Vorwärts Nr. 2, 30. Jahrgang, Juni 1997

BRIEF AN DIE;REDAKTION Ein Jahr vorher In Eurem großen Geburtstagsartikel, fü r den ich herzl ich danke, hat sich eine falsche Jahreszahl eingeschlichen, die sich hartnäckig in biographische Notizen zu meiner Person eingenistet hat. Ich wurde nicht 1942 sondern bereits am ersten März 1941 verhaftet. Dieses Datum betone ich stets, wei l es eine Widerlegung von Anwürfen unserer Gegner bedeutet, wir hätten ohnehin immer nur auf .Geheiß und im Gefolge der „Russen" und „Stalins" gehandelt. Für uns Jungkommunisten bedurfte es keiner „Anweisung" Stalins, uns genügte Hitler und sein Regime schon für unsere Entscheidung, den Kampf gegen dieses Regime aufzunehmen , schon lange vor dem Überfall auf die Sowjetunion. Prof. Franz Kain - Schriftsteller ERINNERUN N 13. Juli 1949: Ausschluß für Kommunisten Papst Pius XII. erklärt die Mitglieder und Sympathisanten der Kommunisitischen Parteien in aller Welt für exkomuniziert. Das Heilige Offizium gibt bekannt, die Sakramente würden allen verweigert, die die materialistischen Doktrinen des Kommunismus verbreiten oder verteidigen. 31. Juli 1949: Otmar Eiterer wird Weltmeister Der beliebte Steyrer Sportler gewinnt die Goldmedaille im Slalombewerb der Wildwasser-We ltmeisterschaft. Sein Freund Franz Wolfinger ebenfalls aus Steyr-Ennsleite erkämpfte die Silbermedaille. 1964: 100 Jahre SteyrDaimler-Puch AG Die Steyr-Werke und ihre 13.200 Arbeiter und Angestellten feiern das hundertjährige Firmenjubiläum. Von 1945 bis Ende 1963 erzeugte das Steyr-Werk 165.000 Traktoren , 42.000 Lastkraftwagen und 150 Millionen Kugellager. Juni 1986: KPÖ-Sprecher Otto Treml fordert erneut alle Parteien im Gemeinderat der Stadt Steyr auf, mitzuhelfen daß Steyr einen Notarztwagen bekommt und die erforderlichen Arzte sowie Notfallsanitäter bereitgestellt werden. Auf Initiative von Schuldirektor Thaddäus Steinmayr, Bürgermeister von St.Ulrich wird eine internationale Friedenskonferenz in der Nachbargemeinde abgehalten, zu der Bürgermei - ster aus zehn Ländern aus Ost und West kamen . Einstimmig wurde ein Friedensapell beschlossen. Am 14. Oktober 1940 ist der polnische Lehrer Karai Szymecko aus Katowice im KZ-Mauthausen-Gusen umgekommen. Nach Informationen wurde er im Krematorium Steyr eingeäschert und die Überreste im Urnenfriedhof beigesetzt. Oktober 1996: Seine Tochter lrena Pajak kam mit ihrer Familie aus Katowice nach Steyr. Vor dem Mahnmal für die Opfer des Faschismus im Urnenfriedhof Steyr zündeteten sie Kerzen an und legten Blumen nieder. Im Verlaufe der Jahre 1938 bis Mai 1945 wurden nach erhaltenen Krematoriumbücher 4585 ermordete Personen im Auftrag des KZ-Mauthausen im Krematorium Steyr eingeäschert. November 1992: Plakat des Mieterkommitees Münichholz ACHTUNG, WAG-MIETER DER ALTBAUTEN ------------ 1t\t\• 14~Q-t11M $\\ 9fl. ~~--"ur,. \~t\\l\ Das Mieterkomitee Münichholz GR Hermann Bachner (Mietervereinigung) MartinGrasser (Mieterschutzverband) infolge weiterer Verzögerungstaktik der WAG sind in dem beimBezirksgericht Steyr anhängigen Verfahren betreffend Rückforderungder vom 01.07.1982 bis 28.02.1991 zuunrecht überhöht eingehobenen Mietzinse nunmehr die Mietverträge der betroffenen Mieter beizubringen. Aus diesem Grund ersuchen wir Sie, eine Kopie Ihres Mietvertrages dem Mieterkomitee Münichholz zu übergeben. TEIL-RÜCKERSTATTUNG 1700 WAG-Mieter erh ielten im April 1997 nur einen Teil (3 Jahre) ihrer zuviel bezahlten Miete vom 01 .07.1982 bis 28.02 .1991 rückerstattet. 300 Mieter müssen noch auf ei n Urtei l warten . Rund 100 Mietern will die WAG ihre zuviel bezahlten Mieten nicht rückerstatten - weil sie nicht fristgerecht bei Gericht einen Rückerstattungsantrag gestellt haben. WO BLEIBT DIE GERECHTIGKEIT? DIE ANGST GEHTUM Nach 80 Jahren des 8-Stunden-Normalarbeitstages haben sich Wirtschaftskammer und Gewerkschaft darauf geeinigt, wieder frühkapitalistische Zustände in Österreich herzustell en . Die Flexibi lisierung heißt: Überstunden werden zu Normalarbeitszeit, daher Gehalts- und Lohneinbußen . Wer wann länger arbeitet, bestimmen ausschl ießlich die Unternehmer. Arbeitsplätze werden dadurch keine geschaffen. Unsere Alternative zu diesem Kurs heißt: Arbeitszeitverkürzung.

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