Bei diesem Artilleriebeschuß wurde der tapfere Maschinengewehrschütze August Hilber oberhalb der Nordstiege getötet. Erst in den späten Nachmittagsstunden mußten die Schutzbündler mangels Munition den ungleichen Kampf einstel - len . Damit war der Kampf der Steyrer Arbeiter beendet. Sie haben nicht kampflos ihre demokratischen Rechte preisgegeben und die demokratische Verfassung Österreichs, die von der "ch ristlichen" Regierung Dollfuß schmählich gebrochen wurde, unter Einsatz ihres Lebens, mit der Waffe in der Hand vertei - digt. Bundesheer, Polizei und Heimwehr besetzten die Ennsleite und verhafteten die Schutzbündler. Die bewaffnete Auseinandersetzung war gekennzeichnet vom Mangel eines leitenden Zentrums auf Seiten der Arbei - ter und vom Einsatz überlegener Waffen durch das Bundesheer gegen die kämpfend n Sozlald mokraten und Kommuni - sten. Die durch den Artilleriebeschuß des Bundesheeres schwer beschädigten Wohnhäuser Wokralstraße 1 und Schosserstraße 1. Arbeiterwohnung auf der Ennsleite nach der Beschießung. Schutzbündler kämpften gegen Faschismus UntermenschenunwürdigenBedingungen wurden 500 Männer von der Ennsleite im Hof und im Roßstall des Schlosses Lamberg, sowi e im Rathaushof bei Hunger und Kälte ei ngesperrt. Nicht al le Februarkämpfer von Steyr konnten verhaftet werden , obwohl Poli - zei , Heimwehren und Bundesheer tagelang das Gebiet um Steyr durchkämmten . Vi ele Schutzbündler konnten fliehen , so auch August Moser, nach dem besonders intensiv gefahndet wurde. Sie gingen großteils, darunter Alois Zehetner, Michael Sieberer und Ferdinand Eigruber, über di e Grenze, in die CSR, ein Teil ging weiter in di e Sowjetunion , viele kämpften 1936 in Spanien für Freiheit und gegen d n Faschismus. waren Parti sanen im 2. W ltkri g und haben in Österreich den Wid rstandskampf organi siert . Die Kommunisti sch Partei Österreichs hat in dies m Fr iheitskampf für Österreich über 2000 ihrer B sten verloren. Es zeigt sich also, wo die Tradit ion des 12. Februar 1934 ist, wer sie hochhält und fortsetzt. Heinrich Maurer von Heimwehrmann erschossen Bereits nach den Kämpfen am 14. Februar 1934, wurde um 9 Uhr vormittags in derWohnung seiner Eltern, Arbeiterstraße 6, der 20jährige Schutzbündler Heinrich Maurer in Gegenwart seiner Mutter beim Ras ieren von einem jungen Me lker Heimwehrler du rch das gesch lossene Fenster erschossen. Außer Josef Ahrer und Koloman Wallisch wurden hingerichtet: Der 43jährige Karl Münichreiter aus Wien Hietz ing , de r Kommandant der Floridsdorfer Feuerwehr Ing . Georg Weissel, der Sekretär der Grazer Arbeiterkammer Josef Stanek, der Abteilungskommandant im Kar l-Marx-Hof Emil Svoboda und der Linzer Arbeiter Bulgari. Die Sieger brauchten Opfer Josef Ahrer Durch das Standgericht in Steyr wurde der junge Sozialist und SchutzbündlSJosef Ahrer von der Baraclcs Kammermayrstraße 10, unschuldig zum Tode verurteilt und am 17. Februar 1934 kurz vor Mitternacht im Hof des Kreisgeri chtsgef angenen hauses, in der Berggasse das Urteil durch Erhängen vollzogen. Dabei kam es zu einem makabren Zwischenfall: Ahrers Genick brach nicht, als man ihn aufhängte, daher erhielten zwei Gendarmeriebeamte den Befehl, sich an die Beine zu hängen , bis der Tod eintrat. Das Protokoll bestätigt dies: es ist der Zeitpunkt der Hinrichtung mit 23.28 Uhr verzeichnet ; der Eintritt des Todeserfolgte um 23.45 Uhr. Koloman Wallisch kurz vor seiner Hinrichtung Am 19. Februar 1934, um 8.30 Uhr wurde Koloman Wallisch vom Leobner Standgericht zum Tode verurteilt und um 11.40 Uhr hingerichtet. Auf Vorschlag der KPÖ-Steyr wurde eine Straße auf der Ennsleite nach Koloman Wallisch benannt.
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