Vorwärts Nr. 1, 31. Jahrgang, März 1998

m1n0J!J@ KPÖ gedenkt NcL•I___.......... 1 n einer Gedenkrede würdigte Siegfried Vratny, Vorsitzender des KPÖ-Bezi rksvo rstan des Steyr, in der letzten Vorstandss itzung anläßl ich der bevorstehenden 60. Wiederkehr des Jahrestages der Annexion Öster - re ichs die Opfer des Faschismus. Siegf r ied Vratny erinnerte an das gewaltsame Ende der Demokratie in Österreich im Jahre 1934 und beleuchtete die Hintergründe, die am 12. März 1938 zur Besetzung Öster- Karl Punzer, KPÖ-Bezirksobmann, am 5. Dezember 1944 enthauptet. reichs durch HitlerDeutschland geführt hatten. Vratny unterstrich die historische rolle der Widerstandskämpfer in der Region Steyr und in den Steyr-Werken, die sowohl von der nazistischen Gestapo ermordet als auch in den Konzentrati onslagern der SS zugrunde gegangen sind. Im Stadtteil Münichholz, so Vratny, erinnern uns daran jene Straßen, die die Namen von mutigen Steyrer Antifaschisten tragen, wobei er vor allem Karl Punzer, den Obmann der illegalen KPÖ und Herta Schweiger, eine tapfere Kommunistin erwähnte, die ihr junges Leben für die Wiedergeburt und die Freiheit Österreichs gegeben hatten. Gedenktafel in der Strafanstalt Garsten Bereits in den ersten Tagen nach der Besetzung im März 1938 wanderten viele Österreicherinnen in die Gefängnisse oder wurden ermordet. In der Strafanstalt Garsten wurde Strafanstaltsdirektor Othmar Bereiter, letzter Obmann des Christl ich-deutsche Turnvereines Garsten , bereits am 13. März 1938 abends von der Gestapo verhaftet. In der Nacht vom 14. auf den 15. März 1938 wurde Othmar Bereiter bei seinem Transport vom Steyrer Pol izeigefängnis nach Linz von der SS ermordet. 7 Gedenken an die Opfer des Februarkampfes 1934 Am Mahnmal für die Opfer des 12. Februar 1934 auf der Ennsleite und an der Grabstätte von Josef Ahrer im Urnenfriedhof legten Vertreter der KPÖ Kränze nieder. Als ehemalige Kämpfer in den Reihen des Republikanischen Schutzbundes sprachen Alois Zehetner und August Rakowetz über den ungleichen Kampf zwischen Militär, Heimwehr und des Schutzbundes. Bei den Kämpfen am 12. und 13. Februar 1934 wurden die Schutzbündler Hans Buchmayr, Rudolf Meierzedt, Karl Havl icek, Heinrich Maurer, Johann Weiss, Gustav Hilber, Franz Valenta, Alois Seitlinger, Alois Schöppl und Alfred Predl erschossen. Besonders tragisch war die Ermordung des 26-jährigen Josef Ahrer. JosefAhrer Nach der Niederlage der Arbeiter wütete die „christliche" Regierung mit Gal - gen, Erschießungen und Kerker gegen die Schutzbündler. Durch ein Standgericht wurde Josef Ahrer unschuldig zum Tode verurteilt und am 17. Februar 1934 im Gefängnishof in der Berggasse gehenkt. Die Helden der Arbeiterbewegung des 12. Februar 1934 fielen im Kampf gegen Kapital, für Freiheit, Demokratie und Sozialismus.

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