Vorwärts Nr. 3, 27. Jahrgang, September 1994

GLB - unabhängig von Kapital und Regierung In der gegebenen Situation bedarf es mehr denn je einer Kraft in Arbeiterkammer und Gewerkschaft die sowohl von den Unternehmern als auch der Koalitionsregierung und deren Fraktionen unabhängig ist. Eine solche Kraft ist der Gewerkschaftl iche Linksblock: • Der GLB lehnt sozialpartnerschaft liche Packelei und Stillhaltepol itik strikt ab und orientiert sein Handeln ausschließlich an den Interessen der Arbeiter und Angestellten. • Der GLB leistet Widerstand gegen die Belastungspolitik von Unternehmern und Reg ierung, ebenso aber auch gegen die Beschwichtigungspolitik der Spitzen von Arbeiterkammer und Gewerkschaft. • Der GLB unterstützt entsprechend seinen Möglichkeiten den Widerstand gegen Sozialabbau, Arbeitsplatzvernichtung, Zersch lagung der Verstaatlichten . • Der GLB hat sich in diesem Sinne - bei vollem Bekenntnis zur konstruktiven Zusammenarbeit - stets als eine wirkl ich konsequente Opposition erwiesen . Forderungen des GLB zur AK-Wahl 1994 Der Gewerkschaftliche Linksblock tritt mit einem klaren, auf eine wirkliche Interessenvertretung der Arbeiter, Angestellten und Verkehrsbediensteten gerichteten Forderungsprogramm zu den Arbeiterkammerwahlen 1994 an. WIR FORDERN : • Erhaltung der noch vorhandenen Standorte der verstaatlichten und halbstaatl.ichen Industrie, Entwicklung neuer zukunftsweisender Konzepte statt Schrumpfung, Zersch lagung und Privatisierung, Bekenntnis des Staates für das öffent liche Eigentum. • Keine Millionen und Mill iarden aus Steuergeldern als Förderung für das Auslandskapital. • Sicherung der öffentlichen Dienste wie Post , Bahn, Gesundheitswesen, Kommuna lbetriebe statt deren Ausgliederung, Aufteilung und Privatisierung. • Aktive Strukturpoli tik für die strukturschwachen Regionen durch Investitionen der im öffent lichen Eigentum befindlichen Unternehmen als Träger. • Rasche Arbeitszeitverkürzung auf 35Stunden pro Woche mit vollem Lohnausgleich zur Erhaltung der Kaufkraft für alle als Antwort auf die Rationalisierung. • Garantie der notwendigen Mittel für Sozial- und Arbeitsmarktprojekte um ein abgleiten Arbeitsloser, besonders von Jugendlichen , in das soziale Abseits zu verhindern. • Sicherung der Pensionen durch Erhöhung der Unternehmerbeiträge, Einführung einer Wertschöpfungsabgabe um der Rationalisierung Rechnung zu tragen, Beibehaltung des geltenden Pensionsalters, keine Verschlechterung des Pensionsrechts der Eisenbahner. • Erhaltung der bestehenden Sozialleistungen auf betriebl icher und nationaler Ebene. • Initiativen von Bund , Land und Gemeinden für einen wirklich sozialen Wohnbau mit tragbaren Mieten, Beseitigung des Einflusses der Banken im Wohnbau, gesetzliche Regelungen zur Einweisung Wohnungssuchender in aus Spekulationsgründen leerstehenden Wohnungen, Sicherung der Wohnbeihilfe für Mieter in teuren Neubauwohnungen bei Ausschaltung von Fällen und Möglichkeiten des Mißbrauchs. • Aktive Lohn- und Gehaltspolitik entsprechend der gestiegenen Leistung, Mindesteinkommen von 12.000 Schilling brutto für alle Vollzeitarbeitsverhältnisse. • Soziale Steuerreform auf Kosten der Spitzenverd iener und der Profite des Großkapitals statt Steuerhinterziehung und fortgesetzte Belastungspolitik, Eintreibung der enormen Steuerschulden der Unternehmer, Maßnahmen gegen Profittransfer und Steuerflucht ins Aus land. • Gegen Diskriminierung der Frauen in Ausbildung , Entlohnung und beruflicher Entwicklung, Einrichtung eines Frauenreferats der Arbeiterkammer. • Ausbau der Kindereinrichtungen durch die öffentliche Hand zur Entlastung der Familien und Sicherung der Beruftstät igkeit der Frauen . • Ausbau der betrieblichen Mitbestimmung der Betriebsräte und für jeden einzelnen Beschäftigten. • Ausbau der AK-Demokratie durch mehr Vollversammlungen und Erhöhung deren politischen Gewichts, Demokratisierung der Ausschüsse durch beratende Vertretung auch der Mindestfraktionen . AK-SPITZENKANDIDATEN DES GLB Wahlkörper Arbeiter Siegfried Pötscher Stahl-Linz Wahlkörper Angestellte Agnes Mikesch Verkäuferin Wahlkörper Verkehr Rudolf Pichler ÖBB Der Gewerkschaftliche Linksblock (GLB) tritt für eine schärfere Gangart von AK und ÖGB gegenüber der Unternehmerseite ein .Wenn AK-Präsident Fritz Freischlag immer wieder unter die Fittiche von Wirtschaftskammer-Präsidenten Kaun kriecht, kann das für die Lohnabhängigen nichts bringen . Daher ist eine linke Opposit ion in der AK-Vollversammlung dringend notwendig. DIESMAL GLB WÄHLEN! LISTE 5

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