlichen Leitung des durch den Rundfunk und durch eigene Konzerte bekannten Stabsmusik¬ meisters von Sanetti. Flotte Militärmärsche und ein¬ schmeichelnde Tanzweisen steigerten von Stück zu Stück den Beifall der Zuhörer, die sich zum Schluß mehr¬ fache Wiederholungen bei der spielfreudigen Musiker¬ schar erzwangen. Als Gäste konnten wir neben dem Rds=Kreiswalter Dg. A. Burkhardt auch die Gefolg¬ schaft der Porzellanmanufaktur Augarten begrüßen. Der Wunsch nach einer recht baldigen Wiederholung eines so schönen Werkpausenkonzertes war allgemein. 14

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