Vorwärts Nr. 3, 32. Jahrgang, September 1999

Karl Punzer 1912 -1944 Freiheitskämpfer hingerichtet am 5.12.1944 im Alter von 32 Jahren Er kämpfte für ein freies demokratisches Österreich, nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg! Der Widerstandskämpfer Karl Punzer, geboren 1912 in Steyr, war von Beruf Tischler und in den Steyr-Werken als Gewehrlaufrichter beschäftigt. Seit seinem 14. Lebensjahr stand er in der sozialistischen Jugend und trat 1932 zur kommun istischen Jugend über. 1934 verteidigte er mit der Waffe in der Hand die Stellungen des Schutzbundes auf der Ennsleite. Nach der gewaltsamen Eingl iederung Österreichs an das Dritte Reich organisierte Karl Punzer als Vorsitzender, die illegale Organisation der Kommunistischen Partei des Bezirkes Steyr. Im September 1942 wurde er verhaftet und nach Linz zur Gestapo überstellt. Wochen der furchtbarsten Mißhandlungen und Qualen fo lgten für ihn . Die Gestapo-Schläger ahnten, daß er einer der führenden Funktionäre der Steyrer Widerstandsgruppen war - wandten deshalb d ie härtesten Methoden der Geständn iserpressung an . Doch Punzer bl ieb standhaft und gab keinen seiner Kampfgefährten preis . Im Februar 1943 wurde er nach München in das Gefängnis Stadlheim überstellt und verbrachte dort, nachdem er 1944 zum Tode verurteilt wurde, mit sechs Leidensgenossen 200 Tage in der Todeszelle. Mit den Steyrer Widerstandkämpfern Franz Draber und Josef Biederer gelang ihm am 30. November 1944 die Flucht aus der Todeszelle . Punzer, geschwächt durch monatelange Folterungen, durch die lange Haft unterernährt, konnte nicht lange durchhalten und wurde wieder gefaßt. Man brachte ihn in die Todeszelle zurück. Vier Tage darauf - am 5. Dezember 1944 - wurde der Steyrer Kommunist Karl Punzer enthauptet. Impressum: Medieninhaber (Verleger), Hersteller: KPÖ Steyr, Johannesgasse 16, 4400 Steyr, Tel. 07252/53179. Redaktion: Siegfried Vratny, Verlags- und Herstellungsort: ~!j[p NICHT NEUTRALITÄT SONDERN POLITIKER UND MILITÄRS SCHADEN SICHERHEIT Als eindrucksvolle Bestätigung ihrer Haltung sowie als pol itischen Auftrag für die künftige österreichische Pol itik sieht die KPÖ die jüngsten Umfrage der Gesellschaft für Europapolitik zur Neutralität. Laut dieser Umfrage sehen 68 Prozent der Befragten die Neutralität als unverzichtbaren Bestandteil der österreichischen Staatsidee und ebensoviel halten sie für aktuell. 44 Prozent sind laut Umfrage der Meinung, dass die Neutralität den besten Schutz bietet und 71 Prozent sehen ke inerlei militärischen Bedrohung Österreichs. Immerhin 34 Prozent sind auch der Meinung, dass der human itär verbrämte Einsatz österreichischer Bundesheersoldaten im Kosovo unter NATO-Führung im Widerspruch zur Neutralität steht. Der von ÖVP, LIF und FPÖ forcierte Beitritt Österreichs zur NATO wird laut dieser Umfrage demnach eindeutig abgelehnt, nur 13 Prozent plädieren für einen solchen. " Die Umfrage ist aber auch eine politische Watsche für die SPÖ, die hierzulande in großen Lettern eine aktive Neutralitätspolitik plakatiert und gleichzeitig im Rahmen der EU alle aus dem Maastricht- und Amsterdam-Vertrag resultierenden Bestrebungen für die Schaffung eines Europäischen Sicherheitsverbunds und einer Euro-Armee mittragen", stellt oberösterreichs KPÖ-Landesvorsitzender Leo Mikesch fest. Im offenen Widerspruch zur Neutralität als Verfassungsgrundlage Österreichs steht insbesondere das Verteidigung sm in isteri um, wo Heeresminister Werner Fasslabend & Co. nur mehr von einer "angeblichen Neutralität" sprechen und deren systemat ische Zersetzung offenbar als ihr Lebenswerk betrachten. Geradezu pervers sind Aussagen wie jene von Sektionschef Erich Reiter (FPÖ), die "Neutralität schadet dem Ansehen" Österreichs . "Nicht die Neutrali tät, sondern Politiker und Militärs schaden mit solchen offen verfassungsfeindlichen Haltung nicht nur dem Ansehen, sondern auch der Sicherheit Österreichs und das gilt auch der Diffamierung der Neutralität durch die "Medien", so Leo Mikesch. - 5 - Mit den politisch von der Koalition getragenen Maßnahmen - Überflugsund Durchfahrgenehmigung für NATO-Truppen im Golfkrieg, die Haftung bei der Zerschlagung Jugoslawiens, die Beteiligung österreichischer Einheiten in einem NATO-Kontingent in Bosnien, der Beitritt zur EU und Akzeptanz der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik, der Beitritt zur NATO-"Partnerschaft für den Frieden", die Akzeptanz des Amsterdamer Vertrages, die Haltung im NATO-Krieg gegen Jugoslawien - wurde die Neutral ität gezielt ausgehöhlt . Der Unterschied besteht lediglich darin , daß die ÖVP für die offenen Demontage der Neutralität eintritt, während die SPÖ statt einer wirkl ich aktiven Neutralitätspolitik mit eigenständigen österreichischen Initiativen auf eine schleichende El iminierung setzt. Leo Furtlehner AUSSTELLUNGEN STEYR MUSEUM INDUSTRIELLE ARBEITSWELT bis 19. Dezember "Glühendrot /Krisenbleich Zeitmontage zu Arbeit und Kultur der Industrieregion" MOLLN MUSEUM IM DORF "Bodenständige Arbeitswelt und Kultur" Das Museum umfaßt vier Bereiche: • Maultrommelmacherhandwerk • Vom Eisen zum Aluminium • Bodenständiges Holzhandwerk • Molln vom 1. Weltkrieg zur 1. Republik Öffnungszeiten: Samstag 10-12 u. 14-17 Uhr Sonn- und Feiertag 9-12 u. 14-17 Uhr

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