Vorwärts Nr. 1, 27. Jahrgang, Februar 1994

Die Waffen wurden aus den Verstecken geholt In der Baracke Kammermayrstraße 10 kam es, als Gewehre aus dem Versteck in der Wohnung von Josef Ahrer geholt wurden, zwischen dem Heimwehrmann und Schutzbündlern zu einem Zusammenstoß, bei dem der Heimwehrmann Johann Zehetner und seine Braut Josefine Naglseder mit einem Schuß aus einem Karabiner erschossen wurden . Als um die Mittagszeit der von der Bevölkerung gehaßte Direktor der SteyrWerke, vom Betrieb nach Hause in die Porsche-Villa fuhr, wurde er beim Autobautor in der Damberggasse von einer Gewehrkugel in dem von ihm gelenkten Personenkraftwagen tödlich gea,offen. Um 12.45 Uhr versuchte das Bundesheer unter dem Kommando von Hauptmann Fasching , die Arbeitersiedlung Ennsleite zu stürmen, mußte aber bald den Versuch aufgeben, da es durch heftiges Gewehr- und Maschinengewehrfeuer der Schutzbündler daran gehindert wurde. Dieses Feuergefecht forderte bereits sechs Schwerverletzte und einen Toten auf der Ennsleite. Nachmittags versuchten Bundesheer und sämt liche Schutzkorpsabteilungen wiederholt, unter Einsatz von Minenwerfern, die Ennsleite zu stürmen und in Besitz zu nehmen , doch die tapferen Schutzbündler, die unter der Führung von Betriebsrat MICHAEL SIEBERER, Betriebsrat ALOIS ZEHETNER, Betriebsrat KARL WIPPINGER, AUGUST k:iLBER, THOMAS TRUNK und EMMERICH SCHOPPER standen, wehrten jeden dieser Angriffe ab. Betriebsratsobmann AUGUST MOSER übernahm persön lich die Aufgabe, mit einem Trupp Schutzbündler die von Niederösterreich anrückenden Heimwehren vor der Siedlung "Klein aber mein " zu stellen. In einem harten Gefecht wurden sie zurückgeschlagen und so konnte eine Umfassung der Ennsleite von Osten abgewehrt werden. DANK Für die übermittelten Druckkostenbeiträge bedanken wir uns bei den Leserinnen und Lesern . Für die "Vorwärts" Redakt ion ~~~ Februar 1934: Die Ennsleite unter Artilleriebeschuß. Vom Tabor aus feuerte die Feldhaubitzenbatterie 2 des Bundesheeres auf die Arbeiterwohnhäuser in der Wokralstraße Schutzbundfunktionär August Hilber, einer der Verteidiger der Ennsleite, fiel bei den Kämpfen in der Nacht vorn 12. zum 13. Februar 1934 oberhalb der Nordstiege. Bahngeleise gesprengt Im laufe des Nachmittags des 12. Februar wurde das Bahngeleise beim Viadukt in Ramingsteg von Schutzbündlern, darunter FRANZ POIGER, gesprengt, so daß der Zugverkehr von und nach Steyr lahmgelegt wurde. Ein weiteres Feuergefecht zwischen Exekutive und Schutzbund entwickelte sich an der Stadtgrenze bei Sarning. Auch im Stadlmayrwald sowie auf den Anhöhen des Dachsberges versammelten sich Schutzbündler vom Wehrgraben , Neustraße und Letten-Sierning und griffen die Alpenjäger-Kaserne am Tabor an, mußten sich aber unter heftigem Feuergefecht mit dem Bundesheer zurückziehen . In den frühen Morgenstunden des 13. Februar wurden die Bewohner der Ennsleite vom Tabor aus, von der Artillerie Enns unter Beschuß genommen. Die Feldhaubitzenbatterie 2 stand unter dem Kommando von Major · FRANZ SOMOGYI . HäuserderWokralstraßeund der Schosserstraße wurden schwer beschädigt , es gab Tote und Verwundete, aber die tapferen Schutzbündler führten ihren Kampf weiter.

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