Vorwärts Nr. 3, 28. Jahrgang, August 1995

Aus der BMW-Bilanz 1994 Die BMW Motoren Gesellschaft Steyr, unter der Geschäftsführung von Prof. Dr.-lng. Werner Sämann und Dr. Walter Durchschlag, steigerte im Geschäftsjahr 1994 den Umsatz von 11,7 Mrd. im Jahr 1993 um 15 Prozent auf 13,5 Mrd. Schilling. Die Motorenproduktion wurde um 18 Prozent von 331.000 auf 391.200 Stück erhöht. Im abgelaufenen Jahr stieg die Zahl der Beschäftigten um 4 Prozent. Von den 2.100 Beschäftigten im Werk Steyr werden pro Arbeitstag 2.000 Benzin- und Dieselmotoren gierte Arbeiter, Angestellte und Techniker bilden die Basis für das gute Wirtschaftsergebnis des Geschäftsjahres 1994. Im Steyrer BMW-Motorenwerk werden vier Motorbaureihen in 500 Varianten hergestellt. Rechengesteuerte Produktionsflüsse werden von bestens ausgebildeten Facharbeitern überwacht und gelenkt. BMW-Steyr erhielt bisher von der Stadt Steyr, vom Land Oberösterreich und von der Bundesregierung mehr als 2,3 Mrd. Schilling an Förderungen . Rund 14 Mrd. Schilling wurden von BMW bisher in Österproduziert. Qualifizierte und enga- reich investiert. ES LOHNT SICH IN STEYR MOTOREN ZU BAUEN 2,55 MILLIARDEN SCHILLING BILANZGEWINN Im Geschäftsjahr 1994 erhöhte sich der Bilanzgewinn von 1,65 Mrd. 1993 auf 2,55 Mrd. Schilling. Für den Personalaufwand der 1.512 Arbeiter, 612 Angestellten und 8 Auszubildende (insges. 2.132) werden in der Bilanz 1,36 Mrd. Schilling ausgewiesen. Davon wurden für Arbeiterlöhne 630,8 Millionen und für AngestelltenGehälter 375,7 Millionen Schilling aufgewendet. 235.000 lndustriebeschäftigte arbeiten für ausländische Konzerne Die Hälfte der 470.000 österreichischen lndustriebeschäftigten arbeiten für ausländische Firmen, errechnete das "Industrie-Magazin" der lndustriellenvereinigung. 1986 waren es 29 Prozent, 1991 schon 42 Prozent. Umsatzmäßig dominiert weiterhin der deutsche Siemens-Konzern. Im Steyrer BMW-Entwicklungszentrum, das an die 200 hochqualifizierte Techniker beschäftigt, wurde der neue BMW Vierzylinder-Dieselmotor entwickelt . Dieser Motor wird seit 1994 produziert und kommt in der BMW 3er-Reihe zum Einsatz. BMW in Österreich schätzt das Jahr 1995 wiederum zuversichtlich ein . So belieferte die BMW Motoren Gesellschaft Steyr das neue BMWWerk bei Spartanburg in South Carolina/ Nordamerika. Darüberhinaus erfolgen Motorenlieferungen aus Steyr u.a. an Rover Group und die Opel AG. Kapital aus dem Ausland Die größten ausländischen Industriekonzerne in Österreich nach Umsatz in Milliarden Schilling ~ Umsatz ~ Beschättigte in Tausend Quelle: Industrie Magazin OÖN / APA-Grafik SKF arbeitet mit Hochdruck Nach Angaben des Wälzlagerherstellers SKF Steyr entwickelte sich im ersten Halbjahr 1995 die Auftragslage und Produktion positiv.Am SKF Standort Steyr sind an die 1000 Arbeiter und Angestellte beschäftigt. Derzeit wird in drei Schichten gearbeitet. Die SKF Österreich AG erhielt konzernintern mehr Kompetenzen und konnte ihren Umsatz auf bereits 810 Millionen Schilling erhöhen . Dies ist für Betriebsrat und Gewerkschaft eine gute Ausgangsposition bei den kommenden Lohn- und Gehaltsverhandlungen . BMW-Chef fuhr BMW-Flitzer zu Schrott Ende Mai fuhr BMW-Chef Bernd Pischetsrieder (47) das BMW-VorzeigeAuto zu Schrott. Am Chiemsee kam er mit dem 11 Millionen Schilling teuren McLaren F1 von der Fahrbahn ab. Mc-Laren F1 ist der schnellste Straßensportwagen der Welt. Der BMW-Flitzer mit 12-Zylinder-Motor und seinen 627 PS erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 380 km/h. In nur 3,4 Sekunden beschleunigt der F1 auf Tempo 100. Der BMW-Vorstandsvorsitzende Pischetsrieder hatte Glück. Das Auto schießt 500 Meter nach der Ortschaft Breitbrunn von der Kreisstraße . Der Pkw wurde im Straßengraben hochgeschleudert, überschlug sich dreimal und landete schließlich mit den Rädern auf der Wiese. Der BMW-Chef kam mit Prellungen und seine Frau Doris mit einer Platzwunde davon. Ein Bekannter brach sich dabei den Arm. Wie es zu dem Unfall kam, ist nicht bekannt. Jedenfalls hat der teure Sch litten nur mehr Schrottwert. Spende statt Strafe Sein spektakulärer Autounfall im Mai hat kein gerichtliches Nachspiel für Bernd Pischetsrieder. Das Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung wurde nun nach zwei Monaten eingestellt. Anstelle einer Strafe muß er 126.000 Schilling an "SOS-Kinderdorf" spenden.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2