KARL PUNZER Vorsitzender der KPÖ Steyr - vor 50 Jahren wurde er als Widerstandskämpfer hingerichtet Bereits mit 14 Jahren stand Karl Punzer in der Sozialistischen Arbei - terjugend und trat im Jahre 1932 der Kommunistischen Jugend bei. 1934 verteidigte er mit der Waffe in der Hand die Stellungen des Schutzbundes auf der Ennsleite. Im März 1938, als die faschistischen Truppen Österreich überfielen, gab die illegale Kommunistische Partei als einzige Partei die Parole aus: Österreich wird wieder frei, Österreich ist ein lbständiger Staat, alle Kräfte müs n zum Kampf gegen HitlerDeutschland, fü r in freies demokrati schenÖst rre ich mobilisiert werden . Wi e tausend and re Kommunisten und Antifaschisten folgt Karl Punzer dem Auf ruf d r K Ö. Nach der gewa lt sam n in - gliederung Österreichs organisi rt Karl Punzer als Vorsitzend r di ill - gale Organisation der Kommuni ti - schen Partei Steyr, mit dem Ziel: in neues, freies wirklich demokratisch Österreich zu schaffen. Im Herbst 1942 wurde eine Gruppe Steyrer Widerstandskämpfer aus den Steyr-Werken verhaftet, darunter Karl Punzer, Franz Draber, Josef Bloderer, Adalbert Schwarz, Maximilian Petek, Alois Wunderl , Anton Ulram, Johann Riepl und Johann Palme. In Linz wurden Karl Punzer und seine Genossen in der Langgasse in der Gestapozentrale vernommen. Unter "Vern ehmung" verstand die Gestapo allerdings etwas anderes . Es wurde wenig gefragt, dafür geschlagen. Der SSMann Neumüller, der berüchtigte Gestapo-Schläger, tobte seine Kräfte an den wehrlosen Arbeiterfunktionären aus. Aber trotz Schlägen und grausamen Folterungen blieben die eingekerkerten Genossen ungebrochen. Karl Punzer, Franz Draber, Josef Bloderer, Johann Palme, Anton Ulram, alle aus Steyr und Johann Riepl aus Bad Hall wurden nach zweijähriger Untersuchungshaft am 24. Mai 1944 zum Tod durch das Fallbeil verurteilt. Ihr schwerstes Verbrechen: Sie hatten das Ziel, "die Ostmark vom Reiche loszureißen", wie es in der Anklageschrift geheißen hatte. In einer Todeszelle des Stadel - heimer Gefängnisses in München warteten Karl Punzer, Franz Draber und Josef Bloderer auf die Hinrichtung . Die Gewalthaber ließen sich Zeit. Das Schafott hatte ja damals Hochbetrieb. Hitlers Henker stellten Rekorde auf. 32 Sekunden benötigte ein geübter SS-Mann für die Hinrichtung eines Freiheitskämpfers. Tägli ch hörten die drei Todeskandidaten die Schritte der Leidensgenossen, die um letzten Gang ihre Zelle verließen. Sie hörten die letzten Schreie der Opfer, Flüche gegen Hitler und ein Reich, Hochrufe auf die unterdrückten Länder, die Kommunistische Partei, die Rote Armee . WILLY GROBER Nach 200 Tagen aus der Todeszelle geflüchtet Einen Tag vor der Hinrichtung, am 30. November 1944, nach 200 Tagen in der Todeszelle, flüchteten die drei Steyrer Franz Draber, Josef Bloderer und Karl Punzer aus dem Gefängnis Stadelheim in München, Karl Punzer, geschwächt durch die monatelange Folterung, durch die jahrelange Haft unterernährt, konnte nicht lange durchhalten. Den schützenden Wald vor Augen, brach er auf einer Wiese zusammen. Er sah noch wie Draberden Wald und Bloderer den nahegelege, nen Friedhof erreichten, dann holte1r ihn die Häscher ein. Brutal wurde er hochgerissen und in die Todeszelle zurückgeschleppt. Auf langen gefährlichen Wegen erreichten Franz Draber und Josef Bloderer die Freiheit. Sie konnten die Zerschlagung des Faschismus erleben. Karl Punzer aber, der Bezirksvorsit2ende der KPÖ Steyr, wurde vor 50 Jahren, am 5. Dezember 1944, um 17 Uhr enthauptet. Mit dem Hochruf auf seine unterdrückte Heimat Österreich starb er als 32jähriger für die Freiheit seines Volkes. Steyrer Widerstandskämpfer hingerichtet Willy Gruber war Angestellter in den SteyrWerken und als Gegner der Faschisten bekannt. Er war damals 22 Jahre und wurde denunziert, von der Gestapo verhaftet, nach monatelanger, verzehrender Haft zum Tode verurteilt. Der Steyrer Widerstandskämpfer Willy Gruberwurde vor 50 Jahren, am 19. September 1944 um 18.17 Uhr durch den "Henker" von Wien, Johann Reichard, hingerichtet. Der ScharfWilly Gruber, enthauptet am 19. September 1944 richter Reichard (aus Deisenhofen, nahe München) sagte später: 1184 Menschen hat er in Wien "die Rübe abgehauen". Er war für die damalige "Ostmark" zuständig und hat insgesamt über 3.500 Leute hingerichtet. Willy Gruber wurde mit zwei Leidensgenossen in einem Grab im Zentralfriedhof Wien, beigesetzt.
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