Wallfahrtskirche Christkindl

8 Freudenpichl gab 1712 ein Gnadenbüchlein mit dem Titel ,,Wunderwürckender Lebensbaum" in Druck. Er berichtet ausführlich über 86 Gebetserhörungen und Heilungen, geordnet in folgende zwölf Gruppen: Augenleiden; Krumme und Lahme; unstillbares Bluten; Aussatz, Geschwülste und Brüche; Kopfleiden und Schwindelanfälle; Gehörlose; Steckenbleiben von Gegenständen in Hals, Ohr oder Nase; weibliche Zustände; Epilepsie und Fraisen; verschiedene gefährliche Krankheiten und Nöte; Gefahren zu Wasser und zu Lande; Hilfe für die armen Seelen. Neben Aussagen und Votivbeschriftungen stand ihm auch das bei der Wallfahrt geführte Protokollbuch als Quelle zur Verfügung. Besonders wertvoll ist, daß im Gnadenbuch auch der Name des ersten Baumeisters überliefert wird: Johann Carlon (ab 1702), dem dann ab 1708 Jakob Prandtauer folgte. Bis 1712 wurden gegen400 silberne Votivgaben und etliche tausend Votivbilder gestiftet, von Oktober 1709 bis August 1712 für die Wallfahrer 3676 Messen gelesen. Nach dem Tode Anselrn Angerers folgte Ambros Freudenpichl diesem bedeutenden Mann als Abt von Garsten (1715-1729). Erst am 26. Juli 1725 konnte er den krönenden Abschluß seiner Bemühungen um Christkindl erleben: die feierliche Einweihung der Kirche und die Konsekration der drei Altäre durch den Bischof von Passau, Josef Dominik Graf von Lamberg.

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