Steyrer KPÖ-Funktionäre Siegfried Vratny und Sigmund Preßlmair legten einen Kranz bei der Gedenkstätte ----nieder. Große Beleiligung bei der Befreiungsfeier in Maulhausen 14.000 Menschen - darunter wieder viele aus Italien, Frankreich, Polen und Deutschland, sowie auffallend viele Jugendliche aus Österreich - nahmen an der Befreiungsfeier in der Gedenkstätte des 1938 unmittelbar nach der Annexion Österreichs durch Hitler-Deutschland errichteten Konzentrationslagers Mauthausen am 7. Mai 2000 teil. Von Vertreterinnen der KPÖ - darunter Parte ivorsitzender Walter Baier und Landesvorsitzende r Leo Mikesch wurden wi eder die trad itionell en Kranzn iederl egungen bei den nationalen Gedenkstätten durchgeführt. Im KZ Mauthausen waren noch in den letzten April tagen 1945 auf ausdrückli - chen Befehl des Nazi-GauleitersAugust Eigruber zahlreiche Kommunisten ermordet worden, weil die All iierten "kei - ne aufbauwilligen Kräfte" vorfinden sollten. Ebenfalls fand auch heuer wieder eine gemeinsame Jugendkundgebung von KJÖ-Junge Linke und Sozialistischer Jugend OÖ bei den Gedenktafeln für KJVÖ und SAJ im Innenhof des KZ statt. Beim Einmarsch auf den Appellplatz legten die Delegationen der Länder, aus denen Häftlinge im KZ Mauthausen inhaftiert waren Kränze nieder. Besonders umfangreich war der österreichische Block, darunter die Vertretungen von KPÖ und KZ-Verband., sozialdemokratische Freiheitskärf!pferlnnen , e}n Jugendblock von SJ , OGJ und KJOJunge Linke, sowie die Homosexuelle Initiative, autonome Gruppen und verschiedene türkischeArbeitervereine wie ATIGF, DIKD und TIKB gehörten. ExLandtagsabgeordneter Helmut Edlmayr begrüßte als Sprecher der Österreichischen Lagergemeinschaft Mauthausen (ÖLM) und des Vereins Mauthausen Aktiv zahlreiche diplomatische Vertreterinnen und Ehrengäste, darunter auch eine Abordnung jener Gis, die im Mai 1945 als erste US-Soldaten das KZ Mauthausen betrat. ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch unterstri ch in seiner Ansprache mit der Aussage, dass das KZ Mauthausen "kein Touri smus-Ort ist", die Bedeutung der Gedenkstätte und klagte "alle jene an , die Täter und Mittäter gewesen sind", sowie jene, "die aus taktischen , politischen Gründen mit dem Rassismus und der Fremdenfeindlichkeit tagespolitisches Kleingeld machen wollen". In der von Vikar Viehböck verlesenen Rede des erkrankten Diözesanbischofs Maximilian Aichern wurde erklärt, dass "das Vergessen des Bösen die Erlaubnis zu seiner Wiederholung ist". An dem umstrittenen und von den Opferverbänden boykottierten Konzert der Wiener Philharmoniker unterhalb der ''Todesstiege" im Steinbruch des KZ Mauthausen, bei der Simon Rattle Beethovens "Neunte" dirigierte, nahmen rund 7.000 Menschen teil. Bundespräsident Thomas Klestil sprach in seiner Ansprache von "Scham und Zorn darüber, dass es nicht zuletzt auch Österreicher gewesen sind , die an diesen Untaten beteiligt waren" und es hoch an der Zeit sei , sich allen Fragen im Zusammenhang damit zu stellen. Klestil forderte , daß Österreich "mit Offenheit darüber diskutieren und längst überfällige Versäumnisse bereinigen" müsse. Im Vorfeld der Befreiungsfeier hatten zahlreiche Gedenkkundgebungen bei den zahlreichen Nebenlagern des ehemaligen KZ Mauthausen, teilweise mit starker internationaler Beteiligung wie etwa in Ebensee aus der italienischen Partnerstadt Prato, stattgefunden.
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