beraitten / die grosse Gnaden Gottes / und die gröste Wolthat ihrer erlösung zu em= pfahen / die sie anderstwo nit / dann allein in der wahren Kirchen Gottes / und in dem Catholischen Glauben finden könden / rc. Welches alles dann Er Herr Pre= lat mit vilerley stellen der H. Schrifft also klärlich ersetzet hat / daß derselbige Predig / wie hernach vernommen werden / nit ohne sonderbahren Nutz abgangen ist. Jngleichem hat auch Herr Graff Statthalter / rc. schon zuvor im Schloß der ganzen erforderten Burgerschafft dergleichen vortrag gethan / und dieselbe auß allerley erheblichen versachen / zur accommodation vund sonderlich zu fleissig anhörung der Predigen / tremherzig ermahnt / mit dem versprechen / sie werden zum Catholischen Glauben nit genötigt werden / sie sollen allein fragen und anhören wann sie den guten willen mitbringen / so sollen sie lieblich / und sanftmütig un= derwisen werden / in allen Glaubens Artickeln / rc. Welcher Geist: und Politischer Fürtrag nach dem er angedeuter massen der Burgerschafft ganz zierlich beschehen / haben sich alsdann die gesambte Herren Commissarii / auff die Kay= instruction dahin verglichen / und entschlossen / in de= nen Landsfürstlichen Siben Stätten ein anfang zumachen / und anfänglich de= roselben Magistrat mit Catholischen tauglichen Subiecten zubesetzen. Welches aber / damit es desto schleuniger zu werck gerichtet / und vollzogen werden möchte: seynd dessen vorhero die Stätt erinnert / und wegen der Catholischen Personen / so zu den Aemtern gebraucht werden könten / getreue Bericht und ordentliche Ver= zeichnuß begehrt / und abgefordert worden. Darauff sich besonders die zween Ober Herrn Commissarij noch im Monath Januario Anno 1625 auff die Raiß gemacht / und gleich anfangs auff Steyr / als die vornembste Statt / von dannen aber nacher Welß / Vecklabrugg / und Gmunden begeben. Und nach deme nun mehrgedachter Herr Prelat / von Göttweig / rc. Fast in jeder Statt / benandtlich aber zu Steyr in Conuersione S. Pauli, zuvor ein / außführlich / auch pro loco ac festo sehr taugliche Predig gehalten / und die Gemüther hierdurch etwas bessers disponiert und gerichtet gehabt: Ist alsdann zu gelanen Tagen und Stunden ledes Orths die ganze völlige Burgerschafft samtlich auff daß Rathauß beruf= fen worden / und hat hochgedachter Herr Statthalter hierauff / mit einer kurtzen / doch zierlichen Red / inmassen da dieselbe hernacher von de Vacatholische selbst ge= rühmet worden / sehr beweglich vn mit grossem alimpff daß ohngefährlichen inhalts ausgeführt / welcher massen die Röm. Kay. May unser Allergnädigster Herr von Erblandtsfürst / schon lang hero mehrers nichts liebers erwünschet / als daß dieß liebe Vatterlandt endlich zu beständigem Friden / ruhe und einigkeit gebracht / die alte vertrauen under den Anderthanen von neuen erweckt / und alles widerumb in den Stand gesetzt werden möchte / wie es vor disem bey unserer lieben Voreltern Fridenszeit gewesen. Alldieweilen es aber allem ansehen nach ehunder nie gesche= hen kunde / als wann die ungleichheit der Religionen hinweck genommen / und männiglich zu ainerley außlegung des Worts Gottes / zu einerley Sacramen= ten / ten / und zu einerley Kinder: und Mannszucht angehalten werde: Hierumben so haben sich demnach diser viler andern hochwichtigen Vrsachen halber / Aller= höchstgedachte Kay=May dahin Allergnädigst resoluiert, deroselben geliebtes Erblandt / das Erzherzogthumb Oesterreich ob der Ennß / zu dem vhralten Rö= misch / Catholisch / Apostolischen Glauben anzumahnen / und widerumben würck= lich zubringen / in welchem Jhr May als der Christlichst / mit allen Tugenden höchstgeziert / und darumben von Gott mit so vilen ansehenlichsten Victorien be= gabte Potentat / nach deroselben rhumwürdigsten Voreltern Exempel / zuleben und zusterben begehrten / und darinnen die Seeligkeit ohngezweiffelt zuerlangen getraueten / rc. Damit aber die Burgerschafft hierauff ob solcher Religions veränderung destoweniger abschewen haben solten / so stellet Er Herr Statthalter sich selbsten vor ein Spiegel / und sonderbar Exemplar / in dem Er mit grossem eyffer vermel= det / welcher massen Er zuvor eben in diesem Glaubens Jrrthumb / und villeicht mehr hefftiger / als der Burger keiner gesteckt und gelegen: aber dannoch durch Gena= den Gottes nunmehr daraus erledigt / und zum wahren Liecht der allein seeligma= chenden Catholischen Religion geführt worden wäre: Dardurch Er sich dann dem Allmächtigen Gott absonderlich so hoch verpflicht erkenne / daß wann Er gleich von seinen Knien niemahlen aufstehen solte / dennoch kein einig anzeigung seiner schuldigen danckbarkeit geben könde. Daher er dann versach genommen / die gesambte Burgerschafft / umb so vil desto mehr zu anhörung der Catholischen Predigen und besuchung deß Gottsdienst anzumahnen: mit deme authertzigem anhang / daß ihnen an guter information, und Christlichen Lehrern / von welchen sie in zweyffelhafftigen sachen nach genügen onderricht werden möchten / nit er= manglen wurde: wie dann auch in diesem Religionswerck keiner bereyet / oder widerwillen getrungen werden solte. Mit welchen vund vielen andern dergleichen ganz glimpfflichen Worten / demnach Herr Statthalter den fürtrag vollendet / und hierdurch der Burger= schafft ein zimbliche gute nigung gemacht: hat Er alsdann das Hauptwerck vorgenommen / und die Pflicht der alten Bucatholischen Stattbeampten und Vorgeher auffgehebt: Darauff die neue Catholische Burgermaister und Statt= richter promulgien lassen: Vund weil dazumal zugleich auch an jedem Orth ein Statt Anwalt ernennet / so man seythero auß erheblichen versachen widerumb licentiert, seynd dieselben im Nahmen der Churf. Durchl. als Pfandinhabers diß Landts / rc. in das Glübt genommen / und hernacher neben den Burgermai= stern von Stattrichtern der ganzen Burgerschafft von Gemand vorgestelt worden. Es ist aber allda nit zu gedencken / was etliche villeicht ihnen selbst einbilden möchten / als wann man nemblich die Vacatholische / gleich also gähling aller Ehrn gäntzlich entsetzet / und zu keiner stell weiter nit zugelassen haben solte: Sonder es ist hierinnen bey anstellung der Aembter auch die moderation beschehen / das nit
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