Alois Kisely wurde sechs Monate lang im Gestapo-Gefängnis in Wien gefoltert: Er ließ sich lieber zu Tode prügeln als daß er einen Namen seiner Mitkämpfer preisgegeben hätte. Die Steyr-Werke wurden damals dem berüchtigten Hermann Göring-Konzern angeschlossen. Steyr arbeitete neben der Waffenproduktion auch für die Messerschmitt-Werke, wobei für die Flugzeuge Motore hergestellt wurden. D ie Steyrer Widerstandsbewegung arbeitete im Dreiersystem. Es wurden Flugblätter hergestellt und verteilt, Gelder für die Unterstützung der Familien von Verhafteten gesammelt. Eine wicht ige Arbeit bestand darin , Verbindung mit ausländ ischen Arbeitskräften aufzunehmen und diese Verbindungen auszubauen sowie KZ-Häftl inge mit Medikamenten, Essen und Informationen zu versorgen. Schon im Jahr 1939 werden zwei Steyrer NaziGegner, Alois Kisely und Hans Brandtner, verhaftet, Kisely stirbt unter der Gestapo-Folter in Wien und Brandtner im Konzentrationslager Mauthausen. 1942 wurde eine größere Gruppen der illegalen Steyrer Widerstandsbewegung verhaftet, und am 23. Mai 1944 die Steyrer Kommunisten Johann Palme, Johann Riepl, Anton Ulram, Franz Draber, Josef Bloderer und der KPÖ-Bezirksobmann Karl Punzer zum Tode verurteilt. Adalbert Schwarz, Ton i Koller und Josef Petinger, die ebenfalls der Kommunistischen Widerstandsbewegung angehörten wurden 1942 verhaftet, gefoltert, abgeurteilt und Toni Koller und Josef Petinger 1944 in München hingerichtet. Franz Draber und Josef Bloderer gelang die Flucht aus der Todeszelle, Karl Punzer wur5 de dabei wieder verhaftet und am 5. Dezember 1944 zusammen mit Johann Palme, Johann Riepl und Anton Ulram in München-Stadelheim hingerichtet. Die Rot-Kreuz-Schwester Herta Willy Gruber wurde zum Tode Schweiger wurde bereits bei verurteilt und in Wien entVerhören zu Tode gefoltert. hauptet. Kurz vor dem Ende der Naziherrschaft werden noch Ferdinand Sigmund, Otto Pensl , Bertl Konrad und Johann Buchholzer auf besonderen Befehl des Gauleiters Eigruber im Konzentrationslager Maut - hausen ermordet. Fritz Derflinger wurde zum Tode verurtei lt und am 1. Mai 1945 in Treffling bei Fritz Derflinger Linz mit anderen Widerstandskämpfern erschossen. Von welcher Standhaftigkeit die eingekerkerten Kommunistinnen und Kommunisten waren , geht schon daraus hervor, daß die Wege der illegalen Verbindungen , die von Steyr in die verschiedensten Gebiete führten, die Gestapo trotz Anwendung brutalster Foltermethoden, nie erfahren hat. Man müßte noch viele Steyrerinnen und Steyrer anführen, die für ihren Kampf für die Befreiung unserer Heimat auf Jahre ins Konzentrationslager und ins Gefängnis kamen sowie auf das brutalste behandelt wurden . Stellvertretend für sie sind Hans Kahlig, Franz Starnberg , Prok. Max Petek, Franz Stingl, Willi Studener und Anton Leitner zu erwähnen. Für sie kam erst die Freiheit, nachdem der Hitlerfaschismus im Mai 1945 geschlagen wurde und der zweite Weltkrieg endete. Der antifaschistische Widerstan~_ darf nicht vergessen werden. Die illegale KPO in Steyr hat im Kampf gegen das Nazi-Regime und für die Freiheit Österreichs eine bedeutsame Arbeit geleistet. Schwer sind auch die Opfer der Steyrer KPÖ die sie in diesem Kampf bringen mußte.
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