Vorwärts Nr. 4, 33. Jahrgang, Dezember 2000

Dr. Michael Schodermayr Ideen brauchen Initiative: Michael Schodermayr ist Mitbegründer und medizinischer Leiter des österreichischer Leiter des österreichischen Friedensdorfes. Seit zehn Jahren koordini ert der Steyrer Arzt die medi zinische Behandlung der Kinder in Österreich. Die Welt leistet sich Waffen um 862 Milliarden S Rund 862 Milliarden Schilling sind im vergangenen Jahr weltweit für Waffen ausgegeben worden. Laut Angaben des Internationalen Instituts für strategische Studien (IISS) ist das zwar ein bisschen weniger als im Vorjahr, doch eine Trendwende ist nicht in Sicht. Der Grund für den regen Waffenhandel ist einfach: Auf allen Kontinenten gab es Kriege. Mindestens 100.000 Menschen starben allein im Vorjahr als Folge bewaffneter Konflikte, seit 1945 werden 19 Millionen Kriegstote gezählt. Wichtigster Waffenlieferant sind unverändert die USA: 1999 lieferten sie 49, 1 Prozent der Waffen . Auf den Plätzen zwei und drei folgen Großbritannien (18,7) und Frankreich (12,4 Prozent). Russland baute seinen Anteil von 4,6 auf 6,6 Prozent aus. Die größten Waffenkäufer blieben Saudi-Arabien, Israel und Taiwan. Impressum: Medieninhaber (Verleger). Hersteffer: KPÖ Steyr. Johannesgasse 16. 4400 Steyr, Tel. 07252/53179. Redaktion: Siegfried Vratny; Verlags- und Hersteffungsort: \JIJnijJn@ Ein Wort zu ,,Minen11 In vielen Ländern Asiens, Afrikas, Lateinamerikas und in Teilen des früheren Jugoslawien haben Kriege eine schreckliche Bedrohung für die Bevölkerung hinterlassen: Personenminen. Sie behalten ihre tödliche Sprengkraft über Jahrzehnte und verstümmeln noch lange nach Beendigung der Kämpfe. Rund 350 verschiedene Arten dieser verheerenden und grausamen Fallen sind heute auf den internationalen Waffenmärkten erhältlich. Mehr als hundert Millionen tückische Personenminen sind in Feldern, entlang von Straßen und Wegen ver legt - ganze Landschaftsstriche können nur unter Lebensgefahr betreten werden. Und über Generationen hinweg werden die jetzt bereits eingesetzten Minen weiterhin ihre Opfer fordern . Theresia Trippolt gestorben Theresia Trippolt, langjährige Funklionäri n der KPÖ -Sierning und Obfrau des Bundes demokratischer Frauen in Sierning, ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Sie besuchte nach Absolvierung der Pflichtschule die Handelsschule in Steyr und war anschließend als Angestellte in der Steyr-Daimler-Puch AG beschäftigt. Während des zweiten Weltkrieges war sie als Sekretärin im Werk Letten tätig und kam dort mit der Widerstandsbewegung in Verbindung und war bei der Betreuung der Zwangsarbeiter eingesetzt. Sie versorgte sie mit Informationen, Lebensmittel und M~dikamente. Ihr politisches bewußte Leben begann bereits im Mädchenalter in der Sozialistischen Arbeiterjugend, mit dem anschließenden folgerichtigen Übertritt zur Kommunistischen Partei. Über 55 Jahre gehörte Theresia Trippolt als Funktionärin der KPÖ-Ortsorganisation Sierning-Letten an und war gleichzeitig Obfrau des BdF-Sierning. Sie zählte zu den engagierten Friedensaktivisten ihrer Heimatgemeinde und blieb bis ins hohe Alter ihrer Idee treu, für alle Menschen, Die Herstellungskosten liegen zwischen 30 und 300 Schilling pro Mine, die Kosten für Räumung oder Entschärfung bei 3.000 bis 10.000 Schilling pro Mine. Dieser Wahnsinn muss ein Ende finden! Im Namen seiner kleinen Patientinnen fordert FR IEDENSDORF INTERNATIONAL auch in Österreich den Beschluss eines Gesetzes, das die Herstellung, den Verkauf ~ und den Export dieser Minen verbietet! eine gerechte, friedliche und sorgenfreie Welt mitzugestalten. Theresia Trippolt war nicht nur in ihrer Partei beliebt, sondern auch in der Bevölkerung geachtet. Sie organisierte Hi lfsaktionen für die hungernden Kinder in der Dritten Welt und gab persönlich finanzielle Unterstützung. Als Funktionärin der Frauenbewegung (BdF) setzte sie sich für die Interessen der Frauen ein, besonders wirkte sie für die Gleichstellung der Frau. Theresia Trippolts vorbildliches Engagement wurde mit einer Reihe Auszeichnungen gewürdigt. Sie erhielt u.a. das "Goldene Ehrenabzeichen" für Verdienste in Partei und Arbeiterbewegung. Die KPÖ-Bezirksorganisation Steyr verliert mit Theresia Trippolt eine engagierte Funktionärin, Freundin und Genossin. Wir und ihre Freunde werden ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren .

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