E Q) t= 0 ö LL Ehrung für Gottfried Treuberg Der vielen älteren Steyrern bekannte und beliebte Schauspieler und Direktor des Stadttheaters Steyr Gottfried Treuberg wurde kürzlich mit dem Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien ausgezeichnet. Ende der dreißiger Jahre und in den vierziger Jahren war Gottfried Treuberg der Steyrer Bevölkerung als Charakterdarsteller und Operettenbuffo ein Begriff. Nach dem Weltkrieg, im Juni 1945 wurde in Steyr-Ost im Turnsaal in der Jägergasse der Theaterbetrieb eröffnet. Der beliebte Schauspieler Gottfried Treuberg sammelte Künstler um sich und auf der Bühne des Turnsaales, bei schlechter Beleuchtung wurde bis September unzensuriertes Theater gespielt. Nach Wiedervereinigung der beiden Stadtteile übersiedelte das Theaterensemble Treuberg in das Stadttheater in der Berggasse, das Treuberg bis ins Jahr 1949 leitete. Anschließend ging er nach Wien und gründete unter großen Schwierigkeiten das "Gratis-Theater" in der Pragerstraße. Treuberg ist der Stadt Steyr bis heute treu geblieben und trifft sich fast jährlich mit Steyrer Theaterfreunden. Gottfried Treuberg in Steyr Treuberg, bei einem Glas Apfelsaft im Schwechaterhof erinnerte sich, wie er im Mai 1945 unter dem Schutz der Roten Armee, Kollegen von Wien nach Steyr holte, um in der bombengeschädigten Turnhalle, dem späteren Ostkino, die erste Operette aufzuführen. Die erste Bühne Oberösterreichs hatte somit ihre Pforten geöffnet, durch die gleich zu Beginn hunderte Menschen strömten, nachdem erstmals, im Juni 1945, die Ausgangssperre aufgehoben war. Gut in Erinnerung blieb Gottfried Treuberg auch die erste Volkskunst-Festspielwoche vom 27. Juni bis 6. Juli 1947 in Steyr, unter dem Ehrenschutz von Landesrat Anton Azwanger. Zur Aufführung kamen: "Der Musikant Gottes" (4 mal) , "Faust (4 mal) im Stadttheater und im Schloßgraben , "Das Dreimäderlhaus" kam ebenfalls 4 mal zur Aufführung . Ein oberösterr. Tonheros Man schrieb das Jahr 1824, als in einem kleinen Dörfchen Oberöstereichs - Ansfelden genannt - leuchtend am Himmel der Tonkunst ein Stern aufging:Anton Bruckner! Wohl keiner der einfachen Bauern, die die Wiege des neuen Erdenbürgers umstanden, ahnte, daß dieses Jahr der Welt einen Heros der Töne geschenkt hat. - Bruckner wuchs als Kind seiner österreichi - schen Heimat bei Chorälen und Tanzweisen auf. In seinem schlichten Bauerngemüt, das an der Orgelbank vor den vollen , brausenden Stimmen seines Instrumentes erwuchs und erstarkte, raunen die gewaltigen Vorstellungen von seinem Gott und der Macht der Schönheit österreichischer Landschaft ineinander. Barocke Pracht, erhabene Fei - erlichkeit , daneben tanzhafter Frohsinn sind seiner Musik eigen . Neun gewaltige Sinfonien von weitgespannter Form und polyphoner Stimmenverflechtung, drei große Messen, Männerchöre etc. hat er der Nachwelt hinterlassen . Vier volkstümliche Bilder aus dem Leben des Meisters (v. V. Leon u. Ernst Decsey) mit seinem Kompositionen, sollen uns auch den Menschen Anton Bruckner nahe bringen. Der Klosterhof von St. Florian (bei Linz, O.Ö.) ein Lehrzimmer des Konservatoriums in Wien , die Wohnung Bruckners im Jahre 1878 und das Belvedere in Wien sind Schauplatz der Handlung. Dem Andenken Anton Bruckners sei die Aufführung seines Lebensbildes ''DC'f' 1R'u~iltcm\t '8otte~,, geweiht. Unter der Spielleitung G. Treubergs , der musik. Ltg. H. Hichls, wirken in Hauptrollen mit: Emmy Samek, Lieselotte Czap, llse Wecke , Fred Roßmann , Hans Macho, Ludwig Miller, Günther Garding, Ekkehard Dittrich, Robert Werner, Fred Baarowy, Wal - ter Edstadler und Friedrich Gruber. Bruckner: Gottfried Treuberg. Ich grüße alle Leserinnen und meine geliebten Steyrer Freunde J -~.¼._ß» Der Todestag von Anton Bruckner jährt sich 1996 zum hundertsten Male. Der oberösterreichische KomponistAnton Bruckner gilt als einer der bedeutendsten Symphoniker des 19. Jahrhunderts. Alois Zehetner - 90 Jahre Am 14. Mai fand in der Mehrzweckhalle Münichholz-Gh. Zöchling eine Feier anläßlich des 90. Geburtstages von Alois Zehetner, Stadtrat a.D., statt. Zahlreiche prominente Gratulanten kamen und gratulierten Alois Zehetner, an der Spitze L~o Mikesch, Landesparteivorsitzender der KPOOberösterreich und der Schriftsteller Franz Kain, sowie Funktionäre und Freunde aus Linz und Steyr. Der Jubilar hat ein bewegtes Leben hinter sich Er wurde am 16. Mai 1906 als viertes Kind in Steyr geboren. Er ist in Steyr aufgewachsen und seit frühester Jugend politisch tätig. Nach der Volks- und Bürgerschule besuchte er die Fachschule, die er 1923 mit Vorzug abschloß . Bekam als Schlosser in den Reithofferwerken Arbeit und wurde Mitglied der Gewerkschaft, der er nun bereits 73 Jahre angehört. Nach einjähriger Arbeitslosigkeit trat er 1925 als Schlosser in den Lehrenbau der Steyr-Werke ein. Er war ein aufrechter mutiger Arbeiterfunktionär, bei seinen Kollegen bel iebt , wurde 1929 Vertrauensmann und 1931 zum Arbeiterbetriebsrat gewählt. Bis zum Jahr 1934 gehörte er der Sozialdemokratischen Partei an und trat nach dem Februarkampf der KPÖ bei. Im Februarkampf zählte Zehetner zu den mutigsten Arbeiterfunktionären, die mit der Waffe in der Hand die letzten Reste der österreichischen Demokratie verteidigten. Um den faschistischen Henkern zu entgehen, flüchtete er in die Tschechoslowakei und kam später in die UdSSR, wo er in der ersten Moskauer Uhrenfabrik Beschäftigung fand. Von den Arbeitern dieses Betriebes,wurde er in den Moskauer Stadtsowjet (Gemeinderat) gewählt. Gegen den Hitler-Faschismus kämpfte er als Angehöriger der Roten Armee und kehrte nach Ende des Weltkrieges in seine Heimatstadt Steyr zurück. Alois Zehetner wurde als KP Bezirkssekretär in Steyr gewählt und war bis 1952 Gemeindeund Stadtrat der Stadt Steyr. Von 1952 bis 1955 war er Personalchef im Voith-Werk St. Pölten. Anschließend kam er nach Oberösterreich zurück und war bis zu seiner Pensionierung Leiter der Gewerkschaftsabteilung bei der KPÖ-Landesleitung Oberösterreich. Er zählte auch zu den besten Friedensaktivisten und hat sich durch seine Menschlichkeit und seinen mutigen Kampf für die Interessen der Arbei - terklasse hohes Ansehen erworben. Der KPÖ Bezirksvorstand Steyr und die "Vorwärts" Redaktion wünschen dem Jubilar zu seinem Neunziger alles Gute und noch viele Jahre bestmögliche Gesundheit.
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