\JI i n:4J !J W .,,..... ,o. NUT%NIESSE VO ZWANGSARBEIT N ach dem „Anschluß" Österreichs an Hitler-Deutschland 1938 mit der Eingliederung der Steyr -Daimler-Puch AG in die RWHG (Reichswerke Hermann Görig) sollte der Konzern innerhalb weniger Jahre die größte Expansion in seiner Geschichte erfahren. Unter kriegskonjunkturellen Bedingungen erhöhte sich das Grundkapital von 11 Millionen RM (Reichsmark) im Jahr 1938 auf 80 Millionen RM im Jahr 1943, der Umsatz stieg im selben Zeitraum von 57 Mio. RM auf 456 Mio. RM. 25.000 ZWANGSARBEITER BEI SDPAG Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich 1938 von 7.000 auf 50.000 im Jahr 1944, die Hälfte davon waren ausländische Zwangsarbeitskräfte. Darüber hinaus arbeiteten direkt oder indirekt an die 30.000 KZ-Häftlinge in acht Konzentrationslagern bei unzureichender Verpflegung und ohne Entlohnung für die Interessen der Steyr-Daimler-Puch AG. Von April 1944 bis April 1945 bestand in Melk eine der berüchtigten „Außenstellen" des KZ Mauthausen. 15.000 Menschen wurden damals zur Zwangsarbeit in einem 3 km entfernten Stollen der Steyr-Daimler-Puch-Werke eingesetzt. Der sogenannten „Operation Quarz", einem 65.000 m2 großen Stollensystem zur Fertigung von Kriegsmaterialien, fielen 5.000 Menschen qualvoll zum Opfer. PROFIT AUS NAZIKNECHTUNG Im März 1942 wurde in der Nähe des neuen Kugellagerwerkes in Steyr-Münichholz ein Außenlager des KZ-Mauthausen errichtet, in dem bis zu 2.000 Häftlinge untergebracht waren, die hauptsächlich im Kugellagerwerk eingesetzt wurden. Damit hatte die Steyr-Daimler-Puch AG als einer der ersten Rüstungsbetriebe ein eigenes Konzentrationslager. Gezeichnet mit „ Ost". Sowjetische Zwangsarbeiterin in den SteyrWerken, 20. Jänner 1943. Die Steyr-Werke haben während des Zweiten Weltkrieges Tausende ausländische Zwangsarbeiter eingesetzt , die teilweise zu_Tode geschunden wurden. 1,4 Millionen zivileArbeitskräfte ab 15 Jahren wurden aus der Sowjetun ion ins Reich verschleppt. Ein fürchterliches Ereignis spielte sich im ehemaligen Objekt XI 11 der - 4 - Französi scher Zwangsarbeiter in der Gewehrfertigung , 23. September 1942. Zu diesem Ze itpunkt kam bereits jede dritte Arbeitskraft im Hauptwerk Steyr aus dem Ausland . Waffenfabrik im Wehrgraben ab, wo kriegsgefangene Italiener als Zwangsarbeiter eingesetzt waren. Als Fliegeralarm gegeben wurde , schloß man sie in die Werkhalle ein. Bomben setzten die Halle in Brand und 60 Häftlinge verbrannten. Wegen der Bombenangriffe sollte die Kugellagerproduktion nach Melk verlegt werden, wo im Vorort Roggendorf bis 15.000 KZ-Häftlinge beim Bau des Stollenprojekts „Quarz" eingesetzt wurden. Fast 5.000 von ihnen kamen dabei ums Leben. In der Gewehrfabrik Radom (SDPAG) in Polen wurden jüdische Zwangsarbeiterinnen eingesetzt , das Wohnlager Radom wurde ab Anfang 1944 als KZ geführt. Bei der Räumung der Gewehrfabrik von Radom im Sommer 1944 wurden die jüdischen Zwangsarbeiter in das KZAuschwitz deportiert, die Maschinen in die Fertigungsstätten nach Steyr und in das KZ-Gusen transportiert und dort in die bestehenden Produktionseinheiten (Stollen) integriert. Ein weiteres Nebenlager des KZ Mauthausen gab es in Herzograd bei St. Valentin, um das Nibelungenwerk, das zweitgrößte Panzerwerk im Dritten Reich , mit Arbeitskräften zu versorgen .
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