Klub 34 aus Wien in Steyr STEYR - ZENTRUM GROSSER KiMPFERISCHER TRADITIONEN DER ÖSTERREICHISCHENARBEITERBEWEGUNG Gut war die Stimmung schon bei der Abfahrt unseres Busses vom Praterstern. InSteyr wurden wir von Funktionären des KPÖ-Bezirksvorstandes erwartet. Bezirksobmann Siegfried Vratny zeigte uns die Stadt, vor allem den wunderbar renovierten historischen Stadtplatz, das Museum und die zahlreichen Gedenkstätten, die an die Blutspur der Naziherrvnnaft erinnern : Zahl reiche Straßen sind rtn~h antifaschistischen Kämpfern und Opfern der Naziherrschaft benannt, darunterviele Kommunisten. Besonders hervorgehoben sei, daß es in Steyr eine Dr.- Alfred-Klahr-Straße gibt. Erinnert wird an das Konzentrationslager Steyr-Münichholz, an den Todesmarsch der Juden im April 1945 durch Steyr, an die Ermordung zahlreicher italienischer und französischer Häftlinge, zum Teil in eigenen Gedenk0 stätten . In ehrenden Gedenken an al l diese Opfer legten wir einen Kranz an der zentralen Gedenkstätte im Urnenfriedhof nieder. In Losenstein fand dann die Zusammenkunft mit Freunden und Kommunisten aus Steyr statt. Dabei vert iefte sich der Eindruck der großen antifaschistischen Tradition, die es in Steyr in der Vergangenheit gab und die auch in der sergenwart große Bedeutung hat. Alois Scnetner, ehemaliger Betriebsrat der Steyr-Werke und KP-Stadtrat a.D., Schwiegersohn des allseits geachteten KPÖ-Funktionär Gustl Moser - schilderte den Kampf der Arbeiter in Steyr im Februar 1934, in der Zeit des Kampfes gegen den Grünen und Braunen Faschismus. Steyr war damals eJn Zentrum des antifaschistischen Widerstandes und diese Tradition Jebt auch heute. Er widerlegte eindrucksvoll die Lüge vom "kommunistischen Putsch" beim Oktober-Streik 1950: Es war ein einheitlich geführter Streik für die Rechte der Arbeiter und Angestel lten , gegen den Lohn-Preispakt• der Regierung . "MAUTHAUSEN AKTIV" Siegfried Vratny stellte den Kollegen Karl Ramsmaier vor, einen führenden Funktionär der Steyrer Gruppe "Mauthausen aktiv" und der Katholischen Jugend . Mit Lichtbildern und bewegten Worten präsentierte dieser das von ihm mitverfaßte Buch "Vergessene Spuren" (die Geschichte der Juden in Steyr) und schi lderte die Aktivitäten des Komitees Von Franz Karger Von links nach rechts: Karl Ramsmaier, Alois Zehetner, Altstadtrat der KPÖ und Franz Karger, ehemaliges Mitglied des ZK. der KPÖ. Fotos Vratny "Mauthausen aktiv", zum Beispiel die Pf lege der Gedenkstätten, die Säuberung des jüdischen Friedhofes im Zuge eines internationalen Jugendlagers. Besonders eindrucksvoll war die Schil - derung des Todesmarsches der Juden, der von Burgenland, wo der sogenannte "Ostwall" gebaut werden sollte,auch durch Steyr nach Mauthausen führte . Am Schluß der Zusammenkunft fiel der Dank an die Steyrer Kommunisten und Freunde in bewegten Worten aus, die ja ihre Freizeit am Feiertag für uns mit so viel Einsatzbereitschaft opferten. War doch vor allem der Todesmarsch durch Steyr verbunden mit der Weckung der Erinnerung bei Teilnehmern von uns, da zur selben Zeit vom KZ Dachau hunderte österreichische Widerstandskämpfer - Kommunisten, Sozialisten, Katholiken, Spanienkämpfer - auf den T_~desmarsch in die "Alpenfestung" nach Osterreich in Bewegung gesetzt wurden. Wir gratulieren den Steyrer Freunden und Kommunisten zu ihrer breiten antifaschistischen Tätigkeit , vor allem ihrer Arbeit mit der jungen Generation und unterstreichen unsere Aufgabe, aus der Vergangenheit Schlußfolgerungen zu ziehen. .
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