Vorwärts Nr. 3, 27. Jahrgang, September 1994

Erscheinungsort Steyr, Verlagspostamt 4400 Steyr, An einen Haushalt! P.b.b. Arbeitsplätze und soziale Sicherheit sind machbar SPÖ und ÖVP schnüren für die Zeit nach den Wahlen ein Sozialabbau- und Belastungspaket, das sich gewaschen hat. Die Ursache ist, daß eine der Lügen geplatzt ist, die den Österreichern vor der EU-Volksabstimmung aufgetischt wurde. Mehr als 30 Milliarden Schilling wird der EU-Beitritt nämlich tatsächlich kosten . Doch warum muß die Regierung ausgerechnet bei den Arbeitern und Angestellten sparen? Die Reichen werden immer reicher, während die Arbeitslosigkeit und die soziale Unsicherheit immer mehr wnchst. Die praktische Steuerbefreiung des Kapitals ist der Hauptgrund für das ständig steigende Budgetdefizit. Von dieserTatsache wollen die anderen Parteien nicht reden: ÖVP und SPÖ, weil sie die Verantwortung dafür tragen, auch Haiders FP, die letztlich eine Partei wie alle anderen ist. Nur wir Kommunisten decken den Abstand zwischen arm und reich auf. Wir treten ein : • für ein arbeitsschaffendes öffentliches Investitionsprogramm, • füreineGrundsicherungvon 12.000 Schilling netto im Monat für alle, • für ein öffentliches Wohnbauprogramm, für Investitionen in die Umwelt, in die Ausbildung und in die Forschung. 70 Milliarden für soziale Sicherheit • Für eine soziale, auf die Sicherung von Arbeitsplätzen gerichtete Wirtschaftspolitik ließe sich das Geld auftreiben. • Durch den Veizicht auf die Vermögenssteuer verzichtete das Finanzministerium beispielsweise auf 8,3 Milliarden Schilling. • Die Absenkung des Spitzensteuersatzes zugunsten der Einkommensmillionäre bedeutet ein Steuergeschenk von 7 Mill iarden Schill ing. • Würde die Kapitalbesteuerung in Österreich auf das derzeitige durchschnittliche EU-Niveau angehoben, so brächte das 50 Milliarden Schilling. • Eine Besteuerung der Zinsen des Großkapitals nach dem Einkommenssteuersatz brächte weitere 7 Milliarden. Allein durch die Aufhebung derSteuergeschenke, die dem großen Kapital im Zuge der diesjährigen Steuerreform gewährt wurden, ließen sich also mehr als 70 Milliarden Schill ing für den öffentlichen Haushalt hereinbringen. Linke Opposition { Mag. Walter Baier Geboren 1954 in Wien, begann er seine politische Laufbahn im Verband sozialistischer Mittelschüler. 1972 wurde er Mitglied der KPÖ. Während seines Volkswirtschaftsstudiums war er als gewählter Studentenverteter aktiv. 1994 wurde er zum Bundesvorsitzenden der KPÖ gewählt. Mag. Walter Baiertritt bei den Nationalratswahlen im Oktober 1994 als Spitzenkandidat an. •• KPD WAHLVERANSTALTUNG vor dem Sternhaus - das schönste Barockgebäude am Steyrer Stadtplatz Donnerstag, 29. September 9 - 11 Uhr um 1OUhr spricht : Mag. Walter Baier KPÖ-Vorsitzender

KURZE GESCHICHTE DER STEYRER KASERNE Von Otto Treml Die Steyrer Kaserne wurde vor 100 Jahren am 9. September 1894 vom 1 O. Feldjäger-Bataillon bezogen. Dem Steyrer Bürgertum war die Anwesenheit einer Garnison nur recht , nicht nur als Schutz in Arbeiterunruhen, sondern auch deshalb, weil die Anwesenheit von Offizieren das gesellschaftliche Leben in Steyr aufwertete. Hingegen kritisierten die Sozialdemokraten den Kasernenbau; man hätte besser "etwas Nützlicheres für die Armen" schaffen sollen. Im Februar 1934 wurde von der Kaserne aus auf die Arbeitersiedlung Ennsleite geschossen. Am 14. März 1938 wurde die Garn ison, das Infanterie-Regiment Nr. 14, 3. Batai llon auf Adolf Hitler vereidigt. Nach der Befreiung vom Hitler-Faschismus im Mai 1945 bis 1962 diente die ehemalige Artilleriekaserne als Flüchtlingslager. Seit Oktober 1964 hat Steyr wieder eine Garni son. Im Mai 1968 wurde die Kaserne in "Trollmann-Kaserne" umbenannt. VEREIDIGUNGVON GRUNDWEHRDIENERN AUF DEM STADTPLATZ Am 5. August 1994 fand am Stadtpl atz in Steyr die Angelobung von Grundwehrdienern aus den Garnisonen Steyr, Kirchdorf, Enns und Hörsching statt. Zu den 295 Wehrmännern und zah lrei - chen Zusehern sprachen, Divisionär Helmut Kreuzhuber, Militärkommandant von Oberösterreich, Bürgermeister Hermann Leithenmayr und Dr. Josef Ratzenböck, Landeshauptmann. Während der Ansprache von Landeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck kam es zu einer Störak1ion, die gegen das Bundesheer gerichtet war. Ein protestierender junger Mann wurde von der Polizei verhaftet und angezeigt. Anschließend legten die 295 Grundwehrdiener aus den Garnisonen Steyr, Kirchdorf , Enns und Hörsching ihren Eid auf die Republik Österreich ab. Steyr, Stadtplatz - 5. August 1994: Grundwehrdiener vor dem Bummerlhaus V.l.n .r.: Landeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck, Divisionär Helmut Kreuzhuber, Militärkommandant von Oberösterreich, Bürgermeister Hermann Leithenmayr, hinter die Militärmusikkapelle von Oberösterreich Auf dem .~teyrer Stadtplatz legten 295 Grundwehrdiener den Treueeid auf die Republik Osterreich ab Fotos Vratny

■■ WAG-MIETER SIND EMPORT 57 Millionen zu Unrecht kassiert Obwohl der Oberste Gerichtshof bereits im Oktober 1989 in einer Entscheidung festgestellt hat, daß die Wohnungsaktien-Gesellschaft (WAG), deren Eigentümer die Republik Österreich ist und diese dem Finanzministerium untersteht, von 1982bis 1991 denWAGMietern überhöhte Mieten vorgeschrieben hat, wurden bis heute die zu Unrecht kassierten 57 Millionen Schilling an die 2.700 Mieterinnen und Mieter nicht zurückbezahlt. Die KPÖ-Steyr und der Mieterschutzverband sind gemeinsam mit dem Mieterausschuß Münichholz (Obmann Hermann Bachner) seit Jahren für die Rückzahlung und eine rnsche politische Lösung eingetreten. nte maßgeblichen Politiker aller Parteien im Rathaus bis zu den Nationalratsabgeordneten unserer Region haben die berechtigte Forderung der 2.700 Mieter nach Rückzahlung nicht vertreten. Anstatt die WAG zur Rückzahlung zu WAG-Häuser in Münichholz veranlassen, wurde von den Koalitionsparteien die vorerst unzulässigen Mietzinserhöhungen ab 1991 legalisiert. Die WAG-Mieterinnen und Mieter von Münichholz und Kohlangermüssen endFoto Treml lieh zu ihrem Geld kommen. Daher fordert die KPÖ-Steyr erneut die Rückzahlung der zu Unrecht kassierten 57 Millionen Schilling. Wartehäuschen die nicht notwendig sind In der Steinerstraße- Kreuzung August-Moser-Straße, in der Damberggasse unterhalb des Arbeiterberges und bei der Schönauerbrücke wurden Wartehäuschen errichtet, obwohl Wartehäuschen Annaberg Impressum: Medieninhaber (Verleger). Hersteller: KPÖ Steyr, Johannesgasse 16, 4400 Steyr, Tel. 07252 / 53179. Redaktion: SiegfriedVratny, Vel1ags-und Herstellungsort: Steyr dort kein Bedarf ist, da keine Fahrgäste in die städtischen Busse zusteigen. Dafür ist das Wartehäuschen am Annaberg von der Größe her, eine Schnapsidee. Das neue Wartehäuschen hat auf der Wetterseite nur eine Breite von 45 cm und kann daher wartende Fahrgäste bei Wind, Regen und Schnee nicht schützen. Da die Gemeindepolitiker kaum mit städtischen Autobussen fahren, sind sie nicht Kenner dieser Sachlage. Wartehäuschen Steinerstraße - August Moser-Straße KPO-BEZIRKSVORSTAND STEYR Steyr, Johannesgasse 16, Tel. (07252) 53179 SPRECHSTUNDEN· Otto Treml Siegfried Vratny Martin Grasser Siegmund Presslmair Karl Riener Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag von 9 bis 11 Uhr von 9 bis 11 Uhr von 9 bis 11 Uhr von 16 bis 18 Uhr von 9 bis 11 Uhr

DR. ALFRED KLAHR 1944 von den Hitler-Faschisten erschossen Dr. Alfred Klahr, nach dem eine Straße inSteyr-Münichholz benannt ist, war ejn bedeutender marxistischer Theoretiker Österreichs und war Mitglied des Zentralkomitees der KPÖ. Er wurde am 16. September 1904 als Kind eines Angestellten der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien geboren. Seine Mittelschuljahre fielen in die Zeit des Ersten Weltkrieges und in die von Hunger und Not geprägte Nachkriegszeit. Diese tristen Zeiten schärften Klahrs Blick für gesellschaftliche Verhältnisse, und so wurde er mit marxistischen Ideen bekannt: er trat zunächst der Vereinigung Sozialistischer Mittelschüler bei und wurde später Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes. Alfred Klahrs Dissertation befaßte sich mit dem Thema "Das Verhältnis von Parlament und Regierung in parlamentarischen Republiken". Er promovierte am 17. Juli 1928 zum Doktor der Staatswissenschaften. Anfang der 30er Jahre war Klahr Redakteur der kommunistischen "Rote Fahne". Im Frühjahr 1934 verhaftet, mußte er gegen Ende des JahresÖsterreich verlassen. Klahrs Emigration führte über Prag , Moskau und Brüssel in die Schweiz, von wo er 1941 abgeschoben und den Vichy-Behörden übergeben wurde . Zwischenzeitlich im Lager Le Vernet interniert, wurde Klahr im August 1942 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Sein bewegtes Leben endete tragisch~ erwurde nach seiner Flucht aus dem KZ-Auschwitz Ende Juni 1944 von einer deutschen SS-Patrouille in Warschau aufgegriffen und erschossen. Er kämpfte für ein freies demokratisches Österreich - für den Frieden und für das Glück der Menschheit. Dr. Alfred Klahr · Dr. 2Ilfr~b ~ Weniger Radunfälle durch mehr Radwege ImmermehrRadfahrerinnen und Radfahrer sind in Verkehrsunfälle im Stadtgebiet beteiligt. 1 nnerhalbweniger Tage ereignen sich oft vier bis fünf Radunfälle Steyr, Ortskai mit Verletzungen .Mit eine Ursache sind fehlende Radwege im Stadtgebiet. Das seit Jahren bestehende Radwegekonzept der Stadt Steyr soll endlich realisiert werden. So könnten breite Gehwege zu Radwegen erklärt werden. Es bedarf nur eines Beschlusses des gemeinderätlichen Verkehrsausschusses und die Aufstellung einiger Verkehrstafeln sowie Zusatztafeln . Als Sofortmaßnahme schlagen wir dem Gemeinderat vor, daß der breite linke Gehweg in der Werndlstraße ab Pyrachstraße bis Sarning (Stadtgrenze) zum Geh- und Radweg erklärt wird. Ebenso ist der rechte Gehweg der Seifentruhe-Umfahrung ab Steinerstraße bis zur Kreuzung Sierningerstraße-Steinfeldstraße sowie auch derGehweg am Ortskai- von der Steyr-Brücke bis zum Rennbahnweg, als Geh- und Radweg zu erklären. Um die Radfahrunfälle im StadtgebiEiJ zu reduzieren, fordert die KPÖ Ste„ erneut, den schnelleren Ausbau des Radwegenetzes.

Otto Treml Die Steyr Nutzfahrzeuge AG (SNF) hat einen China-Auftrag zur Lieferung 1mn 500 Steyr-Lkw-Motoren erhalten, k<lärte kürzlich SNF-Vorstandsdirektor Dr. Ernst Prankl. CHINA SICHERT ■■ ARBEITSPLATZE BEI STEYRNUTZFAHRZEUGE Der Lieferwert beträgt über 50 Mill ionen Schi lling. Der Auftrag wird in der Zeit von Dezember 1994 bis Mai 1995 im Werk Steyr abgewickelt , die Montage in China beginnt Anfang 1995. Die Lkw mit diesen Steyr-Motoren sollen im nächsten Jahr auf den chinesischen Markt kommen. SNF ist bis Jahresende ausgelastet. 1mkommenden Jahr sollen 2.000 weitere Steyr-Motoren nach China geliefert werden . Wie bereits im Mitteilungsblatt "Vorwärts" berichtet, beliefert Steyr Nutzfahrzeuge die Chinesische Volksrepublik im Rahmen eines Schwerlastkraftwagen-Lizenzabkommens bereits seit 10 Jahren. In dieser Zeit wurden Lieferaufträge im Wert von 3 Milliarden Schilling realisiert. Sie trugen nicht unwesentlich für die Beschäftigung der Arbeiter und Angestellten imWerk Steyr bei . Steyrer Qualitätsarbeit setzt sich in der ganzen We lt durch. DieselmotorM1 aus Steyr nach Korea Mitte August 1994 unterzeichnete der große Pkw-Produzent in Korea mit der Steyr Motoren Ges.m.b.H. einen Entwicklungsvertrag für den in Steyr aebauten Dieselmotor M 1. Wie erE1tierlich sollte ursprünglich dieser Dieselmotor für BMW Steyr entwickelt Von Steyr gebauter Dieselmotor M 1 Foto Treml werden. Seit Jahren wurde der M in verschiedenen Pkw hart getestet und 800 werden als Schiffsmotore weltweit mit Erfolg eingesetzt. Der Vertrag mit dem Pkw-Giganten Daewoo umfaßt Vier-, Fünf- und Sechszylindermotoren. Die Entwicklungskosten für den Dieselmotor M 1 belaufen sich auf rund 1 Mi lliarde Schilling. Ausgehend von den derzeitigen Produktionsziffern des koreanischen Pkw-Erzeugers, kann rnan abschätzen, daß es um mehrere hunderttausend M 1 Dieselmotoren gehen muß, die für Steyr-Daimler-Puch in den nächsten 5 Jahren Erlöse von mehr als einer halben Milliarde Sch illing ergeben. Zeit aufzustehen! ~LS WAHLEN SIE DIE MUTIGE KRAFT WllHtllNKS KPÖ LISTE

20 Prozent Steuer auf Mieten? Mit dem EU-Beitritt droht ein neuer Teuerungsschub beim Wohnen. Die Mehrwertsteuer auf Mieten und Betriebskosten soll von 10 auf 20 Prozent erhöht werden! In den EU-Mitgliedstaaten gilt das Prinzip eines landeseinheitlichen Mehrwertsteuersatzes . Ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz - wie er beispielsweise derzeit in Österreich auf Mieten eingehoben wird - ist nicht zulässig. Allerdings wäre in bestimmten Fällen eine Meh rwertsteuerb freiung möglich. Konkret bedeut t dies: ntw d r wird der volle Mehrwertsteuer atz ka i rt od r überhaupt kein bei den EU-V rhand Üb rgangsfrist von vi r Ja and n bekommen . Dann al uß die Besteuerung von Mieten und Betriebskosten geklärt sein. Zu befürchten ist allerdings, daß die österreichische Regierung nicht von der Möglichkeit der Steuerbefreiung Gebrauch macht, sondern die Steuern auf Mieten und Betriebskosten auf den Satz von 20 Prozent anheben möchte. Vor allem Mieterinnen und Mieter, die derzeit ohnehin schon einen hohen Zins zahlen, wären besonders betroffen. GWG-Wohnhaus im Wohngebiet Resthof. Im Zuge der EU-Anpassung droht eh~ Erhöhung der Mehrwertsteuer Wohnungsmieten von 10 auf 20 Prozent. Die KPÖ fordert den Nationalrat auf, die ungerechte Mehrwertsteuer auf Mieten und Betriebskosten (Müll-, Wasser- und Kanalgebühren) abzuschaffen. . Der Griff der Parteien in den Steuertopf Frau und Herr Österreicher zahlen brav ihre Steuern. Die Nationalratsparteien SPÖ, ÖVP, FPÖ und Grüne sowie das Liberale Forum nahmen sich im Vorjahr Gelder aus Steuermitteln in Höhe von rund 460 Millionen Schilling. Dieser hohe Betrag wird jährlich nach dem Verbraucherpreisindex errechnet und danach erhöht. @&§) ~l@w ~@{][@ ~/Jf1m]Ou tlDfiiJ dJ&iliJfl 1J@;f{f) . Parteien(örderu,'l!iJ "- ('I' · i'r'l'sg. 205,453~000,- . Klubförderung :J.r:~g. 132,6fü1.801,lo -~- ........ ~-~ ~- ~ .,, . Bil- ngseinr~htungen - •• A). • ~:: , •:.. ,« nSQ'l~-~~,2~2,.-~89~6~ 88,972.594,25 44,562.739,20 ÖVP 67,437.148,93 • 36,429.408,55 37,887.670,20 { .; 25,093.814,20 ., ~ (® ' ITm ~ [}liilliffffüB ~ 4 ~ ~ 36,787.000,- 25,008.000,- ~ 12,603.932,07 13,412.459,20 ®:mi:G ~ 14,975.000,- .109,@ S Protestieren Sie gegen diesen Griff der Nationalratsparteien in den Steuertopf mit :~;~::;;~d;~;:;;:;;r KPÖ- Liste7

GLB - unabhängig von Kapital und Regierung In der gegebenen Situation bedarf es mehr denn je einer Kraft in Arbeiterkammer und Gewerkschaft die sowohl von den Unternehmern als auch der Koalitionsregierung und deren Fraktionen unabhängig ist. Eine solche Kraft ist der Gewerkschaftl iche Linksblock: • Der GLB lehnt sozialpartnerschaft liche Packelei und Stillhaltepol itik strikt ab und orientiert sein Handeln ausschließlich an den Interessen der Arbeiter und Angestellten. • Der GLB leistet Widerstand gegen die Belastungspolitik von Unternehmern und Reg ierung, ebenso aber auch gegen die Beschwichtigungspolitik der Spitzen von Arbeiterkammer und Gewerkschaft. • Der GLB unterstützt entsprechend seinen Möglichkeiten den Widerstand gegen Sozialabbau, Arbeitsplatzvernichtung, Zersch lagung der Verstaatlichten . • Der GLB hat sich in diesem Sinne - bei vollem Bekenntnis zur konstruktiven Zusammenarbeit - stets als eine wirkl ich konsequente Opposition erwiesen . Forderungen des GLB zur AK-Wahl 1994 Der Gewerkschaftliche Linksblock tritt mit einem klaren, auf eine wirkliche Interessenvertretung der Arbeiter, Angestellten und Verkehrsbediensteten gerichteten Forderungsprogramm zu den Arbeiterkammerwahlen 1994 an. WIR FORDERN : • Erhaltung der noch vorhandenen Standorte der verstaatlichten und halbstaatl.ichen Industrie, Entwicklung neuer zukunftsweisender Konzepte statt Schrumpfung, Zersch lagung und Privatisierung, Bekenntnis des Staates für das öffent liche Eigentum. • Keine Millionen und Mill iarden aus Steuergeldern als Förderung für das Auslandskapital. • Sicherung der öffentlichen Dienste wie Post , Bahn, Gesundheitswesen, Kommuna lbetriebe statt deren Ausgliederung, Aufteilung und Privatisierung. • Aktive Strukturpoli tik für die strukturschwachen Regionen durch Investitionen der im öffent lichen Eigentum befindlichen Unternehmen als Träger. • Rasche Arbeitszeitverkürzung auf 35Stunden pro Woche mit vollem Lohnausgleich zur Erhaltung der Kaufkraft für alle als Antwort auf die Rationalisierung. • Garantie der notwendigen Mittel für Sozial- und Arbeitsmarktprojekte um ein abgleiten Arbeitsloser, besonders von Jugendlichen , in das soziale Abseits zu verhindern. • Sicherung der Pensionen durch Erhöhung der Unternehmerbeiträge, Einführung einer Wertschöpfungsabgabe um der Rationalisierung Rechnung zu tragen, Beibehaltung des geltenden Pensionsalters, keine Verschlechterung des Pensionsrechts der Eisenbahner. • Erhaltung der bestehenden Sozialleistungen auf betriebl icher und nationaler Ebene. • Initiativen von Bund , Land und Gemeinden für einen wirklich sozialen Wohnbau mit tragbaren Mieten, Beseitigung des Einflusses der Banken im Wohnbau, gesetzliche Regelungen zur Einweisung Wohnungssuchender in aus Spekulationsgründen leerstehenden Wohnungen, Sicherung der Wohnbeihilfe für Mieter in teuren Neubauwohnungen bei Ausschaltung von Fällen und Möglichkeiten des Mißbrauchs. • Aktive Lohn- und Gehaltspolitik entsprechend der gestiegenen Leistung, Mindesteinkommen von 12.000 Schilling brutto für alle Vollzeitarbeitsverhältnisse. • Soziale Steuerreform auf Kosten der Spitzenverd iener und der Profite des Großkapitals statt Steuerhinterziehung und fortgesetzte Belastungspolitik, Eintreibung der enormen Steuerschulden der Unternehmer, Maßnahmen gegen Profittransfer und Steuerflucht ins Aus land. • Gegen Diskriminierung der Frauen in Ausbildung , Entlohnung und beruflicher Entwicklung, Einrichtung eines Frauenreferats der Arbeiterkammer. • Ausbau der Kindereinrichtungen durch die öffentliche Hand zur Entlastung der Familien und Sicherung der Beruftstät igkeit der Frauen . • Ausbau der betrieblichen Mitbestimmung der Betriebsräte und für jeden einzelnen Beschäftigten. • Ausbau der AK-Demokratie durch mehr Vollversammlungen und Erhöhung deren politischen Gewichts, Demokratisierung der Ausschüsse durch beratende Vertretung auch der Mindestfraktionen . AK-SPITZENKANDIDATEN DES GLB Wahlkörper Arbeiter Siegfried Pötscher Stahl-Linz Wahlkörper Angestellte Agnes Mikesch Verkäuferin Wahlkörper Verkehr Rudolf Pichler ÖBB Der Gewerkschaftliche Linksblock (GLB) tritt für eine schärfere Gangart von AK und ÖGB gegenüber der Unternehmerseite ein .Wenn AK-Präsident Fritz Freischlag immer wieder unter die Fittiche von Wirtschaftskammer-Präsidenten Kaun kriecht, kann das für die Lohnabhängigen nichts bringen . Daher ist eine linke Opposit ion in der AK-Vollversammlung dringend notwendig. DIESMAL GLB WÄHLEN! LISTE 5

•• KPD- EINE ALTERNATIVE Von Leopold Mikesch In Österreich geht der radikale Umbau des wirtschaftlichen und politischen Systems weiter. In welche Richtung dieser Umbau geht , hat sich entschieden . Die Nebelschleier der EU-Propaganda sind gelichtet und schon zeichnet sich eine akute Bedrohung des sozialen Systems ab. Die direkten und indirekten Kosten einer EU-MitgliedschaftÖsterreichs schlagenmit mehr als 30 Milliarden Sch illing zu Buche. Die Regierung versucht, da sie "keine" Steuererhöhungen vornehmen will , durch Beitragserhöhungen und dramat ische Leistungsverschlechterungen im Sozialsyst m das Budgetloch zu stopfen. Dies r W g wird neb n dem radikalen Abbau sozia l r rrung nschaften zu katastrophalen Folgen für die chwächeren Bevölkerungsschichten unser s Landes füh ren. Rund 680.000 M nschen war n 1993 arbeitslos gemeldet. Rund 1,2 MIi iionen Österreicher(innen) müssen mit w ni ger als 12.000, - Schi lling monatlich auskommen , demgegenüber gibt es rund 28 .000 Einkommensmi llionäre. Während also Arbei tslosigk it und Armut wachsen, samme lt sich immer mehr Vermögen in den Händen einer zahl nmäßig kleinen Schicht. WIR KOMMUNISTEN SAGEN: Arbeitslosigkeit und Armut sind kei n Naturgesetz. Es ist nicht einzusehen ,daß der wirtschaftliche Druck auf die Mehrheit der Bewohner in unserem lande ständig zunimmt , während die Reichen immer reicher werden. Die FPÖ und Jörg Haider versuchen diese fatale Situation für die arbeitenden Menschen in unserem Land, gehüllt in ein blau (braun) gefärbtes Demokratiemäntelchen, für sich auszunutzen. Dabei treffen sie oft jene, die sie vorgeben zu vertreten. Eine Stimmabgabe zur "rechten Zeit" für die KPÖ, die ihre grundsätzliche Opposition zu Sozialabbau , EG-Beitritt und Entdemokratisierung dagegen setzt, wäre keine verlorene Stimme. Sie würde all jenen, die der tiefen Überzeugung sind, daß das Profitsystem nicht das Ende jeder gesellschaftlichen Weiterentwicklung sein kann, den Rücken stärken und Perspektiven eröffnen. KPÖ wählen - Liste 7 LISTE 7 .. Kommunistische Partei Osterreichs O.Ö. SPITZENKANDIDAT Leopold MIKESCH Vorsitzender der KPÖ-Oberösterreich STEYRER KANDIDATEN Siegfried Vratny Siegmund Presslmair Helmut Neuhuber Otto Pims!

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