Vorwärts Nr. 1, 31. Jahrgang, März 1998

Mit dem Abbruch der Elendsquartiere in Steinfeld wurde begonnen . Die Initiative ging von der KPÖ Steyr aus. Seit Jahren verlangten wir die Beseitigung der Elendsquartiere im sogenannten „Laubengang" in unmittelbarer Nähe des Landeskrankenhauses Steyr. Bereits unter Bürgermeister Heinrich Schwarz haben wir die Verhältni sse im Steyrer Slum aufgezeigt. Unser Sprecher im Gemeinderat, Otto Treml, verlangt den Abbruch und forderte von der Stadtgemeinde, daß auf di esem Areal in Wohnbau mit erschwinglichen Mieten errichtet wird und die bisherigen Bewohner in Gemeindewohnungen zu integrieren. Der Slum in Steyr würde sich dann auflösen. Bereits im Herbst 1997 wurden die Bewohnerinnen aus den Elendsquartieren, der ersten Baracke um- bzw. abgesiedelt, wobei die GWG der Stadt Steyr Wohnungen mit sozialen Mieten bereitstellte. Die Abbrucharbeiten der ersten Baracke erfolgte im Ende September 1997. Die Steyrer Kommuni sten sind für den Abbruch der letzten 1 ndsbaracke in Steinfeld und schlag n d r Stadtgemeinde Steyr die Errichtung eines sozialen Wohnbaus auf diesem Grundstück vor. ASYG Nach langen und zum Teil sehr heft ig geführten Diskussionen wurden Veränderungen im Rahmen des ASVG beschlossen , die sowohl für die derzeitigen Pensionsbezieher, vor allem aber für jene, die in den kommenden Jahren in Pension gehen, wesentliche Verschlechterungen mit sich bringen . Im folgenden möchten wir eine Übersicht über die wichtigsten Veränderungen in den nächsten Jahren geben und ziehen bereits jetzt daraus die Schlußfolgerung, daß allen noch im Berufsleben stehenden Kolleginnen und Kollegen zu empfehlen ist, sich rechtzeitig über die Neuerungen zu informieren bzw. sich beraten zu lassen . 1. Jänner 1998 • Erhöhung der Pensionen um 1,33 Prozent. • Das faktische Pensionsalter soll angehoben werden, was ab sofort einen erschwerten Zugang zu den ,,Frühpensionen" bedeutet. • Erleichterung bei Inanspruchnahme der Gleitpension (weniger Beitragsjahre) • Begünstigte Weiterversicherung für pflegende Personen, welche Pflegebedürftige ab Pflegestufe 5 betreuen. • Anhebung der Höchstbeitragsgrundlage. • Senkung der Anrechnung des fiktiven Ausgedinges. • Versicherung für geringfügig beschäftigte (weniger als 3.830 Schilling brutto im Monat), die freiwillig Beiträge zur Kranken- und Pensionsversicherung zahlen können. • Versicherungspflicht für alle Erwerbstätigen (Werkverträge). 1. Jänner 2000 • Neuordnung des Steigerungsbetrages in der Pensionsversicherung (2 Prozent der Bemessungsgrundlage pro Versicherungsjahr. • Abschläge für „Frühpensionisten" - 2 Prozent pro Jahr, wenn Frauen vor Vollendung des 60. und Männer vor Vollendung des 65. Lebensjahres in Pension gehen. • Erhöhung der Bemessungsgrundlage für Kindererziehungszeiten (statt bisher 6.500 Schilling gilt der Richtsatz der Ausgleichszulage). 6 DIE LINKE ALTERNATIVE Um die Pensionsleistungen auch in Zukunft zu sichern, bedarf es dreier Voraussetzungen: ► Mehr Arbeitsplätze durch mehr öffentliche Investitionen und allgemeine Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnverlust. Mehr Arbeit heißt mehr Beiträge. ► Abschöpfung der Rationalisierungsgewinne: Wer mehr Gewinn durch Arbeitsplatzvernichtung macht, soll eine WertSchöpfungsabgabe zahlen. ► Kein Kopfsprung in die Euro-Einheitswährung, denn sie bedeutet Kürzung der öffentlichen Investitionen, Sozialabbau und Ausweitung der Arbeitslosigkeit. Lieber feste Wechselkurse als sozial unverträgliche Einheitswährung. Blick von der Ennsleite auf die Bahnhofüberbauung. Die Verkehrsdrehscheibe-Bahnhofüberbauung kostet 137 Millionen Schilling und wird bis Ende des Jahres fertig sein.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2