Vorwärts Nr. 2, 32. Jahrgang, Mai 1999

Erscheinungsort Steyr, Verlagspostamt 4400 Steyr, ,,13667 L 69 U" NUMMER 2 32. JAHRGANG MAI 1999 SAT-Arbeiterbetriebsratswahl Die mit sieben Kandidaten angetretene Liste "Franz Bernegger - GLB im ÖGB" ist mit einem Gewinn von 3,34 Prozent gegenüber der letzten Wah l im Jahre 1995 der Wahlsieger bei der Arbeiterbetriebsratswahl der Steyr-Antriebstechnik (SAT) am 16. April. Obwohl durch den Arbeitsplatzabbau in den letzten vier Jahren um ein Mandat weniger zu vergeben war, konnte die GLB-Liste ihre drei Mandate halten. Konkret erreichte die FSG 364 Stimmen bzw. 68,68 Prozent und 6 Mandate (1995 : 404 Stimmen bzw. 72,01 Prozent und 7 Mandate) und die Liste Franz Bernegger - GLB im ÖGB 166 Stimmen bzw. 31 ,32 Prozent und 3 Mandate). Im Wahllokal 1 erreichte die Liste Bernegger sogar einen Anteil von 33,52 Prozent. Für den Listenführer, den parteilosen Betriebsschlosser Franz Bernegger (43), der bereits seit 1991 den GLB als linke Opposition im Betriebsrat vertritt und seine Mitkandidaten Jürgen Giese, Christian Putschögl, Gerhard Stanzinger, Anton Prenn, Gerhard Großalber und Rudolf Rabenhaupt ist dieser Erfolg eine eindrucksvolle Bestätigung der von Vorstand und Regierung unabhängigen und lnteressensvertretung der letzten vier Jahre. Im Unterschied zu der rein parteipolitisch geprägten FSG sieht die breit zusammengesetzte Liste "Franz Bernegger - GLB im ÖGB" (für sie kandiAn einen Haushalt! P.b.b. GLB und KPÖ für: 35 Stunden- \Moche mit vollem Lohnausgleich ab 1. Mai 2000! dierten drei SPÖ-Mitglieder, ein ÖVPMitglied und drei Parteilose) ausschließlich den An liegen der Beschäftigten verpflichtet und sie wird ihre bewährte Linie auch in Zukunft konsequent vertreten. Es wird jetzt an der nach dem Rückzug des bisherigen Betriebsratsvorsitzenden Tatzreiter und seines Stellvertreters Kranawetter personell erneuerten FSGMehrheit und ihrem Spitzenkandidaten Taurer liegen , ein fraktionsübergreifendes gemeinsames Handeln des Gesamtbetriebsrates zur Lösung der anstehenden Probleme anzupeilen oder weiterhin die GLB-Opposition auszugrenzen. In der letzten Periode erfolgte die Geschäftsführung des Betriebsrates trotz der Schwächung der FSG bei der Wahl 1995 von der FSG-Mehrheit im Alleingang. Wesentliches Vorhaben der Liste Franz Bernegger - GLB im ÖGB für die neue Funktionsperiode ist es, durch eine offene Informationspolitik ein geschlossenes Handeln der Beschäftigten gegen Arbeitsplatzvernichtung, Lohndruck und Sozialabbau zu erreichen und vom Management die Erhaltung des Standortes Steyr durch eine zügige Umorientierung von dem durch die Agenda 2000 immer problematischeren Traktorsektor auf den PKW-Sektor oder andere zukunftsorientierte Bereiche einzufordern.

BEFREIUNGSFEIER Auch heuer nahmen wieder Vertreter der politischen Parteien von SPÖ, ÖVP, GAL, LIF, KPÖ und des KZVerbandes Steyr sowie eine starke Abordnung der französischen Lagergemeinschaft Mauthausen an der traditionellen Gedenkkundgebung an läßlich des 54. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Steyr teil . Bürgermeister Hermann Leithenmayr, als Hauptredner erinnerte an die Verbrechen des Faschismus und mahnte vor einer Entwicklung des National ismus . Zum Gedenken wurden Kränze der Stadt Steyr, des KZ-Verbandes Steyr, der SPÖ, ÖVP, GAL, LIF, KPÖ, des Komitee "Mauthausen aktiv" Steyr und der französischen Lagergemeinschaft niedergelegt. Rat und Hilfe MIETERSCHUTZVERBAND OBERÖSTERREICH Steyr, Johannesgasse 14 Tel. 53 5 53 Rechtsberatung: Mo. u. Di. von 9- 13 Uhr 1.MAI-DEMO Der 1. Mai - Widerstandstag gegen Rassismus und Nationalismus, gegen Bedrohung durch Militarismus und Krieg, gegen Arbeitslosigkeit und Existenzängste. Es versammelten sich wieder hunderte Menschen zum gemeinsamen Protest. Beschädigte Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus im Urnenfriedhof Steyr. Von der Stadt Steyr wurde diese~ Mahnmal für die Opfer des NaziRegimes errichtet. Für Steyrer Widerstandskämpfer, Juden und 4.585 politische Häftlinge, die im KZ ermordet und im Krematorium Steyr eingeäschert sowie namenlos im Urnenfriedhof beigesetzt wurden. Die Gedenkstätte ist seit Wochen beschädigt und wurde nicht einmal anläßlich des 54. Jahrestages der Befreiung des KZ-Lagers Steyr durch die Stadtgemeinde instandgesetzt. Wie lange bleibt dieser unwürdige Zustand? - 2 - AUSSTELLUNGEN MUSEUM INDUSTRIELLE ARBEITSWELT Bis 4. Jul i und 15. September bis 19. Dezember "Glühendrot / Krisenbleich Zeitmontage zu Arbeit und Kultur der Industrieregion". Zeitwerkstatt Steyr 8. Juni - 8. Juli "Anne Frank. Eine Geschichte für heute."

Bon,ben auf Steyr Vor 55 Jahren war die Stadt Steyr den schwersten Bombenangriffen am 23. Und 24. Februar 1944 sowie am 2. April 1944 ausgesetzt. Die Bomben vielen nicht nur auf die Rüstungsbetriebe sondern auch auf Wohnhäuser und zerstörten einen Teil der Altstadt. Bei diesen Angriffen wurden über 234 Männer, Frauen und Kinder getötet. Es gab über 200 Schwerverletzte und 1603 Zivilpersonen wurden obdachlos, da 87 Gebäude total, 103 schwere, 77 mittlere und 355 leichte Schäden erlitten. Die bombardierten Häuser Stadtplatz Nr. 12 und 14. ~ Linke Opposition Impressum: Medieninhaber (Verleger) , Hersteller: KPÖ Steyr, Johannesgasse 16, 4400 Steyr, Tel. 07252/53179. Redaktion: Siegfried Vratny, Verlags- und Herstellungsort: ATD und WEU! Der Bombenkrieg, den die NATO führt , lindert das Leid hunderttausender Menschen nicht. Hunderttausende sind auf der Flucht aus dem Kosovo . Ihr Recht auf ein sicheres Leben und Rückkehr in ihre Heimatstädte und Dörfer muß respektiert werden. Bomben bringen keinen Frieden . Der Wahnsinn muß gestoppt werden. Spitzenvertreter von 17 europäischen Linksparteien , darunter auch die KPÖ, haben in nachstehender Resolution beschlossen , in der die US- und NATO-Bombardements auf das Volk in Jugoslawien scharf verurteilt werden . Wörtl ich heißt es: "Die Bombardierungen verletzen in flagranter Weise das Völkerrecht und die Carta der Vereinten Nationen ." Gleichzeitig drücken die Linksparte ien ihre vol le Sol idarität und Unterstützung für das leidgeprüfte jugoslawische Volk aus. Verlangt wird die sofortige Beendigung der Bombardements und der Feindseligkeiten im Kosovo . - 3 Gefordert wird die Wiederaufnahme des politischen Dialogs unter Aufsicht der UNO. Europäische Linke gegen Krieg am Balkan - Hilfe für Flüchtlinge! Die Linksparteien betonen in der Erklärung , daß alles dafür getan werden muß , um den Flüchtlingen ihr Los zu erleichtern und die Rückkehr in ihre Heimat zu garantieren.

·-·lt Vor 55 Jahren Steyrer Widerstandskämpfer zum Tode verurteilt m 23. Mai 1944 wurden die KP-Funktionäre und SteyrerWerksarbeiter Johann Palme, Johann Riepl , Anton Ulram, Franz Draber, Josef Bloderer und Karl Punzer, Bezirksobmann der KPÖ Steyr zum Tode verurteilt. Franz Draber und Josef Bloderer gelang die Flucht aus der Todeszell e. Karl Punzer wurde mit den Widerstandkämpfe rn aus dem Steyr-Werk : Johann Palme, Johann Riepl , Anton Ulram am 5. Dezember 1944 hingerichtet Vor 54 Jahren Aus dem KZ-Lager Steyr befreit rich Werth, geboren am 13. August 1923 in Berlin , Wohnort, Steyr, Robert Kochstraße 28 wurde 19jährig am 30.8.1942 wegen Sabotage und Feigheit vor dem Feind zum Tode verurteilt, dann auf 15 Jahre Zuchthaus begnadigt und in das Konzentrations lager Buchenwald, später in das KZ-SteyrHaagerstraße überstellt. Erich Werth wurde wie viele hunderte politische Häftlinge am 5. Mai 1945 aus dem KZ-Lager Steyr befreit. \]]Jiij;JJq{p t Franz Weiss 15JAHREEHRENB0RGER DER STADT STEYR 1984 wurd e mi t Stimmen de r Gemei ndefraktionen von SP, VP und KPÖ beschlossen , dem ausscheidenden Bürgermeister Franz Weiss die Ehrenbürgerschaft der Stadt Steyr zu verleihen. Der FPÖ blieb es vorbehalten, dagegen zu stimmen, ohne freilich den Mut aufzubringen, offen die Gründe ihrer Ablehnung darzulegen . Dies besorgte in einer aufklärenden Stellungnahme der KP-Sprecher Otto Treml. Franz Weiss war sicherlich "kein Freund der Freiheitlichen". Weiss habe immer seine demokratische Gesinnung bewi esen und seine antifaschistische Haltung nie verleugnet. Daraus resultierte die Verbitterung der "Freiheitlichen", mit denen sich Altbürgermeister Weiss niemals auf einen Kuhhandel eingelassen habe. Der po litische Haß der Freiheitlichen erreichte seinen Höhepunkt , als Weiss den ehemaligen FP-Bundesobmann Götz als "Jung-Hitler" titu lierte und einem "Gauturnfest" des ÖTB in Steyr seine Unterstützung verweigerte. Franz Weiss wurde am 30. August 1920 in Garsten geboren. Im Jahre 1965 berief ihn die SPÖ in den Gemeinderat der Stadt Steyr. Bereits 1968 wurde er zum geschäftsführenden BürgermeisterStellvertreter bestellt und am 3. Okto4 ber 1974 vom Gemeinderat zum Bürgermeister gewählt. Rückblickend kann die Amtszeit von Franz Weiss als Bürgermeister als eine dynamische Entwicklungsperiode der Stadt Steyr angesehen werden. Mit der ihm eigenen Durchsetzungskraft setzte er zahlreiche Impulse für die Zukunft und Weiterentwicklung der Stadt in den verschiedensten Bereichen. Nach 18jähriger Zugehörigkeit zum Gemeinderat der Stadt Steyr und nach 9jährigem Wirken als Bürgermeister trat Franz Weiss Ende 1983 in den Ruhestand .

Franz Leitner: &n r Völl<er Franz Leitner im Gespräch mit Kardinal Franz König, der bei der Feierstunde in Wien die Festansprache hielt. 1 m Jüd ischen Museum in Wien wurde Franz Leitner, KPO-Funktionär, vom israelischen Botschafter Nathan Meran mit der Medaille von Yad Va Shem "Gerechter der Völker" ausgezeichnet. Diese höchste israelische Auszeichnung für einen Ausländer bekam Franz Leitner in Dankbarkeit für die Hi lfe, die er während des Hitler-Faschismus jüdischen Kindern im KZ-Buchenwald geleistet hat. Franz Leitner, Jahrgang 1918, KP-Funktionär wurde am 1. September 1939 von der Gestapo verhaftet und wen ige Tage später mit einem Häftlingstransport in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Der Kommunist Franz Leitner konnte mit Hilfe der geheimen Widerstandsorganisation im KZ-Buchenwald jüdische Kinder und Jugendliche vor der Deportation nach Auschwitz bewahren und vor der Gaskammer retten. Eines dieser Kinder war Israel Meir Lau, der spätere Oberrabbiner von Israel. Zahlreiche jüdische Kinder erlebten den 11. April 1945, den Tag der Befreiung. Mit ihnen wurde Franz Leitner von amerikanischen Truppen befre it. N ach dem Krieg bekleidete Franz Leitner im Rahmen der KPÖ verschiedene Funktionen. In Wiener Neustadt wurde er zum Vizebürgermeister gewählt. In den Jahren 1961 bis 1970 vertrat Franz Leitner die KPÖ als Abgeordneter im steiermärkischen Landtag und als Landesparteiobmann . Er gehörte dem Zentralkomitee der KPÖ an und war Mitglied des Politbüros. Seit seiner Pension ierung ist er im Rahmen des KZ-Verbandes tätig und geht als Zeitzeuge in Schulen. - 5 - Rosa Schwab gestorben Plötzlich und unerwartet ist am 8. April 1999 die KPÖ-Funktionärin Rosa Schwab, nach einem erfüllten Leben , im 81. Lebensjahr von uns gegangen. Bis zu ihrem letzten Atemzug blieb sie ihrer Idee treu , für alle Menschen eine gerechte , friedliche und sorgenfreie Welt zu gestalten . Ihre Aktivität hat weit über die Reihen der KPÖ hinaus Achtung und Anerkennung gefunden. Rosa Schwab wurde am 22. November 1918 geboren . Sie arbeitete nach dem Schulbesuch als Angestellte sowie zeitwei lig als Kleingewerbetreibende mit einer Kleiderbügelerzeugung. Im Jahre 1958 war sie führend im Komitee "Münichholz muß bei Steyr bleiben" gegen die Abtrennung dieses Stadtteils aktiv und kam durch dieses Engagement zur KPÖ, der sie seither angehörte. Rosa Schwab war in der Sektionsleitung der KPÖ in Steyr-Münichholz tätig und gehörte der KPÖ-Bezirksleitung Steyr, sowie von 1961 bis 1975 der Landesleitung der KPÖ-Oberösterreich an, für die sie bis zu ihrer Pensionierung als umsichtige Landeskassierin tätig war. Nach ihrer Pensionierung war sie auch im Zentralverband der Pensionisten als Vorsitzende der Ortsgruppe Steyr aktiv. Wir werden der verstorbenen Funktionärin Rosa, wie sie ihre Freundinnen nannten, stets ein ehrendes Andenken bewahren . Unsere Anteil nahme gehört den Angehörigen. KPÖ-Bezirksvorstand Steyr KPÖ-Landesvorstand Oberösterreich Zentralverband der Pensionisten

\J1)nvg/Jn@ a • lürein a Europa In der Europäischen Union geht es um die Frage, ob die Gemeinschaft die Interessen des Kapitals oder der Arbeitenden dient. Beiden gleichzeitig kann sie nur unzulänglich gerecht werden. Die KPÖ tritt dafür ein, nicht die Profite, sondern das Sozialsystem zu optimieren. D ie KPÖ steht der Idee einer gesamteuropäischen Zusammenarbeit prinzipiell positiv gegenüber. Das kann aber nicht den Blick für die Tatsache verstellen , daß die EU das Europa der Konzerne und des großen Geldes verkörpert . Zudem endet Europa nicht an den heutigenAußengrenzend er EU, die sich abschottet. Und selbst, wenn es zur rweiterung der EU kommen sollte, wird ein großer Teil der europäi - schen Völker ausgeschlossen und ausgegrenzt bleiben. Die heutige Entwicklung der EU ist weit davon entfernt , zur sozialen Integration Europas zu führen. Im Gegenteil , sie erhöht die Gefahr des Sozialdumpings. Die KPÖ hat den EU-Beitritt abgelehnt Die KPÖ hat vor der Volksabstimmung 1994 den Beitritt zur EU abgelehnt. Sie hat mit ihren Einwänden und Warnungen Recht behalten . Die Arbeitslosigkeit ist nicht wie versprochen , gesunken, sondern angewachsen; zur Durchsetzung des Euro hat die SPÖ-ÖVP-Regierung unsoziale "Sparpakete" geschnürt; die steuerliche Belastung ist nicht gesunken , sondern gestiegen. Im Zeichen der EU wurde in Österreich der neoliberale Turbokapitalismus verstärkt. Wir lehnen den neoliberalen Charakter der EU- Integration ab. der Vereinigten Spanischen Linken, den italienischen Kommunistinnen , der schwedischen Linkspartei, der bundesdeutschen PDS oder der portug iesischen KP, beteiligen wir uns an der Erarbeitung linker Alternativen für eine gesamteuropäische Integration . Die Verwirk lichung dieser Vorste llungen würde auf eine vollständige Neuorientierung des europäischen Projektes hinauslaufen . Die Österreicherinnen haben nicht zuletzt im Vertrauen auf viele falsche Versprechungen bei der Volksabstimmung ihr "Ja" zum EU-Beitritt gesagt. Im Vordergrund steht heute die Auseinandersetzung mit den schädl ichen Folgen des Beitritts und deren Bekämpfung . Der Prozeß der EU-Integration bleibt krisenhaft und widersprüchlich. Negative soziale und militärische Entwicklungen drohen sich trotz des Widerstands großer Tei le der Bevölkerung zu verstärken, statt sich umzukehren. Daher hält die KPÖ auch die EU Austrittsoption offen . Walter Baier KPO Spitzenkandidat Es liegt an Ihnen, den Wählerinnen und Wählern, den Hintermännern dieser Politik zu zeigen, daß sie andere Vorstellungen von einem sozialen und friedlichen Europa haben: Zur Wahl des EU-Parlaments am 13. Juni bietet sich die KPÖ als die Partei an, die für Alternativen zum EU-Sparkurs und gegen Arbeitsplatzvernichtung steht. neue Arbeitsplätze 35 Stunden - voller Lohn Mindestlohn von öS 15.000,- soziale Grundsicherung höhere Kapitalbesteuerung Sie haben die Wahl. Zeigen Sie Ihren Protest, wählen Sie KPÖ. In 13 von 15 EU-Mitgliedstaaten üben sozialdemokratische Parteien einen wesentlichen Einfluß auf die Regierung aus. Von ihnen muß heute gefordert werden , die versprochene Wende der EU zu sozial- und beschäftigungspolitischen Zielen nicht nur in Worten, sondern auch in Taten vorzunehmen. Das erfordert breite soziale Bewegungen und politischen Druck von links. Wir treten für ein friedliches, soziales, sol idarisches und entmi litarisiertes Europa ein. Gemeinsam mit linken Parteien in anderen EU-Staaten, wie z.B. der KPF, Fü r die KPÖ ist das Recht auf existenzsichernde, sinnvolle Arbeit ein Menschenrecht. Es ist unannehmbar, daß immer mehr Menschen gegen ihren Willen von der Erwerbsarbeit ausgegrenzt, junge Menschen ihrer Perspektive beraubt und Frauen oft als geringfügig Beschäftigte eingestellt werden . Der "Nationale Aktionsplan für Beschäftigung" (NAP), den die Regierung beschlossen hat, ist unzureichend, um die Erwerbslosigke it entscheidend zu reduzieren und die versprochene Vollbeschäftigung zu erreichen . Für soziale Gerechtigkeit. KPO 6

IHRE KPÖ-KANDIDATEN für die Europaparlamentswahl am 13. Juni 1999 1. Baier Walter Mag ., Angestellter, geb. 1954, Bundesvorsitzender der KPÖ. 2. Ambrosch Heidemarie Angestellte, geb. 1958, Frauensprecherin und stellvertretende Bundesvorsitzende der KPÖ. 3. Kresnik Johann Regisseur und Choreograph, geb. 1939, dzt. Wohnhaft in Berlin. 4. Einspieler Marjeffa Maschinenschlosserin, geb. 1959, in der slowenischen Minderheit in Kärnten aktiv. 5. Khull-Kholwald Martin Stu~ent, geb. 1972, parteiloser KPO-Gemeinderat in Graz. 6. Stöckl Petra Mag. Biologin, geb. 1970, KSV-Aktivistin, aktiv in der Tiroler Neutralitätsbewegung 7. Akkaya Atila im Gastgewerbe tätig, geb. 1957, partei los, organisiert Clubbings, in kulturpolitischen Zusammenhängen der lmmigrantlnnenjugend tätig. 8. Sattler Elke Journalistin, geb. 1954, seit kurzem der KPÖ beigetreten , Literatu rförderungspreisträgeri n 1991 , aktiv für soziale Kinderbetreuung in Kriegs- und Kri - sengebieten (Irak, Ex-Jugoslawien) tätig, Niederösterreich. 9. Gross Manfred Angestellter, geb. 1953, GLBVorsitzender, Mitglied des ÖGBBundesvorstandes 10. Antlanger Karin Mag. Juristin, geb. 1958, Oberösterreich 11. Parzer Dieter geb. 19_~4, ehemaliges Mitglied der SPO, ehern. Direktor der und stv. Herausgeber der AZ, heute parteilos, Niederösterreich 12.Buchwitz Liane Angestellte, geb. 1960, Landessprecherin der KPÖ Burgenland 13.FehrerbergerJosel ÖBB-Bediensteter, geb. 1949, Personalvertreter, Oberösterreich 14.Nöhmer Eva Altenpflegerin, geb. 1947, Vorarlberg 15. Drescher Günter Metallarbeiter, geb. 1967, Betriebsratsvorsitzender (GLB), Niederösterreich 16.Mikesch Claudia Kindergartenhelferin, geb. 1971 , Personalvertreterin , Oberösterreich 7 * * * . n * * * * * * * EUropa geht den falschen Weg ... Wir zeigen Alternativen zum ,,Europa der Konzerne" KPÖ Siegfried Vratny, Vorsitzender der KPÖ Steyr Liebe Steyrerinnen, liebe Steyrerl Sie haben bei der EUParlamentsratswah l am 13. Juni die Gelegenheit mit der KPÖ jene Partei zu wäh len, die gemeinsam mit anderen Linksparteien für ein grundsätzlich anderes Europa als das der Großfinanz und der Konzerne, nämlich für das der Demokratie statt des bürokratischen Zentralismus, der gegenseitigen Hilfe statt der Konkurrenz, der Zusammenarbeit statt des Wirtschaftskrieges, der sozialen Sicherheit statt der Deregu lierung, der Abrüstung statt der Mil itarisierung, kämpft.

STEUERREFORM UNZUREICHEND! Der Berg hat gekreißt, ein Mäuslein wurde geboren. So könnte man das Ergebnis der Steuerreform zusammenfassen, um die beide Koalitionsparteien ein riesiges Tamtam entfacht hatten. Sogar den Beistand der Reg ierung machten sie von einer Einigung in dieser Frage abhängig . Die Drohgebärde hätten sie sich sparen können, denn das Ergebnis ist mehr als enltäu chend . KPÖ-Vorsitzender Walter Baier erkl ärte dazu: "Die Reg ierung hal ihre Reformunfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis ge Lelll. s i l ein Reförmchen geworden, das für kleine und milllere inkomm n k ine nennenswerte Entlastung bringt. Di e paar Hund rl r, die I Wahlzuckerl ausgeteilt werden, wird die kalle Progr ion b ld ufge fressen haben. Warum jemand mit einem Mon l inkomm n von brutto 150.000 Schilling rund 7. 000 Schill ing g h nkl bekommt, ist mir unbegreiflich. Sozialer Ausgleich kann durch solche Reform n ni hl rzielt werden ." Baier wies ferner darauf hin , daß I ul ozi 1bericht 1997 420.000 Österreicherinnen unl r 7.500 hil - ling im Monat verdienten. Die Entlastung d r R ich Superreichen mutet vor diesem Hintergrund grol Bleibt zu hoffen , daß die Koa lition nichl ungeschoren davon kommt. Für soziale Gerechtigkeit. 3 Gründe warum ich kandidiere KPÖ ► Das wichtigste ist mir die österreichische Neutralität. Dafür setze ich mich bei jeder sich bietenden Gelegenheit ein . ► Ich kandidiere , weil ich die Anliegen junger Menschen in die Politik einbringen will. ► Ich will den jungen Leuten sagen und sie ermutigen: Tut was für eure Interessen, wei l es was bringt, wenn man sich für Politik engagiert. Martin Khull-Kho/wald ist 27 Jahre alt und Student. Er ist parteilos und einer von vier Gemeinderäten der Grazer KPÖ-Fraktion in Rathaus. Für soziale Gerechtigkeit. KPO 3 Gründe warum ich kandidiere ► Ich setze mich dafür ein , daß die Frauen mehr Geld für Ihre Arbeit bekommen und mehr Zeit zur Entwicklung und Entfaltung der eigenen Interessen haben. ► Dazu bedarf es eines wirksamen beschäftigungspolitischen Maßnahmenpaketes und ausreichend vorhandener Kinderbetreuungsplätze. ► Diese Ziele können nur dann erreicht werden, wenn als erster Schritt ein gesetzlicher Mindestlohn von 15. 000 Schilling und soziale Mindeststandards gewährleistet werden. Heidi Ambrosch ist 41 Jahre alt, alleinerziehende Mutter und arbeitet im Frauenreferat des Bundesvorstandes der KPÖ. Für soziale Gerechtigkeit. 3 Gründe warum ich kandidiere KPO ► Weil mich die Entwicklung der SPÖ von einer zweifelsfrei linken Bewegung zur politischen Mitte und darüber hinaus tief getroffen hat. ► Weil es mir weiter ein Anliegen ist, die Welt unter sozialen Gesichtspunkten zu erleben und mich bewußt entsprechend zu verhalten. ► Weil die KPÖ mittlerweise die einzige Kraft ist, die sozialistische Zielsetzungen mit großer Konsequenz verfolgt. Dieter Parzer (Jahrgang 1944) ist ein ständig Lernender und war unter anderem Verlagsleiter der neuen ''.AZ". Er ist stolz, 1968 die Literaturzeitschrift "Das Podium" mitbegründet zu haben. Für soziale Gerechtigkeit. KPÖ 8 -

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