Erscheinungsort Steyr, Verlagspostamt 4400 Steyr, ,, 13667 L 69 U" NUMMER 4 32. JAHRGANG DEZEMBER 1999 KARL PUNZER von den Nazis ermordet Vor 55 Jahren wurde Karl Punzer, Vorsitzender der Kommunistischen Partei in Steyr, einer der tapfersten Steyrer Freiheitskämpfer, von den Faschisten ermordet. Nun wurde am 3. Dezember für Karl Punzer vor der Punzer-Hauptschule - Münichholz eine Gedenktafel enthüllt. An einen Haushalt! P.b.b. frohe f estf age und einen guten Rutsch ins nächste Jahrtausend wünscht Ihnen KPÖ Steyr KPÖ: Gegen Haiderei und für soziale Gerechtigkeit Wer wie Haider verspricht, Arbeitslosigkeit und soziale Unsicherheit zu beheben, indem er Ausländer und Asylanten schikaniert, der betrügt die Wähler und Wählerinnen . Rassismus und Ausländerfeindlichkeit sind dumm, denn sie ändern nichts an den Ursachen der sozialen Mißstände, die in der kapitalistischen Gesellschaft liegen . Rassismus und Ausländerfeindlichkeit sind Herrschaftsstrategien. Sie verwandeln die heute umgehende Angst vor der Zukunft in blinde Aggression . Sie sind unmenschlich, weil sie soziale Unzufriedenheit statt gegen das herrschende System gegen benachteiligte Gruppen der Gesellschaft richten . Deshalb ist es in Zeiten wachsender Ungerechtigkeit besonders notwendig, dem Rassismus und der Ausländerfeindlichkeit im Alltag wie in der Politik entgegenzutreten. Das für SPÖ und ÖVP katastrophale Wahlergebnis bedeutet aber auch: _DieAlternative zum Rassismus der FPO kann nicht die Fortsetzung der bisherigen Politik sein . Indem die Regierungsparteien den Sozialstaat aushöhlen , indem sie Frauen mit unsicheren und unterbezahlten Billigjobs abspreisen, indem sie wachsende Armut bestenfalls mit Almosen bekämpfen , haben sie der FPÖ den Weg bereitet. SPÖ und ÖVP tragen die politische Verantwortung dafür, daß das soziale Unrecht wächst und sich die Lebenslage vieler Menschen verschlechtert. Welch ein Zynismus, den Staatshaushalt zulasten der Pensionistlnnen sanieren zu wollen, während die Gewinneinkommen immer neue Rekordhöhen erreichen. Die letzten Jahre bestätigen: Wer von der Armut spricht, darf zum Reichtum nicht schweigen. Wer die heutigen sozialen Mißstände verteidigt oder als selbstve~.- ständlich hinnimmt, der bereitet der FPO den Weg. Die KPÖ tritt für eine soziale Wende in der Politik ein. Die Wirtschaft muß dem Menschen dienen, nicht umgekehrt. Arbeit muß vor Kapital gehen.
Mag . Michael Graber, .. Wirtschaftlicher Sprecher der KPO Das Wahlergebnis vom 3. Oktober ist Ausdruck der Rechtsentwicklung der letzten Jahre. Wi e sollen die Arbeiter und Angestellten eine Reg ierung bewerten , die ♦ di Gebu rtenbeihilfe streicht aber auf die Einhebung der Vermögenssteuer verzichtet; ♦ die Staatseinnahmen fast ausschließli ch auf die Masseneinkommen stützt , wobei aber die Lohnquote am Volkseinkommen auf ein historisches Tief gefallen ist (die Nettolohnquote liegt seit 1996 unter 50%); ♦ die gerade in Zeiten höherer sozialer Unsicherheit und Arbeitslosigkeit die Sozialquote am Bruttoinlandsprodukt absinken läßt; ♦ die also nicht eine Politik gegen die Arbeitslosigkeit sondern gegen die Arbeitslosen betreibt; ♦ die den Nationalen Aktionsplan für Beschäftigung (NAP) wie ein Taferl vor sich her trägt , aber aus dem man immer nur "neues Unternehmertum", "neue Selbstständigkeit", "neue Anpassungsfähigkeit" etc. herauslesen kann ; ♦ die gesetzlich einen Berechnungsmodus für Politikergehälter festschreibt , aber die Pensionisten mit einem Bettel abspeist. Das hat alles mit sozialer Gerechtigkeit nichts zu tun und bereitet, wie das Wahlergebnis zeigt , den Boden für noch Unappetitlicheres. Neue Raubzüge Am Tag nach der Wahl verlangte die "Presse" : "sofort bräuchte es ein klei - neres Sparpaket. ... mittelfristig einen tiefgreifende Pensionsreform.....schon mITTWJ!)[p Der Kampf für soziale Gerechtigkeit ist Basis des Kampfes gegen FP-Haider im nächsten Jahr eine Antwort auf die großen sicherheitspolitischen Entschei - dungen EU-Europas ... .die Sanierung der Universitäten .. ....die Beschneidung der Wirtschafts-, Kultur- und insbesondere AMS-Subvent ionen .. ..bräuchte Österreich dringend weitere Privatisierungen bei Industrie und Medien sowie eine Beschneidung des teuren Föderalismus und im Arbeitsrecht". Diese aggressive Ansage ist aber nur Ausdruck für den Konsens über die einzuschlagende Richtung zwisc.~en allen drei Parteien inklusive der FPO vor und nach der Wahl. Dazu zählt z.B: ♦ die Senkung der Lohnnebenkosten für die Unternehmer (Wohnbauförderung , FLAF, Kommunalabgabe) im Rahmen des neu zu verhandelnden Finanzausgleichs; ♦ die Erstellung des Budget , das eine weitere Senkung des Defizites ausschließlich durch Einsparungen bringen soll. Nebenbei angemerkt: Die Entlastung im Lohnsteuerbereich , die ab 1.1.2000 wirksam werden soll entspricht nur dem Zuwachs an Lohnsteuer der letzten eineinhalb Jahre. Jetzt sucht der Finanzminister Einsparungen weit über diese Größenordnung hinaus; ♦ den Aufbau eines Berufsheeres, das nach allen Kostenschätzungen zumindest eine Verdoppelung des Militärbudgets von bisher 20 Milliarden erfordert; ♦ eine weitere (Gegen-)Reform im Pensionssystem mit der weiteren Forcierung der sogenannten Eigenvorsorge , weil das Pensionssystem angeblich nicht m.~hr finanzierbar sei. ÖVP und FPO wollen überhaupt die Abfertigungen , die ja Lohnbestandteile sind, zugunsten privater, betrieblicher Pensionsfonds kassieren. Arbeiter und Angestellte zahlen sich soziale Leistungen selber Eine weitere Entwicklung ist dabei bemerkenswert und charakteristisch . Zwischen 1980 und 1997 verringerte sich der steuerfinanzierte Anteil der Sozialabgaben von 37% auf 34,6%. In - 2 - von Mag. Michael Graber diesem Zeitraum verschoben sich auch die Finanzierungsanteile von den Sozialbeiträgen privater Unternehmen hin zu jenen der Arbeitnehmer. Die Arbeitnehmerbeiträge stiegen von 19 auf 22.5%, die Sozialbeiträge privater Unternehmer sanken von 34 auf 31 ,8%. Mit anderen Worten : Staat und Unternehmer tragen immer weniger zur sozialen Sicherheit bei . Die Arbeiter und Angestellten zahlen sich das noch vorhandene soziale Netz in immer höherem Ausmaß selber. Übrigens stagniert der Bundesbeitrag zur Pensionsversicherung seit 1995 bei 2,2% des BIP. Von einer Überforderung der österreichischen Wirtschaft oder der öffentlichen Finanzen durch soziale Leistungen kann also keine Rede sein. Die FPÖ ist dynamischer Bestandteil des sich neu formierenden politischen Systems, das sich auch in Österreich im Rahmen des neoliberalen Herrschaftsmechanismus etabliert. Dieser verkörpert die Herrschaft der großen internationalen Konzerne , die Herrschaft der Großfinanz und die in der EU zusammengefassten kapitalistischen Regulierungsinstanzen . Sie alle betrei - ben permanenten und aggressiven Klassenkampf von oben und sie wollen keine Gegenmacht von unten. Es ist sicher positiv, daß es in den Dokumenten des ÖGB-Bundeskongresses eine Ausrichtung gegen den Neoliberalismus gibt. Aber im Arbeitspapier des Bundeskongresses zum Thema "Wirtschaft statt Herrschaft" heisst es: "Der wichtigste sozialphilosophische Unterschied zum Konzept der sozialen Marktwirtschaft besteht darin, dass der Neoliberalismus den Menschen ausschließlich als eigennütziges Individuum betrachtet, nicht aber auch als Teil von Gemeinschaften bzw. der Gesellschaft - also als soziales Wesen. Daher bleiben auch Grundkonflikte - wie etwa jene zwischen Eigennutz und Gemeinwohl oder zwischen individuellen Wohlergehen und sozialen Zusammenhalt - ausgeblendet. " Der wirkliche Grundkonflikt um den es sich aber handelt, der zwischen Arbeit und dem erstarkten und aggressiver gewordenen Kapital bleibt dabei unerwähnt.
Dieser neoliberale Kapitalismus wird aber nicht durch Besinnung auf die Werte der "sozialen Marktwirtschaft", sondern nur durch neue Machtfaktoren, zu denen eben mobilisierte Gewerkschaften zählen müssen, zu bekämpfen sein. Sozialer Frust im reichen Land Viele auch imAusland haben in den letzten Tagen gefragt: Wie ist es möglich, dass ein Land das so wohlhabend ist, ein solches Wahlresultat ausweist, das offenbar sozialen Frust zum Ausdruck bringt. Dazu einige Angabe aus den "Statistischen Nachrichten" Nr. 7/97 und 10/98 ♦ 1981 bezogen 290.000 Personen Arbeitslosengeld , ♦ 1998 bezogen 530.000 Personen Arbeitslosengeld , das ist ein Zuwachs um 80% in den letzten 18 Jahren. ♦ 1981 bezogen 25.000 Personen Notstandshilfe, ♦ 1998 bezogen 180.000 Personen Notstandshilfe, das ist ein Zuwachs um 600% im selbem Zeitraum. Es gibt auch in Österreich die sogenannten "worki ng poor" (arbeitende Arme). Das sind z.B. die 184.000 geringfügig Beschäftigten , wovon nur die Hälfte ein zusätzliches Arbeitsverhältnis haben. Es gibt in Österreich ein Leben unter dem Existenzminimum. Setzt man dieses mit etwa 8.800,- an (das entspricht dem Pens ionseinkommen mit Ausgleichszulage dividiert durch 14 mal 12) dann liegen 45% aller Arbeitslosengeldbezieh er, 75% aller Notstandsh ilfebezieher, über 70% aller weibl ichen Arbeits losenge ldbezieher, meh r als 85% aller weiblichen Notstandshilfebez ieher, a ll e 15- 24-jäh ri gen Not - standshilfebezieher, alle 15- 18-jährigen Arbeitslosengeldbezieher darunter. Die mittleren Einkommen (50% der Einkommen liegen darunter) zeigen folgendes Bild: (alle Angaben für Dezember 1997) ♦ 50% aller Arbeitslosen beziehen weniger als 8.901,- (d. i. um 100 Schilling weniger als im Jahr zuvor) ; ♦ 50% der weiblichen Arbeitslosen beziehen weniger als 7.333 ,- (d .i. 20 Schilling wen iger als ein Jahr zuvor) ; ♦ 50% aller Notstandshi lfebezieher beziehen weniger als 7.337,-; ♦ 50% der weiblichen Notstandshilfebezieher erhielten weniger als 6.328,-; ♦ 50% der Arbeiteri nnen verdienen wen iger als 7.891,- netto, das sind immerhin mehr als eine Viertelmi ll ion! ♦ 60% aller Frauen verdienen weniger als 12.000,- Uetzt hat der ÖGB die Durchsetzung eines Mindestlohnes von über 13.000,- Schilling gefordert), ♦ die durchscnittliche Alterspension für Arbeiterinnen liegt bei 6.471,-. Wo der Reichtum wächst Auf der anderen Seite explodiert der Reichtum bei einigen Wenigen. Die soziale Polarisierung zeigt sich an Hand folgender Zahlen : ♦ Allein in den fünf Jahren zwischen 1991 und 1996 hat sich die Zahl der Notstandshilfebezieher um 70.000 , ♦ die Zahl der Arbeitslosengeldbezieher um 60.000, aber die Zahl der Einkommensmillionäre um 10.000 erhöht (1996: 39.000) . In den zehn Jahren zwischen 1986 und 1996 hat sich diese aufgrund der Einkommensteuer feststellbare Zahl der Mi ll ionäre verdreifacht. Dazu kommen noch weitere 75.000 Einkommensmillionäre aus dem Bereich der Manager, Direktoren, hohen Beamten, Politiker und Pensionäre. Das ergibt zusammen 115.000 Einkommensmi ll ionäre in Österreich . Laut zuletzt veröffentlichter Einkommenssteuerstatistik für 1996 verdienten die obersten 12.000 (2,4% der Einkommenssteuerpflichtigen) ca. 50 Milliarden Schil l ing im Jahr. Das sind 21 ,1% aller Einkünfte der Selbständigen. Die Steuerbelastung der Millionäre ist aber laut Einkommensteuerstatistik im Zeitraum zwischen 1986 und 1996 von 50 bis 54% auf nur 41 bis 46%, also um 20% gesunken. Das ist der Effekt von zwei Steuerreformen (1989 und 1993) . In Österreich bleibt einem Unternehmen praktisch doppelt so viel von seinem Gewinn wie in Deutschland. Die Steuerlast ist insgesamt um gut die Hälfte geringer. Diese Tendenz zur Entsteuerung läßt sich auch an den in Österreich - 3 - veröffentlichten Bilanzen ablesen. So zah lten 1997 die österreichischen Großbanken wie Bank Austria ca. 10% die CA ca. 5% und Die Erste 0% Steuern vom Gewinn. Der Erdölmulti Shell zah lte 1997 von 363 Mi llionen Schi ll ing Gewinn 537 Schilling Ertragssteuern. Die privaten Vermögen , die noch ungleicher verteilt sind, sind seit 1.1.94 nicht mehr steuerpfl ichtig und werden daher auch nicht mehr erhoben . Vor zehn Jahren besaßen allerdings die 2483 Vermögenssteuerpfl ichtigen mit jeweils einen Vermögen von 30 Millionen und mehr insgesamt 442 Millionen Schill ing. KPÖ und GLB haben gegenüber dieser kapitalistischen Entwicklung und neoliberalen wirtschaftspolitischenWeichenstellungen ihre Alternativen vorgetragen. Diese sind angesichts der jetzt bevorstehenden Weichenstellung, die von den kommenden Reg ierungen, in welcher Zusammensetzung auch immer, zu erwarten sind , aktueller denn je: ♦ Beschäftigungspolitik durch die öffent liche Hand statt "neues Unternehmertum"; ♦ öffent li ch geförderter Beschäftigungssektor statt mehr selbstausbeutende "Selbstständige"; ♦ sofortige Verwirkl ichung der 35Stunden-Woche und weitere Arbeitszeitverkürzungen statt noch mehr Deregulierung, Flexibi lisierung und Sonntagsarbeit; ♦ neuer demokratischer, gemeinwirtschaftl icher Sektor statt neue private Monopole im Ergebn is der Privatisierungen und Deregu lierungen ; ♦ Wertschöpfungsabgabe statt mehr private "Selbstvorsorge" in der Al - terssicherung; ♦ Umvertei lung von oben nach unten statt Förderung und Privilegierung der Millionäre. Diese Gegenüberstellungen beinhalten nicht nur die sozialpolitischen Alternativen , um die es heute geht , sondern auch in der Konsequenz die gegensätzlichen gesellschaftspolitischen Konzeptionen. Die einen sind ohne die anderen nicht zu verwirklichen . Impressum: Medieninhaber (Verleger) . Hersteller: KPÖ Steyr, Johannesgasse 16, 4400 Steyr. Tel. 07252/53 179. Redaktion: Siegfried Vratny, Verlags- und Herstellungsort:
Karl Punzer Josef Bloderer Franz Draber FLUCHT AUS DER TODESZELLE lNur Z\Nei kamen durch••• Am 5. Dezember 1944 waren die Tage des deutschen Faschismus bereits gezählt. Aber im Zuchthaus Stadlheim bei München herrschte Hochbetrieb. Um 9 Uhrvormittag betrat eine Rotte SS-Männer den Gang, der zur Todeszelle führte, Schlüssel rasselten. Eine Zellentür öffnete sich. Die Gefangenen starrten die Häscher an. Wem galt der Besuch? Der Wachkommandant deutete auf einen der Gefangenen. "Karl Punze r, mitkommen ... " Karl Punzer, ein 32-jähriger Arbeiter aus Steyr, hatte keine Wahl. Er mußte mitkommen . Er wußte genau, das war sein vorletzter Gang. Tausende waren schon vor ihm diesen Weg gegangen. Es waren nur ein paar Schritte , von der Todeszelle in die Armesünderzelle . Von dort führte nur mehr ein Weg weiter, zu einem kleinen Hof. Dort stand ein Schafott. Dort war die Endstation für viele aufrechte Kämpfer. ÖSTERREICH WIRD WIEDERERSTEHEN Im März 1938, als die faschistischen Truppen Österreich überfielen, gab die illegale Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) als einzige Partei die Parole aus: "Österreich wird wieder frei! Österreich ist ein selbständiger Staat! Alle Kräfte müssen zum Kampf gegen Hitler, für ein freies , demokrat isches Österreich mobilisiert werden! " Wie tausende andere Kommunist i nnen und Antifaschistinnen folgte auch Karl Punzer dem Aufruf der KPÖ. Als Vorsitzender der illegalen KPÖ in Steyr organisierte Punzer die Widerstandsbewegung. Durch seine überzeugende Kraft, mit der er für den Marxismus eintrat, mit der Begeisterungsfähigkeit der Jugend gewann er mutige und aufrechte Arbeiter und schulte sie zu standhaften Kämpfern gegen die fasch istische Gewaltherrschaft. DER WEG EINES ARBEITERS Schon als junger Arbeiter hatte Punzer die Errungenschaften des Ständestaates am eigenen Leib kennengelernt: Arbeitslosigkeit, Hunger und Not , das war das Los des jungen Österreichers der dreißiger Jahre. Se it se inem 14. Lebensjahr stand Kar l Punzer in der soziali sti schen Arbeiterjugend (SAJ) und trat im Jahre 1932 zum Kommunisti schen Jugendverband (KJV) über. Das Jahr 1934, die Februarkämpfe, sahen ihn mit der Waffe in der Hand auf der Ennsleite. Aktiv kämpfte er gegen die Heimwehr, für die Republik. Punzer erlebte den Zusammenbruch der Republik: Verhaftung , Gefängnis, Entlassung und ständige Bespitzelung . Im März 1938 kapitul ierten jene, die bei der Unterdrückung der Arbeiterbewegung und des eigenen Volkes so "tapfer" gewesen waren . DAS ZIEL SCHIEN IN WEITER FERNE Die Gestapo hielt schon in den ersten Tagen eine grausige Ernte. Alle bekannten Antifaschisten wurden eingekerkert. Aber langsam und vorerst noch zögernd begann sich der Widerstand zu organisieren . Bescheiden waren die Anfänge des Freiheitskampfes. Mit Fahrrädern machten die wen igen Aufrechten Ausflüge, sie trafen sich in versteckten Almhütten des Enns- und des Steyrtales. Sie tarnten sich als Wassersportler, kletterten in ihre Faltboote , in unzugänglichen Auen des - Steyrflusses, an einsamen Stellen kamen sie zusammen. Eine neue Organisation entstand. Das Ziel war klar: Ein neues, freies, wirk l ich demokratisches Österreich zu schaffen. Zwischen den österreichischen Antifaschisten und der Verwirk- - 4 - lichung dieses Zieles aber stand eine ganze Welt. 1939: Hitlerdeutschland überfiel Polen, es begann der zweite Weltkrieg. Hitler brauchte jedoch nicht nur Soldaten, er brauchte auch Arbeiter in seiner Rüstungsindustrie. Unter den zum Rüstungsd ienst zurückgeschickten befand sich auch Karl Punzer. Nach wenigen Tagen hatte er wieder die Verbindung zu seinen Genossen aufgenommen. Eine neue Organisation entstand, stärker und schlagkräftiger als vorher. 1942 WURDEN SIE VERHAFTET Im Hochsommer 1942 ging eine Verhaftungswel le über ganz Österre ich. Am 3 . September wurde Karl Punzer verhaftet , wenige Tage später die Leute seiner Gruppe. In Linz wurden Punzer und seine Genossen in der Langgasse in der GestapoZentrale vernommen. Unter "Vernehmung" verstand die Gestapo allerdings etwas anderes: Es wurde wenig gefragt, dafür mehr geschlagen. Neumüller, ein berüchtigter Gestapo-Schläger, tobte seine Kräfte an den wehrlosen Gefangenen aus. Aber trotz Schlägen und Folterungen blieben die eingekerkerten Kommunisten ungebrochen . Karl Punzer und seine Gruppe waren für ihn eine Endstation. Die Wege, die von Steyr nach Amstetten und Wien führten , hat Hitlers Geheimpolizei in diesem Fall nicht erfahren, die "Steyrer Gruppe" , Ka r l Punzer, Josef Bloderer, Franz Draber, Maximilian Petek , Adalbert Schwarz, Franz Stingl und Genossen bleiben hart. WARTEN AUF DEN TOD Aber die "Beweise" der Gestapo gingen ja nicht zu einem normalen Gericht. Sie gingen zu Hitlers "Volksgerichtshof". Das Urteil stand schon vor der Urteilsverkündung fest: Karl Punzer, Franz Draber und Josef
Bloderer wurden nach zweijähriger Untersuchungshaft am 24. Mai 1944 zum Tode verurteilt. Ihre schwersten Verbrechen : Sie hatten das Ziel, "die Ostmark vom Reiche loszureißen", wie es in der Anklageschrift geheißen hatte. In der Todeszelle des Stadlheimer Gefängnisses warteten die drei Steyrer auf die Hinrichtung . Die Gewalthaber ließen sich Zeit. Das Schafott hatte ja damals Hochbetrieb. Hitlers Henker stellten täglich Rekorde auf. 32 Sekunden benötigte ein geübter SSMann für die Hinrichtung eines Freiheitskämpfers. Täglich hörten die drei Todeskandidaten die Schritte der Leidensgenossen, die zum letzten Gang ihre Zellen verließen. Sie hörten die letzten Schreie der Opfer, Flüche gegen Hitler und sein Reich, Hochrufe auf die unterdrückten Länder, die Kommunistische Partei, die Rote Armee. Karl Punzer, Franz Draber und Josef Bloderer nützten die Zeit in der Todeszelle , so gut es ging. Sie wollten sich nicht willenlos abschlachten lassen, sie planten die Flucht. Bei einem Luftangriff wurde die Wasserle itung des Gefängnisses zerstört . Punzer, Draber und Bloderer wurden mit anderen Häftlingen zum Wassertragen eingetei lt. Am 30. November mußte also das letzte gewagt werden . Punzer, Draber und Bloderer verließen um 9 Uhr die Zelle. Streng bewacht gingen sie bis zum ersten Tor. Plötzlich gab Punzer das vereinbarte Zeichen. Alle drei ließen die Wassereimer fallen und begannen zu laufen. Sirenengeheul ertönte. Die drei Steyrer Kommuni sten liefen um ihr Leben . Durch den ersten Hof zur Mauer. EINER BLIEB ZURÜCK... Dort - das hatte Punzer schon vorher ausgekundschaftet - war eine kleine Tür. Die war vormittags meist offen. Durch sie gingen die Frauen der Wärter einkaufen . Draber erreichte als erster die kleine Tür. Ein Druck, sie war offen und damit der Weg in die Freiheit. Wie vereinbart, liefen die drei nach verschiedenen Richtungen davon . Punzer, geschwächt durch die jahrelange Haft unterernährt, konnte nicht lange durchhalten . Den schützenden Wald vor Augen, brach er auf einer Wiese zusammen. Er sah noch , wie seine Genossen den Wald erreichten , dann holten ihn die Häscher ein . Brutal wu rde er hochger issen und in die Zel le zurückgeschleppt. Auf langen gefährlichen Wegen erreichten Franz Draber und Sepp Bloderer die Freiheit. Sie konnten die Zerschlagung des Faschismus erleben . Karl Punzer aber, der Bezirksobmann der KPÖ-Steyr, wurde am 5. Dezember 1944 um 18 Uhr enthauptet. Mit einem Hochruf auf seine unterdrückte Heimat Österreich starb er als 32-jähriger für die Freiheit seines Volkes im Kampf gegen den Fasch ismus. Die Hauptstraße im Steyrer Stadtteil Münichholz und die Hauptschule Münichholz tragen zu seiner Ehrung und immerwährenden Erinnerung seinen Namen : Karl Punzer. ~!j@ Gecle..........l flr Karl Punzer Aus Anlaß des 55. Todestages von Karl Punzer lud Bürgerme ister Leithenmayr zur Gedenkfeier und Enthül lung einer Gedenktafel vor der K. Punzer-Hauptschu le Mün ichholz. Bezirksschu l inspektor Heinz Hack konnte Lehrerinnen und Schülerinnen, sowie zah lreiche Ehrengäste begrüßen, die zur Gedenkfeier gekommen waren. Darunter Angehörige des von den Faschisten ermordeten Willi Gruber, die engsten Mitkämpfer von Karl Punzer, Maximilian Petek, Franz Stingl, sowie Vertreter des KZ-Verbandes Alois Zehetner und Erna Draber, Vertreter des Komitees "Mauthausen Aktiv" Steyr mit Vorsitzendem Karl Ransmaier, Landtagsabgeordnete Gertrude Schreiberhuber, Nationalrat Walter Murauer, VizeBgm. Friederike Mach, Altbürgermeister Franz Weiss, Altbürgermeister Heinrich Schwarz, Mag. Dir. l. R. Hofrat Dr. Franz Knapp, Mag. Dir. OSenatsrat I.R.Dr. Johann Eder und Vertreter der KPÖ mit Landesparteivorsitzendem Leopold Mikesch, sowie die Presse, Lokal-Radio, RTV-Steyr, Stadträte und Gemeinderäte. In einer eindrucksvollen Gedenkrede würdigte Bürgermeister Leithenmayr das Leben und den mutigen Freiheitskampf des Steyr-Werksarbeiters und Kommunisten Karl Punzer, der von der Nazidiktatur zum Tode verurtei lt und ermordet wurde. Bürgermeister Hermann Leithenmayr erinnerte in seiner Gedenkrede: ... Mahnmale oder Gedenktafeln , wie wir sie heute für den von den Nazi-Schergen hingerichteten Steyrer Freiheitskämpfer Karl Punzer enthüllen, dienen nicht nur der Erinnerung an Persönlichkeiten oder auch an Ereignisse und sie dienen nicht nur dem Festschreiben von Namen und Taten . - 5 - Begrüßung durch BS/ Heinz Hack. Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkfeier vom Schülerinnenchor unter Leitung von Fr. Christine Hain. Mahnmale und Gedenktafeln haben vor allem die Aufgabe und Zielsetzung, etwas weiterzugeben , etwas zu überliefern und für die Nachwelt zu erhalten. Im Falle der Gedenktafel für Karl Punzer, der im Alter von 32 Jahren für seine Gesinnung und sein unerschrokkenes Eintreten für ein freies, demokratisches Österreich vom Terror-Regime Hitlers ermordet wurde, ist die Botschaft für uns, aber auch für unsere Kinder und Kindeskinder ganz eindeutig und lautet: Nie wieder Faschismus - nie wieder Krieg! Nie wieder Gesinnungsterror und Gewalt! Eine Botschaft, ja ein Appell , der gar nicht oft genug in der Öffentlichkeit erhoben werden kann, weil darin nicht nur der Wunsch nach Frieden enthalten ist, sondern vor al lem auch der Wunsch und das Recht der Menschen auf Würde und Freiheit. Würde und Freiheit, zwei elementare humane Werte, die von der Nazi-Diktatur, die vom Hitler-Faschismus mit Füßen getreten wurden. Fortsetzung Seite 6
Karl Punzer und seine Mitarbeiter in der Steyrer Widerstandsbewegung haben davor nicht kapituliert, vielmehr haben sie sich im vollen Bewußtsein darüber, daß sie mit ihrem Widerstand , ihren Aktivitäten gegen das NS-Regime ihr eigenes leben aufs Spiel setzen , den Kampf gegen ein übermächtig erscheinendes System aufgenommen und ihn bis zur letzten persönlichen Konsequenz geführt. Das was Karl Punzer im Namen von Friede, Freiheit und Gerechtigkeit in seinem viel zu kurzem Leben gelei - stet hat, ist wahrlich beispielgebend. Sein Leben , se_i_n mutiges Eintreten für seine Uberzeugung und sein couragierter Kampf gegen eine Obrigkeit , die Unterdrückung , Unfreiheit und Menschenverachtung zum Prinzip erhoben hat , muß uns daher Mut machen und Ansporn sein, im Geiste von Karl Punzer weiterzuwirken - für Frieden und Freiheit , für Toleranz und Menschlichkeit, für Gleichheit und Menschenwürde. E rst Frauen und Männer wie Karl Punzer haben den Wiedereintritt Österreichs in die demokratische Völkergemeinschaft nach dem zweiten Weltkrieg erleichtert. In diesem Sinne danke ich dem Komitee "Mauthausen aktiv" Steyr und im speziellen Otto Treml , für die Initiative zu dieser Gedenktafel für Karl Punzer. D ie Stadt Steyr setzt damit neben verschiedenen anderen Mahnmalen, Gedenksteinen und vor allem auch Straßenbenennungen nach Widerstandskämpfern ein wei - teres sichtbares Zeichen , daß der Kampf gegen Krieg und Faschismus niemals endet und Männer wie Karl Punzer uns dafür immer ein leuchtendes Beispiel bleiben werden. 1 n diesem Sinne verneigen wir uns heute, zwei Tage vor seinem 55. Todestag, vor Karl Punzer, einem jener tapferen Männer unserer Stadt, der im Kampf gegen Hitler und sein Regime für Freiheit und Demokratie sein Leben verlor. Die Gedenktafel, die wir heute enthüllen, soll Erinnerung sein und Appell an uns sowie für zukünftige Generationen für Humanität und Toleranz den Grundlagen des Friedens in der Welt einzutreten! Nach dem Beispiel des Steyrer Freiheitskämpfers Karl Punzer! JNGh'.PEJ~ii;,K:,1',':-- KARL f(FJl! ZER 1~,; ,ij 1 nWürdigung von Karl Punzer, Leiter des antifaschistischen Widerstandskampfes in der Region Steyr, enthüllte Bürgermeister Leithenmayr eine von der Stadtgemeinde Steyr gestiftete Gedenktafel. D ie Gedenktafel für Karl Punzer kündet symbolisch vom Opfer der Steyrerlnnen im Kampf um Demokratie, Freiheit und Souveränität. Vorsitzender der KPÖ Steyr, Siegfried Vratny übergab an Hauptschuldirektor Günther Doppler ein Porträt von Karl Punzer. Abschließend wurde ein Schülerprojekt unter der Leitung von Fr. Anneliese Hopf über Karl Punzer präsentiert. - 6 - IM GEDENKEN A N KARL PUNZER 1912 ,· _ 1944 EIHElTSMMPFER . . . ... ... 12. 1944 REN E·IES E 0 l C H Mit Karl Punzer mussten nachfolgende 14 aktive Steyrer Widerstandskämpfer ihren Einsatz gegen den Fasch ismus und Krieg, für ein freies Österreich mit dem Tod bezah len: Johann Brandtne~ Johann Buchholzer, Friedrich Derflinger, Alois Kisely, Willy Gruber, Anton Koller, Rupert Konrad, Johann Palme, Otto Pensl, Josef Petinger, Johann Riepl, Herta Schweiger, Ferdinand Sigmund und Josef Ulram. Für Österreich war die Fremdherrschaft des Hitler-Faschismus eine Zeit blutigster Unterdrückung und Verfolgung jedes freiheitlichen Gedankens. Überall , in den Betrieben , in den Geschäften standen Spitzel und Horcher, um jede Regung des Widerstandes gegen die faschistischen Kriegstreiber im Keime zu ersticken. Konzentrationslager mit all seinen Schrecken, Kerker und das bluttriefende Fallbeil schwebten als ständige Drohung über den österreichischen Freiheitskämpfern , die allen zum Trotz den Glauben an die Wiedergeburt Österreichs und einer freien, unabhäng igen und demokrati - schen Republik nicht aufgaben . Wie in ganz Österreich, so arbeiteten sie auch in Steyr an der Schaffung einer Wi - derstandsbewegung, bildeten Kampfgruppen und entwickelten ständig neue Methoden, um den immer schwieriger werdenden Kampf gegen die faschistische Barbarei fortzusetzen. Sie stellten Flugblätter her, die den Weg aufzeigten, der zu gehen war, um die NS-Gewaltherrschaft, die so tief und zerstörend in das Leben unseres Volkes eingriff, abzuschütteln . Dieses schwere Ringen kostete seine Opfer. Immer wieder riß die gefürchtete Gestapo die mutigsten Widerstandskämpfer aus den Reihen der illegalen Steyrer Kampfgemeinschaft. Diese Freiheitskämpfer, sie brachten die größten Opfer für die Wiedererringung der Freiheit Österreichs. Man kerkerte sie ein , verschleppte sie in die Konzentrationslager, quälte und folterte sie, man verbrannte sie in den Krematorien und verstreute ihre Asche. Sie haben bis zu ihrem letzten Atemzug Österreich die Treue gehalten . Ihr Opfer verpflichtet uns, alles zu tun , damit sich diese unglückliche Epoche in unserem Land, in Europa nicht noch einmal wiederholt.
BÜCHER·BÜCHER Hans Hautmann ----- -~ Geschichte Hans Hautmann des Marxismus (1841 · 1895) Wien-Linz 1999 317 S., 150,-öS Geschichte des Marxismus 1841 - 1895 Wi en- Linz 1999 erhältlich im Bundesvorstand der KPÖ, 01-5036580 BUCHPRÄSENTATION Über 200 Besucher kamen in den Festsaal der Kurhalle Bad-Hall zur Buchpräsentation. ~ otubett~c~iit0e tutb ilugen 0euge von Roman Hojka Erschi enen im Buchhandel und Bibliotheken Die Geschichte eines Steyr-Werk• Arbeiterbuben und seiner Vorfahren von 1846 Gründung der Waffenfabrik Josef Werndl über die Schicksalsjahre 1934 - 1938 - 1945 bis 1999 ,,Stronach Ära" Manfred Breirather gestorben Im Alter von 73 Jahren ist am 4. Oktober Manfred Breirather an den Folgen eines Herzstillstandes gestorben. Manfred Breirather wurde am 12. September1926 als Sohn einer Arbeiterfamilie in Sierning geboren. Sein Vater Hans Breirather (1899 - 1980) war in der 1 . Republik engagierter Sozialdemokrat und Schutzbundfunktionär, wurde eingekerkert und war nach der Befreiung 1945 kurzzeitig Bürgermeister VC?_n Sierning und anschließend KPOGemeinderat. Die Kindheit und Jugend von Manfred Breirather fiel in die schwere Zeit der Weltwirtschaftskrise und des Faschismus . Nach Absolvierung der Volks- und Hauptschule in Sierning erlernte Breirather den Beruf eines Kaufmannes und war dann als Angestellter in der Eisenwarenhandlung Gründler in Steyr beschäftigt. Im Jahre 1943 verlor er seine Ziehschwester Sidonie Adlersburg , die von den Nazifaschisten verschleppt wurde und im KZ Auschwitz ums Leben kam . Im Alter von 18 Jahren wurde er kurz vor Kriegsende zur Marine eingezogen, geriet in englische Kriegsgefangenschaft und kehrte nach seiner Flucht im Juni 1945 nach Sierning zurück. Bereits im Jahre 1945 schloß sich Breirather der KPÖ an, der er bis zu seinem Tode als Mitglied angehörte. Im Jahr der Befreiung trat er auch in den Polizeidienst und erwarb sich während seiner Dienstzeit in Steyr und Linz als fortschrittlicher Sicherheitswachebeamter durch seine Aufrichtigkeit und sein kameradschaftliches Verhalten großes Ansehen bei Kollegen und in der Bevölkerung. In der Zeit seiner Pensionierung war Breirather unermüdlich als Vortragender in Schulen, im Museum Arbeitswelt und in der Zeitwerkstätte Steyr tätig. Eine maßgebliche Rolle spielte er auch bei der literarischen Aufarbeitung des Schicksals von Sidonie Adlersburg durch Erich Hackl in dem Buch "Abschied von Sidonie" und der gleichnamigen Verfilmung durch Karin Brandauer. Auch die Anbringung einer Gedenktafel für Sidonie Adlersburg in der Ortschaft Letten durch den Gemeinderat von Sierning sowie ein geplantes Mahnmal und die Benennung des "Sidonie-Adlersburg Kindergartens" gehen auf sein Betreiben zurück. Daneben war Breirather ein leidenschaftlicher Musiker, absolvierte eine Weiterbildung am Bruckner-Konservatorium in Linz und spielte viele Jahre lang in der Pol izei-Tanzkapelle Steyr sowie im Polizei-Blasorchester Linz. Wir werden Genossen Manfred Breirather stets ein ehrendes Andenken bewahren . Unsere Anteilnahme gelten seiner Gattin Pauline, seiner Schwester Hilde und allen anderen Angehörigen. KPÖ-Bezirksvorstand Steyr KPÖ- Landesvorstand Oberösterreich Buchautor Roman Hojka, 1936, stammt aus der Stadt Steyr, im Jahr 1960 jüngster Zahntechnikermeister Osterreichs, . bei der Autogrammstunde von Autogrammjägern eingekreist. - 7 -
Städtepartnerschaft Steyr - Bethlehem/Palästina In der Festsitzung des Gemeinderates der Stadt Steyr am 21 . Oktober 1999 im Rathaus, bei Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste, fand die Unterzeichnung der Urkunde über die Partnerschaft der Städte Bethlehem/Paläst ina und Steyr statt . Bereits am Vortag bei der Palästina-Gala in der Wiener Oper in Gegenwart der Bürgermeister Hermann Leithenmayr und Bürgermeister Hanna Jamil Nasser übernahmen Bundeskanzler Viktor Klima und Palästinen1.021.837 Geschützte Personen in Oberösterreich Im Jahresdurchschnitt sind laut Jahresbericht 1998 der OÖ. Gebietskrankenkasse 731.837 Versicherte und 290.000 Familienangehörige zu betreuen. Darunter 220.819 Pensionisten und 31 .885 Arbeitslose. Gegenüber den Beitragseinnahmen von 13. 702 .385 .234,65 Schilling im Jahre 1998 stiegen di e Versicherungsleistungen auf 14.578.505.393,84 Schilling. 234 Millionen Überschuß Das Jahr 1998 war nach dem sehr positiven 1997 für die OÖGKK ein Jahr der Veränderungen . Einerseits konnten wir einige für unsere Versi cherten sehr wichtige Leistungsverbesserungen erreichen, mussten aber anderersei ts eine deutliche Dämpfung un seres Finanzergebnisses hinnehmen. Auch 1998 konnte mit einem Gebarungsüberschuss von rund 234 Millionen Schilling abgeschlossen werden . Gerade unser SO-Jahr-Jubiläum zeigt aber eindrucksvoll , dass die Sozialversicherung über eine lange Dauer hinweg eine den jeweiligen Zeitumständen angepasste hochwertige Versorgung mit Sozial - und Gesundheitsleistungen und insgesamt ein hohes Ausmaß an Sicherheit zur Verfügung stellen konnte , so Obmann Helmut Oberchristi. ser-Präsident Yassir Arafat die Partnerschaft über die Städtepartnerschaft zwischen Steyr und Bethlehem. Im Festsaal im Rathaus betonte Bürgermeister Leithenmayr in seiner Ansprache, die Städtepartnerschaft ist mit Leben zu erfül - len und sei auch ein Beitrag zur Vertiefung der Bemühungen um den Frieden und die Selbstbestimmungsrechte des palästinensi - schen Volkes. Bethl ehems Bürgermeister Hanna Jamil Nasse r lud in seiner Ansprache die Steyrerlnnen ein. die Städtepartnerschaft zu leben und die Stadt Bethlehem auch persön l ich kennenzulernen . Diese Partnerschaft solle eine Quelle der Stärkung der Beziehungen zwischen Bethlehem und Steyr wie auch zwischen Österreich und Palästina sein und dem Wohle der Menschen dienen. Pensionserhöhung: Nur 0,6 Prozent! Heizöl wird fast täg lich teurer, die Grundgebühr fürs Telefon ist angehoben worden, am 1. 1. 2000 steigen die ÖBB-Tarife abermals, Betriebskosten und Mieten halten sich nicht an den off iziellen Infl ati onsindex, sondern verteuern sich weiter. Trotzdem haben sich die Senioren-verbände von SPÖ und ÖVP mit der Regierung auf eine Pensionserhöhung von 0,6 Prozent geeinigt. Für die Ärmsten der Armen gibt es einen Sockelbetrag von höchstens 200 S monatli ch. Und es hätte nicht viel gefehlt, dass die Politiker (ganz nach dem Gesetz, das sie für sich selbst gemacht hatten) eine Gehaltserhöhung von mehreren Tausendern monatlich kassiert hätten . Das haben sie sich am Ende doch nicht getraut. Daran muss man sich immer erinnern , wenn die Regierung davon redet , wi e sozial sie doch gegenüber den Senioren ist. Die Ein igung zwischen Regierung und Pensionistenvertretern bringt keine Abgeltung der Inflation. Auch der Zusatzbetrag für die sozial Schwächeren lindert d ieses Unrecht nicht. Der Umfaller der Seniorenverbände hat auch etwas damit zu tun , dass Knafl (VP) und Blecha (SP) höchstdotierte Politpensionisten sind, die keine Ahnung davon haben , wie es beispielsweise einer Witwenpensionistin mit weniger als 9.000 S monatlich geht. - 8 - KPÖ und GLB fordern nach wie vor eine Pensionserhöhung um mindestens 500 S monatlich. Unser Vorschlag ist finanzi erbar, sofern die Reichen und Superreichen in Österreich zur Kasse gebeten werden. Reichtum und Vermögen wird in Österreich - im EU-Vergleich - kaum steuerl ich belastet. Eigentlich sollten jetzt die Senioren auf die Straße gehen und die Regierung mit einer Großdemonstrat ion unter Druck setzen. Durchschnittliche Pension und Arbeitslosengeld Die durchschnittliche Höhe der ASVG-Pension im September dieses Jahres betrug Brutto 12.002 Schilling, wobei sie für Arbeiter bei 9 .321 S und für Angestellte bei 15.030 Sch illing lag. Die ASVGPensionen werden im kommenden Jahr nur um 0,6 Prozent erhöht. Das durchschnittliche Arbeitslosengeld beträgt 8.835 Schilling und die Notstandshilfe 7.170 Schilling im Monat.
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