6 Auf einem in nächster Nähe des Gnadenbaumes aufragenden Felsen, der durch eine Brücke zugänglich gemacht worden war, wurde schon 1701 mit bischöflicher Bewilligung eine aus Holz erbaute Einsiedelei zur Bewachung der Gnadenstätte errichtet. Die folgenden Auseinandersetzungen um Christkindl zwischen dem BenediktinerstiftGarsten und dem Bischöflichen Ordinariat Passau fanden ihren Niederschlag in einem umfangreichen Schriftverkehr, der fast vollständig erhalten ist. Erst am 16. April 1708 bekam Anselm die langersehnte Bewilligung: ,,Also möget ihr anjezo mit dem weiteren Gepeu mehrbesagter Christ Kündl-Capellen ungehündert fortfahren und dasselbe völlig zu Endt bringen." Damit war nun endgültig der Verbleib der Wallfahrt an ihrem Ursprungsort gesichert. Die Arbeiten an der Kirche wurden sofort in Angriff genommen, am 31. Mai 1708 erfolgte in feierlicher Weise die Grundsteinlegung. ANSELM ANGERER, Abt von Garsten (1683-1715), der Gründer von Christkindl. Eine Inschrift auf seinem Sarkophag in der Gruft der Stiftskirche Garsten lautet: ,,Er bat dem Christkind einen Tempel erbauet, und es ist, als hätte er, der so oft diese Gnadenstätte fromm besuchte, seine Habe und sein Herz dafor als Grundstein gegeben".
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