Vorwärts Nr. 4, 28. Jahrgang, November 1995

Erscheinungsort Steyr, Verlagspostamt 4400 Steyr, An einen Haushalt! P.b.b. Auch Kommunisten treten bei Wahl an Die KPÖ wird bei der Nationalratswahl antreten. In den Wahlkampf zieht man mit den Slogans: ,,Raus aus der EU" . und „Hände weg von der Neutralität" Stadt Steyr im Würgegriff • J_ie Steyrer KPÖ protestiert gegen reits mit rund 700 Mil lionen Schil- Ausverkauf Steyrer dre wertere Aushungerung der ling verschuldet. Die Einnahmen 1 Stadtgemeinde. Die Finanz- aus den Bundesertragsanteilen Betriebe abgeschlossen situation der S~_adt Steyr und in und Kommunalabgaben stagnieren .. ~ehr als 100 00. ~e~einden ~~t seit Jahren, während die Pflicht- Mit dem Verkauf der restlichen Steyrer sich unter der SPO-OVP-Koahtr- ausgaben ·,m Sozialbere·rch und d·,e Betriebe des Steyr-Daimler-Puch Konzerns an den koreanischen Mammutonsreg ier ung wesentlich ver- Spitalsmitfinanzierung explodieren. konzern Daewoo , sind eine Reihe schlechtert. s b b Vier Gemeinden des Bezirkes Steyr-Land konnten bereits im Vorjahr den ordentlichen Haushalt nicht mehr ausgleichen: Losenstein, Großraming, Laussa und Rohr. Die oberösterreichische Landesreqierung spart und deckt nur noch Dte Hälfte der ordentlichen Hausnaltsabgänge ab. Die Bürgermeister Gottfried Schuh aus Losenstein, Hinterplattner aus Laussa, Josef Einzenbe~ger aus Großraming und Walter Olsinger aus Rohr, nennen die stark steigenden Pflichtabgaben der Gemeinden als Hauptgrund für die weitere verschärfte Finanzlage. Streichung der Landesumlage Dramatisch wird die Steyrer Budgeterstellung für das Jahr 1996. Die Stadtgemeinde ist beDie Zahlungen der Stadt Steyr an teyrer Industrie etrie e in ausländischer Hand. Mit 9.iesem Verkauf geht ein das Land Oberösterreich schnellen weiteres Stück Osterreich an das Ausempor. Deshalb fordert die Steyrer . land . Der Steyr-Konzern beschäftigte KPÖ erneut die Stärkung der Fi- einmal mehr als 20.000 Arbeiter und Angestellte, die Steyrer Produkte haben nanzkraft der Gemeinden und die Weltruf und der Steyr-Daimler-Puchsofortige Streichung der völlig un- Konzern saß auf prall gefüllten Finanzgerechtfertigten Landesumlage. kanten und teuren Immobilien. Es waren die Arbeiter, Angestellten und Halbierung der Politikerbezüge Eine Reduzierung der Bezüge der Stadtpolitikerinnen auf die Hälfte wäre politisch wie finanziell in der Zeit des Sparens sinnvoll und würde auch der Stadt Steyr eine finanzielle Einsparung, pro Jahr um mehr als 5 Millionen Schilling, bedeuten. Die von SPÖ, ÖVP, FPÖ und GAL im Jahre 1991 gemeinsam beschlossene Parteienfinanzierung in Millionenhöhe soll mit Wirkung für das Budgetjahr 1996 wieder abgeschafft werden. Techniker, die nach dem zweiten Weltkrieg mit großem Einsatz und Opferbereitschaft die Steyr-Werke wieder aufbauten. Mit Hilfe der SP-Funktionäre · wurde nun dieser einheimische Industriebetrieb an das Ausland verkauft. Drama, letzter Akt Der Verkauf der Steyr-Werke sei „ein wohl einstudiertes Schauspiel nach einem genauen Regiebuch", meint die Fraktion des Gewerkschaftlichen Linksblocks (GLB) im Arbeiterbetriebsrat der Steyr Antriebstechnik (SAT) zum Verkauf an den koreanischen Großkonzern Daewoo. GLB-Betriebsrat Franz Bernegger prangert die SP-Mehrheit im Betrieb an, da sie von Anfang an bei diesem Deal gegen die Interessen der Arbeiter und Angestellten mitgespielt hat. Der Linksblock befürchtet massive Lohnund Gehaltskürzungen und kritisiert scharf den Vorstand, der es jahrelang versäumt hätte, die drückenden Kosten der Steyr-Hauptverwaltung in Wien von der SAT zu nehmen und für diese zukunftsweisende Konzepte zu entwickeln.

============voRWÄRTs ======================= ■■ WIR ZAHLEN FUR DIE REICHEN Der EU-Beitritt kostet im heurigen Jahr 50 Milliarden Schilling. ÖVP und SPÖ flüchteten in Neuwahlen, weil beim Bundesbudget für das nächste Jahr 50 Milliarden Schilling fehlten. Den Zusammenhang zwischen diesen Löchern im Budget und der Rechnung für den EU-Anschluß stel - len sie aber nicht her. Am 17. Dezember wird gewählt. Eines ist dabei sicher: ÖVP, SPÖ und Freiheitliche wollen, daß die Masse der Bevölkerung nach den Wahlen die Zeche zahlt. Woher das Geld nehmen Das Finanzvermögen hat sich in den letzten Jahren enorm auf rund 3.300 Milliarden Schilling vergrößert. Durch Steuerhinterziehung entgehen dem Staat mehr als 35 Milliarden Schilling. Das Geld ist also vorhanden. Es besitzen aber nicht die einfachen Menschen, sondern die Reichen und Superreichen sowie die Privilegienritter der Politik und Wirtschaft. Das Geld müßte man dort holen, wo es vorhanden ist, meint die KPÖ. FREIHEITLICHE kassieren fleißig mit Demagogisch, wie in vielen Bereichen, treten die Steyrer F-Politikerlnnen in der Öffentlichkeit gegen die Politikerprivilegien auf, kassieren jedoch fleißig . aus dem Steuertopf. Die nebenbeschäftigten F-Mandatare der Stadt Steyr beziehen jährlich brutto : Vizebürgermeister Dr. Leopold Pfeil ... .... ....... .... ....... ...... S 950.000,00 Stadtrat Roman Eichhübl .. .... .. .. .... ......... .... .... .. ....... .. ..... S 340.000,00 7 Gemeinderäte - je S 120.000,00 .... ... ..... .. ..... ... .... .. .... . S 840.000,00 Jährlich an Parteienfinanzierung .. ... .. ..... ... .. ....... .... .... ... S 500.000,00 In den letzten vier Jahren sind das zusammen mehr als 10 Millionen Schilling, die aus der Stadtkasse entnommen wurden. POLITIKERPRIVILEGIEN auch in Steyr abschaffen. Die 37 Stadtpolitikerinnen, 17 SPÖ, 9 FPÖ, 9 ÖVP und 2 GAL greifen tief in die Stadtkasse. Sie entnehmen jährlich mehr als 10 Millionen Schilling an Bezügen und Funktionsgebühren. Dazu kassieren die vier Rathausparteien 2 Millionen Schilling an Parteienfinanzierung im Jahr. Auf Grund der geringen Leistung des Großteils der Steyrer Gemeindepolitikerinnen verlangt diKPÖ die Kürzung der Funktionsbezüge auf die Hälfte und die Streichung der ungerechtfertigten Fahrtkostenpauschale für die nebenberuflichen Vizebürgermeisterinnen, Stadträte und Gemeinderäte, sowie die Abschaffung der Parteienfinanzierung. Steyrer Industriebetriebe in ausländischer Hand Lkw-Produktion Steyr-Werke MAN Deutschland BMW-Motorenwerk BMW Deutschland MUSICA USA GUSSWERK - Steyr-Gußwerkstraße Deutschland Wälzlagerwerk - SKF-Steyr Schweden Mannlicher - Steyr-Daimler-Puch Südkorea Steyr Antriebstechnik - Steyr-Daimler-Puch Südkorea Landmaschinentechnik - Steyr-Daimler-Puch Südkorea Eckelt - Glastechnik Frankreich Mehr als 7000 Arbeiterinnen und Angestellte aus der Region Steyr arbeiten in diesen Betrieben für das ausländische Kapital. ■■ 0TB wird weiter subventioniert Trotz Verbot durch den letzten SPÖBundesparteitag wird der Turnerbund (ÖTB) auch von den SPPolitikerlnnen in den Städten Linz, Wels und Steyr, wie bisher subventioniert.

============VORWÄRTS = =========== Die Bevö1- Pa khausWerndl-Straße? kerun I VerAllgemein sprechen sich verantwortliche Verkehrsplaner und Politikerinnen gegen den Bau von Parkvat-PKW-Verkehrs in das Stadtzentrum zu befürchten. Gerade das soll mit dem Verkehrs- 1 L■ ■ häusern im Zentrum einer Altstadt aus. In der Stadt Steyr läuft es wie- dert werden . Vor allem im Bereich an I t armkonzept der sanften Mobi lität verhinder einmal anders. Werndl-Straße mit drei Schulen und Schutzmaß- Durch di.e geplante Errichtung eines Kindergarten befürchtet der KP-VorParkhauses in der Werndl-Straße ist stand einen gewaltigen Verkehrserein neuerliches Ansaugen des Pri- reger. nahmen Eine Verkehrszählung ergab zum oieispiel , daß pro Stunde bis zu 2.000 Kraftfahrzeuge die Seifentruhe und die Sierningerstraße passieren . Die lärmgeplagte Bevölkerung verlangt daher von den Stadtpolitikerlnnen , daß endlich geeignete Maßnahmen erfolgen , um den Verkehrslärm und die Umweltbelastung durch den erhöhten Fahrzeugverkehr zu mildern. Die KPÖ fordert vom Gemeinderat und der Bundesstraßenverwaltung entlang der Seifentruhe-Sierningerstraße bis zu den Wohnbauten Neustraße Lärmschutzbauten und die Aufbringung von Flüsterasphalt. Lebensmittelhandel - Der Kampf um Marktanteile Antell In --- .,,.. SPAA lEV """"'-""" , --. 11,.,.. .. -. ,-.i f- ., ,.............. .-~• •11 ..--~lt"'llik:t-U-10...- c ~ielsen Die SPÖ-Führung muß sich den Vorwurf gefallen lassen, daß sie der Zerschlagung des Konsums, zugunsten der Stärkung in- und ausländischer Handelsriesen, tatenlos zugesehen hat. -- FUR AUTOFREIEN STADTPLATZ Der Stadtplatz soll vom fließenden und ruhenden KFZ-Verkehr weitgehend zugunsten der Lebensqualität der Bewohner und zugunsten der · Kommunikations- und Aufenthaltsfunktion des Straßenraumes entlastet werden . Um den Individualverkehr im innerstädtischen Bereich zu verringern, ist die Errichtung eines PKW-Großparkp Latzes auf dem TaborJahrmarktgelände-Kaserngasse und a ls leichte Fußgeherverbindung zum Stadtplatz und Steyrdorf der Bau eines Liftes zum Michaelerplatz erforderlich. 110 Millionen für Parkdeck Das geplante Bahnhof-Parkdeck für etwa 200 PKW, mit Errichtungskosten von run d 110 Millionen Schilling , trägt dazu bei, daß endlich der historische, schöne Steyrer Stadtplatz vom KFZ-Verkehr freigehalten und zur Fußgängerzone erklärt wird . 13,4 Millionen für Brücken imWehrgraben Lob für die Errichtung der neuen Brücken und für die optimale Ve rkehrslösung im Kreuzungsbereich Schwimmschulstraße - Wehrgrabengasse - Fabrikstraße . Die Stadtgemeinde Steyr hat für den Neubau der Großen-Fallen-Brücke und der Wiesenbergbrücke samt Rampe und Stiege sowie Fußgeherund Radfahrerunterführung 13,4 Millionen Schilling aufgewendet.

============VORWÄRTS ============ NEIN ZUM SOZIALABBAU Obwohl die Budgetverhandlungen gescheitert sind, seien die Inhalte des Belastungspaketes nach wie vor aktuell. Den inhaltlichen Schwerpunkt der KPÖ Wahlwerbung bildet der Zusammenhang von Sozialabbau, Budgetkrise und dem seitens der Kommunisten vor der Volksabstimmung und nach dem abgelehnten EU-Beitritt. Als Hauptforderung tritt die KPÖ für die Erhaltung der österreichischen Neutralität ein und verlangt den Austritt aus der EU. Der wirkliche Grund fü r die Budgetkrise liegt im wesentlichen in folgenden Tatsachen: e Der von ÖVP und SPÖ zusammen Demo gegen das Belastungspaket vor dem Parlament durchgesetzte EU-Beitritt belastet die öffentlichen Haushalte wesentlich stärker, als es die Koalitionsparteien vor der Volksabstimmung zuzugeben bereit waren. e Da das große Kapital faktisch von jeder Steuerpf licht befreit ist, entgehen dem Staat jährlich mehr als 50 Milliarden Schilling. e Zusammen wollen ÖVP und SPÖ bis 1999 die Bedingungen für die Teilnahme an der Wirtschafts- und ■■ Währungsunion der EU erfüllen. e Dazu kommen 100 Milliarden Schit\1. ling in den nächsten Jahren für das Bundesheer - zur Vorbereitung eines NATO-Beitritts. Da jegl iche Regierungskonstellation nach der Nationalratswahl am 17. Dezember diese Rahmenbedingungen akzeptieren und nicht in Frage stellen wird, droht ein noch drastischerer Sozialabbau, als ihn die nun gescheiterte Regierung schnüren wollte. SPARMASSNAHMEN FUR DAS VOLK - Privilegienritter räumen weiter munter ab Während derzeit 232.000 Beamte weniger als 16.000 Schill ing netto im Monat verd ienen, räum.en die Bundes- , Landes- und Gemeindepolitiker gewaltig ab. Der Bundespräsident ist dabei Spitzenreiter, er bezieht im Jahr mehr a~ 5 Mi llionen Schilling brutto, zuzüglich Dienstvilla und Dienstwagen. Minister, Landeshauptleute und z.B. die Bürgermeister von Linz, Wels und Steyr kassie.ren im Jahr Bruttobezüge in Höhe von mehr als 2 Millionen Schilling. In ähnlichen Einkommenshöhen befinden sich Staatssekretäre, Volksanwält Nationalratspräsidenten und Kluo obleute . Durchschnittl ich kassiert jeder der 183 Nat ionalratsabgeordneten, die sogenannten Volksvertreter, jährlich 1,4 Millionen Schilling brutto. ASVG-Pensionen sind gegenüber den Ruhebezügen der Volksvertreter ein Hohn Um mit 80 Prozent der Durchschnittsbezüge der besten 15 Jahre eine durchaus nicht üppige ASVG-Pension zu beziehen, müssen 45 Beitragsjahre vorliegen. Für die privilegierten Pol itiker gelten ganz andere Gesetze. Nach der Bezügeordnung bekommen die Nationalräte bereits nach 10 Jahren eine Monatspension von 38.000 Schilling, nach 20 Jahren sogar 76.000 Schi ll ing. Die nach dem Proporz von den Parteien nominierten Volksanwälte können nach bereits 4 Jahren Amtszeit eine Monatspension von 60.000 Schilling beziehen . Während es der neue Nationalbankpräsident Liebscher mit 4 Millionen Schilling Jahresgage um rund 2 Millionen bil1 iger gibt als seine Vorgängerin Schaumayer, denkt sei n Direktor Adolf Wala nicht im geringsten daran, sich sein Gehalt von 5,4 Mi ll ionen im Jahr schmälern zu lassen. Bei den Privilegienrittern gehört der Rotstift angesetzt. Denn Volksvertretung hat bekanntlich mit Dienst am Volk zu tun und nicht mit abkassieren und dem Genießen von Pfründen .

=======================VORWÄRTS = =========== DIE KOMMUNISTISCHE NAHVERSORPARTEI IST NOTWENDIG ii,ti\ Vieles hat sich in den letzten Jahren in der Welt verändert. Aber der Kapitalismus hat sich nicht geändert. Die Triebfeder ist nach wie vor und mehr denn je, das Maximum an Profit aus der Produktion herauszuholen . Und das ist nur durch brutale Ausbeutung der arbeitenden Menschen zu erreichen . Es wird rationalisiert, umstrukturiert und die sozialen Errungenschaften der Werktätigen und völkerung, der Hausfrauen und Pensionisten sowie der jungen Menschen, die eine fried liche, gesicherte Zukunft verdienen . Wir bekämpfen das Kapital und setzen uns für einen Belastungsstop, sowie für den Ausbau von sozialen und demokratischen Rechten ein. Nicht die Profite der in- und ausländischen Großunternehmer, sondern die Interessen der arbeitenden MenKPÖ für NEUTRALITÄT - SICHERE ZUKUNFT GERECHTERE EINKOMMEN - SOZIALER WOHNBAU Spitzenfunktionäre der KPÖ-Oberösterreich. V.l.n.r.: Gemeinderat a.D. Siegfried Vratny, Landesparteiobmann Leopold Mikesch und Mitglied des Landesvorstandes Siegmund Presslmair Pensionisten beseitigt. Die Kommunisten sehen ihre Aufgabe nach wie vor darin, das aufzuzeigen, worüber die anderen Parteien im Interesse des Kapitals schweigen. Die KPÖ hat nur eine Richtschnur für ihr Handeln : die Interessen der arbeitenden Be- •• sehen müssen Vorrang haben. Sollte die KPÖ bei der Nationalratswahl am 17. Dezember so viele Stimmen bekommen, um einen Abgeordneten zu stellen, dann würde er einen frischen Wind ins Parlament bringen , der gerade jetzt dringend nötig ist. SPD hat gegen die Zerschlagung des Konsum keinen Finger gerührt! Beim ganzen Konsum-Deal handelt es sich letztlich auch um eine, von den Spitzen der SPÖ und des ÖGB tolerierte , brutale Ausschaltung eines, in den Händen österreichischer Genossenschaftern , großteils von Arbeitern und Angestellten, befindlichen Handelskonzerns. Immer mehr Lebensmittelhändler sperren ihre Geschäfte zu , die viele Jahre die Nahversorgung sicherten . In den 445 oberösterreichischen Städten und Gemeinden gibt es nur mehr rund 1200 Lebensmittelgeschäfte, von denen wiederum jährlich 30 bis 50 zugesperrt werden. Dem Greiß lersterben steht nach wie vor die Expansion der vorwiegend aus ländischen Verbraucher- und Supermärkte gegenüber. Im Vorjahr gab es in unserem Bundesland 30 Neueröffnungen mit Verkaufsflächen von je bis 1000 Quadratmetern. Die hohe Konzentrat ion von Einkaufs- und Verbrauchermärkten ziehen in weitem Umkreis die Kaufkraft ab und erzielen höchste Profite, die ins Ausland gehen. Der Kaufmann von nebenan mit einer Verkaufsfläche unter 120 Quad ratmete rn ist dadurch extrem existenzgefährdet. Wenn die Entwicklung so weitergeht, wird der Greißler im Wohngebiet bald nicht mehr vorhanden sein. Die von der Regierung und Stadtpolitikern vielgelobte „freie Marktwirtschaft" führt zwar zu hohen Profiten der Konzerne, wobei die Großen die Kleinen schlucken . 1,3 Millionenfür Erdgasleitungen Die Stadtwerke erweitern die Erdgasleitung und investieren rund 1,3 Millionen Schilling, wobei auch eine Hochdruckleitung von Christkindl in den nördlichen Teil der Sandmayrgründe verlegt wird. Parallel dazu wird eine Niederdruckleitung zur Versorgung des Gebietes .Hofergraben-Aschacherstraße gebaut. Die Siedlungsgebiete Hafergraben und Sandmayrgründe werden mit Erdgasleitungen aufgeschlossen.

============VORWÄRTS============ Oberösterreich 456.000 Beschäftigte In Oberösterreich sind 456.000 Personen in 33.382 Betrieben beschäftigt. Davon beträgt der Frauenanteil 183.000. Der Durchschnittsverdienst in unserem Bundesland ist auf 24.000 brutto angestiegen. Die Arbeitslosenrate in Oberösterreich liegt bei 4,4 Prozent, in der Region Steyr jedoch bei 7 Prozent. "War die Rationalisierung Antwort des Kapitals auf den 8-Stunden-Tag, so muß die weitergehende Verkürzung der Arbeitszeit die Antwort auf die Rationalisierung sein." Otto Bauer in einer Rede im Jahre 1930. 800 Notfallmediziner in Steyr Am 21 . und 22. September fand der 6. Kongreßder Österreichischen Gesei lschaft für Notfall- und Katastrophenmedizin mit mehr als 8QO Teilnehmerlnnen statt. Das wissen - schaftliche Programm der Tagung bot ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Theorie und Praxis . Schwerpunkte waren die präklinischen Aspekte der Kardiologie und Traumatologie sowie die Notfall-Aufnahme in ihren verschiedenen Orgie nisationsformen. Der Kongreß wurde vom ÖNK Präsidenten Prim. Univ. Prof. Dr. Gunter Kleinberger vom LKH-Steyr mustergültig organisiert und geleitet. Kleinberger war es auch , der bereits 1989 das Notarztsystem im Krankenhaus Steyr erstellte und seither ist das Notarztwagen-Team erfolgreich in der Stadt Steyr und den Umlandgemeinden im Einsatz. Diese Gedenktafel wurde vom Pfarrgemeinderat Weyer auf dem ehemaligen Nebenlager des KZ-Mauthausen in Großraming-Dippoldsau errichtet. Inschrift: April 1945: Tausende wurden durch das Ennstal ins KZ-Mauthausen getrieben. Auch hier sind Schwestern und Brüder gequält und ermordet worden. Anläßlich einer Gedenkfeier legten Schülerlnnen, Lehrer und der Pfarrer aus Weyer Herr vergib uns unsere Schuld und beeinen Kranz nieder. wahre uns vor dem Bösen.

============VORWÄRTS ======================= 6Millionen Juden ermordet Der rassist ische Antisemitismus führte dazu, daß in der Zeit von 1938 - 1945 über 6 Millionen jüdische Frauen , Kinder und Männer aus allen Ländern Europas in Massentransporten in die KZVernichtungslager gebracht und die meisten von ihnen gemartert und ermordet wurden. Rechtsanwalt Diszipl inarrat de r Oberösterre ic:hisc:hen Re c:htsanwaltskammt:, 4020 Linz, Muscummaße 2S/Quergasse 4 - Te lefon O 73 1127 17 30 neue Te'- Nf. 0132. rn 17 30 neu.FaxNr. 0732177G0078S Dr. Muigg ist schuldig C,l 1J 36/9) DV 25/9 4 Komitee Mautha u sen aktiv Steyr Redte n bacherqasse la (AJ<.) 4400 s t e Y r TZ . 2 1 Auf Grund einer Anzeige durch das Komitee "Mauthausen aktiv Steyr" gegen den Steyrer Rechtsanwalt Dr. Ernst Muigg, wurde dieser durch den Disziplinarrat der Oberösterreichi - schen Rechtsanwaltskammer wegen ungehöriger Äußerung verurteilt. s1hs Vergehen liegt bereits zwei Jah1 e- zurück. Im März 1993 ließ der Steyrer Unternehmer Erich Sulzenbacher, ein Klient von Dr. Muigg, ohne Abbruchgenehmigung das letzte Gebäude, die Kantine des ehemaligen Konzentrationslagers an der Haagerstraße abreißen. Es kam zur Empörung unter der antifaschistischen Steyrer Bevölkerung. In diesem letzten KZ-Gebäude war die Errichtung eines Zeitgeschichte-Museums geplant. Sehr geehrter lle["r Ederl Gemaß S 40 OSt we rden Sie Ve["ständigt: , daß a u t Grund Ih r er An - zeLge gegen Herrn Dr. Ernst Huigg, Rechts anwal t in 44 00 S t e yr, vom 1.9.1993, dieser schuldig erka nnt wurde, er hat i m März 1993 im Auftr<lg seines Klienten Erich Su lzenbacher der Steyre r Ze i tung zu dem von seinem Kl1enten ohne Ge n e hmi gung durchgefüh r - ten Abbruch einer ehema l igen KZ-i(antine mitg eteilt, s ein Mandan t me1ne, daß man in d1eser Sdche den Einfluß des J u den tuin s au t dio osterreichische Presse d e utlich sähe. Er ha t h i e du r ch e n t gegen S 9 RAO und S 2 und 4 8 RL-Srll e1ne ungehörige und unsach l iche Xußerung abqegeb•n und hiedurch das Disziplinarve r g e hen der Be r u tspf lichtenverletzung und der Verletzung vo n Eh r e u n d An s e hen d e s Standes begangen . Dr. Chr1stia n Slana L1nz , 28. Jul i 1995 Einfluß des Judentums: Sulzenbacher hatte ein Verfahren am Hals, und Dr. Muigg fühl te sich als Anwalt des Unternehmers bemüßigt , der Steyrer Zeitung folgende Stellungnahme abzugeben : "Ich bin überrascht, daß es so ein Medienecho gibt. Das zeigt deutlich den Einfluß des Judentums auf unsere Medien." Nach diesem Ausspruch erstattete das Kom itee „Mauth-ausen aktiv Steyr" Anzeige bei der Rechtsanwaltskammer. Recht sanwalt Dr. Ernst Muigg wurde schuldig erkannt, "eine ungehörige und unsachl iche Äußerung abgegeben und hiedurch das Disziplinarvergehen der Berufspflichtenverletzung und der Verletzung von Ehre und Ansehen des Standes begangen zu haben". Letztes KZ-Gebäude in Steyr - dem Erdboden gleich gemacht.

============VORWÄRTS =============== GOTTFRIED TREUBERG BESUCHTE FREUNDE IN STEYR Zusammentreffen ehemaliger Schauspielerlnnen des Stadttheaters Steyr mit Theaterfreunden aus Steyr. Sitzend v.l.n.r.: Lygia Kapraleck, Friedrich Gruber, Gottfried Treuberg , Edith Treuberg Stehend v.l.n.r.: Walter Gilly, Otto Treml , Leopoldine Gilly, Ria Hagen-Meditz, Friedl Pistelka-Koller, Ali Weißenlechner. Der beliebte Steyrer Schauspieler Gottfried Treuberg und ehemaliger Steyrer Theaterdirektor sowie die Schauspielerinnen Edith TreubergKapraleck und Lyg ia Kapraleck besuchten Freunde in der Eisenstadt. Ehema lige Steyrer Schausp ieler, Friedrich Gruber, Walter Gilly und Ali Weißenlechner, sowie Freunde, trafen einander vorm Werndl-Denkmal und erinnerten sich nachher im Schwechaterhof an alte Zeiten . Erste Nachkriegsbühne Gottfried Treuberg feiert im kommenden Jahr, am 18. Jänner 1996, seinen 85. Geburtstag. Er war es , der Ende Mai 1945 die erste Nachkriegsbühne in Steyr-Ost unter schwierigen Bedingungen mit Unterstützung der Kommunisten gründete. Gottfried Treuberg war bereits während des Krieges Schauspieler in Steyr. Er und Trude Loreck holten sich Schauspieler und Tänzerinnen, wie Emmy Samek, Fred Roßmann , Silvia Hart nach Steyr-Ost. Auch die beiden Steyrer Ba llettänzerinnen Hilde Zimmermann und Anette Leidlmaier gehörten damals zu Treubergs Ensemble. Am 22. Juni 1945 wurde in Steyr-Ost das erste Theater Österreichs nach dem Krieg bespielt. Ehrengäste waren der Stadtkommandant der Roten Armee, Bürgermeister Hans Kahlig, KPÖ BezirksGottfried Treuberg, Otto Treml obmann Josef Biederer, Sekretär Willi Petrak , Chefredakteur der "Steyrer Wochenzeitung" Nik Riedmüller und Dr. Karl Enzelmüller. Eröffnet wurde das „Neue Theater" mit der Operette „Der fidele Bauer" von Leo Fall. Dieser folgten „Liebelei" von Schnitzler, eine Operette von H. Hirsch „Die tolle Lola", das Schauspiel „Die Gespenster" von Henrik lbsen und das Lustspiel „Ingeborg" von K. Götz. Bunte Kabarettabende gab es am 4. und 5. Jul i 1945. Das Treuberg Ensemble setzte am 15. September im Alten Stadttheater in der Berggasse den Spielbetrieb mit den weiteren Schauspielerinnen Lygia Kapraleck, Edith Kapraleck, Fr itz Gruber, Walter Gilly, Ali Weißenlechner, Franz Hartlauer u.a. fort. Als in der Stadtgemeinde das Geld für das Theater zur Neige ging, mußte Gottfried Treuberg die Eisenstadt verlassen. 1949 übernahm er das Wieland-Theater in Wien und ,gründete in der Bundeshauptstadt das bekannte Gratistheater. Impressum: Medieninhaber (Verleger), Hersteller : KPÖ Steyr, Johannesgasse 16, 4400 Steyr, Te l. 07252/53179. Redaktion : Siegfried Vratny, Verlagsund Herstellungsort : Steyr

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2