Erster Frauenappell im Werk Steyr Im festlich geschmückten Schulungssaal der Deut¬ schen Arbeitsfront eröffnete am 2. November der Be¬ triebsobmann Dg. Rauter den ersten Appell der im Werk Steyr schaffenden Frauen. Nach der Begrüßung der Gauabteilungsleiterin Pgn. Schmickt, ihrer Mitarbeiter¬ innen und der Arbeitskameradinnen, nahm unser Be¬ triebsführer Generaldirektor Dg.Dr. Georg Meindl grund¬ sätzlich Stellung zur Frauenarbeit im Betrieb. Er stellte die in der liberalen Wirtschaft geübte Ausbeuterei der Frau als „billige Arbeitskraft“ der hohen Auffassung des Nationalsozialismus als Frau und Mutter entge¬ gen. Für manchen zur Wehrdienstleistung eingerückten Mann ist die Frau eingesprungen. Sie verteidigt so den Arbeitsplatz des Mannes und beweist in der heutigen Kriegszeit ihre Einsatzbereitschaft für die Heimat. Deshalb treten wir grundsätzlich für die Auffassung ein, daß dlie Frau einen ihrer Arbeit entsprechenden Lohn erhal¬ ten soll. „Darüber hinaus ist es unser Bestreben, in un¬ seren Betrieben das „Frauliche“ an der Arbeit zu er¬ halten, indem wir uns bemühen für die Frau jenen Arbeitsplatz ausfindig zu machen, der ihrer natürlichen und geistigen Veranlagung entspricht. Um unseren werktätigen Frauen zu ermöglichen auch heute und fernerhin ihre Lebensaufgabe als Frau und Mutter zu erfüllen, treiben wir den Wohnungsbau vorwärts, schaffen Kindergärten, betreuen die Gefolgschaft ge¬ sundheitlich durch ständige fabriksärztliche Untersuchung und wollen die Obsorge um die Frau in unseren Wer¬ ken noch weiter erhöhen.“ Die Gauabteilungsleiterin Dg. Schmidkt, Linz, legte in vorbildlich klarer Art die Aufgaben der Frau dar. Sie erklärte eingehend die vom Mutterdienst des Deutschen Frauenwerkes ver¬ anstalteten Lehrgänge, die auch in unserem Werk Steyr betriebsgebunden durchgeführt werden sollen. Pgn. Schmidt führte aus, daß viele Frauen vollkommen unvorbereitet vor die Aufgabe, Frau und Mutter zu zu sein, gestellt werden. Das Deutsche Frauenwerk hat, um die junge Frau in ihre Hausfrauenpflichten ein¬ zuweisen, Lehrgänge in Hauswirtschaft, Gesundheits¬ führung, Säuglings= und Krankenpflege und Erziehungs¬ kurse über Heimgestaltung, Dolkstum und Brauchtum eingerichtet. Die Sprecherin wies auf die gesetzliche Verpflichtung des Besuches dieser Lehrgänge für Sä¬ uud SS=Bräute in den Bräuteschulen hin und forderte auch die Frauen unseres Werkes auf, sich zu diesen Lehrgängen zahlreich zu melden. Der Betriebsobmann pg. Rauter legte den Arbeitskameradinnen ihre Pflichien im Betriebe und in der großen Gemeinschaft der Deutschen Arbeitsfront klar. „Die Frauen im Betrieb, führte Pg. Rauter aus, wurden bisher in die allge¬ meine Betreuung einbezogen. Es gibt jedoch so viele Gebiete und Fragen im Berufsleben der Frau, die, der Wesensart der Frau entsprechend, besser von Frauen selbst betreut werden. Dieser erste Frauenappell soll den Beginn dieser Arbeiten anzeigen. Das Ziel der Deutschen Arbeitsfront im Betrieb ist die Bildung einer wahren Betriebsgemeinschaft. Die Feinde jeder Gemein¬ schaft, die unseren Arbeitsfrieden stören und uns mit den vielen abscheulichen Dingen des Alltags belasten, heißen: Gehässigken, Tratsch und Klatschsucht, Eifer¬ süchteleien, Egoismus, kurz gesagt, Mangel an Kame¬ radschaftsgeist und Gemeinsinn. Die Seiten sind zu ernst und große Aufgaben sind zu leisten. Ihr alle habt, soweit ihr Mütter und Familienerhalter seid, der eigenen Sorgen wirklich genug. Erschwert euer Arbeits¬ leben im Betrieb nicht noch unnötig durch persönlichen Hader.“ Der Betriebsobmann schilderte sodann die politische Lage und begründete ausführlich die kriegs¬ wirtschaftlichen Maßnahmen. „In dem uns aufge¬ zwungenen Kampf um die Weltgeltung des deutschen Dolkes, geht es um unser Sein oder Nichtsein. Da muß jede Frau und jedes deutsche Mädel die Dflicht erfüllen. Hier, im Betriebe, am besten durch die Einordnung in die Gemeinschaft, durch Leistung und vorbildliche Kameradschaft. Damit stärkt ihr die Front der Heimat für Deutschland und seinen Führer!“ Mit dem Gruß an den Führer wurde der erste Frauenappell im Werk Steyr geschlossen. 10
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2